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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1921
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- Deutsch
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X- 106, S. Mai 1921. Redaktioneller Teil. preis hat namentlich Direktor KilPp « r von der Deutschen Ver lagsanstalt in Stuttgart ja immer wieder vertreten. Er ist na türlich schwer, zu sagen, und schließlich auch müßig, darüber nach träglich noch zu grübeln, ob der Weg überhaupt durchführbar war und i» solchem Matze, datz dadurch die Teuerungszuschlägo auf der ganzen Linie verhütet worden wären. Solange wie das Barsortiment nun aber sehr Wider seinen Willen gezwungen ist, auch Teuerungszuschläge zu erheben, solange ist natürlich das In teresse des Sortimenters, den Barsortimentskatalog lediglich als Auskunftsmittel für die direkten Verlegerbezüge zu benutzen, ein wesentlich größeres, und deshalb mutzte das Barsortiment zu dem ihm sehr unangenehmen Beschluss kommen, um sich nach Möglich keit die aus der Benutzung des Katalogs resultierenden Bestel lungen auch wirklich zu erhalten, vorübergehend die Verleger spalte sortzulassen. Hoffentlich gibt das Absterben der Not standsordnung die Möglichkeit, daß der Verlag dem Barsortimcnt wie in alten Zeiten wieder soweit durch günstigere Bedingungen entgcgenkommt, datz dieses die Original-Nettopreise einzuhalten in der Lage ist. Dann wird selbstverständlich sofort die Verleger spalte wieder ausgenommen werden. Das von Herrn 0,. Plate bermitzte Titel- und Schlagwort- Register wird im Laufe dieses Jahres vollständig neu bearbeitet erscheine». Die Redaktion und Herstellung ist eine sehr bedeu tende und kostspielige Arbeit, sodaß das Register ziemlich teuer werden wird. Der Wunsch des Herrn vr. Plate, solche Kataloge wie in der alten schönen Zeit gratis zu erhalten, ist von seinem Standpunkte aus sehr verständlich, und auch die Buchhändler würden sicher sehr erfreut sein, wenn sie unsere bibliographischen Hilfsmittel wie in früheren Zeiten gratis oder zu den alten niedrigen Preisen erhalten könnte». Daß solche Wünsche aber leider infolge der autzerordentlich verteuerten Herstellung?- und Redaktionskosten in absehbarer Zeit nicht erfüllt werden können, ist eine Tatsache, mit der wir Buchhändler uns abgefundcn haben und mit der auch die Herren Bibliothekare sich absurden würden, sofern sie einmal Einblick in die Kalkulation eines so großen Unternehmens nehmen könnten. An dieser Tatsache würde sich auch nichts ändern, wenn die Herstellung auch dieses biblio graphischen Hilfsmittels vom Börsenverein übernommen würde — ein Gedanke, der, wie gesagt, dem Barsortiment nicht un sympathisch wäre. Im Gegenteil, es ist Wohl zu vermuten, daß die Redaktionskosten für den Börsenverein sich wesentlich ver teuern müßten; denn um die Preis- und Auflagen-Bezeichnungen auf dem laufenden zu halten, gehört ein großer Apparat von bibliographischen Mitarbeitern, der im Barsortimsnt nicht nur aus den spärlichen Anzeigen im Börsenblatt, sondern besonders aus den laufenden Mitteilungen und den neuesten Lieferungen und Fakturen der Verleger seine Weisheit zu schöpfen und sofort bibliographisch zu verarbeiten vermag, während dem Börsen- vcrein hierfür zunächst jegliche Organisation fehlen würde und dieselbe auch nur mit unverhältnismäßig hohen Kosten geschaffen werden könnte. Immerhin sei Herrn vr. Plate für seine Anregungen, wenn sie auch Wohl kaum ein positives Resultat zeitigen werden, Dank gesagt, schon deshalb, weil sie wieder einmal beleuchten, datz das Barsortimcnt nicht ein so unwichtiges Zwischenglied im Buchhandel darstcllt, als das es manchmal angesehen wird, und daß seine Arbeit weit über seinen direkten Abnehmerkreis hinaus für die Allgemeinheit nutzbringend ist. Leipzig, den 27. April 1921. Koehler L Volckmar A. -G. Vom russischen Buch. Vor zwei Jahren noch war es sehr schwer, russische Bücher zu er langen. In Sowjet-Rußland sind die Lager der ehemaligen Verlags firmen längst geleert, die Verlagstätigkeit ist ganz gering, und an eine Ausfuhr mar nicht zu denken. Inzwischen hat sich die russische Emigra tion in aller Welt ihre festen Zentren geschaffen; eine Zeitung nach der anderen wurde gegründet, sehr oft freilich, um bald wieder cinzugehcn. Um dem Bedürfnis nach Büchern, vor allem den klassischen Werken der schönen Literatur, nach praktischen Büchern, Schulbüchern und Jugendschriften zu genügen, sind an diesen Zentren Verlagsanstaltcn entstanden, die in der Herausgabe russischer Bücher wetteifern. So gibt cs unter anderen folgende Verlage: in Prag: »Navsanskoe Irckatel'Ztvo« (Libliotüeüa »Hu88Üoe clolo«), Llavjanskoe