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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1921
- Strukturtyp
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- 1921-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. >6 69. 23. März 1»2l. Wien ferner: U-ranj Dciiticke. Teutsch-Oesterreich. V^'rlal; LÄ. m. b. H. N. Cdlinger's Verlag. Wilhelm Frick. G. m. b. H. Gcrlach L Wieülin.q. . Earl Gracser ^ Co. Karl Harbauer. A. Hanleben. Huqo Heller L Cie. Alfred Holder, Verlaps-Kto. Alfred Holder, Madcmic-Kto. Kartograph. Anstalt G. I-rcytag L Berndt G. m. b. H. Paul Knepler (Wallisliauber'sche k. n. k. Hofbuchh.). Carl Konegen. Knnstverlag Anton Schroll L Co. G. in. b. H. N. Lechner (Wilh. Miiller). N. Lvmlt Verlag. Mmiz'sche k. u. k. Hof-Verlags- n. llniv.-BH. Moritz Perl es. L. W. Seidel L Sohn. F. Tempsky. Urdan L Schwarzenberg. Wien ferner: Verlag fiir Technik u. Industrie. Waldheiin-Cberle A.-G. Kurt Wolfs, Verlag. Wiesbaden. Rnd. Bechtold L Comp. Otto Haeder Verlbb. Heinrich Staadt. Wilmersdorf s. Berlin. Wisma r. Hinstorff' schc Verlagsbuch h. Wittenberg (Bez. Halle). N. Hcrrosös Verlag (H. Herrosö). W o l f e n b ü t t e l. Heckner's Verlag, Inh. Heinrich Wessel. Zehlendorf s. Berlin. Zofi n g c n. Ningier 85 Co., Verl.-Anst. Ziiri ch. Art. Inst. Lrcll Füszli. Gebrüder Hng L Co. ^1'ascher L Cie. Albert Raustem. vorm. Meyer L Zellcr's Verlag. Schnlthes; L Co. Zwickau (Sa.). Ioh. Herrinann, Verlbb. Gesamtzahl der Unterzeichner: 685. Der Vorstand des Deuts<i>en Verlegervereins hat den Schutz der Mitglieder selbst in die Hand genommen, tritt also gleich sam als Treuhänder auf und erklärt, datz er bei Verkäufen von Sortimentsgeschäften ohne Übernahme der Schulden seinen Mit gliedern empfehlen wird, dem Käufer das Nechnungskonto zu schlichen oder keine neue Rechnung zu gewähren. Es sei denn, das; der Sortimenter dem Vorstand des Deutschen Verlegerver- einS (Geschäftsstelle: Leipzig, Gerichtsweg 26) von dem beab sichtigten Ankauf Mitteilung gemacht hat, sodaß der Vorstand die erforderlichen Schritte zur Sicherung der Ansprüche seiner Mit glieder tun kann. Der Vorstand des Deutschen Verlegervcreins vr. Georg Paetel, Erster Vorsteher. Neisebilderbogen eines Buchhändlers. Von Walter Möller, Oranienburg. Ins neue Jahr hinein, der Sonne entgegen, dampft der mw schwach besetzte D.-Zug. Von Überfüllung, Fahrkartcnpolo näsen und anderen schönen Dingen ist ja schon lange keine Rede mehr. Dazu ist das Reisegeld zu hoch, und ich glaube, die neue Tariferhöhung wird die Einnahmen um nichts bessern, sondern noch mehr Menschen vom Reisen abhalten. Schon heute ist die Satzairwendung in Geschäftsempfehlungen stereotyp gewor den: »Die ungeheuren Reisespescn würden die Preise der Waren ganz wesentlich erhöhen. Daher teilen wir Ihnen mit, daß unser Vertreter Sie in diesem Jahre nicht besuchen wird, und bitten Sie, Ihren Bedarf nach beifolgendem Angebot zu wählen». Wenn schon Konfektions-Engrosfirmen, deren Vertreter doch bei den heutigen Preisen selbst in Mittelorten Abschlüsse machen, die in die Zehntausende gehen, so zu schreiben gezwungen sind, was soll da der Verlagsbuchhandel sagen, der doch meist mit kleinen Aufträgen zu rechnen hat?! Die Fahrt durch den »Korridor- über Schneidemühl, Dirschau —Tczcw heißt cs jetzt, nnd der Bahnhof ist wie ausgestorben — geht glatt. Dort liegt die Marienburg im Abendschimmer, einst von den Johannitern gegen die Polen verteidigt, nun durch den Stimmzertel gerettet. Der dortige Kollege erzählt anschaulich von der Zeit der Wahlvorbereitung, der italienischen Besatzung, die sich sehr zurückhaltend nnd korrekt benommen habe, ferner, wie Berliner Gesangvereine durch das deutsche Lied für das Vaterland warben, von der feierlichen Einholung der heimat- fernen Abstimmler, der fieberhaften Spannung und dem unend lichen Jubel nach dem Bckanntwerden der Entscheidung. Mit dem Geschäft ist man im allgenreinen zufrieden, wenn man sich auch nicht verhehlt, daß der Umsatz sich bei gleichbleiben- dcn Kassensummcn nicht gehoben, eher verringert hat, den» die Bllcherpreisc siG seit dem vorigen Jahre entsprechend gestiegen. N urdi c-S pcsen ! Die Steuern sind schon