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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1921
- Sprache
- Deutsch
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139, 17. Juni 1921, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtkchu. Buckkandel. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or, Arthur Meiner (Leipzig): Die ordentliche Hauptver sammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler ist erösfnet. Meine hochgeehrten Herren! Im Namen des Vorstands des Börsenvereins heiße ich Sie alle herzlich willkommen. Unter den Erschienenen begrüße ich besonders unser Ehrenmitglied Herrn Geheimen Rat Oberbürgermeister Or, Dittrich und den Vertreter des Sächsischen Wirtschaftsministeriums Herrn Ministerialdirektor Or, Wien, Ich stelle zunächst fest, daß die Einladung zur Hauptversammlung und die Veröffentlichung der Tagesordnung satzungs- gcmäß, und zwar durch Bekanntmachung im Börsenblatt vom 8, April und vom IS, April, erfolgt sind. Ich bitte, als Stimmzähler ihres Amtes zu walten die Herren Degener, Focken, Mierzinsky und Schmersahl, Herr Schumann wird die Rednerliste führen. Diejenigen Herren, die das Wort nehmen wollen, bitte ich, sich bei ihm zu melden und dann wegen der schlechten Akustik des Saales die Rednerkanzel zu besteigen. Ich möchte weiter fragen, ob alle, die wählen wollen, ihre Wahlzettel abgegeben haben; sonst bitte ich, dies noch zu tun, — Wenn es nicht mehr geschieht, schließe ich die Wahl. Ich bitte die Herren Redner, sich möglichster Kürze befleißigen zu wollen <Sehr gut); denn es ist für S Uhr in diesem Saale das Essen angesetzt. Wir müssen also unsere Versammlung um Uhr schließen, <Bravo!> Sind wir wider Erwarten um s^S Uhr nicht fertig, so müssen wir am Abend weiter hier tagen, denn morgen ist es nicht möglich; aber es wird niemand den Wunsch haben, noch am Abend hier sachliche Beratungen zu pflegen. Deshalb, meine Herren: kurz! Weiterhin soll um (41 Uhr eine kurze Pause von einer Viertelstunde stattsinden, in der ein Brötchen und eine Tasse Fleischbrühe — gegen Zahlung — (Heiterkeit) zu haben sein wird. Die Gutscheine dafür sind dort zu haben, während die Ver abreichung in diesem Saale stattsinden wird. Ich bitte fernerhin, wie es wiederholt schon meine Bitte gewesen ist, das Rauchen zu unterlassen, (Lebhastes Bravo.) Ehe wir nun in die Tagesordnung eintreten, gebe ich Herrn Ministerialdirektor Or, Wien das Wort, Ministerialdirektor Geheimer Rat Or, Klien (Dresden): Meine sehr geehrten Herren! Im Austrage des Herrn Minister präsidenten des Freistaates Sachsen habe ich die Ehre, Ihnen zur heutigen Kantateversammlung die herzlichsten Grüße und Glückwünsche der Sächsischen Staatsregicrung zu übermitteln. Bei der letzten Kantateversammlung des Jahres 1920 hatte ich den Vorzug, Ihnen als Vorstand der Abteilung für Handel und Gewerbe des Sächsischen Wirtschastsministeriums die Gesichtspunkte darlegen zu dürfen, aus denen wir es für erwünscht halten, an Ihren Beratungen hier teilzunehmen. Ich möchte auch heute — zugleich im Namen meines Mitarbeiters, des Herrn Regicrungsrats Or, Hüncscld — betonen, daß wir hierher gekommen sind, um zu lernen und an allem teilzunehmen, was Sie bedrückt, und daß wir nicht die Absicht haben, wie es aus Ihrer letzten außer ordentlichen Hauptversammlung von einem der Redner bemerkt wurde, »mit der unkundigen Hand einer stets geschäftigen Be hörde das seingliedrige Netz des Buchhandels zu zerstören«, (Heiterkeit,) Daß das nicht meine Absicht ist, dafür bürgt Ihnen vielleicht der Umstand, daß mein Lehrmeister ans buchhändlerifchcm Gebiete der leider viel zu früh verschiedene hochverehrte Albert Brockhaus gewesen ist, der mit hervorragender Energie und Begabung in ähnlichen sturmbewegten Zeiten wie heute sechs Jahre lang das Schiff Ihres Börsenvereins gesteuert hat, und der in vorbildlicher Weise die Interessen des deutschen Buchhandels im Deutschen Reich und im Auslande, ja in der ganzen Welt wahrgenommen hat, (Lebhaftes Bravo.) Das Bild von Albert Brock haus ziert noch heute seit vielen Jahren meinen Schreibtisch als leuchtendes Vorbild eines überragenden deutschen Mannes und deutschen Buchhändlers, (Bravo!) Albert Brockhaus ist es auch gewesen, der mein Interesse am Buchhandel und meine Hoch achtung vor Ihrer