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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1926
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- 1926-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1926
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X- 266, 15. November 1826. Mitteilungen ans dem Antiquariat. her auch leinen Anstoß daran — di vaken . . . usiv. Sonderbarer weise hatte sich Herr Stephan Arndes gerade im Vorjahr, 1493, verheiratet-"). Leider konnte auch Heinrich Wohlert, ehemals Oberbibliothekar der Stadtbdbliothek in Lübeck, der später die Deeckesche Sagensainmlung mit Quellen und Literaturnachweisen versehen und neu herausgegeben hat, keinen Fundort Mitteilen, sondern mußte 'sich mit dem allgemeinen Quellenhinweis »schrift lich und mündlich- begnügen. Trotzdem kann jedoch die Fassung der Lübecker Sage von der Arndes-Bibel unzweifelhaft als die ursprüngliche der Geschichte von der »Narrenbibcl» betrachtet werden. Fassen wir zum Schluß noch einmal zusammen, so ergibt sich, daß die Lübecker Bibel als einzige von allen bekannten deutschen Bibeln beim 16. Vers im 3. Kapitel des 1. Buches Mose einen aus einer Glosse stammenden Zusatz trägt, der schon früh auffiel und die Bibel zu einer berühmten Merkwürdigkeit machte"). Im Laufe der Zeit, Wohl erst im 18. Jahrhundert, ging die Kenntnis der genauen Zusammenhänge verloren, und es entstand die Sage von der Druckfehlerbi'bel, der »Narrenbibel», durch die mit dich terischer Ausschmückung in einer völlig veränderten Gestalt die dunkle Erinnerung an eine an dieser Stelle merkwürdige Bibel fcstgehaltcn wurde. So kann man schließlich sagen: die viel- gesuchte, nie gefundene und immer wieder als existierend be hauptete Narrenbibel ist keine andere als die aus wesentlich anderen und wichtigeren Gründen so berühmte Lübecker Bibel von 1494. Wer die Lübecker Handschriften und Drucke der Stadtbiblio- thek besichtigt, wird unter den kostbaren Wiegendrucken aus der Offizin des Stephan Arndes auch diese Bibel sehen. Von alter Hand ist in ihr mit roter Tinte die einst Theresia Andrster so auf reizende Stelle und dazu die erklärende Glosse besonders unter strichen. Und als Leihgabe der Katholischen Kirche ist ein auf fallend schönes Exemplar desselben Druckes im St. Annen-Mufeum in Lübeck zur Schau gestellt. Französische Druckstätten von 1470-1700. ! I- Es braucht hier nicht erörtert zu werden, welches Interesse es für den Antiquar hat, zu wissen, in welchem Jahre in einer bestimmten Stadt die Buchdruckerkunst eingesührt wurde, wer der erste Drucker ist und welches Werk er zuerst hervorgebracht hat. Immer wieder haben cs die Bibliographen unternommen, solche Listen für einzelne Länder oder die ganze Welt zusammenzustellen. Am bekanntesten und ausführlichsten ist der umfangreiche Diction- naire äe göograpbie ancienne et inoäerne von Deschamps, der durch einen wohlfeilen Neudruck (Berlin, Josef Allmann) wieder all gemein zugänglich geworden ist. Etwa 30 Jahre später hat Henri Stein seine bibliographische Geographie verfaßt, die sich in seinem Manuel cts Dibliograpbie generale befindet. Sie umfaßt ebenfalls die Druckorte der ganzen Welt, bringt aber nur Orte, Jahreszahl und Quellenangabe. Auf Frankreich beschränkt ist eine Auf stellung, die sich im Weihnachtsheft 1925 des Dulletin okkiciel äs l'llnlon 8^näicale äe8 klaitres iinpriineur8 äs krance*) befindet. Sie beruht auf Arbeiten des verstorbenen Verfassers der Osllia typo- grapbica, Georges Lepreux, und reicht bis zum Anfang der fran zösischen Revolution. In vielen Punkten weicht der Verfasser ") Theodor Schwartz, Das alte Lübeck. Bilder aus der Kultur und Geschichte Lübecks bis zum Anfänge des 17. Jahrhunderts zu sammengestellt. Hamburg 1887, S. 255. Auch der bekannte Büchersammler und Bildungsreisende Zacha rias Conrad von Nffenbach berichtet von seiner Reise durch Nieder sachsen 1709/10, daß er in Zelle bei Polycarp Lyser die »alte Nieder sächsische Bibel« gesehen. »Herr Lyserus zeigte uns in oben gemeldeter Bibel des Lyrae ... die bekannte närrische Glosse zum I. Buch Moses lll. v. 16 bey den Worten: Und er soll dein Herr seyn.