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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1921
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- 1921-03-31
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- 31.03.1921
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Redaktioneller Teil. 74, 31. März 1921. Krcrie«, Felix: Ratgeber für die Kriegsbe beschädigten aller geistigen Berufe zur Nachtveisung geeigneter Erwerbsmöglichkeiten. Im Auf träge des Reichsausschusses der Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebeuenfürsorge herausgegeben von Felix Krais. Gr. 8°. 154 S. Stuttgart 1920, Felix Krais Verlag. Ladenpreis brosch. ^ 12.—, geb. ^ 18.—. Dieses Buch ist das Gegenstück zu dem im Jahre 1916 von dem gleichen Verfasser hcrausgegebeuen Werk »Die Verwendungsmöglich keiten für die Kriegsbeschädigten in der Industrie, in Gewerbe, Han del, Handwerk, Landwirtschaft und Staatsbetrieben«, das sich an die kriegsverletztcn Handarbeiter wendete. Beide Werke verfolgen die Aufgabe, den aus ihrer Bahn geworfenen Kriegsteilnehmern ein Weg weiser und Freund zu sein, und dieses ist auch mit dem »Ratgeber« erreicht, obwohl dem Verfasser manche Schwierigkeiten entgegentrate». Letzterer, Kommerzienrat Felix Krais, ist — weshalb sein Buch bei den Lesern unseres Blattes auf besonderes Interesse rechnen kann —, der bekannte Verlagsbuchhändlcr in Stuttgart. Er hat seinem Buche den Wahlspruch vorangestellt: »klee 38p6ra terrsutl« (den Mutigen schreckt kein Hindernis), und er will damit den geistig arbeitenden Kriegsbeschädigten Mut zusprechen fiir die Erreichung ihres Ziels, sich ivicder eine gesicherte Lebensstellung aufzubauen und so im allge meinen am Wiederaufbau des Vaterlandes mit zu arbeiten, aber er zeigt auch selbst, das; er keine Schwierigkeiten fürchtet, denn der reiche Inhalt des Buches ist mit großem Fleiß zusammeugetragen und ge schickt gesichtet und sinngemäß geordnet. Überdies erschwerten die po litischen Ereignisse nicht unwesentlich den Verlauf der Arbeit. Die Revolution zerstörte fast vollständig den mühevoll vorbereiteten Ab schnitt »Heer und Marine«. Das Maß der Leistung läßt sich schon an dem Verzeichnis der Mitarbeiter und Sachverständigen erkennen, die zum Gelingen des Werkes ihre wertvollen Bausteine hcrbeitrugen. In dem »Ratgeber« sprechen sich zunächst die Tübinger Universitäts kliniker und andere medizinische Kapazitäten über die Verwendungs möglichkeiten der geistig arbeitenden Kriegsbeschädigten aus. indem sie gleichzeitig einschlägige Bücher und sonstige Hilfsmittel angeben, dann die juristischen, theologischen, pädagogischen usw. In den letzten Ab schnitten werden Sanitätswesen, Künstler, Schriftsteller, Handel, In dustrie und Gewerbe (Kauflcute, Ingenieure), Land- und Forstwirt schaft in der gleichen Weise behandelt. Hieran schließen sich noch Aus künfte über die Organisation des akademischen Hilfsbundes und ein Verzeichnis der im Deutschen Reich vorhandenen Beratungs- und Aus kunftsstellen. Kurz, das nützliche, empfehlenswerte Buch ist erschöp fend in jeder Hinsicht und verdient einen Vorderplatz in der Literatur der Kricgsfürsorge. E. K. Kleine Mitteilungen. Jubiläen. — Die Firma H a b i ch t' s B u ch h a n d l u n g in B o n n besteht am 1. April 100 Jahre. Sie ist 1821 von Heinrich Büschler ge gründet worden, von dem sie 1825 Tobias Habicht übernahm, der ihr sei nen Namen gab. Er hat das übernommene Geschäft 46 Jahre lang mit Fleiß und