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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 139, 17. Juni 1921, Herr vr. Oldcnbourg und seine Freunde haben dem zugestimmt, daß ein Grundrabatt von 30^, auch an alle die nicht an Sonderabkommcn beteiligten Sortimenter gegeben werden soll, die mit dem wisscnschastlichen Verlag bisher in regelmäßigem, lausendem Geschäftsverkehr gestanden haben. Es sollen ferner, falls Bezugsbedingungen bestanden haben, die über diesen Rabatt hinausgegangen sind, diese nicht verschlechtert werden, sondern bestehen bleiben. Es soll weiter Verpackungsfreiheit gewährt werden, und es soll endlich nach loyalen und rein sachlichen Gesichtspunkten die Stammliste des Sortiments seitens des wissenschaftlichen Verlags ausgestellt werden. Meine Herren Kollegen, nach den Erklärungen, die namens der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger Herr Or. Oldenbourg soeben abgegeben hat, scheint es uns, als ob auch den Sortimentern, die an Sonderabkommen nicht beteiligt sind, dis von uns bisher befürchtete schwere Schädigung nicht mehr erwachsen kann. Wir können deshalb demgegen- über dem unsrigcn oder dem des Vierundzwanzigerausschusscs eingeschränkten Anträge des Deutschen Vcrlegervcreins grundsätz lich zustimmen (Bravo!), und wir können gleichzeitig die Erklärung abgeben, daß wir zur Legalisierung der bereits getätigten Sonderabkommen zwischen einzelnen Firmen diese als zwischen Gruppen im Sinne des Antrags abgeschlossen ansehen. Es ent sällt damit auch die von der Deutschen Buchhändlergilde gefaßte Entschließung, die solche Sonderabkommcn als satzungswidrig und gegen die guten Sitten im Handel verstoßend bezeichnet hat. (Lebhaftes Bravo! und Händeklatschen.) Meine Herren, nach den Beratungen, die vorher zwischen Verlag und Sortiment gepflogen worden sind, unterliegt cs für uns keinem Zweifel mehr, daß der wissenschaftliche Verlag nunmehr mit voller Loyalität mit dem Sortiment zu arbeiten gewillt ist (Bravo!), und ich bitte namens des Vorstandes meine Kollegen vom Sortiment, nunmehr jedes Mißtrauen schwinden zu lassen. (Bravo!) Wir wollen hoffen, daß zwischen wissenschaftlichem Verlag und Sortiment nunmehr eine Atmosphäre der Einigung, eine Atmosphäre der Befriedigung, eine Atmosphäre des Vertrauens Platz greifen möge, die lediglich dem Verlag und dem Sortiment selbst zum Vorteil gereichen kann. Es darf in Zukunft zwischen wissenschaftlichem Verlag und Sortiment nicht mehr von Einschüchterung und Bngstlichmachung die Rede sein. Jede Einschüchterung von der einen Seite zur andern sollte i» Zukunft schwinden. Der Abg. Blum hat in der Pariser Kammer unlängst — ich zitiere nach der Zeitschrift »koxuiaire« — folgen des geäußert: »Die schlimmste Gefahr jeder Einschüchterungspolitik ist die, daß man Gefangener seiner Bedrohungen wird; die schlimmste Gefahr der Zwangspolitik ist die, daß mau sich für verpflichtet hält, dabei zu beharren. Eine Zwangsmaß nahme zieht die andere nach sich, die Gewalt ruft nach Gewalt, und so hat man immer wieder das Geklirr der Waffen.« Meine Herren Kollegen, ich hoffe, daß nach den Abmachungen, die zwischen wissenschaftlichem Verlag und der Organ!- sation des Sortiments eben stattgefundcn haben, das Geklirr der Massen nun endlich aushören wird (Bravo!), und daß der Frieden, den wir heute hier in diesem Saale geschlossen haben, ein dauernder, zu beiderseitiger Befriedigung dienender Frieden sein wird. (Stürmisches, langdauerndes Bravo! und Händeklatschen.) Hans Speyer (Freiburg i. B.): Hochverehrte Versammlung! Glauben Sie nicht, daß ich irgendein Wort der Zwie tracht hier sprechen will! Wenn ich das Wort ergreife, so geschieht es, um meiner. Frerrde darüber Ausdruck zu geben, daß heute endlich wieder eine Einigung zustande gekommen ist. Niemand unter Ihnen kann sich mehr darüber freuen als ich, ein Veteran des Buchhandels, der es immer als unangenehm und betrübend empfunden hat, daß der Verlag und das Sortiment, die aufein ander angewiesen sind, sich nicht mehr zu verstehen schienen. Ich habe aber hier das Wort ergriffen, um den Männern öffentlich Dank abzustatten, die überhaupt erst die Wege dazu geebnet haben, daß heute eine Einigung stattsinden konnte. Es sind dies die Herren vr. Siebeck und Urban vom Verlag, vom Sortiment die Herren Niemeyer und