Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1921
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X» 74. 31. März 1921. Redaktioneller Teil. für Reklame, Geschäftsspesen, Nisiloprämie und Gewinn sich sehr wohl begnügen können. Macht rund 5 15 Der Verleger for-! Lert vom Sortimenter also: 10 ./i 90 Und der Sortimenter würde ^ für weniger als 20 ./i verkaufen. Die Papierpreisermäßigung hätte ^ sich also in einer Buchpreisermüßigung von reichlich 20 v. H. aus- ^ gewirkt! Eine Buchpreisermäßigung liegt aber heute auch im Interesse ^ der Papierindustrie, soweit ihr nicht die hohen Dividenden der letzten Jahre den Blick für morgen und übermorgen getrübt haben. Ich habe vom Durchschnittsbuch« und vom Durchschnittsverleger geredet. Wollte ich von meinem eigenen Verlage ausgehc», der mit sehr hohen Auflagen, also »niedrigen« Buchdruckerrechnungen arbei-! tct, sehr geringe Neklamebelastung und sehr mäßige Nisikoprämicn! benötigt, so würde meine Rechnung ohne künstliche »Frisur« ergeben haben, daß ein Papiernachlaß von 25 v. H. (bei gleicher Qualität wie jetzt) eine Buchpreisermäßigung von mindestens ebenfalls 25 v. H. ermöglichen würde; wahrscheinlich aber eine solche von 30 bis 33>ä v. H. Denn ich würde meine Produktion bei erträglichen Papierprciscn (hinter deren Bedeutung bei mir die Bedeutung aller anderen Preise zurücktritt) mit demselben geschäftlichen Apparat leicht vervierfachen können. Die ungesunden Papierpreisc verderben nicht nur dem Buch handel, sondern auch der Papierindustrie die ungeheure Zukunfts- chaiice, die an sich gegeben war und auch heute noch wohl gegeben wäre: die Chance, ein 60-Millionen-Volk, das keine Bücher kaufte, über Rächt zu einem Volke umzuschaffen, das das Buch zu den selbst verständlichen Konsumartikeln des Lebens rechnete. Ich sage nicht, daß die Papierindustrie allein es versäumt hat, an diese Chance zu denken, um ihrer eigenen Zukunft willen. Auch die anderen Zweige des Buchgewerbes haben sie vielfach nicht er kannt. Kein Zweig aber hat so gegen ihre Verwirklichung gehan delt wie die Papicrerzeugung. S. Diese Veröffentlichung in Nr. 13 der Papierzeitung hat er neut die Stellungnahme einer Papierfabrik und einer Cellulose fabrik veranlaßt. In Nr. 17 der Papierzeitung schreibt die Pa pierfabrik: Der Papierpreis und der Bücher preis. Unter dieser Überschrift erschienen in der Papier-Zeitung vom 13. Februar zwei Aufsätze, welche sich mit der von uns in der glei chen Zeitung vom 20. Januar aufgeworfenen Frage unter derselben Überschrift befassen. In beiden Abhandlungen wird behauptet, daß die Schuld an den hohen Bücherpreisen im wesentlichen die Papicr- preise tragen. Diese Behauptung wird in der Tagespresse in letzter Zeit in noch schärferer Form vorgebracht, weshalb wir nochmals in dieser Angelegenheit das Wort ergreifen. Zunächst erweitern wir das in der Papier-Zeitung vom 20. Januar gebrachte Beispiel. Wir kauften in guten Buchhandlungen zehn von verschiedenen namhaften Verlagsanstalten in letzter Zeit herausgegebene Bücher. Diese zehn Bücher kosteten zusammen 324.25 ./i, wogen zusammen 5.57 kg und waren sämtlich auf holzhaltiges Papier gedruckt, dessen Ktlopreis jetzt zwischen 4.50 bis 5.25 frei Verbrauchsstclle schwankt. Rechnet man das Einbandgewicht zum Papiexpreise, sowie 10 v. H. Mehrverbrauch für Ausschuß, Abschnitt usw., so kostet das Papier unter Berücksichtigung seiner Qualität reichlich gerechnet höchstens 32.50 also den zehnten Teil des Bllcherladcnpreiscs. Wenn es überhaupt möglich wäre, den Papicrpreis heute um 25 v. H. zn sen ken, so würde hierdurch die Verbilligung der Herstellungskosten obiger Bücher 8.13 .