schwindelerregend hoch, was man aber dem Mittelstand und ganz besonders dem Buchhandel durch die Porto- und Frachterhöhungen, die noch immer -revidiert- werden, an indirekten Steuern aufgebürdet hat, voll diesen Jnhressummen hat die Allgemeinheit meist keine Ahnung, und mancher Kollege, glaube ich wahrgenommcn zu haben, auch keinen rechten überblick. Gerade nach dem Osten mit seiner großen Enlfernruig von Mitteldeutschland spielt die Fracht eine erhebliche Rolle. Über Königsberg, die Stadt der reinen Vernunft-, geht s nach Tilsit. Es ist nun Grenzstadt. An der Menrel mit ihren sagenumwobenen litauischen Wäldern und dem fruchtbaren Hin- terlandc, der Niederung, hat sich die Entente festgesetzt. Memel, das alte liebe Seestädtchcn, in dem ein Simon Dach sein »Ännchen von Tharau- sang, hat sich Wohl der Engländer zum neuen Ost- sce-Gibraltar auserkoren, über das holprige Pflaster, das früher von dem Schritt der Bataillon« unseres ersten Armeekorps wider- klang, rasselt der französische und englische Offiziersäbel. Die weite Strecke zwischen beiden Städten, die Heimat Sudcrmanns, mit den derben Gestalten aus seiner »Frau Sorge» und dem »Jo hannisfeuer«, ist so gut wie Ausland geworden, der Verkehr mit Tilsit durch sehr hohe Paß- lind Zollgebühren fast unnrög- lich gemacht. Die Landwirtschaft hat ihr Absatzgebiet in der Stadt, die dortige Geschäftswelt, und nicht zuletzt der Buch handel, viel Kundschaft auf dem Lande verloren. Dazu komm! noch die allgemeine Sorge: was wird werden, wenn uns die Selbstschuyorganisationcn genommen sind? Ter Pol« steht I lüstern an unfern Grenzen, der Bolschewik ist nicht weit, inid Ge- ! sindcl gibi's im eigenen Lande auch genug. Das lähmt manchmal ! Arbeitsfrcudigkeit und Entwürfe. Und doch siegt immer wieder der gesunde Optimismus, denn man ist noch stets, selbst in de» beiden schlimmsten Jahren, satt geworden, und die Jugend blickt mit Hellen Augen lebhaft und stämmig in die Welt. Hingegen die armen Berliner Kinder und die blasse unterernährte Jugend des rheinischen Jndustriebezirks! Auch in Bayern ist es ähnlich wie in Ostpreußen. Alles ge sünder, gefestigter. Hier wie da schimpfen sie über den Wasser kopf Berlin, und man wird ein bißchen mitleidig angeguckt, well man »auch von da ist». Ganz gleich, in welcher Gegend man reist, die Beobachtung in bezug auf Ausstattung des Schaufensters ist immer die gleiche. In einzelnen, selbst größeren Orten findet man kaum eine wirklich anziehende Buchhändlerauslage. So stellte ich in einer Mittelstadt Westdeutschlands bei zwei Buch- und Schreib- Warenhändlern Modealben vom Oktober 1920 und Weihnachts- wunschbllchcr im — Februar 1921 im Schaukasten neben dem Fenster fest, und natürlich auch Plakat« von Konzerten und Vor trägen, die vor drei Tagen gewesen. Gott sei Dank sind das Seltenheiten, aber immer wieder muß gerade der Jungbuchhandel darauf aufmerksam gemacht werde», daß das Schaufenster die Visitenkarte des Geschäfts und «ine zeitgemäße Auslage von größter Wichtigkeit darstellt. Ist selbst in kleinsten Orten nur ein Kollege in der Fenstcrausstattung auf der Höhe, so zwingt er die Konkurrenz fast immer zu gleicher Aufmerksamkeit. Würzburg, die alte liebe Frankcnstadt, man sicht sie nach der Lektüre des letzten »Bloem» mit ganz andern Augen an. Bambergs Dom und seine andern Kirchen mit ihrer alten Kunst, vor der unser Kubismus und Futurismus so weltenfern nnd leer erscheint, solche Werte wird uns ebenso wie den Altar des Grünewald kein Feind nehmen können, sie sind Zeugen deut schen Wesens, ebenso wie die deutsche Musik eines Bach, Händel, Beethoven und Mozart. Sicher ist es ein Zeichen der Genesung und des Zurückfindens, wenn fast alle Kollegen, die ich mit meinem Buche »Musikvcrständnis für jedermann« besuchte, sich da hin aussprachen, daß der Bedarf an guter klassischer Musik tu den letzten Monaten einen starken Aufschwung genommen habe. Ein Wink fiir unsere Musikalienhändler und -Verleger. Da wir gerade bei der Musik sind: Im Frankenland« liegt eine Wallfahrtskirche bei einem bekannten Kloster, die als Sehenswürdigkeit von allen Reisenden besucht wird. Ich stand
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