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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1921
- Strukturtyp
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- 1921-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 111, 14. Mai 1921. unermüdliche und aufopfernde Tätigkeit mährend der schweren Kricgs- zeit hat er sich große Verdienste erworben, und es wurden ihm seitens der Bevölkerung wiederholt große Ehrungen zuteil. Gestorben: am 7. Mai starb im Alter von 61 Jahren auf der Rückreise von der Leipziger Buchhändlermesse Herr Ernst Valentin, Ge schäftsführer der Buchhandlung des Erziehungsvereins in N e u- kirchcn (Kr. Mors). Herr Valentin, der seit Jahrzehnten regelmäßiger Besucher der Ostermcsse war, hat seit 1. Januar 1886 in rastloser Arbeit seiner Firma vorgestanden und sie zu schöner Blüte gebracht. Auf ihn persön lich ist der ungeheure Erfolg zurückzuführen, den der bekannte »Neu- kirchncr Abreißkalender« erfahren hat, dessen Jahresauflage aus kleinen Anfängen heraus auf weit über ein halbe Million anwuchs. In den Kreisen des evangelischen Buchhandels wird der von allen verehrte und geschätzte Kollege unvergessen bleiben. Professor l)r. Mar Büchner 4. — In München ist der ehemalige Konservator des dortigen Ethnographischen Museums, vr. Mar Büch ner, kurz nach Vollendung ücS 75. Lebensjahres gestorben. Münchener von Geburt, studierte er in seiner Vaterstadt Medizin, nahm am Feld zug 1870/71 als Militärarzt teil und wurde daun Schiffsarzt beim Norddeutschen Lloyd. 1875 machte er eine Reise.um die Welt. Zwei Jahre darauf wurde er von der Deutschen Afrikanischen Gesellschaft mit der Mission betraut, dem westafrikanischen Ncgerfürsten Muata Jamvo im Namen Kaiser Wilhelms Geschenke zu überbringen und bei dieser Gelegenheit das Gebiet zu durchforschen. Nach Überwindung endloser Schwierigkeiten gelang es ihm, nacheinander am Kassai, Tschihumbo und Loango durchzubrechen und in das Innere vorzu- öriugcn. Nachdem er noch den Kongo besucht und bis zur Station Jsangila vorgcdrungen war, trat er die Rückreise nach Europa au. Mit Nachtigal wurde er 1884 von der deutschen Regierung von neuem nach Westafrika entsandt. Gemeinsam mit seinem berühmten Begleiter schloß er den Schutzvcrtrag mit Togoland und wurde dann bei Nach- tigals Abreise von diesem als provisorischer Vertreter des Deutschen .'«eiches zurückgelassen. Als solcher hielt er sich bis 1885 in Kamerun auf, beteiligte sich mehrfach an den Kämpfen mit den Eingeborenen und schloß mit verschiedenen Häuptlingen namens des Deutschen Reiches Verträge ab. Im Jahre 1889 besuchte er im Aufträge der bayerischest Negierung die Weltausstellung in Melbourne und unter nahm daran anschließend zur Vermehrung der ethnologischen Samm lungen des Museums Reisen nach den Inseln des Stillen Ozeans, Deutsch-Neuguinea, Ostasicn nsw. Von seinen Schriften seien genannt: »Reise durch den Stillen Ozean« (1878), sein Buch über Kamerun »Skizzen und Betrachtungen« (1887). vr. Ludwig Pfeiffer f. — Im Alter von 79 Jahren verstarb in Weimar Geheimer Medizinalrat Professor vr. Lud wig Pfeiffer, der sich in den Arztekreiscn Deutschlands als etn hervorragender und bahnbrechender Organisator des ärzt lichen Standes und durch seine hervorragenden wissenschaft lichen Arbeiten ans medizinischen Gebieten, in den letzten 25 Jahren auch durch seine prähistorischen Forschungen einen Namen in der deut schen und ausländischen Fachwelt gemacht hat. In der Cholera- sowie in der Jmpffrage hat der Verstorbene lange Jahre eine führende Nolle gespielt. Auch die Carciuom-Theorie geht in ihrer neuzeitlichen Ent wicklung auf seine Studien zurück. Seine Facharbeitcn über Typhus und Tuberkulose sind in Fachkreisen hochgeschätzt. Vor allem aber hat Pfeiffer durch seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiete der Paläontologie und Anthropologie Ausgezeichnetes geleistet. Sein Werk über stcinzeitliche Technik ist grundlegend für die neueren Forschungen geworden. ^ EvreWal Aberglaube. Ich mache immer wieder die Beobachtung, daß unter zehn Gebil deten mindestens neun den Satz Wiederkäuen: »Bücher sind furchtbar teuer geworden, Druck, Papier und Einband sind miserabel, man kann keine Bücher mehr kaufen!