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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1921
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- Deutsch
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X- 139, 17. Juni 1921. Redaktioneller Teil. Kollegen Siegismund die Ehrenmitgliedschast des Börsenvereins zu verleihen. (Langdauerndes stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Meine Herren Kollegen! Der Beifall zeigt mir, daß die 7S auch Ihren Anschauungen entsprochen haben. Zur formellen Bekräftigung aber bitte ich diejenigen, die diesem Anträge zustimmen, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) — Ich danke Ihnen, meine Herren; soviel ich sehen kann, ist der Antrag einstimmig angenommen worden. (Stürmisches Bravo und Hände klatschen.) , (Zu dem neugetvählten Ehrenmitglieds Geheimen Hosrat, Kommerzienrat Karl Siegismund gewandt): Lieber Siegis- mund! Gestatten Sie mir, daß ich Ihnen zur Verleihung der Ehrenmitgliedschast, der höchsten Ehre, die ein Verein einem Mit glied angedeihen lassen kann, als erster die herzlichsten Glückwünsche ausspreche! Wenn ich Ihnen im Namen der Vorstands kollegen und in meinem Namen sage, daß wir Ihr vorbildliches Pflichtgefühl und Ihr vorbildliches Verantwortungsgefühl, im Dienste des Buchhandels zu wirken, immer hoch angeschlagen haben, so jage ich nichts Neues. Aber wir sind davon überzeugt, daß Sie nicht die Interessen Ihrer Person oder nur die Interessen des Vorstandes, sondern stets die Interessen des Gesamt buchhandels bei allen Ihren Maßnahmen vorangestellt, (Bravo!) und daß Sie als objektiver Mentor des Buchhandels das Wohl der Gesamtheit als Leitstern allen Ihren Maßnahmen vorangesetzt haben. Uns persönlich waren Sie stets ein lieber Freund und Kollege. Aber noch darüber hinaus haben Sie uns in allen Fragen als ein vortrefflicher und vorzüglich unterrichteter, weitschauender Berater gedient, dessen Urteil wir in Zukunft nur ungern entbehren und oft vermissen werden. Wir hoffen, daß Sie diesen Ihren sachverständigen Rat uns und dem Buchhandel auch in Zukunft nicht vorenthalten werden, wenn es notwendig ist, und daß Sie den Börsenvcrein nicht vergessen werden, so wie wir Ihrer stets in Treue und Dankbarkeit gedenken werden. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismund (Berlin): Lieber Meiner! Meine verehrten Kollegen! Ich bin überrascht worden durch die Ehrung, die durch den Antrag des Kollegen Meiner mir heute von Ihnen zuteil geworden ist, und ich bin ties gerührt über die Einmütigkeit, mit welcher dieser Vorschlag von Ihnen angenommen worden ist. Meine Herren, ich bin in diesem Augenblicke so außerordentlich tief bewegt, daß es mir unmöglich ist, die Worte zu sinden, mit denen ich meinem Danke Ausdruck geben kann sür die Kundgebung, die Sie mir am heutigen Tage haben zuteil werden lassen. Es ist schwer, einen Platz zu verlassen, den man IK Jahre lang innegehabt hat, auch wenn er im Lause der Zeit mancherlei Ent täuschungen, Arbeiten und Lasten mit sich gebracht hat. Aber, meine Herren, diese Enttäuschungen sind doch vollständig ver blichen durch das immer und immer wieder zutage getretene Vertrauen, das mir von seiten der Kollegen im Börsenverein zuteil geworden ist. Meine Herren, wir gehen im gesamten deutschen Wirtschaftsleben außerordentlich schweren Zeiten entgegen. Ganz be sonders wird auch der Buchhandel — wir haben ja durch die Ausführungen des Herrn Boigtländer vorhin einen kleinen Blick in diese Dinge zu tun die Möglichkeit gehabt — von den naturgemäß eintretenden Erschütterungen nicht verschont bleiben. Meine Herren, rückblickend und vorausblickend möchte ich hier an dieser Stelle als abtretendcs Vorstandsmitglied die Bitte an Sie richten: Bleiben Sie einig! Nur wenn das der Fall ist, nur wenn die beiden Gruppen des Börsenvereins in einer geschlossenen Front den Anfeindungen und den Kämpfen, vor denen auch der Buchhandel nicht bewahrt bleiben wird, entgegentreten, ist es möglich, ihnen erfolgreich zu begegnen. Meine Herren, ich scheide von dieser Stelle; aber ich werde selbstverständlich für den Vorstand immer in Reservestellung bleiben, in Reserve, die sofort vorrückt, wenn es der Vorstand verlangt, und