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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1921
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- 1921-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1921
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Redaktioneller Teil. ^ 74, 21. März 1921. Auf der andern Seite hat die, um das noch einmal zu be tonen, von keiner Propaganda veeinsmßte Entwicklung seit Ende Februar eine bei den Beratungen des 24er Ausschusses nicht vorhcrgesehene Schwierigkeit in d>c Erscheinung treten wssen. Die Sortimentcrverlreter teg.en in ihrer Aussprache mit Herrn Dr. Oldcnbvurg und nur besonderes Gewicht aus den zunächst nur in grohen Zeigen entworfenen Gedanken einer Art -Stamm« eiste« des wissenschaftlichen Sortiments. Wie aber soll eine solche Liste entstehen, wenn die dafiir in Frage kommenden Sorti- mentsfirmen mit der Stellungnahme den Rundschreiben der wissenschaftlichen Verleger gegenüber zurückhalten? Denn es können dafür doch selbstverständlich nur solche Sortimentssirmen in Betracht kommen, die sich entschließen können, die als Gegen leistung für die Vorzugsbedingungen zu verlangende Verpslich- tungserklärung abzugeven. So verworren die augenblickliche Lage im Buchhandel auch manchem erscheinen mag, eins ist schon heute klar zu erkennen: der einzige Weg, aus der heutigen Verwirrung hcrauszu- kommen, der bisher gezeigt wurde, ist der von der »Arbeits gemeinschaft« des wissenschaftlichen Buchhandels beschrittcne. Auf dem Wege freier Vereinbarung müssen neue Grundlagen für den buchhändlerischen Verkehr gefunden werden. Von denen, die sich für chese Gedanken einsetzen, hat sich noch keiner eingebildet, damit elwa Neues zu sagen. Im Gegenteil: sie wollen nur zurück zur besten Tradition unseres Berufs, zu dem Grundsatz, der kaum von jemand klarer formuliert worden ist, als im März 1888 vom Verein Leipziger Kommissionäre: »Die Grundordnung (aus der dann die Verkehrsordnung entstanden ist) soll nicht neue Verkehrsbedingungen schaffen, sondern sie soll eine Kodifikation der bestehenden Gebräuche sein». Alle Versuche, die Herausbildung dieser neuen Verkehrsbedingungen auf dem allein möglichen Wege freier Vereinbarung hintanzu halten, könnten nur noch die Wirkung haben, daß der heutige Zustand in seiner ganzen Unklarheit und Verworrenheit ver ewigt wird. Und das kann im Ernst niemand wollen, der cs mit dem Buchhandel, und nicht bloß mit dem wissenschaftlichen Buchhandel, gut meint! Der andere Weg II. Von Otto Voigtländer, Leipzig. (Vgl. Bbl. Nr. 53, S0 u. 82.) Als Entgegnung auf die Ausführungen des Herrn Paul Schumann in seinem Artikel: -Zum Abbau der Notstands ordnung-- (Bbl. Nr. 62 vom 15. März 1921) hebe ick) kurz noch mals das Trennende der gegenseitigen Auffassungen hervor. Herr Schumann schreibt zwar, daß er nicht beabsichtige, über das Existenzminimum des Sortiments zu verhandeln, stellt aber wiederum die Frage: -Welchen Prozentsatz braucht ein Sortimenter, dessen Be trieb rationell arbeitet und der einen angemessenen Umsatz erzielt, damit er imstande ist, den Ladenpreis innezuhalten?« Er gibt zu, daß diese Frage sehr schwer zu beantworten sei, und verkennt nicht -die Schwierigkeiten, die sich auftürmen, wenn auf seiten des Sortiments Ansprüche gestellt werden, die über das knap pest bemessene Matz eines äußersten Minimums hinausgehen«. Gerade diese Fragestellung aber ist es, die ich ablehn«, weil sie unbeantwortbar ist und weil sie, ich kann es nicht anders lesen, denn Herr Schumann schreibt es ja selbst, eine Erörterung über ein äußerstes Minimum (— Existenzminimum) herbeiführt, das dem Sortimenter gewährt werden soll. Es bessert die Sache meines Erachtens aber nicht, wenn man dieses »Minimum« nur einer Anzahl, einem -Stamm von Sortimentern gewähren will und das Schicksal der andern dem Zufall überläßt. Mögen sie weiter Zuschläge erheben oder zugrunde gehen. Ich bekenne und weiß mich darin in Übereinstimmung mit vielen Verlegern und auch Sortimentern, daß die -Auchbuchhändlcr-, d. h. die kleineren Büchervertriedsstellen, eine Naturnotwendigkeit sind und heute ins Leben gerufen werden «oz müßten, wenn sie nicht schon da wären. Ihnen jetzt den Weg zum Verlricb des guten Buches erschweren