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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1921
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- 1921-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1921
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Redaktioneller Teil. X- 120, 26. Mai 1921. nichlzudenkenist, Wohl aber ist dem Musikalienhandel be wußt, daß eine weitere Verteuerung der Mufikalten, die letzten Endes Luxusartikel sind, wenigstens bei dem Mittelstand, der bis her unser Hauptabnehmer war, den Absatz ganz bedeutend beein flussen und heraddrücken würde. Dagegen geht das Bestreben der Musikverleger dahin, eine Stetigkeit der Verkaufs preise wieder herbeizuführen und die bisher berechneten Teue- rungszuschläge solange es irgend angängig und möglich ist, nicht weiter zu erhöhen, sondern beizubehalten, um vor allem durch diese Maßnahme der guten ernsten Musik das frühere Absatzfeld zurückzugewinnen. Erfahrungstatsache ist es ja, daß das Publi kum für die moderne Schlagermusik, die häufig von sehr zweifel hafter Qualität ist, jeden Preis zahlt. Einen Rückgang des Ab satzes zu verhindern, liegt im eigensten Interesse des Verlegers, zumal da sein Gewinn im Verhältnis zu manchen kaufmännischen Unternehmungen als ein bescheidener Gewinn anzusprechen ist. Carl Schubert. „Von der Kulturarbeit des Films." Eine Ergänzung. Von WaltherGünther -Berlin. lVergl. Bbl. Nr. 71 u. 93.) In Nr. 93 vom 22. April 1921 legt Otto Riebicke unter obiger Überschrift einiges über die Kulturarbeit des Films dar. Der dankenswerte Aufsatz drängt zu einer notwendigen Ergänzung insofern, als er nur die beiden bedeutendsten deutschen Firmen hervorhebt. Dadurch könnte der Eindruck entstehen, als ob nicht noch wesentlich mehr auf dem Gebiete des belehren den Films geschähe, als tatsächlich geschieht. Es ist natürlich richtig, daß an die Bedeutung der beiden Firmen Ufa (Universum-Film) und Deulig (Deutsche Lichtbild- Gesellschaft, E. V.) die andern, zumal was Kapitalkrafl angeht, nicht heranreichen. Aber ihr redliches Bemühen verdient Würdi gung. Von großen Firmen hat sich seit ungefähr einem Jahre die D e c l a - B i o s k o p - A. - G. durch eine besondere wissen schaftliche Abteilung dem Lehrfilm, und zwar zunächst dem na turwissenschaftlichen, zugewandt. Seit zwei Jahren treibt das Institut für Kultursorschung, Berlin, durch seine rührige Filmabteilung praktische Kulturarbeit. Durch Propagandafilme, Aufklärung über den Friedensvertrag und seine Folgen, Abstimmungsfilme, dann durch Trick- und reizende Silhouettenfilme hat es sich redlich be müht, neue Wege zu finden. Ähnlich, soweit mathe matische Themen in Frage kommen, arbeitet seit einem Jahre eine besondere Abteilung der Firma Lichte L Co., Berlin. Jlag-, Imperator-, Nationalfilm haben eigene wissenschaftliche Abteilungen mit manchen sehr gut gelungenen Naturaufnahmen und wissenschaftlichen Filmen. Die Kinemato- graphische Studiengesellschast, die Treptow-Sternwarte in Berlin stellen gleichfalls wissenschaftliche Filme her. Ähnlich rege ist Süddeutschland. In Freiburg i. Br. besteht seit langem di« Weltkinematograph-Gesellschaft, die «ine Unmenge erdkundlicher Bilder ihr eigen nennt. Ihr Verzeichnis zählt 1950 Nummern von Filmen in Längen von 80 bis 200 Metern. Außerdem arbeitet in Freiburg i. Br. die Berg-und Sportfilm- G.m.b.H., die bis jetzt sechs ganz ausgezeichnete Filme aus dem Sportleben herausgebracht hat, darunter so begrüßenswerte wie »Die Wunder des Schnee schuhs». In München gibt es eine Minerva-Film-Gesell- schaft und eine Neue Kinematographische Gesell schaft, die beide am wissenschaftlichen und künstlerischen Film arbeiten. Die Münchner Filma hat eine Sammlung be gonnen: »Von Schreibtisch und Werkstatt«, die die ver schiedensten Größen borführt. Neuere Gründungen, die Kulturzwecke verfolgen, sind dann: VolksfiIm - G.m.b.H., Stella Maris-Gesellschaft, Glofa <G lobt, s-Film-A.-G.),Kirchen-Lichtbild- Gesellschaft, sämtlich in Berlin, und die Kultur-Film- A.-G. in Dresden-Hellerau. 