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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1921
- Strukturtyp
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- 1921-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 91, 20. April 1921. Auszeichnungen. — Der in der Schweiz lebende Schriftsteller H er mann S t e g e ni a n n, der Verfasser der »Geschichte des Weltkrieges«, ist von der juristischen Fakultät der Universität Frei bürg i. Br. znm Ehrendoktor der S t a a t s w i s s e n s ch a f t e n ernannt worden. — Aus Anlaß des 50jährigcn Bestehens seiner Werke und an gesichts seiner Verdienste um die Entwicklung der deutschen Industrie ist durch Beschluß von Rektor und Senat der Technischen Hoch schule iu Aachen Dr.-Jng. Anglist Thyssen in Mlilheim (Ruhr) zum Ehrenmitglied der Hochschule ernannt worden. Anton Ohorns goldenes Schriststellcrjubiläuin. - .Hofrat Profes sor vr. Anton Ohorn in Chemnitz beging dieser Tage sein goldenes Schriststellerjubilänm. Vor 50 Jahren veröffentlichte der damals 25jährigc seine ersten größeren schriftstellerischen Werke, zwei Novellen »Der verlorene Sohn« und »Der Dorfengel«. 1872 entstand sein erster Roman »Der Klosterzögling«, der den Namen des früheren Prämon- stratenser-Mönchs weitesten Kreisen bekannt machte. 1870 folgte dann die Uraufführung seiner ersten dramatischen Werkes »Der Uhrmacher pou Straßburg«, Hem eine stattliche Zahl weiterer Bühnenwerte folgte, von denen die »Brüder von St. Bernhard« das bekannteste geworden ist. Der jetzt 75jährige ist noch immer schriftstellerisch tätig, erst dieser Tage sind zwei neue, dem Hcimatsinn gewidmete Bücher »Das Blut mal« und »Christian Günther« im Buchhandel erschienen. Der Chem nitzer Presseorganisation gehört Ohorn als Ehrenmitglied an. Gestorben: in Berlin das langjährige Mitglied der Ullsteinschcn Verlags leitung Herr Leonhard Oberste dt. Gelernter Buchhändler, kam er, nachdem er zu Beginn der neun ziger Jahre in Hamburg ein Exporthandbuch herausgegc-beu hatte, 1800 nach Berlin, und trat kurze Zeit darauf.in den Ullstein-Verlag, zunächst als Buchhalter, ein. Er nahm tätigen Anteil an der Begründung der »Berliner Morgenpost« und später auch an der »B. Z. am Mittag« und erwarb sich ein besonderes Verdienst um den Aufbau des Vertriebs und des Anzeigcmresens. Abgesehen von einer zweijährigen Unterbrechung, während der er u. a. in der Leitung des Thomasmehl-Syndikats pro pagandistisch tätig war, gehörte er dem Hause Ullstein mehr als 20 Jahre an. Zu Beginn des vorigen Jahres trat er in den wohlverdien ten Ruhestand. Sein starkes Temperament, vereint mit einer Behagen verbreitenden Lebensfreude, befähigte ihn, nicht nur selbst tüchtige Arbeit zu leisten, sondern auch seine Mitarbeiter fortzureißen. Der scharf ausgeprägten Persönlichkeit Obcrstedts wird im Ullstcinhans ein dauerndes Andenken bewahrt bleiben. Herbert Hariland Jicld f. — Am 5. April starb im Alter von 53 Jahren in Zürich der in Brooklyn geborene Zoologe H. H. Field, ein Mann von verdienstlichem Wirken in mehrfacher Hinsicht, wie Hans Bluntschli in der »Frankfurter Zeitung« schildert. In jüngeren Jahren einst ein tüchtiger Spezialforscher, hat er sich später ganz dem Unter nehmen einer internationalen Bibliographie der biologischen Wissen schaften gewidmet, das er Ende der 00er Jahre hauptsächlich mit ame rikanischen Mitteln als »Eoneilium b i d 1 i o g r a p Ii i e u m« in Zürich großzügig begründete. Jahr für Jahr gingen Zehntauseude von bedruckten Titelzetteln auf handlichen Kärtchen, nach einem sinnreichen, dauernd erweiterungsfähigen Zahlcnschema geordnet, an die Abon nenten in alle Länder hinaus und erleichterten den Forschern das wis senschaftliche Arbeiten in hohem Grade. Dabei handelte es sich nicht nur um einfache Titclwicdergaben und Quellennachweise, vielmehr fand sich jede einen mehrfachen Inhalt bergende Publikation in die wissenschaftliche Klassifikation auch an allen entsprechenden Stellen ein gereiht. Alle Sprachen waren berücksichtigt, von Arbeiten in wenig gebräuchlicher Zunge wurden kurze Inhaltsangaben beigegeben. So hat sich das Fieldsche »Eoneilium« eine sehr achtenswerte Stellung er rungen und kann als mustergültig für die wissenschaftliche Biblio graphie gelten, indem es an praktischer Verwertbarkeit seinesgleichen sucht. Auch in den Kriegszeiten ward — allerdings in beschränktem Grade — das Unternehmen fortgesetzt, und eben war sein Leiter dabei, ihm eine neue Blüte zu erarbeiten, als ihn der Tod