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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 144, 23. Juni 1921. Von Korfantyhordcn grausam ermordet. — In der Nacht zum 7. Juni wurde in Myslowitz einer der angesehensten Bürger, der Buchhändler und Buchdruckereibesitzer Herr MaxRölle von den pol nischen Insurgenten grausam ermordet. Er wurde auf die grundlose Berechtigung zweier polnischer Mädchen hin mit seinem Faktor Kott nach dem Ewaldschacht, einer als Prügelstation und Folterkammer be kannten Stelle, geschleppt. Während es Kott gelang, mit dem Leben davonzukommen, erlag Nölle den furchtbaren Mißhandlungen und Martern, denen er während der Nacht ausgcsetzt wurde. Seine Leiche fand man am 7. Juni in einem Tümpel in der Nähe der Mordstelle, wohin sie während der Mordnacht geschleppt worden war. Die von verschiedenen Seiten während des Nachmittags angestellten Bemühun gen, den Bürgermeister vr. Nadwainsky und den polnischen Stadtkom mandanten Blacha zur Rettelung Rölles zu veranlassen, blieben er folglos. Ungliickssall. — Unser Mitarbeiter Herr Felix Värkonyi in Stockholm hat, wie uns gemeldet wird, vor einigen Wochen einen sehr bedauerlichen Unfall erlitten. Als er am Sonntag, dem 22. Mai, auf der Station Fagersjö (1 Stunde von Stockholm) in der Absicht, nach der Hauptstadt zurückzufahren, den in der Abfahrt befindlichen Zug besteigen wollte, geriet er unter einen Wagen, wobei ihm der eine flinke) Arm etwa unterm Ellenbogen zerschmettert wurde. Herr Vär konyi wird nun im Krankenhause gepflegt, nachdem ihm der linke Arm fast ganz abgenommen worden ist. Wir wünschen ihm baldige Gene sung. — Wie auch in deutschen Buchhändlerkreisen bekannt sein dürfte, war Herr Värkonyi vor dem Kriege, während seiner Anstellung in Fritzes Hofbokhandel in Stockholm, auch Lehrer an der Schwedischen Buchhändlerschule. Jetzt bekleidet er einen leitenden Posten in A.-B. Svenska Teknologförcningens Förlag in Stockholm. Uber seinen letz ten Artikel im Börsenblatt schrieb der »Sortimentaren« (1921, Nr. 21 vom 28. Mai, S. 110), das Organ des schwedischen Sortimeutervereins, folgendes: »Im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 113 und 115 des l. I. befindet sich ein von Herrn Felix Värkonyi geschriebener Artikel mit dem Titel ,Aus dem schwedischen Buchhandel', der wirklich mit großem Vergnügen gelesen werden kann. Der Verfas ser verdient alle Anerkennung für seine objektive und richtige Auffas sung der schwedischen Buchhandelsverhältnisse, wie wir ihm auch unsere Hochachtung aussprechcn über seine Fähigkeit, auf eine übersichtliche und angenehme Weise das Wesentliche darzustellcn, das sich inner halb der letzten Jahre im schwedischen Buchhandel ereignet hat. Herr V., der seinen Artikel damit beginnt, daß er meldet, die seit mehreren Jahren unterbrochen gewesenen ,Berichte aus dem skandinavischen Buchhandel' nun wieder regelmäßig folgen zu lassen, schließt die 7 Sei ten lange schwedische Buchhandelsübersicht (Revue) mit der Nachricht, daß er sich im nächsten Bericht mit den Ereignissen im norwegischen Buchhandel beschäftigen werde.« ^ Eprechsaal Jur „Kulturabgabe". Nicht nur der Verleger allein, sondern auch das Sortiment muß sich geschlossen gegen die Kulturabgabe wenden. Mit den kleinen Firmen, die hauptsächlich durch das Großsortiment beziehen, werden Sortiment und Verlag zusammen etwa 15 Tausend Firmen ergeben. Und nicht nur die selbständigen Firmen, nein, auch die buchhänd lerischen Angestellten sollten sich an der Bewegung beteiligen; denn auch die Angestellten des Buchhandels haben dasselbe Interesse daran, bah die Abgabe völlig unterbleibt. Es ist doch eine einfache Rechnung, daß durch die Kulturabgabe die Preise des Buches um etwa 20 Prozent erhöht werden müssen. Die Teuerung und die weitere steuerliche Belastung werden das jetzt noch bücherkaufendc Publikum immer weiter vermindern, sodaß Verlag und Sortiment das Personal auch einschränken müßten. Darum geschlossen alle Mann aus dem Buchhandel heran! Gegen eine derartig hohe Gegnerschaft ist schon schwerer etwas zu erreichen. Der gesamte Buch handel wiegt viel mehr auf als die von der Arbeit anderer erben wol lenden Mitglieder der Schriststellerwelt. Schon steht die Erhöhung der Umsatzsteuer um das Dreifache (auch ein Wahnsinn) in Aussicht, also wieder eine weitere Ursache, das Buch zu verteuern. Ich habe oben gesagt, daß die Kulturabgabe »völlig« unterbleibe! Und hieran muß der Buchhandel festhalten. Nur nicht etwa einen Teil bewilligen! Das dicke Ende kommt immer nach! Reicht inan erst den kleinen