« Die Leute, die diesen stereotypen Satz von sich geben, setzen sich aus Damen und Herren aller Gesellschafts klassen zusammen. Sie sind alle tief durchdrungen von der Wahrheit ihrer Behauptung. Halte ich ihnen die Binsenwahrheit von der zehn fachen Verteuerung aller anderen Waren vor, dann geben sie wohl zu, daß es nicht ganz so schlimm mit Büchern sei, aber im nächsten Augen blick wiederholen sie doch wieder treuherzig ihren tiefgründigen Satz. Was ist schuld an dieser Epidemie? Wie kann man dem Bazillus zu Leibe rücken? Wögen sich Berufsvereine, anstatt Vereinsmeierei zu treiben, den Kopf darüber zerbrechen, wie mau systematisch den Bil- cherkäufer davon überzeugen kann, daß ein Buch heutzutage höchst billig und gar nicht mehr so miserabel ausgestattct ist. Nicht durch ein paar Zeitungsinserate, auch nicht mit einigen kleinen Plakätchen ist ge dient. Das Übel sitzt viel zu tief. Nur einheitliche, allgemeine Pro paganda, nur ein wahrhaft großzügiger Feldzug kann das Publikum davon überzeugen, daß mau nach wie vor Bücher kaufen kann. Wenn man bedenkt, welch großartige Propagandamittcl dem Buchhandel durch sein Schaufenster und durch die Presse zur Verfügung stehen, fragt man sich erstaunt, warum man nicht auf ganz andere Weise, als cs seither geschah, den Versuch macht, den Aberglauben des Publikums zu be kämpfen. Vielleicht äußern sich einmal einige Sortimenter darüber, wie zunächst einmal das Schaufenster dazu benutzt werden kann, aufkläreud und überzeugend auf das Publikum einzuwirken. E. L. in St. Zum Verlangen des Schulbücherverlags auf Abschaffung jeden Zuschlags! Rechnung des Verlags Fr. in Bln. v. 4. 5. 1921: 4 C., Lehrg., Teil I br. 1.60/1.28 --- 5.12 Nachnahme —.75 Verp. —.20, Pto. —.60 —.80 6767. Also: Erlös ohne T.-Z. 4X1-60 --- 6.40, Zahlung dafür 6.67! Kommentar überflüssig. (Wie der Verlag dazu kommt, die postalische Nachnahmegebühr von 50 Pfg. a»f 75 Pfg. zu erhöhen, trotzdem er den Betrag auf sein Postscheckkonto überführen läßt, ist dabei noch ein be sonderes Kapitel.) D. A. S. Kostproben von Büchern. Unter dieser neuen Bezeichnung gibt sich der alte Bücherbcttcl kund. Die Schriftstücke mögen für sich selbst sprechen. Erfurt, 24. April 1921. Sehr geehrter Verlagsleituug! Mehrmals schon erbat ich Meinerseits uud namens m. hier und bei Erfurt wohnhaften leselustigen Freunden um die ersten acht bis 10 erschienenen Harzer Heimatbücher als Kostprobe für bcabs. Bezug einer- und als Lesczirkclreklamehefte andererseits. Nichts traf ein. — Heute ersuchen Wir ebenso dringlich st wie höflich st um end liche erschöpfende Erledigung dieser Sache zur beider seitigen Zufriedenheit und fragen nachmals an seid wann die H. H. erscheinen? Ob ein Massenbezug dieser B. billiger kommt? Ob Sie noch andere Schriften, Kalender, Broschüren vertreiben? Ob Sie große W i n t e r s p o r t nummern der berühmten Sporthcfte von Sanckt Andreasberg u. s. w. herausbringen, ob Sie Harzer Führer herausgcben? Ergebenste Grüße Naudolf Karol Flähmmingh, Albrechtstraße 49 zu Erfurt. dlv. Wir bitten ernstlich um hochherziger Gewährung unserer dringenden umseitigen Harzer .Heimatbücherbitten, da Wir die feste Ab sicht haben gute solide Lektüre anzuschasfeu, da Wir ohne ausreichende Probckosthefte leider kein A. machen (? undeutlich) können. Bitten an Herrn'F. als Sammeladressaten zu benutzen. Erfurter Lescfrcunde. Falls 8—10 H. nicht vorhanden genügen auch 4—6 Probenhefte ohne die keine objektive Würdigung möglich ist. Auf vorstehende Anzapfung erfolgte folgende verdiente Ab fertigung: Sehr geehrte Herren! Ihre Bitte, nur 8—10 Hefte als »Kostprobe« der Harzer Heimat- bücher zu erbitten, ist gern zu erfüllen, zumal der Preis der Hefte sich je nach Umfang im Preise von 8.50 bis 18 Mark bewegt. Vielleicht senden die Erfurter Lesefreunde als Gegenleistung für mich und meine Mitarbeiter »nur als Kostprobe« 1 Zentner Erfurter Blumenkohl, ^ Zentner »Braunkersch«, V2 Zentner North'sche Nudelsabrikate, und damit die Lesefrcnnde nicht denken, wir sind hier Vegetarier, so könnten zur Ausnutzung des Gewichts einige Psuud Kostproben der so beliebten Rostbratwürste beigefügt werden. Bis dahin, daß diese »Kostproben* eingegangcn sind, wird auch ein neues Heft der Heimatbücher fertig, und ich sende daun ebenfalls die entsprechende Anzahl Kostproben davon. In diesem Sinne stets gern zu Diensten. Hochachteud Quedlinburg, 7. Mai 1921. H. Schwan eck, Verlag der Harzer Hcimatbücher. 692
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