« Merkwürdige Reisen durch Niedersachsen, Holland und Engclland. Th. l. Frankfurt u. Leipzig 1753, S. 450.) Bemerkenswerterwoise ist sowohl hier wie auch schou in der Form der Lübecker Sage nicht beachtet, daß die Übersetzung »er soll dein Herr sein« doch die spätere Lutherschc ist, die den Ausgangspunkt für die Narrenbibelsagc bot, aber in der Bibel von 1494 natürlich anders lautete. *) Daris VIe, 7, rue 8uger. 70 von Deschamps und auch von Stein ab. Leider ist die Liste in chronologischer Reihenfolge aufgestellt, sodaß sie sich zum Nach schlagen nicht eignet. Es erschien daher nicht unangebracht, eine Liste nach twm Städtealphabet aufzustellen. Im Interesse eines nicht gar zu großen Umfanges ist das achtzehnte Jahrhundert nicht mehr berücksichtigt. Um auch für Drucke in lateinischer Sprache ein schnelles Ausfinden zu ermöglichen, sind die latei nischen Ortsnamen mit aufgesührt; von diesen ist auf die fran zösischen verwiesen. Die eingehaltene Reihenfolge ist Ort, Jahr, Drucker, Verfasser, Titel. Als Jahr wurde dasjenige gewählt, in dem das erste Buch erschienen ist, nicht das der Niederlassung des Prototypographen in dem Ort. ^bbatw villu, 8. ^bbeville. ^bbeville 1466. ?. Oeraräus: Douteiller, 8oinme rurale. ^brincae, 8. ^vrancbea. ^eria, 8. ^ire-8ur-la Dzk«. -^gen 1526. Ueboul: De Directoire äs la salut äe3 ^.me8. ^irs-8ur-Ia-I^8 1684. 6. D. I'ulliet: 8ummaire ou abreg6 ä«8 in- ^mbianunr, 8. ^mien8. ^nrien8 1507. kl. De Oaron: Ooustume8 clu bailliage ä'^miev8. ^näegavuin, 8. ^nger8. ^ngeriacunr, s. 8aint-äean-ä'^ngelzk. Angers 1477. äo. <ls l'urre unä klorellu8: Oicero, Ubetorica. ^ngouleine 1491. D. ^lain un<1 Obauvin: ^uctore3 crelo, ^niciuni, 8. De Du^-en-Velay. ^nnec^ 1535. Oabriel ?omar: Oon8titutione8 8Xnoäale8. Antikes 1618. Drucker unbekannt: ^viso äs ?arna80. (KVabr- 8cbeinlicb fingiert.) ^ntipolis, 8. ^ntids8. ^pt 1682. Drucker unbekannt: Da vis äs 8aint Oa8tor. r^pta Vulgientiuin, 8. ^pt. ^(luas 8extiae, 8. ^ix-en-Drovence. ^ramon 1634. Drucker unbekannt: Obronologia ?rae8u1uin Doäo- V6N8lUIN. ^rausio, 8. Orange. ^relaa, 8. ^rle8. ^rle8 1501. Drucker unbekannt: Lreviariurn eccleme arelatensis. Dr8ter 8S88bakter Drucker k. Kleanier 1647. ckVrrs8 1528. gean äe Vuyen8: Oräonnsncea äs la gouvernance ä'^rras. ^trebaturn, 8. ^rras. ^ucb 1533. Olauäe Oarnier: Dreviariuin aä uauin eccleaie beale Starre ^uxis. ^urelianum, 8. Orleav8. ^urillac 1685. Drucker unbekannt: klante, D'entetecdie ä68 esux äs Vic-le-Oomte. ^uti88ioäoru7n, 8. ^uxerre. ^utun 1534. Drucker unbekannt: Zlonäel, 8tatuta Däuae. (Depreux nennt sl8 Drotot^pogr. L. 8inionnot, äer von 1633—1680 äruckte.) ^uxerre 1580. gean 8avine: Lreviariuin Dccleaiae suti88ioäoren8is. iVvenlo, 8. Avignon. ^ve8ne8 1678. ä. klorarä: Iraite äe la retraite. Avignon 1497. äean Du ?re: Ducianu8 Dalinurus, Oarmina beroic». ^vranckes 1591. ^ean De Oartel: Dröviaire. Uagnolet 1630. Drivatäruckerei äe8 Xaräinal8 Duperron. Dajocae, 8. Daz^eux. Ualneolum, 8. Dagnolet. Ua8tia 1694. D. kl. klartini: 8tatuti civlli äell' i8ola äi Oor8i'ca. Uaug6 1694. 0. Kla880n. (D'^nti Uou886l, 1622, i8t fingiert.) ! (Fortsetzung folgt.>
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