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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1926
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- Deutsch
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266, 15. November 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. «SNnidl»» >. ». D»»n. v«a«-nd-I. kann die Bücher vermenschlichen, -in einer Bücherschlacht Swistschen Angedenkens oder sonstwie. Dahin gehören die Maculatura- lia von Haarhaus (deren schönste Ausgabe als XIV. Drei angeldruck, München 1919, verösfentlicht wurde), die alt« und neu« Bücher im Traum eines Altbuchhändlcrs zusammentresfen lassen, und das Märchen von den auswandernden Büchern (Die Nacht im Bücherschrank), das W. Matthießen schrieb. (Sonderausgabe zum Zentenarjubiläum des Börsenvereins, E. Matthes, Leipzig, 1925.) Auch Fedor v. Zobel-t-itz hat wiederholt Antiquar und Bibliophilen in Novelle und Roman austreten lassen, ich verzeichne -hier nur eine Sonderveröffent- lichung der Gesellschaft -der Bibliophilen, 1920: Der Seelen vogel. Da, wo -wir einen Dichter häufiger aus ähnlichen Wegen finden, wie etwa AnatoleFrance, pflegt er persönlich irgendwie der Bücherliebhaberei verbunden zu sein. Altere biblio phile Historietten habe ich in zwei Bi-b l-i o m a ne n - Bänden (Avalundruck XI, 1921: Nodier, Der Bibliomane; Flau-bert, Der Bibliomane; -Assel ineau, Die Hölle des Bibliophilen — Uvalundruck XXVII, 1923: L-acro-ix, Meine Republik; Nevil, Bablin) zu sammengestellt. Unter -diesen Geschichtchen ist wohl di« des Biblio philen Jacob (Lacroix) die -geschlossenste, -ihre heitere Ironie, die sich um -so Heller von -dem düstern Hintergründe abhebt, verstärkt nur ein wenig die btblioman-ifchen Eigenheiten eines bibliophilen Charakters. Und ähnlich psychologisch gewandt hat Afselineau den Bibliophilen sich -als Bibliom-anen nur im Traumspiegel wieder erkennen lassen. Dagegen ist es -weder Flaubert in seinem Jugend- versnch (eine deutsche von Kubin illustrierte Ausgabe erschien auch bei Paul Steegemann-Hannover) noch Nodier recht gelungen, einen Büchertollen lebenswahrschsinl-ich zu zeichnen. Nodiers Bibliomane ist aber eine hübsche, obschon etwas karikierende Por- trätierung des Pariser Bibliophilen -der Romantik, die sogar etwas dem Bilde ähnelt, das Dumas in seinen Lebenserinnerungcn von dem Bibliophilen und Elzevieromanen Nodier entwarf. Der Mann, dem sein Bücherwahn das Herz bricht, interessiert uns hier beinahe weniger als der Schauplatz seiner einstigen Freuden und Leiden. Sein letzter Gang -durch die Bücherläden, die Seine lais entlang, ist ein Spazi«rgan-g, -der von -der guten alten bieder meierischen Bibliophilie in eine andere Zeit hinüberführt, in der nicht bloß der Buchhändler mit geschäftlich kühler Nüchternheit Liebhaberbuch und Sammlerstück tvertet. Diese eigene Empfin dung Nodiers, die durchbricht, ist von liebenswürdiger Wärme, und die Genauigkeit, mit der Nodier sein Genrebildchen ausgepinselt -hat, macht es zu einer intimen historischen Studie aus der Ge schichte der Bibliophilie. Diese wohl -am meisten neu gedruckte der bibliophilen Historietten braucht für -den weniger Unterrichteten einen kleinen Kommentar, manches, was Nodiers Pariser Zeit genossen selbstverständlich bekannt war, ist ciiik Jahrhundert später in Vergessenheit geraten. Der -bekannte -Kopenhagener Buchhändler E. Munksgaard hat (1921) seiner dänischen Übertragung, der er auch die schönen Holzschnitte Leloirs aus der Pariser Conquet-Aus- gabe (1894) hinzufügte, gründliche Anmerkungen beigegeben, die in -dieser neuen -deutschen Übertragung wiederholt worden find. Auch wenn man nicht immer -die Angaben der Anmerkungen gelten lassen möchte (Velinpapier ist z. B. keine geringere Nachahmung des holländischen Büttenpapiers, der Fürst von Eßling ist durch -sein grundlegendes Werk über die Venetianischen Holzschnittbücher zu internationalem Biblivgr-aphenruhm gelangt), so sind das doch nur Kleinigkeiten, die das Vergnügen nicht stören, nun auch>*in einer deutschen, vollständig erläuterten Ausgabe den Bib-Iiomanen Nodiers zu besitzen und zu lesen. G. A. E. B o g e n g. Ansichtssendungen im Antiquariat. Besonders teure, kostbare Werke wird der Antiquar nicht gern kaufen, bevor er -sie gesehen hat. Es kommt