wenn dieser glaubt, daß meine Hilfe und meine Arbeit noch in irgendeiner Weise dem Buchhandel, dem Börsenverein und dem Vorstand nützen kann. (Bravo!) So glaube ich, meine Herren: Wenn ich heute von dieser Stelle abtrete, brauche ich nicht aus der Arbeit zu scheiden, die seither eine meiner Lebensaufgaben gewesen ist. Ich werde im Hintergründe bleiben und dann sosort mit einspringen, wenn es zum Nutzen der Gesamtheit, zum Nutzen des Börsenvereins notwendig ist. Meine Herren, Herr Ministerialdirektor Or. Älien hat vorhin den Namen Albert Brockhaus erwähnt. Ich glaube mich recht zu entsinnen, daß das letzte Ehrenmitglied, das Sie ernannten, Albert Brockhaus gewesen ist, und ich weiß die Ehre zu wür digen, der Nächste hinter Brockhaus zu sein, der zum Ehrenmitglieds des Börsenvereins ernannt wird. Albert Brockhaus ist mir, seitdem ich mit ihm im Vorstande des Börsenvereins habe Zusammenarbeiten können, stets das Vorbild gewesen, und oft habe ich mich gefragt: Was würde Albert Brockhaus in diesem Falle tun, wenn die gleichen Verhältnisse an ihn herangetreten wären? Meine Herren, ich habe in Albert Brockhaus immer das Vorbild sür mich gesehen, und so können Sie es begreifen, daß ich im gegenwärtigen Augenblick, wo ich der Nächste bin, dem nach Albert Brockhaus die Ehrenmitgliedschaft des Börsenvereins verliehen worden ist, gerührt und tiefbewegt vor Ihnen stehe. Meine Herren, ich danke Ihnen! Wir, glaube ich, wenn Sie es wollen, bleiben die Alten: in enger Beziehung und in enger Verbindung. (Stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat Or. Arthur Meiner: Wir fahren fort: Die vier Absätze über die Geschäftsstelle geben mir Veranlassung, den Beamten der Geschästsstelle, die den sehr vermehrten Arbeiten haben Rechnung tragen müssen, den herzlichsten Dank auszusprechen, insbesondere dem zurücktretenden Redakteur des Börsenblattes, Herrn Thomas, den ein widriges Geschick nach zehnjähriger Tätigkeit zwingt, in den Ruhestand zu treten. (Bravo!) Ich möchte bei der Gelegenheit aber noch salzendes bemerken. Im Geschäftsbericht der Gilde steht zu lesen, daß Wirt- schastsfragcn, die das Wirtschastsamt des Börscnvereins bearbeiten wollte, aus dem Tätigkeitsbereich des Börscnvereins wieder ausgeschieden zu sein schienen. Das ist nicht zutreffend. Die Adreßbuchsrage ist so lange auch sür ein Wirtschastsamt unlösbar, als Vertreter des Verlags den weitherzigsten Ausbau, einige Vertreter des Sortiments genau das Gegenteil, nämlich die zünftlerische Umgestaltung des Adreßbuches wünschen. Im übrigen mußte dieses Problem nur hinter dringendere Tagessragen zurückgestellt werden. Aber davon, daß es der Börsenverein nicht mehr zu behandeln gedenkt, kann keine Rede sein. So steht es auch mit de» anderen Punkten, sür die in den bewegten Zeiten unter unseren Mitgliedern zurzeit kein be sonderes Interesse bestand. Ein Teil der genannten Gegenstände, so die Aufklärung der Presse über buchhändlerische Angelegen heiten, ist übrigens bereits in die Wege geleitet und auch schon in mehreren Fällen durchgesührt worden. Aber selbstverständlich kann hier nicht sofort eine für jeden erkennbare Wirkung erzielt werden, zumal da die zu überwindenden Schwierigkeiten erheblich sind. Was die Statistik angcht, so sollte sich der Gildevorstand darüber klar sein, daß zu allen statistischen Arbeiten die bereit willigste Mitwirkung jedes einzelnen gehört, und daß die Erfahrungen, die er bei seinen eigenen statistischen Erhebungen gemacht hat, den Zweifel begründet erscheinen lassen, ob überhaupt ein Privatverein ohne die Möglichkeit jeglichen Zwangseinslusses das erforderliche Zahlenmaterial von seinen Mitgliedern erhalten kann. Die außergewöhnlichen Zeiten, die in dem Gildeblatt wohl selbst sür den Vorstand des Börsenvereins als strafmildernd zugestanden werden, haben jedenfalls soviel Arbeit gebracht, daß eine Statistik, die nicht unmittelbar durch die Wirtschaftsfragen des Tages, geboten war, zurückgestellt werden mußte. Auch hier handelt es sich nicht um einen Verzicht auf diese Aufgabe, sodaß die im Glldeblatt ausgesprochene Besorgnis einer schweren Schädigung des Gewerbes unbegründet erscheint. 8öS
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