Umsicht bis zu seinem Tode geführt und es gut entwickelt. Von Habichts Witwe übernahm cs am 15. April 1871 Adolf Lcsimple aus Cöln, der die Firma durch Errichtung von Filialen in Braunsbcrg und Boppard erweiterte. Indessen zwangen ihn fortwährende Gesund heitsstörungen, sich schon 1873 des Sortiments zu entäußern, das an Emil Tschiersky überging, während Lcsimple den von ihm cingebrachtcu Verlag behielt und später nach Leipzig verlegte. In 24 Jahren emsiger Arbeit hat Tschiersky das erworbene Geschäft ausgebaut und zu weiterer Blüte gebracht; am 6. Augst 1897 rief ihn der Tod von seinem Ar- beitsfclde ab, und im Dezcinber desselben Jahres übernahm seine Witwe, Frau Bertha Tschiersky geb. Müller, die Handlung, die sie am 1. Lk- tober 1899 an Johannes Schmitz übergab. Dieser ist aber nur sieben Monate im Besitz der Jubelfirma geblieben, denn schon am 1. Mai 1900 verkaufte er sie an Theodor Wurm, nach dessen Tode sie am 26. Juni 1920 an den jetzigen Besitzer, Herrn FritzPricster, überging. Dieser widmet sich besonders der Verbreitung theologischer, christlicher, medi zinischer und landwirtschaftlicher Literatur und hat auf diesen Gebieten gute Erfolge zu verzeichnen gehabt, die auch eine gewisse Gewähr für die Zukunft bieten. Wenn die Jubelfirma im Laufe des verflossenen Säkulums auch durch mehrere Hände gegangen ist, so haben doch alle In haber ihr Bestes gegeben, um sie zu fördern, und im besten Sinne ein Jahrhundert lang wertvolle Kulturarbeit geleistet. Die A. Kunz'sche Buchhandlung (Julius Hüller) in Brüx besteht am 1. April 50 Jahre. Adolf Kunz errichtete nach neun jähriger buchhändlerischcr Tätigkeit in seiner Heimatstadt Brür eine Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung nebst Leihbibliothek und Papier geschäft. Die damals rein deutsche Stadt mit 7000 Einwohnern, mit 408 mehreren Gerichtsämtern und Lehranstalten, sowie wohlhabender Um gebung bot dem jungen Unternehmen einen günstigen Boden, sodaß es bald voran kam. Am 16. Oktober 1876 übergab Kunz, der sich andern Unternehmungen zuwendcn wollte, sein aufstrebendes Geschäft an Hanns Eichlcr, ebenfalls einen geborenen Briirer, der cs unter Hinzufügung seines Namens weiterführte. In 27jährigcr emsiger Tätigkeit hat Hanns Eichler das Geschäft entwickelt, trotzdem sich durch die Mehrung tschechischer Einwohnerschaft die Verhältnisse schwieriger gestalteten. Er starb nach langem Leiden am 18. Mai 1903, und die Firma ging im Juni desselben Jahres an den jetzigen Inhaber Herrn IuliusHül - l e r über, der sie in aufsteigender Entwicklung auf streng solider Basis leitet. Das 25jährige Jubiläum begehen am 1. April die nachfolgend auf geführten Firmen: Gustav Gerd es (vorm. A. Sauerwald), Musik verlag und Sortiment in Cöln a. Rhein, die Buch-, Musikalien- und Papierhandlung Emil Schatz N a ch f. Inhaber Ernst Jacob in Bunzlau, die Buch-, Kunst- und Papierhandlung nebst Buchbin derei Paul Uebele (Karl Vosselers Nachf.) in Stuttgart, die als Spezialität Schulbuchhandlung betreibt. Fachprcßkonscrcnzen. — In der Handelskammer zu Berlin trat vor einigen Tagen unter dem Vorsitz des Syndikus des Verbandes der Fachpresse Deutschlands, vr. Pape, die erste Fachpressekonferenz zu sammen, zu der die Reichsregternng und fast alle Ministerien Vertreter entsandt hatten. Namens der Rcichsregierung betonte Geheimer Lega tionsrat Schmidt-Elskop, daß die Bedeutung der Fachpresse heute von sämtlichen Behörden richtig gewürdigt werde, und daß die