^i, d. h. noch nicht 3 v. H. des Bücherladenpreiscs be tragen. Nach der Berechnung des Herrn Verlegers S. müßte aller dings dann auch der Ladenpreis von 324.25 .Vi um 25 v. H. auf 243.19 sinken, was wir jedoch bestreiten, denn Herr S. rechnet in einer Weise, die wir nicht anerkennen können. Wir haben in unserem ersten Beispiel den Papierpreis mit 2 sehr reichlich bemessen. Das Buch wiegt mit Einband 350 8, dazu 10 v. H. für Ausschuß usw., er gibt 385 A. Das verwendete Papier ist Stofsklasse I und mit 4.50 .// für ein Kilo frei Verbrauchsstclle erhältlich. Demnach würde das Papier 1.73 gekostet haben, doch haben wir 2 ./i gesagt, um gegen jeden Einwand sicher zu sein. Wenn nun Herr S. zu seiner Be rechnung über unser Beispiel den von ihm angegriffenen Papierprcis um 50 v. H. auf 3 ^ erhöht, so ist dieses Verfahren nicht zu rechtfer tigen. Berechnungen auf solchen Grundlagen sind Zerrbilder. Jeden falls hat der Papierpreis auf die Büchervertcucrung nicht die aus schlaggebende Wirkung, die ihm zugeschoben wird, auch nicht auf die Höhe der Auflagen, denn hier spielt die gesunkene Kaufkraft die »rste Nolle. Preisermäßigungen von 25 oder gar 33 v. H. werden vor läufig Illusionen bleiben müssen, und wir betrachten es als Papier fabrik als unser gutes Recht, uns dagegen zn wehren, daß man uns in der Öffentlichkeit in verblümter Weise des Wuchers beschuldigt. Kür uns ist bewiesen, daß der Papierprcis gegenwärtig nur einen sehr geringen Teil, etwa ein Zehntel, des Bücherladenpreiscs beträgt, weshalb die Papicrverteucrung nicht die Hauptursache für die Bücher verteuerung sein kann. Papierfabrik. Die »Papierfabrik« bestreitet die Nichtigkeit der Berechnung des Einsenders S. in Nr. 13, die im wesentlichen mit der Berechnung des Herrn Geh. Hofrats Sicgismund in derselben Nummer überein stimmt. Wir müssen aber auf Grund der Erfahrungen unseres Ver lages die Nichtigkeit der Berechnung dieser beiden Verleger bestäti gen. Danach betragen die Herstellungskosten der Bücher (nach Ab rechnung der berechtigten Aufschläge der Verleger und der Sortimen ter) nur etwa ein Viertel des Ladenpreises, sodaß die Ermäßigung des Papierpreises eine weit höhere Ermäßigung das Ladenpreises zur Folge haben muß, als die »Papierfabrik« errechnet. Schriftleitnng. In Nr. 18 der Papierzeitung schreibt die Cellulosefabrik: Infolge Abwesenheit vom Hause kommt uns der Artikel in Ihrer Nummer 13 »Der Papierpreis und der Büchcrpreis« von Ge heimrat Sicgismund und dem Verleger S. erst heute zu Gesicht. Unseres Erachtens beweisen diese beiden Herren das Gegenteil von dem, was sie beweisen wollen. Die Zahlen des Geheimrats Tiegis- mnnd sind am klarsten, weshalb wir uns an diese Hallen wollen, denn der Verleger S. sagt in seinen Zahlen genau dasselbe. Wenn man bei einem Abbau der Bücherpreise an fangen will, so muß man doch bei den Haupiposten und nicht bei den Nebenposten beginnen. Herr Gcheimrat Sicgismund weist nun in seinem dritten Beispiel nach, daß die Herstellungskosten eines Exemplars des ge dachten Buches 17 10 ^ betragen, der Ladenpreis dagegen 68 .