Korporation, dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, gestärkt hat, dieser Korporation, die den Neid des Auslandes erregt und deren Schwächung bei unseren Feinden nur Frohlocken Hervorrusen würde. Dieses Interesse an Ihrer Organisation, an Ihren Bestrebungen hat mich im vergangenen Jahre zu Ihnen geführt und auch heute wieder hierher gcbracht. Seit der letzten Tagung des deutschen Buchhandels ist seine Lage nicht rosiger geworden; ja, die Schwierigkeiten haben sich so gehäust, daß Sie im Februar dieses Jahres zum ersten Male seit langer Zeit eine außerordentliche Hauptversammlung haben abhaltcn müssen. Inzwischen ist es gelungen, aus einem der beiden Gebiete, auf denen die Schwierigkeiten am größten waren, eine Einigung herbeizusühren, nämlich in bezug auf die Auslandverkaussordnung, Wir freuen uns, daß diese Einigung gelungen ist, und sind der Meinung, daß auf ihrer Grundlage der Absatz des deutschen Buches im Auslande sich weiterhin günstig entwickeln wird. Ebenso wichtig ist die Frage, die heute wieder im Mittelpunkt Ihrer Beratungen stehen wird: die Frage der Notstands ordnung, Wer die Verhandlungen im Februar und die ihnen vorausgehende und sich an sie anschließende Polemik im Börsen blatt und anderwärts verfolgt hat, der wird ermessen können, daß es sich hier um tiefgehende Meinungsverschiedenheiten handelt, denen starke wirtschaftliche Notwendigkeiten zugrunde liegen. Ebenso aber wird er auch den Eindruck haben, daß beide Teile ehrlich und ernstlich bemüht waren, diese Gegensätze zu überbrücken und zu einer Einigung zu kommen, die dem Gesamtbuchhandel weitere Lebensmöglichkciten gewährleistet. Bei aller Gegensätzlichkeit der Interessen, die hier zum Ausdruck kommen, ist es erfreulich, daß dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit doch immer so stark in die Erscheinung getreten ist, und das gibt uns die Hoffnung, daß es auch gelingen möchte, in dieser Frage eine Einigung herbeizusühren, bei der beide Teile ihre Rechnung finden. Leider müssen wir vielfach bei Jnteressenkämpfen im deutschen Vaterlands dieses Gemeinschastlichkeitsgefühl vermissen, obwohl uns das Zusammenhalten heute bitter not tut angesichts der ungeheuren Schwierigkeiten, denen wir gerade in der kommen den Zeit in besonderem Maße ausgesetzt sein werden. Möchte diese Rücksicht auf die kommende schwere Belastung durch die außen politischen Verhältnisse dazu dienen, auch bei Ihren heutigen Beratungen dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit recht in den Vordergrund zu rücken, und möchten unter diesem Gefühl der Gemeinsamkeit Ihre Beratungen zu einen, Ergebnisse sichren, das dem gesamten deutschen Buchhandel zum Segen gereicht. Das ist der aufrichtige Wunsch meiner Negierung, (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat Or, Arthur Meiner: Hochgeehrter Herr Ministerialdirektor! Haben Sie herzlichen Dank für die freundlichen Worte, die Sie im Namen der sächsischen Regierung zu uns gesprochen haben! Wir im deutschen Buchhandel wissen ja alle, daß die sächsische Regierung gerade dem Buchhandel immer ein freundliches Gehör geschenkt hat, und daß sie für seine Wünsche und Bedürfnisse stets ein offenes Ohr gehabt hat. Wir danken Ihnen, daß Sie unseren weiteren Beratungen guten Ersolg wünschen, und hoffen, daß die heutige Hauptversammlung dies Vertrauen rechtfertigen wird, (Bravo!) Meine Herren, zum zweiten Male in diesem Jahre haben wir uns hier versammelt, um die Geschicke des deutschen Buch-, Handels zu beraten und zu beschließen. Nur wenige Wochen trennen uns von der außerordentlichen Hauptversammlung, deren Verhandlungen Wohl noch in unser aller Gedächtnis lebendig sind. Die Zeit seit jener eindrucksvollen, bedeutsamen Tagung im Februar ist nicht nutzlos verstrichen. Die außerordentliche Hauptversammlung selbst hatte ja kein abschließendes Ergebnis zeitigen, keine wirkliche Lösung der schwebenden Schwierigkeiten bringen können. Darüber waren wir uns alle von vornherein klar. Die außerordentliche Hauptversammlung war nicht Ende, sondern eher Ansang einer wichtigen Entwicklung, Als sie auseinanderging, hatte die wirkliche Arbeit erst zu beginnen, und die von ihr eingesetzten außerordentlichen Ausschüsse haben die vergangenen 8VI
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