Fachpressen daher auf die weiteste Unterstützung der Rcichsregierung rechnen dürfe. Tie Notwendigkeit der Einrichtung ständiger Konferenzen für die Schriftleiter der Fachpresse analog der allgemeinen Pressekonferenz wurde nach den Referaten von Hcinze, Birmbaum und Dr. Poscner all gemein anerkannt. Die weitere Durchführung der hierzu erforderlichen Maßnahmen wurde einem Ausschuß unter dem Vorsitz von vr. Pape übertragen. Der Deutsche Industrie- und Handclstag zu den »Sanktionen«. — Der Hauptausschuß des Deutschen Industrie- und Handelstages beschäf tigte sich in seiner Sitzung vom 24. März mit den vom Feindbund über Deutschland verhängten »Sanktionen« und faßte folgenden Beschluß: »Der Hauptausschuß des Deutschen Industrie- und Handelstagcs gibt der Empörung über die von den feindlichen Staaten unter dem Namen von Sanktionen beschlossenen Gcwaltmaßregeln Ausdruck und fordert die ihm angcschlossenen Handelskammern auf, dahin zu wirken, daß Deutschlands Industrie und Handel bis zur Aufhebung der Sank tionen von Einkäufen aus den an ihnen beteiligten Ländern absehen.« Die angedrohtc Zollgrenze am Rhein. (Vgl. Bbl. Nr. 68 u. 72.) — Der »Papierzeitung < wird aus dein neubcsctzten Gebiet geschrieben: Dem Krieg mit der Waffe ist der wirtschaftliche Krieg gefolgt. Die Entente will Geld aus Deutschland Herauspressen, mehr als das durch die Blockade und durch den verlorenen Krieg geschwächte deutsche Volk bezahlen kann. Welche Form die Zwangsmaßrcgcln annehmen werden, darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, doch sind einleitende Schritte geschehen, indem unbesetzte Teile des Deutschen Reiches, Düssel dorf und Duisburg, besetzt worden sind. Schon liest man allenthalben von einer wenn auch nicht politischen, doch wirtschaftlichen Abschnürung des Rhcinlandcs, von einer Zollgrenze, welche die Entente zwischen dem Westen und dem Innern Deutschlands aufrichtcn will. Wenn auch die genaue Form dieser Zollgrenze noch nicht feststeht, und wenn man auch noch nicht weiß, wie lange sic bestehen bleiben wird, so bringen doch die Zeitungen heute diese, morgen jene Ansicht, und es jagen sich die Tatarennachrichtcn wie in den Tagendes Kricgsbeginncs, als die sagen haften Goldautos durch die deutschen Lande fuhren. Wo findet das Unglück, welches durch die drohende wirtschaftliche Schädigung unserem Lande widerfährt, größeren Widerhall als beim deutschen Bürgertum, bei den Gewerbetreibenden und bei allen, die da mit wirtschaftlich Zusammenhängen? Allenthalben werden in Deutsch land patriotische Resolutionen gefaßt, Telegramme voll Trost und voll Entrüstung über die angetane Schmach melden dem Rheinland, dessen Wirtschaftsleben den Todesstoß erwartet, daß außerhalb der neuen Zollgrenze die deutschen Brüder in Treue fest seiner gedenken. Wo sich zwei Bekannte treffen, ballen sie zornentbrannt die Faust und bringen es laut zum Ausdruck, daß sie trotz der Vergeltungsmaßregcln der Entente auszuharren gesonnen sind. Dann geht der eine und der andere in sein Geschäft und denkt darüber nach, daß so ein Zoll die Waren aus dem Rheinland doch recht sehr verteuern müsse, der Einkauf würde ihm teurer zu stehen kommen, als wenn er diesseits der Zollgrenze kaufen würde, vielleicht würde sich die Ware um 2, vielleicht sogar um 5 v. H. verteuern. Er hätte Mühe, die Ware zu verkaufen. Nein, er würde es doch lieber vorziehen, anderswo cinzukaufen, wo kein Zoll in Frage
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