Maas. Keine Arbeit, keine Mühe, keine Anfeindung hat sie davon abgehalten, das einmal als richtig Erkannte fortzusühren, und ich glaube, die Herren, die damals die Baarmann-Versammlung am Montag so angegriffen haben, werden heute vielleicht ans einem andern Standpunkt angelangt sein. Auch diese Versammlung war notwendig, war ein wichtiger Schritt zur Einigung. Ich möchte wünschen und hoffen, daß die heute stattgesundcnc Einigung wieder eine dauernde sein, daß sie dem deutschen Buchhandel, der Wissenschaft und dem deutschen Buche zum Segen gereichen möge. (Lebhaftes Bravo! und Händeklatschen.) Arthur Heller (Prag): Meine sehr geehrten Herren Kollegen! Im Namen des Vereins der Buchhändler der Tscheche- slowakischen Republik muß ich auf einen Umstand ausmerksam machen. Verlag und Gilde haben sich heute geeinigt. Das ist eine Angelegenheit, die wir nicht hoch genug einschätzen können. Sie können gar nicht ermessen, wie der Zwiespalt im Börsenverein unsere Lage unseren Bücherkäufern gegenüber erschwert hat. Das ist nun zum Glück hoffentlich für immer erledigt. Das, was Sie hier beschlossen haben, ist aber nur eine Vereinbarung zwischen dem wissenschaftlichen Sortiment und der Buchhändlergilde. (Rufe: Nein!) Leider haben sich die Verhältnisse derart gestaltet, daß ein großer Teil des deutschen Sortiments unter anderen Verhältnissen arbeitet als Sie hier im Deutschen Reich. Das war srühtzr nicht der Fall. Wenn Sic soeben »Nein!« gerufen haben, so beweist mir das nur, wie recht ich habe, hier zu sprechen; denn das beweist mir, daß Sie gar keine Ahnung von den Spesen, von den Umständen und Schwierigkeiten haben, unter denen wir arbeiten. — Ich führe einen konkreten Fall an ohne Namensnennung. Ein bedeutender deutscher Verleger und gleichzeitig Sortimenter hat nur privatim vor einem Monat geschrieben: »Ich teile Ihnen hiermit mit, daß ich ab 1. April in die Tschechoslowakei ohne Zuschlag liefern werde, und zwar nicht nur eigenen Verlag, sondern auch wissenschaftliches Sortiment anderer Verlage.« (Hört! hört!) Das war keine böse Absicht, sondern der betreffende Herr steht aus dem Standpunkt: er hat sich den wissenschaftlichen Verlegern gegenüber verpflichtet, gegen die Vergünstigungen ohne Zu schlag zu liefern. Das ist ein Punkt, der für sein Recht spricht, und gegen den wir nichts einwenden können. Die Sache wird nun so sein, daß reichsdeutscher Verlag und reichsdeutsches Sortiment, eventuell auch österreichisches Sortiment und österreichischer Verlag zu uns ohne Zuschlag liefern werden. Jetzt sragt es sich: Können wir ebensalls ohne Zuschläge verkaufen? Ich möchte nun gern hier erklären, daß wir, trotzdem wir nachgewiesenermaßen mit IVZs, mehr Spesen arbeiten, wissenschaftlichen Verlag in Anbetracht der tristen Lage des geistigen Berussarbeitcrs und des Studenten gern ohne Zuschlag abgcben wollen; es fehlt uns aber jeder Anhaltspunkt dafür, daß die ganze Gemeinschaft des wisscnschastlichen Berlages, mit dem die Gilde nun das Abkommen getroffen hat, die Vorzugsbedingungen auch mit uns abschließen will. Bis jetzt waren es nur vier Firmen, die sich an mich ge wendet haben; es waren aber nicht Firmen, von denen ich sehr großes Lager halte, für die ich mich also bestimmt verwende. Nun wissen Sie ja, daß die Tschechoslowakei mit dem Börsenverein 1S1S/20 einen Vertrag abgeschlossen hat. Das heißt: unsere Zu schlüge sind geschützt. Jetzt möchte ich gern die Herren vom wissenschaftlichen Verlag sragen: Ist dieses Anerbieten an uns unter blieben, weil wir diese Zuschläge geschützt haben, oder war die ganze bisherige Aktion nur ein Versuchsballon, und hatten die Herren die Absicht, erst jetzt an uns heranzutreten? Das ist für uns sehr wichtig. Ich kann sofort schließen, wenn mir von seiten des geehrten Börsenvereinsvorstandes erklärt wird, daß die ganze Angelegenheit am Dienstag gelegentlich der Valutakommissions- sitzung geklärt werden kann. Vorsitzender Hosrat vr. Arthur Meiner: Jawohl. Diese Erklärung kann ich abgeben. (Heller: Dann danke ich. Heiterkeit.) Meine Herren, ich frage, ob das Wort noch gewünscht wird. — Das ist nicht der Fall. Die Diskussion ist geschlossen. Wir müssen uns nun über die Art der Abstimmung verständigen. Es liegt der Antrag des Ausschusses für die Notstands- 8SS
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