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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1921
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- 1921-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1921
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Xr 92. 2!. April 1921. Redaktioneller Teil. aus Grund der in den Florentiner öffentlichen Sammlungen aufge- häuflen reichen Schätze von kostbaren Drucken und Handschrislen, von den frühesten Zeiten an, den Kongreßmitgliedern die Geschichte, Ent wicklung und Fortschritte der Geographie vor Augen führten. Auch die Firma Leo S. Ol schki in Florenz lies; es sich nicht nehmen, von ihrem großen Lager eine tlcine Auswahl von geographischen Selten heiten zu treffen und diese in dem großen Bibliothekssaale der Villa des Besitzers auszustcllen. Als Führer durch diese Schau ward den Besuchern ein hübsch gedruckter illustrierter Katalog von 14 Seiten überreicht. Wir erwähnen von den 72 darin verzcichnetcn Nummern einen großen Globus aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, 8 auf Pergament gemalte Portulane (Seekarten) von, Anfänge des 16. Jahr hunderts bis zum Jahre 1652, darunter einer von ungewöhnlicher Größe: 161X77 Zentimeter vom Jahre 1644. Als Hauptstück glänzte die erste lateinische Ausgabe des berühmten Columbus-Bricfes von 1403, dessen ungemeine Seltenheit schon daraus hervorgeht, daß über haupt nur 5 Exemplare davon bekannt sind. Es folgt eine nahezu voll zählige Reihe von Ausgaben des Ptolemacus von 1478 an bis zum AuSgange des 16. Jahrhunderts, ferner das seltene Werk von Ber- linghieri, Florenz um 1480, mit in Kupfer gestochenen Karten, sowie eine Anzahl anderer interessanter Werke zur Geschichte der Geographie unL> der Reisen bis zum Jahre 1600. Die Ausstellung fand reichlichen Zuspruch von seiten der Kongreß mitglieder, sowie von hervorragenden Persönlichkeiten der Wissenschaft, Litcr-atur und Kunst, u. a. erschien auch der Erzbischof von Florenz. Fand sich hierdurch Herr Olschki schon fiir seine Mühe belohnt, so war der von allen Seiten ihm gespendete Beifall fiir die wohlgelungene Ausstellung eine nicht mindere Genugtmmg für ihn. Die Hauptversammlung der Gesellschaft für soziale Reform wird am 2. und 3. Mai in Berlin stattfinden. Am ersten Tage soll die Stellung der Cozialrcformcr zu den veränderten Zeitverhältnisscn ge klärt weiden. Redner sind: Professor 1)r. Ernst Francke und Professor l)r. Philipp Stein. Der zweite Tag soll den Fragen der Berufs ausbildung des Arbeiters gewidmet werden. Referenten sind: Prälat vr. August Pieper und Geheimer Negierungsrat 1)r. Kühne vom preußischen Landesgewerbcamt. Kursverluste infolge Zahluugsverbote. — Der Hauptaudschuß des Deutschen Industrie- und Handelstages befaßte sich in seiner letzten Sitzung mit einer im Neichsausgleichsgesetz vorhandenen Lücke, die für deutsche Schuldner, deren Gläubiger zwar den, Fcindbund angehören, aber im neutralen Anslande ansässig sind, oder deren Gläu biger dem Feindbund nicht angchören, aber in seinen Ländern wohnen, verhängnisvolle Folgen nach sich ziehen kann. Da die im Kriege er lassenen deutschen Zahlungsverbote die eben erwähnten beiden Grup pen von Gläubigern mit trasen, dagegen das Ausgleichsverfahren nach dem Fricdcnsvcrtrage auf sie keine Anwendung