lL6ateI'8tvo »kreml'c und »llaZa reö«; in Stockholm: »Severuse o§ni«; in Sofia: »Llatolira« und »Uo88is8ko-bol8ai8iro6 lLni§oiL(1at6l'8tvo«; i» Paris: »Zsver«; in K o n st a n t i n o p e l: »iru88Üoja >^8l'«. Der Mittelpunkt der russischen Bücherproduktion aber ist zweifel los B e r l i n, wo eine größere Reihe russischer Buchhandlungen und Ver lage besteht. Reben dem schon vor dem Kriege in Berlin ansässig gewesenen Verlag I. Ladyschuikow, der neuerdings die älteren Be stände anderer Firmen (Kasprowiez, Steinitz n. a.) russischer, zumeist revolutionärer Literatur angetanst hat, sind der »Slowo-Verlag«, der Verlag »Skythen«, der Verlag »Mysl'«, der Verlag »Literatur«« und die Buchhandlung von Heinrich Sachs zu nennen. Die letztere gibt seit Beginn dieses Jahres unter der Redaktion von A. S. Jaseenko eine in russischer Sprache geschriebene, literarisch- bibliographische Monatsschrift »Kv88üajo LniZa« heraus, von der bis jetzt 3 Nummern erschienen sind. Der redaktionelle Teil enthält neben einer größeren Anzahl kleiner Notizen und Kritiken größere Aufsätze über das russische Buch nach der Oktober-Revolution, über die Urheber rechte russischer Schriftsteller im Anslande, über das deutsche und rus sische Buch, die russische Dichtung der letzten drei Jahre von Ja^Lenko und Z. G. AZkinazi. Dann eine Rubrik: »Schicksal und Schaffen der russischen Schriftsteller und Gelehrten und Journalisten in den Jahren 1918—1920«, eine Zusammenstellung wertvoller bibliographisch-biogra phischer Daten. Der bibliographische Teil endlich verzeichnet einmal die in der ganzen Welt erscheinenden bzw. erschienenen russischen Zei tungen und Zeitschriften, sodann in systematischer Anordnung die russi schen Bücher mit genauen Angaben über Umfang, Preis, Verlag, und schließlich deutsche, französische, englische, italienische, skandinavische und holländische Literatur über Rußland aus den Jahren 1920 -1921. Zahlenmäßig verteilt sich die Produktion auf die einzelnen Litcratnr- gebiete wie folgt: 1. Belletristik, Jugendschriften 396 2. Literaturgeschichte, Kritik, Philosophie, Religion 59 3. Politik, Nationalökonomie, Geschichte 123 4. Exakte Wissenschaften, Medizin 61 5. Technik, Landwirtschaft 13 6. Lehrbücher, Pädagogik 61 7. Vermischtes 29 Insgesamt 742 Heft 3 bringt außerdem den ersten Versuch, die literarische Pro duktion des bolschewistischen Rußland zu registrieren. Das naturgemäß nicht vollständige Verzeichnis führt 369 Titel auf. Die wichtigsten Werke der russischen Literatur von PuZkin bis zu den Modernen sind also wieder zu haben, manche sogar in verschiede nen Ansgaben zu Preisen, die dem heutigen Büchermärkte entsprechen. In diesem Zusammenhang möchte auch erwähnt sein, daß die Buch handlung Voß' Sortiment in Leipzig noch einen Teil der wertvollen wissenschaftlichen Publikationen der ehemaligen kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Petersburg auf Lager hält und ausliefert. Wie sich in Rußland die Verhältnisse auch gestalten mögen, auf längere Zeit hinaus noch werden die russischen Leser und die Freunde der russischen Literatur auf den russischen Verlag außerhalb der Gren zen Rußlands angewiesen sein. Die Lui§a« bietet ihnen ein nützliches Hilfsmittel, sich über das, was vorhanden ist und was noch erscheinen wird, zu unterrichten. A. St. Mägr. Kleine Mitteilungen. Z»r Rcchtschretbungsresorni. — Folgender Ausspruch aus dem Aprilheft der »Süddt. Monatsh.« sei allen etwaigen Anhängern der un sinnigen Umwälzung unserer Rechtschreibung ins Stammbuch ge- schrieben: »Ich habe nie einer Partei angehört. Aber seit Kriegsaus bruch kommen mir Partcistreitigkeitcn so vor. wie wenn auf einen: Schiss, das in einem Sturm mit einem Leck aus dem Weltmeer nmher- gctricben wird, einer sagte: bevor wir uns zusammentun, um unser Leben zu retten, muh erst abgcstimmt werden, ob künftig die Speise karten des Schiffes in Fraktur oder in Antigua gedruckt werden. P. N. Coßmann.» Verleger und Schriftsteller. — Einer alten Auekdoteusammluug entnimmt der »Grnndgeschcnte Antignartas« folgende nette Geschichte: Ein junger englischer Schriftsteller besuchte seinen Verleger zum Abend essen. Der Wein wurde lhm in einem Becher ans einer Kokosnuß- schale serviert, der wie ein Wenschenschädel geformt war. »Wundern Sie sich nicht-, sagte der Buchhändler, »es ist kein wirklicher Menschen schädel, es ist nur ein nachgemachter». — »Et«, versetzte der Schrift-- steiler, »weshalb sollte ich mich wunder»? Ich wurde eS nicht einmal, wenn es auch ein natürlicher wäre, denn die Herren Verleger trinke» gewöhnlich ihren Bein aus unseren Schädeln«. «67
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