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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1921
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- 1921-05-26
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- 26.05.1921
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Nr. 120 «R. 96>. Z Amfang einer Seite 3S0 viergejpaltene -petitzeiien. Mit- ^ gliederpreis: die Seile 73-Pf..'/, 6.250 M..S. 130 M.. N r '/.'6. 750 M.. >-, 6. 400 M^. ^6.^ 205 M. Stellengesuch 8 ^ 40 Pf. die Seile. Auf alle Preise werden 25A, Teuer.-Suschl. Leipzig. Donnerstag ven 26t Mai I92l. »8. Jahrgang Redaktioneller Teil. Werden Musikalien billiger? Diese Frage wird täglich an den Sortimenter gestellt, und er wird in den wenigsten Fällen eine Auskunft geben können, die sich auf Tatsachen stützt. Als Diplomat wird er Wohl antwoUen, daß an eine Verbilligung vorläufig nicht zu denken sei, wenn er an sein Lager denkt, das er zu hohen Preisen ein gekauft hat. Eine zutreffende Auskunft kann aber nur der geben, der die jetzigen Kosten der Herstellung genau kennt, und auf diese möchte ich in nachstehenden Zeilen eingehen. Von jedem Kaufmann wird genaue Kenntnis seiner Waren verlangt, um richtig kalkulieren zu können, ferner mutz er die Marktlage ständig studieren, um konkurrenzfähig zu bleiben Anders ist es im Musikalien- und Buchhandel. Hier stellt der Verleger die Verkaufspreise fest, der Sortimenter hat an diesen nur prozentualen Gewinn, braucht sich also gar nicht oder doch bloß aus persönlichem Interesse um die Herstellungskosten zu kümmern. Immerhin dürfte es doch interessant sein, aus der -Werkstatt des Musikalienverlegers- einmal etwas Genaueres zu erfahren. Beginnen wir zunächst beim Honorar. Noch vor dem Kriege war es allgemein üblich, den Komponisten mit einem einmaligen Honorar abzufinden; ganz vereinzelt wurden Auflagenhonorare abgeschlossen oder prozentualer Gewinnanteil vom Umsatz ver einbart. Die erstere Zahlungsart kommt jetzt nur noch wenig in Anwendung, meistens wird der Verlagsvertrag so abgeschlos sen, daß der Komponist Auflagenhonorar erhält. Dies gilt be sonders für Schlagermusik und umfangreiche Werke. Früher brauchte das Honorar bei einer Neuauflage in eine Kalkulation nicht einbezogen zu werden, anders jetzt. Der Verleger mutz zu den hohen Herstellungskosten auch dieses bei der Preisfest setzung mit in Anrechnung bringen. Was aber bei der Preisgestaltung der Musikalien hauptsäch lich in die Wagschale fällt, sind die jetzigen hohen Stich-, Druck- und Papierprcise, also die Herstellungskosten. Daß die Preise für Metalle — die vom Notenstecher verwendeten Stichplatten bestehen aus Zinn, Blei und Antimon — ganz gewaltig in die Höhe gegangen sind, ist allgemein bekannt, sodaß darauf nicht näher eingegangen zu werden braucht. Entsprechend den teuren Lebensbedingungcn und den damit Hand in Hand gehenden Lohnsteigcrungen hat sich auch die Anfertigung der Stichplatten so im Preise erhöht, datz die Verleger vor der Herausgabe manches Werkes zurückschrecken, das sie früher ohne Bedenken veröffentlicht hätten, jetzt aber ablehnen müssen. Die ganz un heimliche Steigerung der Notendruckprcise veranschaulicht die nachstehende Übersicht. Als Maßstab ist eine Durchschnitts-Auf lagenhöhe angenommen, die sich bei kleinerer Auflage prozentual erhöht, dagegen bei einer größeren sich entsprechend erniedrigt. Die Preise gelten für je 100 Drucke: Juli 1910 ./< —.46 April 1919 .// 1.05 Juli 1919 1.25 Oktober 1019 1.55 Januar 1920 2 — April 1920 2.60 Juni 1920 .kt 3.10 März 1921 .kt 3.40 In gleicher Weise gingen die Preise für Titeldrucke nach oben. Für schwarze Schrifttitel (Buchdruck) wurden berechnet: Dezember 1915 .kt —.90 Juli 1918 .kt 1.15 April 1919 .kt 2.55 Kult 1919 .kt 3.05 Oktober 1919 .kt 3.80 Januar 1929 .kt 4.95 April 1929 .kt 6.60 Juni 1920 ^t 7.90 März 1921 .kt 8.60 Für Titel in Zeichnung, in schwarzer Farbe gedruckt, die billigste Art (Drucke in anderen Farben als schwarz stellen sich weit höher, Melfarbendrucke, also zwei und mehr Farben, kosten ein Beträchtliches mehr), brachten die Notendruckereien in An rechnung : Dezember 1915 .« 1.55 Juli 1918 .kt 1.80 April 19l9 .kt S.99 Jull 1919 .kt 4.79 Oktober 1919 .kt 5.99 Januar 1929 .kt 7.79 April 1929 ^t 19.25 J-mi 1920 ^t 12.89 März 1921 .kt 13.59 Besonders Hinweisen möchte ich auf die Tatsache, daß die Preise in ganz kurzen Zwischenräumen immer und immer wieder wechselten, von einem Abbau der Preise kann zurzeit kaum die Rede sein, eher läßt sich das Gegenteil vermuten. Anders beim Papier. Auch hier stiegen die Preise in rascher Folge, um Anfang vorigen Jahres etwas zu fallen. Am besten zeigt uns dies die nachstehende Aufstellung: iu Vorkriegszeiten .kt —.25 -.39 —.50 für 1 Kilogramm November 1918 .kt 4.50 2.19 2.50 für 1 Kilogramm November 1919 .kt 1.80 4.59 5.50 für 1 Kilogramm Dezember 1919 .kt 2.— 4.75 6 — für 1 Kilogramm Januar 1929 .kt 2.60 8.59 7.50 für 1 Kilogramm Februar 1929 .kt 4.50 9.— 11 — für 1 Kilogramm März 1929 7 — 8.— 12 — für 1 Kilogramm Mai 1929 .kt 6 — 19.— 12- für 1 Kilogramm Januar 1921 ^t 5.50 8- 10 — für 1 Kilogramm Da das Papier bei der Preisgestaltung der Herstellung- kosten einen großen Posten ausmacht, könnte man deshalb viel leicht eine Verbilligung der Musikalien annehmen, aber aus fol genden Gründen ist vorläufig wenigstens nicht daran zu denken: I. sind die Vorräte der Verleger, die er jetzt liefert, auf teuren Papieren gedruckt, und 2. wird der gewissenhafte Ver leger für Neudrucke im Interesse größerer Dauerhaftigkeit ein besseres Papier verwenden, das an die früheren Preise heran- rcicht. Also wird die Verbilligung des Papiers noch ohne Ein fluß auf die Verkaufspreise bleiben. Weiter darf man nicht vergessen, daß die notwendige Re klame, ohne die nun einmal die Einführung von Neuigkeiten nicht durchzusetzen ist, sehr viel mehr Geld kostet als früher. Denken wir an Inserate, Prospekte, Briefumschläge und Porti, die Ausgaben hierfür sind ganz erschreckend gestiegen. Aus vorstehenden Erläuterungen gewinnen wir den Ein- druck, daß an eine Verbilligung derMusikalienjetzt 729
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