findet, so hat ein ihnen verschuldeter Deutscher nicht die Möglichkeit, im Wege des Ausgleichs verfahrens seine Schulden zum Friedenskurse (Paragraph 27 des Reick sausgleichsgesetzes vom 24. April 1920) abzustoßen, obwohl ihn ebenfalls die deutschen Zahlungsverbote an der rechtzeitigen Zahlung hinderten. Diesem Mißstand wünscht der Hanptausschuß des Deut schen Industrie- und Handelstags durch entsprechende Maßnahmen der Gesetzgebung und der Verwaltung abgeholfen zu sehen. Verkanfsordnung für Auslandlicferungcn. — Es sind In letzter Zelt Verstöße gegen diese Verkaufsordnung gerichtlich geahndet worden. So wurde eine Firma gerichtlich zu einer Geldstrafe von ^ 10 000 verurteilt, eine andere Firma zur Zahlung einer Konventionalstrafe von ^ 1000 veranlaßt. Buchausstellung zur Neichskrlcgerwoche in Lübeck, 11.-17. August 1S21. — Mit dieser Neichskriegerwoche wird eine Bundesausstellnng verbunücn werden, die auch eine Abteilung Bücher aufweisen soll. Für die Ausstellung hat man in Aussicht genommen die gesamte Literatur über Kriegsvereinswesen, Kriegsbeschädigten-, Kriegshinterbliebenen- Fürsorge, Altvcteranen, Kriegsgräberfürsorge, Kriegerehlenmale, Slcdlungswesen, Literatur des Aufbaues, Jugendpflege und -sürsorge. Wie aus der Anzeige in Nr. 88 des Bbl., S. 4045 (Vermischte An zeigen) hcrvorgcht, hat der Kyffhäuser-Verlag in Berlin W. 60 die Aufgabe übernommen, diese Ausstellung zusammenzubringen, und wir verweisen daher alle Interessenten auf die Anzeige dieser Firma. Warnung vor überflüssigen Ausstellungen und Messen. — Das Domits k'ranyaiZ <168 expositionL ä l'etrunßer in Paris, das für Frankreich die gleichen Aufgaben wahrzunehmcn hat wie für Deutsch land das Ausstellungs- und Äeßamt der Deutschen Industrie, hat sich jüngst an das französische Handelsministerium gewandt, um Maßnah men gegen die vielen überflüssigen Mustermessen, Ausstellungen und industriellen Wettbewerbe zu erwirken. Gleichzeitig ist die Industrie aufgefordert worden, sich nicht mehr wahllos an derartigen, vielfach un- kontrollierbaren Veranstaltungen zu beteiligen. Der deutschen In dustrie kann gleichfalls nur dringend angeraten werden, Aufforderun gen zur Beschickung von Messen und Ausstellungen nicht unbedingt Gehör zu schenken, sondern vorher bei der für dieses Gebiet zentralen deutschen Körperschaft, dem Ausstellungs- und Mcßamt der Deutschen Industrie, Berlin NW. 40, Hindcrsinstraße 2, Erkundigungen — am besten auf schriftlichem Wege — einzuziehen. Verkehr mit den Vereinigten Staaten. — Der Deutsch-Amerika nische Wirtschaftsverband, Berlin NW. 7, Neue Wilhclm-Slr. 12/14, hat folgendes Rundschreiben ausgegeben: »Es steht zu erwarten, daß nach Herstellung des Friedenszustandes mit den Vereinigten Staaten dem Verband« bzw. seiner New Aorker Vertretung Anfragen ameri kanischer Firmen nach den verschiedensten deutschen Waren, wie dies bereits jetzt der Fall ist, in verstärktem Maße zugehen werden. Wir würden Wert darauf legen, diese Anfragen unseren Mitgliedern zu gängig zu machen, und richten daher an die interessierten Firmen die Bitte, daß sie uns eine spezialisierte Ausstellung der von ihnen er zeugten bzw. der bei ihnen zum Export bereitstchendcn Waren über mitteln. vielleicht ist es auch möglich, daß uns Kataloge zugestellt werden, die wir auf Wunsch gern an unsere Vertretung in New ?)ork weitcrgeben, damit sie gleich von dort ans Anfragen amerikanischer Firmen zu beantworten in der Lage ist.