// Ter Weg vom Hersteller bis zum Verläufer beträgt also 60 v. H. der gesamten Unkosten, und hier müßte doch, wenn man ernstlich an die Verbilligung der Bücher Herangehen wollte, in erster Linie angcsctzt werden. Der Papierpreis beträgt nicht einmal 9 v. H. des Laden preises, und wenn man das Papier ganz und gar schenken wollte, so würde sich der Ladenpreis nur von 68 auf 62 vermindern. Nun wollen wir prüfen, wieviel wirklich die Papierfabriken irr der Lage wären, zur Verminderung des Bnchpreises beizutragen, wenn sie ihre gesamten Dividenden, soweit sich das Papier auf den Buchpreis bezieht, verschenken wollten. Die von uns in die Debatte geworfene Zahl von 25 v. H. war phantastisch hoch angenommen, um zu zeigen, daß selbst bei einem so hohen Prozentsatz der Buchpreis sick nur um einen unwesentlichen Teil vermindern würde. — Eine Papierfabrik hatte im Frieden einen etwas größeren Um satz, als ihr investiertes Kapital betrug. Durch die Verteuerung der Rohmaterialien (das Holz ist um das 20fache gestiegen, die Arbeits löhne durch die 3 Wechselschichten um über das Mache, die Kohlen um das 20° bis Mache usw.) ist der Umsatz der Papierfabrik ein sprechend in die Höhe gegangen. Je nachdem die Papierfabrik besser oder schlechter mit Kohlen und sonstigen Rohmaterialien bclicferr wurde, hat sie deshalb ein Vielfaches an Umsatz ihres Anlagekapi tals erzielt, sagen mir das 10- bis Mache und mehr. Nehmen wir sehr schlechte Verhältnisse einer Papierfabrik an, und zwar einer solchen, welch« nur- etwa das Mache ihres Anlagekapitals nmgesetzr hat. Um runde Zahlen zu greifen, soll die Papierfabrik mit 6 000 000 Aktienkapital arbeiten. Sie hätte also einen Umsatz von 60 Millionen Mark erzielt. Wenn sie auf den Umsatz rein netto 5 v. H. verdient (und damit muß sie schon wegen des großen Risikos» das heutzutage noch in der Fabrikation liegt, kalkulieren), verdient sie 3 Millionen, wäre also in der Lage, auf ihr Aktienkapital 50 v. H. Dividende zu zahlen. Es gibt sehr wenig Papierfabriken, welch« einen derartigen Gewinn in ihren Dividenden wirklich auf weisen. Außerdem dürfte der größte Teil der Papierfabriken einen wesentlich höheren Umsatz erzielen, als vorher angenommen. Nach diesen Ausführungen könnte bestenfalls eine Ermäßigung von 5 v. H. in dem Papierpreis hergegeben werden, was bei 6 .//' Papierpreis für das Buch 30 ausmachen würde. — laut clo bivit pour uns omelettel. Zellulosefabrik. Hieran anschließend brachte die Papierzeitung die nicht Un terzeichnete Bemerkung: Wir verweisen auf unsere Ausführungen zu der Einsendung der »Papierfabrik« in Nr. 17. Die Zellnloscfabrik zieht anschei nend nicht in Rechnung, daß (um beim oben erwähnten Beispiel zu bleiben) der Papierpreis zwar nur 9 v. H. des Ladenpreises aus macht, aber wie alle Herstellungskosten sich im Ladenpreis vervier facht, also auch eine Ermäßigung des Papierpreises sich im Preise um den vierfachen Betrag geltend macht. Der sehr große Unter schied zwischen Herstellungskosten und Ladenpreis beruht auf den sehr gewachsenen Unkosten und dem sehr erhöhten Risiko der Ver leger und 5er Sortimenter. Ähnliche Unterschiede werden auch auf anderen verwandten Gebieten, z. B. im Bilderdruck, vorhanden sein und sich zunächst nicht beseitigen lassen. 403
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