Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1927
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- 1927-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1927
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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x° 212, 10. September 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Doppclkarten. — Es wird darauf hingewiesen, daß gegen die Gebühr von 3 Pfennig nur Drucksachen in Form einfacher Karten, denen auch eine für die Antwort bestimmte Karte anhängen kann, offen verschickt werden dürfen. Doppelkarten, bei denen sich die ge druckte Mitteilung an den Empfänger über beide Karten te tle erstreckt, sind mit 6 Pfennig freizumachen. Lersonalnackrickten. Jubiläen. — Der Inhaber der Firma Hanfstaengl's Nachfolger in Berlin, Herr Richard Hoeckert, ist am 11. September 1902 in den 1867 gegründeten Kunstverlag eingetreten. Er ist der Schwiegersohn des verstorbenen früheren Inhabers Richard Geißler, seit dessen Tode im Jahre 1914 er Inhaber der Firma ist. Im gleichen Jahre wurde er auch Mitglied des Börsenvereins und des Vorstandes der Vereinigung der Kunstverleger. Der Jubilar hat es verstanden, den Verlag mit sicherer Hand durch Glanz- und Notjahre zu führen und ihn weiter auszubauen. In Ergänzung der Jubiläumsnotiz im Börsenblatt 204 vom 1. September, betreffend das 25jährige Selbständigkeitsjubiläum des Herrn Ernst Nechenberger, sei noch erwähnt — wir haben dies leider erst nachträglich erfahren —, daß Herr Alfred Rechen de r g e r am 1. September ebenfalls 25 Jahre in der Firma P. Diene mann Nachf. Ernst Nechenberger in Dresden tätig war. Der Altmeister der Radierkunst, Professor William Unger, feiert am 11. September in Innsbruck seinen 90. Geburtstag. Er wurde in Hannover im Jahre 1837 als Sohn des Juristen und späteren Professors der Kunstgeschichte in Göttingen Friedrich Wil helm Unger geboren und radierte schon in früher Jugend heimlich, bis ihm die Eltern den Besuch der Akademie in Düsseldorf erlaubten, wo er der Schüler Eberleins wurde. Später bildete er sich als Ra dierer an der Münchner Akademie unter Thaeter weiter aus. 1872 wurde er nach Wien berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1918 ständig verblieb. Hier entstand auch die bewunderns würdig große Menge seiner radierten Blätter, die, der Zeit ent sprechend, in überwiegender Anzahl Gemälde Wiedergaben. So hat er z. B. die kaiserliche Galerie in Wien, die Liechtenstein-Galerie ebenda, die Galerien in Berlin, Braunschweig. Kassel, Haarlem und Amsterdam und von Privatsammlungen die des Herrn Weber in Hamburg und die des Herrn Strauß in Wien radiert. Unger war 'aber auch als Originalradierer tätig, als der er besonders die Land schaft und das Bildnis pflegte. Diese Blätter druckte er gerne farbtg. In den letzten Jahren malt er mit Vorliebe Aquarelle. Als repro duzierender Graphiker lagen ihm besonders die Holländer, und unter diesen wieder war es Rembrandt, nach dem ihm seine vollendetsten Meisterwerke gelangen. Fast alle diese Blätter großen Formats, die Saskia mit der Nelke, Nembrandts Sohn Titus, Rembrandts Selbst bildnis in vorgeschrittenen Jahren. Susanna mit den beiden Alten, sind im Verlag der Wiener Gesellschaft für vervielfältigende Kunst erschienen, der Unger während der Jahre 1896—1918 als Ver waltungsrat angehört hat. Den riesigen Umfang von Ungers radier tem Werk lernte man auf einer 1897 in Wien anläßlich seines 60. Ge burtstags veranstalteten Ausstellung kennen, die rund 700 Blätter umfaßte. Sprecksaal. Eine Frage und eine Bitte! Kürzlich suchte ich im Börsenblatt u. a. einige ältere »Reclam- Nrn.-, die beim Verleger zurzeit vergriffen sind. Das Angebot war über Erwarten groß, denn 3V Karten erhielt ich direkt per Post aus dem In- und Ausland. Die Preise waren aber so verschieden, daß es sich lohnt, einmal darüber hier zu berichten. Es handelt sich um die bekannten »Reclam-Bändchen-, srllhcr 28 Psg., heute 4V Psg., und hierfür bekam ich Preisangebot zu 18, 28, 28, 38, 48, 58, 88, 75 und 88 Psg. pro Nummer! Die anbieten den Firmen waren meist allgemeine Sortimentsbuchhandlungen. Wie ist ein Preis von 15 bis 88 Psg. netto möglich? Gibt es für solche Bändchen, die doch keinen Sammlerwert haben, keine Norm? Ich denke, diese Frage interessiert besonders die Provinz-Sorti menter. Auch für ältere Romane fehlt es der anbietenden Firma so oft an der Kenntnis des wirklichen Wertes, sonst könnte es doch nicht Vorkommen, daß sllr ein und denselben Roman von Oskar von Red witz in ein und derselben Auslage und Ausstattung 4.