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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1921
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Redaküonellcr Teil. ^ 147, 27. Juni 1921. Achter Bericht über die Verwaltung der Deutschen Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig im Jahre 192V. I. Allgemeines. ,11. Verwaltungskörper. III. Fortgang der Arbeite». 1. Werbe- und Eingangsstelle. 2. Buchstelle und Llcferantcnkartothck. 3. Zeitschristenstelle. 4. Stelle für amtliche Drucksachen, Vereins- und Gesell schaftsschriften. 5. Kriegssammlung. 6. Kartensammlung, 7. Alphabetischer Katalog. 8. Systematischer Katalog. 9. Handbibliothek des Lesesaals. 1V. Bucheinband und Magazine. IV. Gebäude und Kanzlei. V. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei. I. Allgemeines. Die allgemeine Notlage der wissenschaftlichen Anstalten und unter ihnen nicht zuletzt der Bibliotheken hatte auch die Deutsche Bücherei in ernstester Weis« betroffen und ihr Fortbestehen ge fährdet, aber gerade diese Notlage gab auch Gelegenheit, die Bedeutung der Deutschen Bücherei nachdrücklichst zu erweisen, und die Einhelligkeit, mit der die Vertreter des deutschen Biblio thekswesens sich für ihre Erhaltung einsetzten, führte schließlich dazu, daß die Anstalt aus der schweren Krise gefestigt her vorging. Als Rettung aus der Not war die V e r s ch m e l z u n g m i-t der Leipziger Universitätsbibliothek vorge schlagen worden. Die Direktion war sich von Anfang an klar über die schweren Bedenken, die gegen eine Verschmelzung zweier in ihrer Art und in ihren Aufgaben so verschiedener Institute er hoben werden mutzten, hielt es aber für ihre Pflicht, den einmal aufgenommenen Plan bis in alle Einzelheiten zu durch denken. Sie glaubte jedoch, die schwere Verantwortung vor der Wissenschaft und vor der Bibliothekswelt nicht allein tragen zu dürfen, und ersuchte deshalb die her vorragendsten Vertreter des deutschen Bibliothekswesens, den Vorstand des Vereins deutscher Bibliothekare, den Beirat für Bibliotheksangelegenheiten in Preußen und die dem Geschäftsführenden Ausschuß und dem Verwaltungsrat der Deut schen Bücherei angehörenden Bibliotheksdirektoren mit darüber zu entscheiden, ob die Deutsche Bücherei mit der Leipziger Uni versitätsbibliothek verschmolzen werden kann, oder ob sie auf hören soll zu bestehen, oder ob es notwendig ist, sie als selb ständige Anstalt weiter fortbestehen zu lassen. Rach einer Vorbesprechung im engeren Kreise der Fachge nossen am 23. August wurde in der am 24. August zusammen- getretenen außerordentlichen Verwaltungsrats sitzung, an der auch der Vorsitzende der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft Staatsminister a. D. vr. Friedrich Schmidt-Ott teilnahm, einstimmig entschieden, daß der Gedanke einer Verschmelzung der beiden Bibliotheken abzulehnen ist, daß vielmehr die Deutsche Bücherei »in voller Würdi gung ihrer bisherigen Leistungen und der ihr künftig zur Förderung des ganzen deutschen Bibliothekswesens z uz u w en d en de n Aufgaben als selbständige Anstalt unbedingt erhalten werden mutz». Von diesen Beschlüssen wurde auch dem Reichspräsidenten, dem Reichskanzler und den zuständigen Reichsministern Kenntnis gegeben und dabei betont, daß »die für die Deutsche Bücherei zur restlosen Durchführung ihrer großen kulturellen und wirtschaftlich-praktischen Aufgaben er forderlichen Mittel im Interesse sämtlicher deutschen Biblio theken von Reich, Staat und Stadt aufgebracht werden müssen». 