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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1921
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- Deutsch
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147, 27. Juni 1921. Redaktioneller Teil. zu verzeichnen gegen 41907.29 im Vorjahre, sodaß der Ver- mögcnsdestand am 31. Dezember 1920 425 389.27 betrug gegen ^ 281 970.24 im Vorjahre. Mitte April wurden im großen Lesesaale der Deutschen Bü cherei die beiden Wandgemälde von Ludwig von Hofmann angebracht. Die Gesellschaft trug die Kosten für den Transport, die Anbringung der Bilder und die notwendig gewor dene Herrichtung des großen Lesesaales im Betrage von rund 12 000.—. Außerdem erwarb die Gesellschaft das Verviel- sältigungsrecht an den Bildern und eine sehr große Zahl der zu den Gemälden gehörenden Entwürfe und Skizzen für einen Preis, der zwar nicht unerheblich ist, aber in Anbetracht des Objekts, dank dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Künstlers, als gering bezeichnet werden kann. Die Gemälde und Skizzen sollen den Stoff für die Jahresgabe 1919/20 liefern. Da die Herstellung dieser Jahresgabe erhebliche Kosten verur sacht, mußte sie auf zwei Jahre verteilt werden. Leider haben sich der Beendigung der Arbeiten unvorhergesehene Schwierig keiten entgegengestellt; es kann aber bestimmt zugesagt werden, daß die Verausgabung an die Mitglieder im Sommer erfolgen wird. Von anderen größeren Ausgaben seien erwähnt die Beschaf fung von neuen marmornen Stiftertafeln, die Anbringung von Kunstglasfenstern und die Herstellung der Sondergabe »See mannskost-. Außer der festen Summe, die der Deutschen Bücherei für die Bereicherung der Sammlungen überwiesen wurde, führte die Ge sellschaft der Anstalt eine Anzahl kostbarer Bücher unmittelbar zu, teilweise durch Ankauf, teilweise durch Vermittelung von Mitgliedern der Gesellschaft. Unter letzteren befanden sich einzelne sehr wertvolle Drucke, z. B.: Max Dauthendey, Des großen Krieges Not. Privatdruck. Medan, Deli 1915. Hermann Hesse, 12 Gedichte. Manuskriptdruck. Juni 1920. August Hofer, Das Deutschtum in Spanien. Manuskriptdruck. 1918. Die künstlerische Ausschmückung der Deut schen Bücherei erfuhr außer den Hofmannschen Wandge mälden folgende Bereicherung: Prof. vr. Anton Kippen berg (Jnsclverlag) stiftete eine Marmorbüste von Goethe, ein Werk des Leipziger Bildhauers Rudolph Saudek nach der Klauer- schen Goethebllstc im Besitz des Stifters. Der Österreichisch-ungarische Buchhändlerverein stiftete drei Glasfenster einer auf fünf Fenster berechneten Reihe. Diese fünf Glasfenster sollen den Anteil Österreichs an der Deutschen Kul turgeschichte zur Darstellung bringen und sind nach Angabe von vr. Richard Krakik von Meyerswalden und nach Entwürfen des Malers Reinhold Klaus von Geylings Erben in Wien hergestellt. Das erste Fenster zeigt, wie auf österreichischem Alpengebiet zu Noreja im Jahre 113 v. Ehr. das Germanentum zum ersten Male in die Weltgeschichte eintritt, wie sodann Markomannen und Ost goten die von Karl d. Gr. gegründete Mark im Osten vorbereiten. Das zweite Fenster zeigt, wie in Österreich der deutsche Helden sang entsteht und blüht, vor allem im Nibelungenlied, dem Ur- dorn aller Volksdichtung. Das dritte Fenster (fehlt noch) schil dert, wie in Österreich der deutsche Minnesang sich entwickelt, wie die Meister der Minne hier singen und sagen lernten. Im vierten Fenster werden die Entstehung der beiden ältesten Universitäten Deutschlands, Prag und Wien, das Wirken Maximilians I„ des letzten Ritters, für deutsche Kunst, Poesie, Musik und Wissen schaft, die Bedeutung Prinz Eugens, des edlen Ritters, für neue deutsche Ziele im Osten, die Bedeutung der Donaustraße und des Adriaweges für deutsche Kultur gezeigt. Das fünfte Fenster (fehlt noch) bietet Gruppen der großen österreichischen Musiker (Gluck, Mozart, Haydn, Beethoven, Schubert) und Dichter (Grill parzer, Raimund, Halm usw.). Auch an dieser Stelle sei außer den zahlreichen Förderern und Stiftern der Gesellschaft noch den Spendern der künstlerischen Ausschmückungsgegenstände für die Deutsche Bücherei besonderer Dank zum Ausdruck gebracht, und zwar Herrn Professor Kippen berg und dem österreichisch-ungarischen Buchhändlerverband, und von diesem wieder Herrn Kommerzialrat Müller, dessen tat kräftigem Werben in erster Linie die kostbare österreichisch-unga rische Spende zu verdanken ist. Das Bücher-Schaufenster. Mit einem Anhang: Jnnenauslagen und Innenausstattung, Ausstellungen. Eine Anleitung für die Praxis von Kurt Loele und Otto Brusre. — Ergänzungsmappe mit 32 Abbildun gen auf einzelnen Blättern und 17 Seiten Text. 8". Berlin s1921j, Oldenburg L Co. Verlag. Preis 25.