730 Besondere Erwähnung verdient die Stettiner Reform- Film - G.m.b.H., weil sie aus der Bilderbllhnenbund-Bewegung hervorgewachsen ist. Neben den herstellenden Firmen haben sich nämlich sehr bald aus den verschiedensten Erwägungen heraus Firmen, Verbände, Gesellschaften gefunden, die den Film aus nutzen und der Belehrung praktisch zufllhren wollten. Einer der ersten Förderer war die Gesellschaft für Volks bildung, Berlin, die sich ein umfängliches Archiv anlegte und Wander-Lichtspiele einrichtete, die großen Beifall fanden. In München-Gladbach nahm sich die Lichtbild er ei des Films an, in Sigmaringen die Zentrale für wissenschaftliche und Schulkinemato- graphie. Während des Krieges entstand schließlich von Stettin aus der Bildeibühnenbund deutscher Städte, der die Versorgung seiner Mitglieder mit guten Filmen beabsichtigt und dabei schließlich dahin gedrängt wurde, selbst, durch eine eigene Gründung, gute reformgerechte Filme herzustellen, um der gesteigerten Nachfrage zu genügen. Verwandt, wenn auch nicht übereinstimmend sind dann manche Bestrebungen von Jndustriefirmeu, ihre Erzeugnisse in guten Filmen darzustellen und durch diese Art Verständnis zu Wecken. Di« Pintsch - A. - G. in Berlin, Wolf in Mäg de b u r g - B u ck a u, S i e m e n s und die A. E. G. gingen voran. So entstand mancher ausgezeichnete technische Film, der sehr wohl Belehrungszwecken dienen kann, zumal unter Zuhilfenahme ein führender Vorträge. Krupp nahm schließlich in einer eigenen graphischen Abteilung die Herstellung von Filmen aus und ent wickelte Filme, die dem Anlernen des Fabriknachwuchses dienen. Jndustriefilm und Werbefilm, zwei Firmen, die den Reklamefilm Pflegen, einzelne private Unternehmer, wie Frl. Gropp, Cöln, brachten weiter gute Aufnahmen aus der Indu strie, allerdings zum ausgesprochenen Werbezweck, aber doch in Teilen auch für reine Belehrung verwendbar. Und schließlich kam der Film aufs Land. DieLandlicht - spielgesellschaft und der Landlichtspielausschuß bemühen sich um die Lösung dieser Frage. Was sonst noch an amtlichen und privaten Versuchen, Ein richtungen, an Taglichtwänden und Taglichtschränken, an guter Literatur, an einführenden Zeitschriften und Zeitungen vorhan den ist, all das viele würde einen langen Aussatz nötig machen, um dem, der nicht drin steht in der Bewegung, einen Begriff von dem Fleiß, dem zielbewußten Eifer und — so manchem Mißerfolg zu geben, die auf dem Gebiete des Kulturfilms zu finden sind. Es ist jedenfalls ein Unrecht, die Dinge nicht sehen zu wollen. Daß sie vielfach in Anfängen stecken, ist richtig; daß manches nicht zur Entfaltung hat kommen können, wird nicht geleugnet. Daß aber der ehrliche und oft opfervolle Versuch gemacht wird, den Film an eine Stelle zu setzen, wo er Diener bester Anschaulich keit werden kann und soll, das mutz ehrlicherweise und dankbar zugegeben werden. Die Sammelschrift als Zukunftsform des Schrifttums.*) Von Wilhelm Ostwald. Begriff der Sammelschrift. »Die Farbe« verwirklicht als erste Unternehmung dieser Art den Begriff der Samwel sch r ist, welcher dazu bestimmt ist, eine grundlegende Umgestaltung unseres gesamten Schristwesens, insbesondere des technisch-wissen schaftlichen zu bewirken, die nicht minder einschneidend und folgenreich sein wird, wie es seinerzeit die Erfindung der Buchdruckerkunst war. Ebenso wie das Wesen dieser Erfindung darauf beruht, dast die alte aus einem Stück bestehende, in Holz geschnittene Schrift platte, welche nur eine ganze Seite auf einmal zu drucken ermög lichte, in die einzelnen Lettern zerlegt wurde, aus denen man jeden beliebigen Text zusammenstellen kann, so soll fernerhin der dicke Band, in welchem eine große Menge verschiedener Inhalte durch das Werk des Buchbinders untrennbar zusammengchalten werden, in die E i n z e l s ch r i f t e n zerlegt werden, aus denen jeder Band sach lich besteht, und diese Einzelschriften sollen nach Bedarf verteilt, ge braucht, nötigenfalls neu gedruckt, kurz selbständig gehandhabt werden. *) Entnommen aus: »Die Farbe«. Sammelschrift für alle Zweige der Farbkunde, Nr. 1 von 1921/75, Abt. I. Herausgeber Wilhelm Ost wald. Verlag Unesma G. m. b. H., Leipzig.
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