818 Die Vertreter des deutschen wissenschaftlichen Bibliothekswesens begründeten ferner ihre Erklärung noch durch eingehende Aus- führungen, die auch der Öffentlichkeit von neuem die Bedeutung der Deutschen Bücherei und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung vor Augen führen sollten, und der Abteilungsdirekwr an der Preußischen Staatsbibliothek vr. Richard Fick ließ außerdem eine Denkschrift drucken mit dem Titel: »Das Weiterbestehen der Deutschen Bücherei — eine Forderung der Wissenschaft». Die berufenen Vertreter des Bibliothekswesens haben in diesen ihren Erklärungen bestätigt, daß die lückenlose Sammlung des deutschen Schrifttums nach wie vor die Hauptaufgabe der Deutschen Bücherei bleiben mutz, weil diese Ausgabe »selbst von der Gesamt heit der deutschen Bibliotheken so, wie wir sie heute von der Deutschen Bücherei bereits gelöst sehen, weder gelöst worden ist, noch mit einiger Aussicht auf Erfolg in Angriff ge nommen werden kann«, weil durch die Vernachlässigung der ganzen kleineren und besonders der außerhalb des Buchhandels erscheinenden Literatur »der Wissenschaft in Gegenwart und Zu kunft schwere Nachteile erwachsen würden«, und weil »die täg liche Erfahrung des Bibliotheksbetriebs immer von neuem lehrt, daß keine noch so speziellen Zielen zugewandte Sammlung auf noch so abgegrenztem Gebiet imstande ist, denjenigen Grad von Sicherheit und Vollständigkeit zu erreichen, den die Deutsche Bücherei vermöge ihrer eigenartigen Organisation tatsächlich er- reicht«. Zu dieser Stellungnahme führte auch die »Erwar tung, daß die Deutsche Bücherei bereits binnen kurzem di« Aufgabe in Angriff nehmen wird, auf deren Lösung die ganze deutsche Biblio- thekswelt seit langen Jahren wartet, d. h., daß sie es übernimmt, ihre K a t a l o g! si e r un g s - arbeit durch Vervielfältigung allen Biblio thekendienst barzumachen«. Vielleicht beseitigen solche Urteile von berufenster Stelle noch die letzten Zweifel, ob die lückenlose Sammlung des deutschen Schrifttums für die Wissen schaft und ihre Auswertung in der Praxis wirklich von großer Wichtigkeit sei. Das tatkräftige Eintreten der führenden Bibliothekare für die Deutsche Bücherei verfehlte nicht seine Wirkung. Der Reichs präsident überwies aus dem Dispositionsfonds eine ansehn liche Summe, und dersächsischeStaat gewährte über seinen vertraglich festgesetzten Beitrag hinaus eine beträchtliche Sonder zuwendung. Der bei der Reichsregierung gestellte Antrag, eine laufend« jährliche Beihilfe für die Deutsche Bücherei in den Reichshaushalt einzusetzen, hat Aussicht auf Erfolg, da er die Unterstützung der maßgebenden Stellen gefunden Haft). Dank gebührt auch der Stadt Leipzig und in besonderem Maße dem deutschen Verlagsbuchhandel sowie dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, der auf Grund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 18. Mat 1919 wieder alle Bücher und Zeitschriften, die von seinen Mitgliedern nicht kostenlos erhältlich waren, an kaufte. Die großen Vorteile, die sich aus diesem Beschlüsse und aus der Unterstützung der Schenker und Stifter unter den Verlegern ergaben, zeigt am besten die Tatsache, daß im Berichtsjahr Bücherund Zeitschriften mit einem Gesamt-Ladenpreis von 461 58 0.— erworben wurden und die Deutsche Bücherei dafürnur ^ 58 89 4.— aus eigenen Mitteln auf zuwenden brauchte, wobei noch in Betracht zu ziehen ist, daß über di« Hälfte dieses Betrages verwendet wurde, um unentbehrliche ältere Lesesaalwerke zu beschaffen und Fort setzung?- und Sammelwerke durch vor 1913 erschienene Teile zu ergänzen. In der Verwaltungsratssitzung am 24. August war auch, um die Möglichkeit des Weiterbestehens der Anstalt zu steigern, ge- prüft worden, wieweit sich etwa ihre AufgabenimJnter- esse der Kostenersparnis «inschränken ließen, ohne damit ihrer Eigenart Abbruch zu tun, und Inzwischen ist eine lausende jährlich« Rcichsbeihilfe von 500 000 Mark bewilligt worden.
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