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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1921
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- 1921-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1921
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- Deutsch
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6256 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. F«Nige Bücher. V 138, 17. Juni 1821. Soelhez „Joseph". (Hamburger frrmdenblatt vom 13. b. 21.) Als im September des vergangenen Jahres das „Hamb. Fremdenblatt" zum ersten Male von der Auffindung eines bis- j her nicht bekannten Iugendwerkes von Goethe Mitteilung machte, konnte man sich nicht darüber wundern, daß dieser : Nachricht sowohl beim Publikum, wie bei den zünftigen ! Goethe-Forschern starke Zweifel begegneten. Als dann der ..loseph" durch seinen glücklichen Finder Prof. Piper im Hamburger Verlag von W. Genie erschien, waren alsbald eine Reihe von > Literaturhistorikern auf dem Plan, um die künstlerische Minder wertigkeit der umfänglichen Dichtung darzutun. Ihr Ergebnis war: Goethe kann unmöglich der Verfasser sein. Von ganz wenigen, meist nicht ausgesprochenen Philologen abgesehen, war dies auch die Ansicht der meisten, die sich mit dem Joseph- ! Epos beschäftigten. Im Januar dieses Jahres veranstaltete die I, Ortsgruppe Hamburg des Germanisten-Verbandes einen Dis- ^ Kussionsabend über die Echtheit oder Unechtheit des „Joseph", der um so weniger ein Resultat zeitigte, als der Hauptanwalt für die Echtheit methodisch recht anfechtbare Wege ging. In- ! zwischen war aber ein Aufsatz in der Wochenschrift „Das 20. Jahrhundert" erschienen — auch an dieser Stelle wurde be reits auf ihn hingewiesen —, in dem sein Verfasser Manuel Schnitzer nachwies, daß der Verfasser der Dichtung, wer er auch immer sei, die Bilder gekannt haben müsse, die jener be rühmte Königsleutnant Thoranc um dasIahr 1769 nach „einem umständlichen Aufsatz" des elfjährigen Wolfgang Goethe von Frankfurter Malern anfertigen lief;. In einem ebenfalls bei W. Genie in Hamburg soeben erschienenen und durch zahlreiche Bilder gezierten Buche „öoetheslvseptidildel-- öoettiesjoseptidichtung" nimmt nun Schnitzer den in jenem Aufsatz angesponnenen Faden wieder auf. Und jetzt führt er den unwiderleglichen ! Beweis, daß für den Verfasser der Dichtung niemand anders > als der junge Wolfgang Goethe in Betracht kommt. Schnitzers Darlegungen sind um so entscheidender, als er weiter über zeugend klar macht, daß der Autor nicht nur die von Goethe ^ „häufig durchblätterte" Bilderbibel von Mathäus Merian, sowie ^ ein zweites Bibelwerk gekannt haben muß, das sich noch 1782 , i unter den von Goethes Vater hinterlassenen Bücherschätzen be- ! funden hat, sondern daß er auch an vielen Stellen seiner j > Dichtung den Kommentar der „großen englischen Bibel" benutzt j ! hat, die Goethe nach seinen eigenen Angaben wiederholt ge lesen, ja, leidenschaftlich studiert hat. In anmutiger und humorvolle» Polemik erledigt Schnitzer die Reihe der zünftigen Iosephgegner, die. wie er durchaus glaubhaft macht, zum Teil weder den „Joseph", noch die Werke gelesen haben, die sie selbst zur Unterstützung ihrer Anschau ungen in die Debatte warfen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Gegner mit Schnitzers famosem Büchlein, das sich wie ein spannender Roman liest und überall die geschulte > Feder des Autors vom „fall potiptiar" (im gleichen Verlag) verrät, abfinden werden. Schon hört man von bemerkenswerten Rückzügen. Vielleicht wird aber auch j jemand kommen und uns einreden wollen, daß irgend ein „Ostfale" (nach Prof. Leitzmann der Autor der Iosephhand- schrift) in die Provence gereist sei, wo sich die Bilder des Königs- , leutnants jahrzehntelang befanden — vielleicht als Hauslehrer > eines jungen Thoranc —, und auf Grund dieser Bilder den „Joseph" diktierte. Für uns aber, die wir auch und gerade durch die Ausführungen überzeugt werden, die der sich gar nicht als ^ Philologe gebärdende Schnitzer über die Sprache des „Joseph" ! macht, kommt als Verfasser des Werkes niemand anders in Be tracht als der, dem es sein Finder zuerst zugeschrieben hat, nämlich jotisnn wolsggng 6oelhe, Goethe, der, was jene Zünftigen — ein in der Geschichte der Literaturwissenschaft so häufiger Fall — nicht sehen konnten, auch hier schon ein wahrhaft gestaltender Künstler ist. Albert Malte Wagner. Vei-Isg der gi-sphischen NnstsI« w. öente, Nsmdurg ^ Kosbeu orsetüsnou! '' Sammlung nmkever VoUulieaer so cksr populärsten russisekon Volksweisen ^ kür OssLNss unä Klavier ^ ksreusgsxebsn von k. L. 8Mkrt«kk veutscke Odersetrun^ von August Lctiole Preis: 5.— I^ürk CpeuerunAsruseklax 2500/o) , von Vuvk, Alüneken. s. Verlsnxrellsl. W. Nelilr. rlimiMiiMii ln lMriz n. öerlln. Zn Gottes Krieg T Sonette von <I Uriel Birnbaum Mit 2i Strichätzungen im Einband nach dem Entwürfe des Autors. Einmalige Auflage von 1250 numerierten Exemplaren. Preis geb. M. 45.— Einzeln mit ZO°/«., Partie U/IO 25 Exemplare mit 40^ Aus schwerstem Erleben entstanden, wirkt diese Sonetten- reihe durch die Gläubigkeit, mit der der Dichter selbst den Krieg als eine Auswirkung von Gottes Barmherzig keit erkennt. Dem Texte kongeniale Federzeichnungen des Autors begleiten eindrucksvoll dieses lyrische Kriegstagebuch eines Gläubigen.
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