Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1921
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- 1921-06-17
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 139, 17. Juni 1921. Bücher im besetzten Gebiet cinfuhrfrci! — Vom Neichskommissar flir die Aus- und Einfuhrbewilligung in Bad Ems ging einer Kölner bnchhändlerischen Firma unterm 4. Juni (Akt.-Zeichen T. B. Nr. NKC III) folgende Mitteilung zu: »Auf den Antrag, eingcrcicht dllrch den Verband Kölner Groß- sirn-en, wird mitgctcilt, das; Bücher gcmäs; 674a der Einfuhrsrciliste einfuhrfrei sind und daher eine Einfuhrbewilligung der hiesigen Dienststelle nicht erforderlich ist!« Jahrhundertfeier der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien. — Den Höhepunkt der Feier bildete am 7. Juni der akademische Fest akt im großen Prunksaale der Universität, an dem die Vertreter der Negierung, der deutsche Gesandte v. Nosenbcrg, der schwedische Ge sandte Ewcrlvef und andere Mitglieder des diplonratischen Korps, Ver treter der akademischen und kirchlichen Behörden Österreichs und Delegierte aus allen protestantischen Ländern Europas, darunter 13 Professoren von deutschen Universitäten, teilnahmen. Nach Begrüßung der Ehrengäste hielt der Dekan der evangelisch-theologischen Fakultät, Professor Wille, die Festrede, in der er die Geschichte der Fakultät in Österreich schilderte und ihre hohe Bedeutung für das Deutschtum und die evangelische Kirche im nahen Osten und am ganzen Balkan hervor hob. In zahlreichen Ansprachen, die vom Vizekanzler Breisky namens der Negierung eingeleitet wurden, brachten die offiziellen Gäste die Glückwünsche ihrer Behörden und Körperschaften dar. Ter Rektor der Wiener Universität, Professor Sopsch, verkündete unter großem Beifall, daß nach einem kürzlich erfolgten Scuatsbcschluß der Eingliederung der evangelischen Fakultät in den Univcrsitätsverband keine Hindernisse mehr im Wege stünden. Im Einklang mit der Mehrzahl der Vertreter ausländischer Hochschulen und Fakultäten besprach die Notwendigkeit dieser Forderung nach endlicher Einverleibung besonders nachdrücklich der Rektor der Universität Berlin, Professor Seckel, dessen persönliches Erscheinen zur Jahrhundertfeier ebenso stürmisch begrüßt wurde wie das des Rektors der Universität Greifswald, Kunze, und des Pro rektors aas Kiel, Sellin. Ein französisches Gesetz gegen unsittliche Stücke. — Der franzö sische Justizminister Bonncvray hat erklärt, daß er gegen die »Wucherer mit Unsittlichkcit«, d. h. gegen die, die für die Aufführung der unsitt lichen Stücke in den Pariser Theatern verantwortlich sind, ein Gesetz einbringen werde, daS schwere Strafen vorsieht. Die Schamlosigkeit der Dramen und die Enthüllung der auftretenden Frauen sei so groß, daß eine entrüstete Protestbewegung ein solches Gesetz fordert. Deutscher Werkbund und Leipziger Messe. — Im Anschluß an Ver handlungen mit dem Deutschen Wcrt'bund wegen der Unterstützung der Entwurfs- und Modellmesse ist ans Beschluß des Arbeitsausschusses des Meßamts für die Mustermessen in Leipzig der Geschäftsstelle des Deutschen Werkbnndes Sitz und Stimme im Sachverständigenausschuß der Entwurfs- und Modcllmcfse eingerüumt worden. Eine Sitzung des Tarifansschusscö der Deutschen Buchdrucker ist für den 24. Juni und folgende Tage nach Berlin einberufen worden. Die Gchilfcnvertretcr beantragen eine Erhöhung der Teuerungszulage, die F o r t z a h l u n g der Wirtschafts beihilfe und die Fortzahl u ng der Entschädigung f ü r Loh na ns fall durch V e r k ü r z t a r b e i t c n. Die Prinzipals- vertretcr haben keine Anträge gestellt. Ob die Gehilfenanträge in irgendeiner Form angenommen werden, ist sehr fraglich, denn cs wird nicht der Beweis erbracht werden können, daß in der letzten Zeit die Lebenshaltung eine Verteuerung erfahren hat. .Hauptsächlich aus die sem Grunde hat vor kurzem das Reichsarbcitsministerium die Ver- bindlichkcitserklärung eines Schiedsspruches im Buchbindereigewerbe abgelehnt. In der Begründung wird u. a. gesagt, die zulässige Ver- bindlichkcitserklärung von- Schiedssprüchen in Gesamtstreitigkeiten er scheine nur dann angezcigt, wenn die in dem Schiedssprüche getroffene Regelung bei gerechter Abwägung der Interessen beider Teile der Billigkeit entspricht und ihre Durchführung zum Schutze des allge meinen Wirtschaftslebens unerläßlich ist. Beide Voraussetzungen seien im vorliegenden Falle nicht erfüllt. Des weiteren wird darauf hinge wiesen, daß in der Papierindustrie eine außerordentliche Geschäftsstille und eine Stockung des Auslanöabfatzcs cingetreten sei, und daß ferner seit der letzten Lohnvercinbarung im Januar die Kosten der Lebens haltung nach der Statistik eine Steigerung nicht erfahren hätten. LKü dieser Sachlage sei eine