heißt sic völlig in die Arme der Schundliteratur treiben. Als Kardinalpunkt bezeichnet Herr Schumann die Frage, ob sich die Noistandsordnung gegenüber dem Druck, der von allen Seiten gegen sie ausgeübt wird, noch am Leben erhalten und praktisch durchführen läßt. Ich bcantworic sie dahin und habe es auch schon in meinem ersten Aussatz getan, daß das Sortiment Aufschläge auf die Ladenpreise erheben muß, solange sie ihm unentbehrlich sind; es wird aber (die wirtschaftlichen Verhält nisse sind zwingend) die Berechnung der Aufschläge fallen lassen, wenn sie nicht mehr nötig sind. Keine Gesetzgebung des Börsen vereins, keine Verordnung einer Behörde, keine freie Verein barung von Gruppe zu Gruppe werden imstande sein, die Auf schläge zu verhindern, wenn ohne sie der Verkauf eines Buches dem Verkäufer Verlust bringt; andererseits aber auch nicht im stande sein, Aufschläge anzuordnen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Die öffentliche Meinung, die Herr Schumann ins Feld führt, ist wandelbar. Zurzeit ist sie erregt, weil diese Zufchlagsfrage leider öfter zum Gegenstand öffentlicher Erörterung gemacht worden ist. Aber auch sie ist wirtschaftlichen Notwendigkeiten gegenüber schließlich machtlos. Wenn ich nun leider auch aus dem Aufsatz des von mir hochverehrten Herrn Schumann erkennen muß, das; eine Brücke zwischen unseren Anschauungen schwer zu finden sein dürste, so gibt mir doch der Schluß seiner Ausführungen die Hoffnung, daß wir uns noch zusammenfinden werden, wenn erkennbar wird, daß es nicht nur die neuesten und noch kommenden Maß nahmen des Feindbundes sein können, die in dieser schweren Zeit die sofortige Wiederherstellung des festen Ladenpreises ver hindern. Der Papierpreis und der Bücherpreis. Unter dieser Überschrift haben wir im Börsenblatt Nr. 36 vom 12. Februar 1921 eine Antwort des Herrn Geheimrat Siegis- mund auf eine Erwiderung einer »Cellulose-Fabrik«, die in der Papierzeilung auf einen vorhergehenden Artikel des Herrn Geheimrat Siegismund erschienen war, veröffentlicht. Gleich zeitig mit dieser Antwort ist in der Papierzeitung Nr. 13 nach stehende Stellungnahme eines Verlegers S. zu dieser Frage abgedrnckt worden. Zu derselben Frage schreibt uns ein Verleger: Eine größere, wenn auch unfreiwillige Fälschung des Sachver halts ist kaum denkbar, als die Fhnen eingesandten Notizen: »Papicr- preis und Bttcherpreis« sie enthalten. Die Fälschung ist ja gewiß nrrr fahrlässig, aber man sollte sich über eine Sache vorher orien tieren, ehe man in sie hineinspricht. Der Hauptfehler besteht in der Annahme, daß ein Buch, das im Laden 25 ./i kostet, 16 ./i Herstellungskosten hätte. Das Buch, das der Erfinder dieser frischfröhlichen Annahme im Laden gelaust hat für 25 .//, wird aber, wenn cs sich um ein Durchschnittsbnch handelt, heute mit 12 .// Sorlimentsspcsen und Cortimentergewinn belastet sein. Der Verleger erhält also für dasselbe 13 .//. Er selbst hat heute 25 v. H. Geschäfts- und Neklamespescn (mindestens! 1. muß für liegenbleibende Anflagenreste und andere Fchlschläge in seinem stark spekulativen Charakter tragenden Geschäft mindestens 15 v. H. ein rechnen, wird mindestens 10 v. H. Gewinn in einem so komplizierten nnd mit kleinen Summen arbeitenden L^erns beanspruchen. T-as macht zusammen 50 v. H. von dem Preise, den er vom Sortimenter erhält. Tie wirklichen Herstellungskosten werden also bei dem Buche, das der Einsender gekauft hat, 6 ,/i 50 «s nicht übersteigen. Voraus gesetzt immer, daß es sich um ein Durchschnittsbnch handelt. Handelt es sich aber um ein solches Durchschnittsbnch mit höhe ren oder mittleren Auflagen, mit nicht zu hohem Honorar, mit nicht besonders teurer Buchbinderarbeit, so werden von 6 .Vi 50 ^ Her stellungspreis nicht 2 sondern einschließlich der Pappen, Um schläge, ttberzugspapiere usw. 3 ^ aufs Papier entfallen. Ganz abgesehen also von der Frage, ob nicht eine Papierpreis- ermäßignng von 33^ä v. H. sehr wohl möglich wäre, würde schon eine solche von 25 v. H. sich wie folgt auswirken: Papierersparnis 75 Gcsamtkosten statt 6 .// 50 nur noch 5 75 Der Verleger würde, wieder auf höheren Absatz bzm. geringere Neklamebclastung hoffend, mit 00 v H statt 100 v. H
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