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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1921
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- 1921-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1921
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>4 98, 28. April 1921. Redaktioneller Teil. nung aus, daß auch die weiteren Auseinandersetzungen in dieser Krage in der wohltuenden Alinosphäre vertrauensvoller Zusam menarbeit statlsinden möchten, die die Verhandlungen in der Kommission am 26. Februar und 6. April so erleichtert hat. Es ist gelegentlich der Erörterungen über die Notstands- ordnung immer wieder einmal der Versuch gemacht worden, auch eine Regelung in der Frage des Auchbuchhandels und des V e re in s b u ch h an de l s zu finden. Sowohl die Anregungen Ihres Vorsitzenden im Anschluß an seinen Vorschlag zur Schassung einer Stammliste als auch die Vorschläge des Herrn Paul Schumann auf Zerlegung des Rabatts in einen Grund« und einen Zuschlagsrabatt versuchten, diese Materie gleich mit wenn nicht zu regeln, so doch wenigstens in Angriff zu nehmen. Ihre Behandlung ist aber noch immer nicht so weit vorbereitet, daß eine Aussicht auf baldige Lösung bestünde. Bei der Beratung der Satzungsänderungen des Börsenvereins wird das Problem abermals angeschnitten werden müssen. Vorläufig ist es gegenüber den dringenderen Aufgaben, die aus den Schwie rigkeiten der Notstandsordnung erwuchsen, in den Hintergrund getreten. Auch die fortgesetzten Angriffe gegen die Verkaufsord nung für Auslandlieferungen haben den Buchhandel tm Berichtsjahr nicht zur Ruhe kommen lassen. Die Ansichten der der Zahl nach wesentlich in der Minderheit befindlichen Gegner stehen denen der Befürworter immerhin nicht ganz so schroff mehr wie im vorigen Jahre gegenüber. Eine Aussprache über diesen Punkt, die gelegentlich der Herbstversammlung des Verbandes in Marburg stattfand, konnte keine Klärung bringen und auch nur weiteres Material zu einer wohl ohnehin schon beabsichtigten Revision der Verkaufsordnnng liefern. Die revi dierte Verkaufsocdnung vom 18. Dezember 1920 brachte dann als wesentliche Änderungen die Einführung des Meldezwangs der Auslandverkäufe des Exportsortiments durch die Außen handelsnebenstelle — nach dessen Inkrafttreten der Verlag mit Befremden feststellen konnte, daß die bisherige Meldepflicht das Sortiment nicht allenthalben zu einem loyalen Verhallen gegen über dem Verlage veranlaßt hatte —, eine wesentliche Herab setzung der Umrechnungskurse, die Gleichstellung des Ausland sortiments mit dem Jnlandsortiment hinsichtlich der Zuschlags berechnung und — als eine der Verteuerung der neuen Bücher Rechnung tragende Maßregel — die Bestimmung, daß bet Bü chern mit der Jahreszahl 1921 u. f. ein Mindestaufschlag von SO v. H. als hinreichend anerkannt werden solle. Die Gegner der Verkaufsordnung haben bei ihrer Bekämpfung leider viel fach die erforderliche Rücksichtnahme auf ihre andersdenkenden Kollegen vermissen lassen und bei einer auch in dieser Frage bedauerlicherweise erfolgten Erörterung in der Tagcspresse dem Unsehen des Buchhandels und den wirtschaftlichen Interessen derjenigen Buchhändler, für die die Verkaufsordnung eine Not wendigkeit bedeutete, Schaden zugefllgt. Die baldige Rückkehr zu den alten Gepflogenheiten des Buchhandels, seine Gegensätze innerhalb des eigenen Hauses und nicht vor der Öffentlichkeit auszufechten, wäre dringend erwünscht. Die Erörterung der Meinungsverschiedenheiten in teilweise persönlich kränkender Form hat zudem in weiten Kreisen der Behörden und des Publi kums völlig irrige Anschauungen über den wahren Willen der großen Mehrheit des deutschen Buchhandels hervorgerufen — bei den Behörden die Meinung, als lege der Buchhandel keinen Wert mehr auf den Fortbestand der Verkaufsordnung und der Ausfuhrkontrolle, beim ausländischen Publikum, als stehe die völ lige Aufhebung dieser Beschränkungen unmittelbar bevor und als sei es deshalb geraten, zunächst mit allen Ankäufen zurück zuhalten. Eine weitere wesentliche Vereinfachung der Vcrkaufs- ordnung und Herabsetzung der Aufschläge dürfte als Ergebnis der Beratungen der von der außerordentlichen Hauptversamm lung am 13. Februar eingesetzten Kommission unmittelbar be- vorstehcn. Aber selbst wenn, wie es den Anschein hat, bei dieser neuen Revision die Wünsche der Gegner