zwangsweise Durchsetzung der im Schieds sprüche vorgesehenen Wirtschaftsbcihilse nicht zulässig. Auch erscheine die Verbindlichkeitserklärung zum Schutze des allgemeinen Wirt schaftslebens nach Lage der Verhältnisse nicht geboten. Es müsse viel mehr den Parteien überlassen blekben, ohne staatlichen Zwangseingriff einen Ausgleich in der vorliegenden Streitigkeit zu finden. Im deut schen Buchdruckgewerbe ist die Geschäftslage im großen und ganzen eine gute. Die Zahl der Arbeitslosen hat erheblich abgenom- mcn, und daher ist es erklärlich, daß die Gehilfenvertreter zu der be vorstehenden Sitzung des Tarifausschusses so überaus weitgehende An träge stellen. Der Verband der Deutschen Buchdrucker zählte am Jahresschlüsse 73 002 Mitglieder. Das Gesamtvcrmögeu des Verbandes betrug 21 617 521.38 Mark. In dieser Summe ist das 5 095 493.08 Mark ent haltene Vermögen der Gau-, Bezirks- und Ortskassen, sowie das der Spartenvereinskassen (Stereotypeure, Korrektoren und Maschinen setzer) enthalten. Im Jahresbericht des Verbandes wird die Not wendigkeit der gciverkschastlichen Disziplin betont. Es wird darauf hingewiescn, daß ein gewaltiges Erstarken des Unternehmertums zu verzeichnen sei, dagegen machten sich innerhalb der Arbeiterschaft Ten denzen und Bestrebungen geltend, die schließlich zur Zersplitterung der Gewerkschaftsbewegung und hierdurch gegenüber dem erstarkende» Unternehmertum zu einer Schwächung und evtl. Lahmlegung der gan zen wirtschaftlichen Arbeiterbewegung führen müßten. Die Arbeits losigkeit ist im Buchdruckgcwcrbe von 5,4 Prozent im Oktober v. I. auf 2,1 Prozent im April d. I. gesunken, sie kann also als sehr gering bezeichnet werden. Auch in den Großstädten hat die Arbeitslosigkeit sehr nachgelassen, ebenso die Zahl der Vcrkürztarbeitenden. Während Mitte Oktober v. I. in Leipzig 480 Gehilfen voll arbeitslos waren, be trug diese Zahl in der ersten Juniwoche d. I. nur noch 89, davon waren 81 Maschinenmeister (Drucker). Die Zahl der in den Leip ziger Buchdruckereien tätigen Kurzarbeiter (Gehilfen) betrug Anfang Dezember vorigen Jahres 582, Anfang dieses Monats nur noch 249. In Berlin kann von einer Arbeitslosigkeit der Setzer, Maschinensetzer und Stereotypeure kaum noch gesprochen werden, dagegen sind etwa 230 Trucker arbeitslos. Die auffällige und gegenüber den Setzern un- verhältnismäßige hohe Arbeitslosigkeit der Drucker wird in erster Linie auf die riesigen Papicrpreise zurückgeführt. Die Arbeitslosigkeit im deutschen Buchdruckgcwerbc fiel von 6,7 Prozent im Jahre 1919 aus 4,8 Prozent im Jahre 1920. Personalnachrichten. 50jährigcs Berufsjubiläum. — Auf eine 50jährige Berufstätigkeit als Buchhändler konnte am 1. Juni d. I. Herr Josef Muche, zur zeit im Hause Puttkammcr L Mühlbvecht in Berlin, zurückblickcn. Herr Mnche war auf seiner langen buchhändlerischen Laufbahn in an gesehenen Sortiments- und Verlagsgeschäften des In- und Auslandes tätig und kann ein umfangreiches fachliches und allgemeines Wissen sein eigen nennen. Viele Kollegen, die den treuen und allzeit kollegialen Mitarbeiter kennen lernten, werden sich in dem Wunsche vereinigen, daß ihm seine erstaunliche Rüstigkeit und Elastizität noch viele Jahre erhalten bleiben mögen. ^ Sprechsaat. Anordnung der Ordinär- und Nettopreise in den Börsenblattanzeigen. lVgl. Bbl. Nr. 1LS.> Meines Wissens sind im Börsenblatte wegen der Anzeigen schon viele Anregungen gemacht worden, aber keine führte zu einem Ergeb nis. Vielleicht wird mein Vorschlag (auch früher schon erörtert. Red.) angenommen, und ich bitte die Herren Kollegen, sich darüber zu äußern. Bei allen Anzeigen im Börsenblatt«: sollte der Netto-Preis, der Ra batt oder die Freiexemplare in Chiffre angegeben werden, z. B. nach dem Schlüssel Klagenfurt. Eine Anzeige würde also bei Angabe des 1234567890 Ladenpreises so aussehen: --// 20. ord., kn.— netto, ^ ka.n§ bar. Freiexemplare ük/üt oder Preis 20.— ord. mit 6t"/<> Rabatt, oder bei einer Zeitschrift-Ankündigung, monatlich ein Heft, Jahresprcis .// 72- : wir liefern mit aa usw. Die Chiffre könnte wöchent lich oder monatlich geändert werden, und wenn dieselbe am Schlüsse des Börsenblatt-Inhaltsverzeichnisses den Buchhändlern bekanntgemacht würde, könnte jeder Nichtbuchhändler die Börsenblattanzcigen lesen, und wir Buchhändler brauchten das Börsenblatt nicht mehr so ängstlich den Blicken unserer Kunden zu entziehen. Wien XVI. Rudolf M ü ck. Verantwort!. Redakteur: Richard A l b c r t i. — Vertan: Der Börscnvercin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhan». Druck: Ramm L 2 c e m a n n. Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Spedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBnchhändlerhauSt. 872
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