ihm nicht -so sehr daraus an, die Vollständigkeit sestzustellen, denn diese kann ihm ja der anbietende -Buchhändler garantieren, als sich von dem Zu stand des Exemplars zu überzeugen. Solange eine bis ins kleinste gehende Beschreibung im deutschen Antiquariat nicht gang und gäbe ist, ist der Käufer zu dieser Vorsichtsmaßregel gezwungen, um sich vor Enttäuschungen zu bewahren. Abgesehen von Mängeln oder Vorzügen, die sich ohne -weiteres seststellen und beschreiben lassen, gibt es noch andere Merkmale des Zustandes, über die man sich erst vergewissern möchte, ehe man ein teures Werk fest übernimmt. Andererseits gibt der Antiquar «in solches un gern in fremde Hände. Stellt sich dann nachträglich ein Defekt -heraus, so gibt es unliebsame Schreibereien und Verhandlungen. Lieber verzichtet man aus den eventuellen -Verkauf, als sich solchen Unannehmlich keiten ausznsctzcn. Diesen -Standpunkt teilt ein angesehener Anti quar, der einem Kollegen -folgendes -schrieb: »Im Begriff, Ihnen den Arnim zu schicken, kommt mir ein Bedenken, das ich nicht -überwinden kann: Die fünf Bände sind Blatt für Blatt kollationiert, und -wenn ich sic von Ihnen zurück- -bekäme, müßte ich diese schauderhafte Arbeit noch einmal machen, denn ich weiß doch nicht, in welche Hände Sie Ihrerseits das Exemplar weitergegeben haben. Aus diesem Grunde muß ich leider auf das Geschäft verzichten.« Vielleicht gibt diese Äußerung Anlaß, -sich an dieser Stelle zu der Frage zu äußern. Miszellaneen. Eine Abessinien-Bibliothek. — Der Hamburgische Senat hat die Büchersamml-ung des 1924 verstorbenen Wiener Abessinicn- sorschers Fr. I. -Bieber erworben, die in 1200 Nummern die über Abessinien erschienene Literatur fast vollständig enthält. Ein Hahnemann-Musenm in Stuttgart. — Der Sammler vr. msä. Haehl in Stuttgart hat in seinem Hause ein Hahne- mann-Museum eingerichtet, das wertvolle Aufzeichnungen des Gründers der Homöopathie -sowie zahlreiche Erinnerungsgegen stände, Bilder usw., enthält. Ein Ranke-Museum. — Eine bedeutsame Sammlung von Manuskripten, Briefen und wertvollen Erinnerungen aus dem Nachlaß des großen Historikers Leopold von Ranke ging vor kur zem in den Besitz der -Stadt Wiehe (Bez. Halle) über. Ein Manuskript zur Geschichte der Bienenzucht. — In Dayton (Ohio) hat man -das Tagebuch des amerikanischen Pfarrers Lang stroth ausgesupden, der unabhängig von den Deutschen Dzicrzon und Berlepsch das mobile Wabenrähmchen erfunden hat. Das Tagebuch, in dem Langstroth seine Beobachtungen über das Ver halten der Bienen auszeichncte und über seine Versuche zur Ver besserung der Bienenzucht berichtete, wurde, nachdem es eine Zeit- lang öffentlich ausgestellt war, der Cornell-Universität in Jthaca als Teil einer dort angelegten Spezialbibliothek der -Bienenzucht zum Geschenk überwiesen. Das Handbuch für Büchersammler und Biichcrliebhaber von Slatcr -soll demnächst bei der Frommannschcn Buchhandlung in Jena in neuer, sehr vermehrter Auslage erscheinen. — Bernard Ouaritch in London zeigt die Ausgabe der »1-ettsrs trom ktckvarct Utrxeralck tv ksrosrck Hunritod, 1853—1883» an. Rckordpreise für alte Graphik. — In der Versteigerung alter Graphik aus dem Besitz Friedrich Augusts II. von Sachsen bei C. G. Boerner in Leipzig wurden am 11. November für 6 Stiche des Meisters L. 8., die zum Teil seit vielen Jahrzehnten nicht im Handel vorgekommen sind, zusammen 75 000 Mark -bezahlt. Sie gehen nach der Schweiz, London und New Hork. Zwei kostbare Bücher auf einer Pariser Auktion verschleudert. — Vor einiger Zeit befanden sich in einer Auktion im MlsI vrewot unter verschiedenen Kunstgegcnständen und Möbeln aus einem Schlosse ein kostbares illuminiertes Manuskript aus dem Ende des 15. Jahrhunderts aus Pergament und ein I-ivro ck'Neures von Simon Vostre, etwa 1520, auf Pergament gedruckt. Das erste wurde für 2900 und das zweite für 2600 Franken zugeschlagcn. Katalogblüten. — Das Rollwagenbüchlein von Jörg Wick- ram war unlängst in einem Katalog »Gewerbekunde» unter dem Schlagwort »Stellmacher« ausgefü-hrt. — Eine französische Zeitung erwähnte kürzlich die »Lytites kt«urs <I« Salut brnngols ck'Itssise» von Fioretti. Verantwortlich sllr Lies« Mitteilungen: Prof. vr. Gerh. Menz in Leipzig. 72
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