— Mk. und 38.— Mk. gefordert werden. Vielleicht veröffentlicht im Börsenblatt ein Antiquar liebens würdigerweise von Zeit zu Zeit Preisnormierungen sür oft gesuchte Bücher. Des Dankes vieler Buchhändler dürste er sicher sein. Trossen. R. Knuth's Buchhandlung Paul Collrepp. Gesuchte Bücher. Alle Bitten hier an dieser Stelle, bei den Anzeigen »Gesuchte Bücher» in der Kopszeile doch die vollständige Anschrist anzugeben, scheinen nichts zu nützen. Die wenigsten Firmen halten es sllr nötig, Straße und Hausnummer anzugeben, dagegen findet man allerhand selbstverständliche Angaben wie Antiquariat oder Buchhandlung so undso, ober andere an dieser Stelle überflüssige. Auch die zwei oder drei Vornamen der Firma interessieren mich herzlich wenig. Name, Ort und Straße, das genügt, und in den meisten Fällen wird nicht mehr als eine Zeile dafür nötig sein. Sollte aber wirklich mit einer Zell nicht auszukommen sein, so sollte die betr. Firma gerade hier nicht an der verkehrten Stelle sparen wollen. Sie selbst wird den Nutzen davon haben, denn die zeitraubende und wenig eindringliche Arbeit des Anbietens darf nicht noch erschwert, sondern muß soviel als möglich erleichtert werden. R. T. Nichtig frankieren! Seit geraumer Zeit wird seitens der Post der Text der Bllcher zettel, darunter besonders auch der Bllcherzettel, auf denen Antiquarra angeboten werden, sehr sorgfältig geprüft, und es werden dabei viele Bllcherzettel scstgestellt, die Bemerkungen enthalten, die aus Bllcher- zettcln nicht zulässig sind, sodaß solche Angebote in dte Frankicrungs- klasse der Postkarten gehören. Uns werden säst täglich solche Bllcher zettel, an manchen Tagen bis zu 5 Stück, mit entsprechender Porto- »achbelastung vorgclcgt. Im Interesse des Absenders sowohl als auch des Empfängers ist es nötig, daraus zu achten, daß die Zusätze auf Bllcherzetteln sich im Rahmen der Bestimmungen halten <s. Bbl. Nr. 188s oder richtige Frankierung vorgenommen wird, damit die Angebote nicht dadurch zwecklos werden, daß deren Annahme von dem Empfänger wegen des darauf lastenden Nachportos verweigert werben muß. Leipzig. G. E. Stochert L Co. Anfragen. Wer kennt Verfasser oder Verleger der Jugendfchrift »Heide röslein» oder so ähnlich? Spielt zur Zelt der Protestantenvcrfolgung in Frankreich <Maintenon-Satnt-Cyr>. Wer liefert Schutznmschläge sllr Leihbüchereien mit Neklameauf- druck »nberechnet? Kann jemand den Verlag des Bildes »Parsival sieht zum ersten Mal die Ritter- nennen? Wer ist Verleger des Bildes von Buttler »Hi« Xinx ok tüe Xings«? - Frdl. Auskünfte gibt die Schriftleitung des Börsenblattes weiter. Achtung. Buchhandlungsgehllse Johannes Andrcsen, früher Ham burg 38, Lohhos 32 sOtto Lindner, Magdeburg, Beaumontstr. 15 wäre auch sllr Mitteilung der derzeitige» Auschrist von A. dankbarst Peter Gath, Ausenthalt unbekannt sOskar Schloß Verlag München-Neubibergs. Heinrich Krüger, Weißcnberg t. Sa. sFriedrick Schneider, Leipzig C 1, Salomonstr. 18>. Record-Verlag D. Groß, früher Wien XX, Kaschlgass« 5 sfllr Mitteilungen über Verbleib dieser Firma wäre dankbar H. Wigankow Verlag, Berlin W 38>. Werbekausmann Bert hold Ritter, Gera sVerlag für Wirtschaft und Verkehr, Stuttgart: Die Angabe Ritters, daß er Mit arbeiter der Zeitschrift »VerkaufSpraxis« sei, ist unzutreffend). Alb. Vogclgesang, Quedlinburg (H. Schwanecke, Quedlinburg: Vogelgcsang benutzt Geschäftsjublläen zum Anlaß von Bettelbriefen, siche auch Sprechsaal Bbl. Nr. 8>. Verantwortl. Schriftleiter: Franz Wagner. — Vertag: DerVörscnverein der Deutschen Buchßändlcr zu Leipzig. Deutsche? Bnchliiindlcrliaus. Druck: E. HcdrichNachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauS), Postschließfach 274/76. 1108
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