abrics. Theodor Leutwcin f. — In Freiburg i. Br. verschied am 15. April im 72. Lebensjahre nach langer Krankheit Generalmajor a. D. Theodor Leutwcin, ehemaliger Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika. Mit ihm ist ein um die deutschen Kolonien sehr verdienter Mann dahingc- gangcn. Von 1893 bis 1005 hat er in verschiedenen Stellungen, zuletzt als Gouverneur, in Deutsch-Südwestafrika erfolgreich gewirkt. Im August 1905 erhielt er ivegen Krankheit den erbetenen Abschied. Er reiste nach Deutschland zurück und lebte seit der Zeit in seiner badischen Heimat. In einem Werke »11 Fahre Gouverneur in Acutsch-Südwest- afrika« hat er seine Ansichten über die Eingeborencnpolitik niedergelcgt. ^ Sprechsaal. ^ Wieder einer! Ein Beweis dafür, daß es leider immer noch nicht gelungen ist, den Umgehungen der Auslandverkaufsordnung ein wohlverdientes Ende zu bereiten, bildet das nachfolgende Schreiben, das uns zugestellt worden ist. Zürich und Bern, den 24. März 1921. Für den Vorstand des Schweiz. Buchhändlerverctns: Der Präsident: Der Sekretär: Max Rascher. I)r. R. v. Stllrler. Hilmar Martin, Glauchau i. Sa. Jahnstr. 5u. Den 17. März 1921. In der Zeitschrift »Neue Wege« empfehlen Sie die Bücher von Pf. Zündel, »Jesus« und »Aus der Apostelzcit«. Da ich die Bücher gern besitzen möchte, frage ich ergebenst an, wie ich dieselben bekom men kann, vor allem wieviel sic in deutschem Geld kosten. Ich müßte da doch sehr viel mehr einsendcn, im Hinblick auf den schlechten Markkurs. Oder falls Sic deutsche Bücher wünschen, ganz gleich welche, würde ich Ihnen dieselben ohne Valutazuschlag senden, und bitte ich Sie, nur zu schreiben, welche Bücher Sie wünschen. Dadurch würde es mir nicht so schwer fallen, Ihnen die Bücher zu den hohen Valutapreisen zu bezahlen, da ich nur ein einfacher Postbeamter bin. Hochachtend Hilmar Martin, Postbeamter. Versuchter direkter Bücherbezug. Folgender Briefwechsel wird uns zur Veröffentlichung übersandt: An I. C. C. Bruns' Verlag, Minden in Wests. Hierdurch wenden wir uns an Sie mit der Anfrage, ob wir un seren Bedarf an Veröffentlichungen Ihres Verlages nicht direkt bei Ihnen, unter Umgehung des Sortiments, decken können. Wir bitten Sie, im Falle Ihres Einverständnisses uns einen Katalog der bei Ihnen erschienenen Werke oder dgl. zuzuscndcn. Irgendwelche for male Schwierigkeiten bestehen unseres Erachtens nicht. Mit ausgezeichneter Hochachtung, sehr ergebenst Marburg- Lahn (Rotenberg 21), den 8. April 1021. Deutsche Burse zu Marburg. Institut für Grenz- und Auslanddcutschtum an der Universität. I. C. C. Bruns' Verlag gab darauf folgende einzig richtige Antwort: Wir empfingen Ihr Schreiben vom 8. d. M., müssen Sie aber zu unserem Bedauern bitten, sich wegen des Bezugs von Büchern un seres Verlages mit einer der dortigen Buchhandlungen in Verbin dung zu setzen. Nicht nur die Bestimmungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, sondern auch die Pflicht der Rück sichtnahme auf die Sortimentsbuchhandlungcn gebieten es uns, Ihr Gesuch abschlägig zu beantworte». Unseren ausführlichen Verlags katalog, in welchem die jetzt gültigen Preise vorn eingeklebt sind, sowie einige Prospekte lassen wir Ihnen beiliegend zugehen. Mitgliedsbeitrag des Börsenvereins. lVergl. Bbl. Nr. 57. 63, 74 und 85.) VIII. Herr Max Münch in Hamburg schlägt vor, sämtliche Ver- lagshäuser »mit eigener Druckerei« in Klasse I einzu reihen, falls eine Staffelung der Beiträge für den Börsenverein ein- treten sollte. Diese Klassifizierung ohne Berücksichtigung der sonst vorliegenden Umstände halten wir für verfehlt, denn es ist nicht ohne weiteres als Tatsache anzunehmen, daß diejenigen- Verlagshäuser, die eine sogenannte »Hausdruckerei« besitzen, als »Börsenvereinsmitglie der erster Klasse« gelten müssen, im Gegensatz zu vielen anderen dazu geeigneten Firmen des Verlagsbuchhandels. An und für sich haben gerade die Verlagshäuser mit eigener Druckerei schvn so vielerlei Sondcr-Vereinsbeiträge für ihre Druckerei-Abteilung zu leisten, daß es ohne sonstige Prüfung der Sachlagen nicht angebracht erscheint, anch noch auf jeden Fall die höchsten Beiträge für den Börsenvercin zahlen zu müssen. Gar nicht in Betracht kommen für diese Klassifizierung z. B. Zeitungsverleger in kleineren Provinzstüdten mit eigenen Drucke reien, die nebenbei noch eine unwesentliche Verlagstätigkeit entwickeln und Börsenvcreinsmitglieöer sind. Leipzig. Carl Rühle'S Musi kvcr lag. 568
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