« Durchführung der »Postreklame«. — Für die Werbung von Auf trägen für die -Pvstreklame« durch Werbesachleute werden jetzt nähere Anweisungen hcrausgegeben. Danach kommen nur Fachleute zur Mit wirkung in Betracht, die die Werbetätigkeit im Hauptberuf ausüben und in der Regel eine eingetragene Firma haben. Die Bezirke der Postrellame werden genau fcstgelegt, ebenso die Auftragsanweisnngen. Auf die von dem Werber selbständig ermittelten von der »Postrellame« angenommenen und ausgeführten Aufträge wird dem Werber eine Ver gütung von 10 v. H. gewährt. Außerdem kommt bei einein Jahres umsatz von mehr als 1 Million Mark eine besondere Umsatzvergütung von 1 v. H., bei einem Jahresumsatz von mehr als 2 Millionen Mark eine solche Vergütung von 2 v. H. und bei einem Jahresumsatz von . mlhr als fünf Millionen Mark eine besondere llmsatzvergütung von 3 v. H. zur Verrechnung. Streitigkeiten zwischen der »Postreklame« und dem Werber unterliegen unter Ausschluß des Rechtsweges der Entschei dung eines beim Neichspostministerium zu bildenden Schiedsgerichts, dessen Vorsitzender ein von der Postverwaltung zu stellender Jurist sein soll. Die Wohnungskrise und die Krise der antiquarischen Bücher. Man begreift nicht sofort, in welchem logischen Zusammenhang diese beiden Krisen stehen können. Die Wohnungsnot und die Engigkeit der Wohnungen namentlich in den Städten müßten eigentlich eine beträcht liche Anhäufung der antiquarischen Bücher auf den Märkten, wo diese Ware gehandelt wird, zur Folge haben, denn jeder wird doch, sollte man denken, möglichst rasch sich der Bücher entledigen, die er nicht ^ unumgänglich notwendig braucht, um Platz für Neuerscheinungen zu schaffen, an denen cs niemals fehlt, oder aus Gründen häuslicher Spar samkeit. Aber nach dem »Oiornale ckella Dibreri»« (Nummer vom 20. Oktober 1920) ist das Gegenteil der Fall. Der Handel mit antiqua rischen Büchern geht flau, weil letztere selten geworden sind. Er hatte die beste seiner Hilfsquellen in den — Umzügen, die vor dem Kriege bedeutend häufiger waren, als gegenwärtig, denn damals wechselte man die Wohnung, um zu mehr Bequemlichkeit zu gelangen, um seine Ver hältnisse zu verbessern, oder aus finanziellen Gründen oder auch ans reiner Laune, und der Althändler, der als Netter der Situation gerufen wurde, hatte bei solchen Gelegenheiten meist eine gute Ernte. Gar oft fanden sich unter dem alten Kram, den der Zufall zum Zwecke der Ausscheidung znsammenwarf, seltene, ja kostbare Bücher. Das hat in folge der den Mietern anferlegten, mehr oder weniger großen Unbe weglichkeit fast ganz aufgchört. — Wir überlassen cs den Raritäten- Jägern im Buchhandel, diese Deutung zu bewerten. Die Erschöpfung des Marktes scheint indes Tatsache, und sie wird von den »Bouqui nisten«, Liebhabern und Händlern bedauert. (»UonquinisIvL« nennt man in Paris die fliegenden Buchhändler oder Büchertrödler, die an den Seine-Kais in der kilvmetcrlanqcn, ununterbrochenen.Reihe ihrer auf den Kaimauern befestigten, verschließbaren, eisernen Bücherkästen ihre begehrte Ware feilhalten. Red.) (Nach »Do Droit cl'^utonr« 1921, Nr. 3.) S7ö
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