— ordinär, 17.50 bar. Am Schlüsse der Besprechung des Hauptwerkes (Bbl. 1919, Nr. 269) wurde der Wunsch ausgesprochen, daß ein rascher Absatz Verfasser und Verleger veranlassen werde, die in Aussicht genommene Ergänzungs- sammelmappe recht bald zu bringen. Es ist nicht so rasch gegangen. Angesichts der Verhältnisse darf dies nicht wunder nehmen. Vielmehr mutz es überraschen, daß das Unternehmen überhaupt durchgesllhrt werden konnte. Es zeugt dies von außergewöhnlichem Unternehmungs geist des Verlegers und eines Teiles des deutschen Sortiments, das sich »trotz allem- nicht entmutigen läßt, sondern zielbcwußt vorwärts strebt. Ein vom Verlage ausgeschriebener Wettbewerb hat zahlreiche Berussgenossen veranlaßt, der Schausenstcrausstattung erhöhte Auf merksamkeit zuzuwendcn und besonders Gelungenes als weiteres An schauungsmaterial den zahlreichen Besitzern des ersten Teils des Werkes und den sicher ebenso zahlreichen neuen Interessenten zu unterbreiten. Aus 32 Blättern werde» die schönsten Erfolge in sauberer Wiedergabe aus Kunstdruckpapier vorgesührt. Die einzelnen Bilder sind systematisch geordnet und von den Herausgebern kurz erläutert. Vieler Worte be darf es ja auch nicht, nachdem im Hauptwerk alles, was sich schlechter dings über Schausensterausstattung sagen läßt, in übersichtlicher, er- schöpsender Weise dargelcgt worben war. Außerdem sprechen die ge brachten Musterbeispiele für sich selbst. Eine Tatsache verdient dabei besonders hcrvorgehobcn zu werben: Von den ersten drei Preisen sind zwei auf Schaufenster von Buchhandlungen in kleineren Provinzstädtcn (Güstrow in Mecklenburg, 18 900 Einwohner, und Plön, 4090 Ein wohner!!) entfallen. Es wird damit schlagend bewiesen, daß zur Er zielung einer eindrucksvollen Wirkung durchaus lein großer Apparat und viel Mittel gehören. Freilich ist cs schön, wenn man beispielsweise kostbaren Stoss zur Drapierung verwenden kann, der dann »in künst lerisch angeordnetem Faltenwurf niedersällt«; aber es geht auch ohne das. Mehrere Beispiele zeigen dies. Die Abbildungen stellen Schau fenster der verschiedensten Art vor: Verleger-, Saison- und allgemein gehaltene Schaufenster. Wahre Kabinettstücke befinden sich darunter, freilich auch eins, das da zeigt, wie man es nicht machen sollte oder wenigstens nur dann, wenn man die Fensterscheiben entsprechend ver sichert hat. Kurz, diese Ergänzungsmappe bietet jedem denkenden Sor timenter eine Fülle von Anregungen, Ihr Erfolg dürste gesichert sein. Karl Illing. Kleine MmcüiiilM Der Untergang des Angestellten-Verbandes des Buchhandels. (Vgl. Bbl. Nr. 1l)2 und 119.) — Schneller, als man noch vor Mo naten erwarten konnte, hat sich die Prophezeiung über das nahe Ende des Angestellten-Verbandes (siehe Artikel: »Ein Wendepunkt in der Geschichte der Buchhandlungsgehilsen-Bewegung« im Bbl. Nr. 14 vom 18. Januar dieses Jahres) erfüllt: Auf dem außerordentlichen Vcr- bandstag am 29. Mai in Weimar wurde mit sämtlichen Stimmen der Abgeordneten des Angestellten-Verbandes dessen Zusammenschluß mit dem Zentvalverband der Angestellten, der zur selben Stunde und am selben Ort den gleichen Beschluß faßte, beschlossen. Die Vcrschmelznngs- arbeiten sind sofort in Angriff zu nehmen und mit tunlichster Beschleu nigung durchzuführen und müssen bis spätestens 1. Oktober d. I. be endet sein. Damit hat die freigewerkschaftliche (also sozialistische) buch- händlerische Fachorganisation anfgehört zu existieren und geht unter in der Fachgruppe Papier des Zentralverbandes der Angestellten, der keine vein kaufmännische Organisation ist, sondern ein Mischverband ans radikaler Grundlage, in dem sich Handlungsgehilfen, Kontorboten, Pförtner, Anwaltschrciber, Putzmacherinnen, Scheuerfrauen, Bodcn- arbeiter, Rollkutscher, eben alles, was »angestellt« ist, znsammenfinden. Die standesbewnßtcn Mitglieder des Angestellten-Verbandes, die die sem noch aus alter Anhänglichkeit angehörten, obwohl sie den Spazier gang ins rote Lager nicht billigten, machen diese Schwenkung nicht mit und werden nunmehr ihren Anschluß im Allgemeinen Deutschen Bnchhandlungsgehilfen-Berb'and zu Leipzig finden, der, ans bürger lichem Boden stehend, dem Deutschnationalen Handlungs- 925
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