Finger, dann ist man bald der ganzen Hand verlustig. Leider haben sich jetzt schon Verleger gefunden, die teilweise der Kulturabgabe zustimmen. Entweder sind diese Betreffenden durch den jetzigen Taumel von allerlei Neuerungen, Sozialisierungen und der gleichen hypnotisiert, oder sie erhoffen für ihr Geschäft von der Kultur abgabe Vorteile, indem sie schon an Lieferungen für Bibliotheken denken. Ich bestreite, daß gerade der Schriftsteller sich in besonderer Not befindet. Welcher Stand ist heute nicht in Not- Ich glaube, gerade der selbständige Kaufmann (hier Sortimenter und Verleger) am aller meisten. Wer hilft denn diesem- Kein Teufel! Ebenso wie die Schriftsteller könnten später daun noch alle andern Berufe, die an der Buchherstellung irgendwie beteiligt sind (Setzer, Drucker, Papiermachcr), kommen und mit selbem Recht dann weitere Abgaben verlangen. Darum entschieden: Weg mit der Kulturabgabe!! H. aus dem Harz. Umsatzsteuer. Boi allen Verhandlungen liest mau immer vom Abbau des Teuerungszuschlags: auch die Verleger fordern in ihren Sonder abmachungen Fortfall aller Zuschläge. Wie verhält es sich aber nun mit der Umsatzsteuer? Soll die der Sortimenter aus seiner Tasche be zahlen, oder darf diese Sondersteucr, die nächstens noch erhöht werden soll, auf den Ladenpreis aufgeschlagen werden? Um Meinungsaus tausch an dieser Stelle bittet ein Sortimenter. Der gute Ton in allen Lebenslagen. Im Bbl. Nr. 129 vom 6. Juni droht die Firma Teubner mit einer Strafe im fünffachen Rechnungsbeträge für den Fall, daß eine fürs Ausland bestimmte Sendung nicht vorher gemeldet wird. Ich glaubt im Namen der meisten Kollegen zu handeln, wenn ich Strafandrohun gen einzelner auf das schärfste zurückweisc, da sie durchaus nicht mit den üblichen Verkehrsarmen vereinbar sind. Es ist bezeichnend, daß ge rade die Firma Teubner bis jetzt die Gewohnheit hatte, schon berech nete Valutazuschläge später noch einmal zu belasten, und dadurch die Sortimenter geradezu zwang, alles fürs Inland zu bestellen, um eine schwierige und zeitraubende Nachprüfung zu vermeiden. Leider läßt der seit dem Kriege von einer Reihe von Verlegern angeschlagene Ver kehrston mehr als alles zu wünschen übrig. — Ich möchte noch betonen, daß ich mit der Firma Teubner geschäftlich fast garnichts zu tun habe, also nicht pro domo spreche. Leipzig. N. Dimpfel, in Fa. Wilhelm Heims. Entgegnung. Wenn die Firma Wilhelm Heims mit mir »geschäftlich fast gar nichts zu tun hat«, so weiß ich nicht, woher sie ihre Behauptung nimmt, daß cs meinerseits »Gewohnheit wäre, schon berechnete Valutazuschläge später noch einmal zu belasten«. Daß mitunter Valutaaufschlägc zu nächst doppelt zur Berechnung kommen — nicht nur bei meiner, sondern auch bei anderen Verlagsfirmen —, daran tragen lediglich nicht immer vollständig ausgefertigte Meldezettel der Außenhandelsnebenstelle Schuld. Wäre auf diesen die Bemerkung unter 6: »Der Weiterverkauf ins Aus land ist dem Verleger bereits unter dem .... gemeldet« stets ausge füllt, so könnte ohne weiteres festgestellt werden, ob der Valutazuschlag bereits in Anrechnung gebracht worden ist oder nicht. Bei den täglich sich auf mehrere Tausend beziffernden Auslicfcrungsposten ist es bei Meldungen der Außenhandelsnebcnstelle ohne Datum aber für den Verleger ein Ding der Unmöglichkeit, nachzuprüfcn, ob bzw. wann even tuell für die in Frage kommenden Posten der Valutazuschlag schon be rechnet sein könnte, da ja die betreffenden Bücher auch vom Lager ent nommen, also schon vor Monaten bezogen worden sein können. Ich habe aber bisher bei keiner Firma auf zweimaliger Zahlung des Valuta zuschlages bestanden, wenn mir unter genauer Datcnangabe auf meine Meldungen hin der Nachweis erbracht worden war, daß der in Frage kommende Betrag bereits erhoben wurde. Gegen die Sorglosigkeiten mancher Firmen aber (vgl. Börsenblatt Nr. 132, vom 9. Juni 1921, Seite 792) muß der Verleger sich energische Wahrung seines guten Rechtes Vorbehalten, — auch auf die Gefahr hin, bei einseitig zartbe saiteten Gemütern anzustoßcn. Leipzig. B. G. T e u b n e r. Verkehr mit Ungarn. Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, um für längst fällige Be träge Deckung aus Uugarn zu erhalten? Jeder Kollege, der aus Grund seiner Erfahrungen Ratschläge erteilen kann, wird um freundliche Mit teilung gebeten. I. A. Bcrantwortl. Redakteur: Richard A l b c r t i. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlers,aus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg S« sBuchhändlerhauSs. 908
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