^ 7V, 24, Mürz sS21, gertlgc Bücher, «Irtultl-U l, d, DUchn. vnchh-ndil. Z2SS Die Chlorophyllis reitet durch den Wald Die Chlorophyllis reitet durch den Wald, . Mit stummem Fingerspiel Macht sie geheime Zeichen viel. Spitteler. Eie ist wirklich erschienen, die grüne Fee, von der der Dichter singt. Schon hängt ihr Schleiergewebe in den Zweigen, leicht und locker hingeworfen, und immer dichter webt sie das liebe Grün. Noch ist alle» hell und licht, fein und zart, durchscheinend in der Sonne, ge franst und gekräuselt, aber von Tag zu Tag wird es fester, glätter und dunkler, voller und kräftiger und stuft sich ab in hundert Schattierungen vom Silbergrün der Weide und vom Schwarzgran der Erle bis zum Grün feuer des seidigen Buchenlaubes. Das ist des Waldes Festgewand, der einfache und doch so herrliche Schmuck, da» augenboldc Grün, da« seine kühle Ruhe bis in di« T>eken der Seele senkt. Cvlorophpllle, die feine Fee, ist eine große Künstlerin, sie führt nur eine Farbe und weiß lausend Wirkungen zu erzielen. Und nicht nur schmückende Künstlerin ist sie, sondern auch Leben, spenderin und Ernährerin, eine mütterliche Fee, die den Wald wachsen läßt und die ganze Welt speiset. Nun wollen wir ein wenig in die Schule gehen bei den gelehrten Leuten. Nimm «in grünes Blatt in die Hand und betrachte es! Es ist ein kleines Kunstwerk in seiner fein abgezirkel ten Gestalt, in seinem schön gegliederten Bau, von kräf- tigen Rippen getragen und von zarten Nerven durch, zogen. Aber es ist mehr: es ist ein« geheimnisvolle Sin Kapitelanfang ans dem vor einigen Wochen erschienenen Bande „Ein Büchlein vom Walde" von Augustin Wibbelt. Vier Quellen Verlag, Leipzig. M. ib.ao ord. Jetzt, wo der Wald wieder neu zu grünen beginn«, ist das Buch leicht in Partien abzusetzeo. 427»