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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1921
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Hat auch das vergangene Jahr so manche erfreulichen Anzeichen der Wiedergesundung gebracht, so sind sie doch grösstenteils wieder vernichtet worden durch den noch immer tobenden Kampf der Parteigegensätze im Innern, durch die Uneinigkeit der zu pro duktiver Arbeit aufeinander angewiesenen Stände, durch den tm Gefolge des verlorenen Krieges und der revolutionären Wirren eingstretenen Tiefstand der Moral, durch die schweren Beeinträchtigungen der staatlichen Autorität, vor allem aber durch die Unsicherheit und stete Bedrohung, die der unheilvolle Frieden von Versailles erzeugt, und die schweren Opfer, die er uns auferlegt hat und die wir in ihrem vollen Ausmaße noch nicht einmal kennen, deren Wirkungen sich aber von Monat zu Monat immer fühlbarer machen. Es spricht für die innere Gesundheit und Ungebrochenheit des Unternehmertums in In dustrie, Handel und Gewerbe, daß es angesichts dieser noch immer zunehmenden Schwierigkeiten nicht erlahmt, sondern allen Wider ständen zum Trotz an der Wiederherstellung des Wirtschaftslebens mit aller Hingabe tätig ist. Diese Erkenntnis läßt uns hoffen, daß es einen Wiederaufstieg für das Volk der Deutschen geben muß und geben wird. Der deutsche Buchhandel darf behorchten, mit seinen Anstren gungen nicht hinter denen anderer Verufsstände zurückgeblieben zu sein. Das Anwachsen der Zahl derNeuer schein uri gen des Buchhandels beweist einen Optimismus in der Beur teilung unserer Wirtschaftslage und ihrer Zukunftsausstchten, der fast bewunderungswürdig zu nennen ist. Nähern sich diese Zahlen doch bereits wieder denen der Vorkriegszeit — einer Zeit der wirtschaftlichen Blüte, wie sie nie zuvor erreicht war. Gewiß mag vieles unter diesen Neuerscheinungen sein, das nicht zur Gesundung unseres Volkes beitragen kann, sondern den irregeleiteten Instinkten weiter Kreise in allen Schichten der Bevölkerung nur allzu bereitwillig entgegenkommt — di« täg lichen Verzeichnisse im Börsenblatt lassen aber erkennen, daß diese Veröffentlichungen weit zurllcktreten gegen die wertvolle Bllcherproduktion, die auf allen Gebieten des geistigen Lebens wieder eingesetzt hat. Erst in neuerer Zeit scheint eine Hemmung in dieser Entwicklung eingetreten zu sein — eine Folge der in den letzten Monaten einsetzenden Wirtschaftskrise, in deren An fängen wir uns noch befinden und die nicht ohne weitgehende Wirkungen auch ans unseren Berus bleiben kann und wird. Sie rechtzeitig zu erkennen, ihr entgegenzuwirkcn zu versuchen, muß die Aufgabe unseres bnchhändlcrischcn Vereinslebcns sein — ein« Aufgabe, die wir nur in verständnisvoller Gemeinschafts, arbeit aller Teile unseres Berufs erfüllen können, die aber un lösbar bleiben mutz, wenn der aufrichtige Wille zur Zusammen arbeit durch eine Politik der Gewalt verdrängt wird. i Manche der Schwierigkeiten, mit denen der Verlag noch !im vorigen Berichtsjahre zu kämpfen hatte, sind erfreulicher- ^ weise inzwischen behoben oder eingeschränkt worden. Die Frage ! der Papierbeschasfung ist, wenigstens was die Deckung des Be- ^ darfs angeht, gelöst. Auch in der Beschaffung des Bindematerials ! sind wesentliche Erleichterungen eingetreten, und die Produktion ! des Verlags ist in bezug auf diese Faktoren kaum noch daran ! behindert, sich auch weiterhin kräftig zu entwickeln. Leider sind ^ aber die Schwierigkeiten der Materialbeschaffung abgelöst wor- ! den durch die ungleich größeren der Preisbildung und des Ab« > satzes. Erst im vergangenen Jahve ist die ungeheure Steige. ^ rung aller Kosten der Herstellung und des Vertriebs zur vollen ! Auswirkung auf den Bücherpreis gekommen, und da hat sie in Verbindung mit anderen wirtschaftlichen Hemmungen die j Krisis erzeugt, mit der der Buchhandel zu kämpfen begonnen hat, und deren weitere Verschärfung als Tatsache ins Auge ge- ! faßt werden muß. Weite Kreise gerade der besten, ja der a»s- - schlaggcbcnden Bücherkäufer können mit den Bllcherpreisen nicht ! mehr Schritt halten, und seit Monaten bereits befindet sich der >Slückumsatz des Buchhandels in stetem Rückgänge. Es nützt ! nichts, dagegen immer wieder mit der Begründung ankärnpfen !zu wollen, daß der Bücherpreis nicht annähernd die gleiche ? Steigerung erfahren hat wie der Preis der meisten, ja fast aller ^ anderen Waren. Wären Bücher wirklich »Gegenstände des täg lichen Bedarfs«, wie man uns immer und immer wieder hat ^ Nachweisen wollen, so ertrügen st« diese Preissteigerung, an der ja der Buchhandel selbst erst in letzter Linie beteiligt ist und auf die er nur in beschränktem Maße einwirken kann. So aber werden wir gewissermaßen zwischen zwei Mühlsteinen zer rieben, deren einer Preissteigerung, deren anderer Rückgang der Kaufkraft des Publikums heißt. Vielleicht und hoffentlich kommt die deutsche Papierfabrikation bald einmal zu der Ein, - sicht, daß ihre großen Gewinne mit einer Schwächung und Zer störung ihres Hauptabnehmerkreifes zu teuer erkauft sind und ! daß sie die Pflicht hat, auch ihrerseits einem Abbau im Interesse ! ihrer eigenen Zukunft näherzutrcten. Eine solche »Kulturab gabe«, geleistet von der deutschen Papierindustrie, würde wesenl- 'lich zur Beseitigung der Krisis des Buchhandels beitragen können. Aus den Schwierigkeiten der Preisbildung heraus erklärt sich zu einem guten Teil auch der scharfe Kampf um den Abbau der Teuerungszuschläge des Sortiments, über den an anderer Stelle mehr zu sagen sein wird, und es ist kein Zufall, daß der wissenschaftliche Verlag, der unter den gegen- wärtigen Verhältnissen ganz besonders leidet, die Führung in diesem Kampfe übernommen hat. Die Kaufkraft gerade der Ab- nehmcr wissenschaftlicher Bücher ist in dem gleichen Maße zu rückgegangen, in dem die Bewertung der Kopfarbeit gegenüber der der Handarbeit gesunken ist. Um so bewundernswerter ist di« Produktivität des deutschen wissenschaftlichen Verlags, der unter den gegenwärtigen Verhältnissen mit einer Verviel fachung seines Betriebskapitals und damit seiner Risikos zu arbeiten gezwungen ist, die cs nicht nur erklären, sondern ge radezu erzwingen, daß er seine alte Produktion mit hohen Zu schlägen belegen muß, um aus den Einnahmen wenigstens teil weise den »Erncuerungsfonds« bilden zu können, dessen er be darf, um überhaupt weiter produzieren zu könne». »21
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