Berücksichtigung gefun den haben — vielleicht mehr als es den Freunden der Verkaufs ordnung richtig und wirtschaftlich zweckmäßig erscheint! —, der Buchhandel wird noch lange gegen die Stimmung im ausländi schen Publikum anzukämpfen haben, die die Gegner der Ver- kaufsordnung im deutschen Buchhandel selbst mit geschaffen oder genährt haben. Die sehr gut besuchte außerordentliche Haupt versammlung des Verbandes in Marburg am 11. und 12. September 1920 beschäftigte sich mit dem Abbau der Notstandsordnung (Referent: Herr Paul Nttschmann), der Abänderung der Verkaufsordnung für Auslandlieserungcn (Referenten: Herr Heinrich Minden und Herr Hosrat 1>r. Meiner), den Verkchrsreformen in Leipzig (Referenten: Herr Alfred Janssen und Herr Robert Voigttänder) und der Tarisvertrags- bewegung im deutschen Buchhandel (Referent: Herr vr. Hetz, Syndikus des Arbeitgeberverbandes für den deutschen Buch handel in Leipzig). Die Hcrbstvcrsammlungen des Verbandes haben sich als eine ständige Einrichtung immer mehr einge bürgert; sie haben vielfach schon fruchtbare Vorarbeit in den großen Fragen geleistet, die die buchhändlerische Allgemeinheit beschäftigen. Der Verbandsvorstand ist sich nicht bewußt, die ohnehin hin reichend schwierige Verwaltungsarbeit des Börscnberetns noch mit einer »Nebenregierung- seinerseits belastet zu haben, zu der ihm die Absicht, der Ehrgeiz und die Autorität, vor allem aber auch der Anlaß gefehlt haben würde. Er bemüht sich nach Kräf ten, zur Beruhigung der heftig aufeinanderplatzenden Gegner schaften beizutragen und den Börsenvereinsvorstand in seiner schwierigen Aufgabe zu unterstützen. Gleich ihm muß er sich infolgedessen auch gelegentlich den Vorwurf einer schwankenden Politik gefallen lassen, wenn er ihn auch als zutreffend nicht anerkennen kann. Ob die zu erwartende Satzungsände rung des Börsenvereins einen Anlaß geben wird, auch eine Umgestaltung oder gar die Auflösung des Verbandes ins Auge zu fassen, welche Einwirkung sie auf die Organisation der Kreis- und Ortsvereine selbst ausüben wird, läßt sich heute noch nicht übersehen. Würden die Aufgaben des Verbandes in spä terer Zeit auf eine andere Weise als bisher besser erfüllt werden können, so werden sich die Konsequenzen für seinen Fortbestand von selbst ergeben. Vorläufig hofft er noch, ersprießliche Arbeit zusammen mit den anderen Spitzenverbänden des Buchhandels leisten zu können. Zu den Vorschlägen des Wahlausschusses glaubte der Verbandsvorstand zunächst nicht Stellung nehmen zu sollen. Infolge eines Rundschreibens des Vorstands der Deutschen Buchhändlergilde sah er sich aber dann doch veran laßt, bei den Vereinen ausdrücklich für die Wahl des Herrn Otto Meißner in den Wahlausschuß einzutreten. Herr Otto Meißner, der selbst lange Jahre an der Leitung des Ver bandes teilgenommen und sich in jahrzehntelanger, hingebender Vereinstätigkeit an der Spitze und im Vorstand der mustergültig geleiteten Vereine Hamburg-Altona und Kreis Norden die uin- fassendste Sach- und Personcnkenntnis angeeignet hat, erscheint dem Verbandsvorstand auch heute noch zur Mitarbeit gerade im Wahlausschuß ganz besonders geeignet. Er bedauert deshalb lebhaft, daß durch die Aufstellung eines Gegenkandi daten, gegen dessen Wahl an sich und wenn er später noch mals vorgeschlagen werden sollte, gewiß seitens des Verbandes und der Vereine nicht das mindeste einzuwenden wäre, «ine Zwiespältigkeit in den Verband hineingetragen worden ist, die dem Vorstand seine ohnehin nicht leichte Aufgabe ohne zwin genden Grund erschwert. Das Ausscheiden des Herrn Geheimrat Sie gt s m u n d aus dem Vorstand des Bürsenbcretris gibt dem Vcr- bandsvorstand Anlaß, diesem hervorragenden Manne, der sein ganzes umfassendes Wissen und Können in jahrzehntelanger, treuester und erfolgreichster Arbeit dem Buchhandel gewidmet hat, auch an dieser Stelle den wärmsten Dank des Verbandes und der Kreis- und Ortsvercine auszusprechen. Für uns schwankt sein Charakterbild nicht von der Parteien Haß und Gunst ver wirrt in der Geschichte des Buchhandels, wir wissen, was der Gesamtbuchhandcl, was insbesondere die Kreis- und Ortsver eine an ihm verlieren. Wir gedenken mit herzlicher Dankbarkeit alles dessen, was er vor allem auch iu schweren Zeiten für das deutsche Sortiment geleistet hat, und wir sind davon überzeugt, 62S
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