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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1921
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- Deutsch
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^ 147, 27. Juni 1921. Redaktioneller Teil. 1. Auch ohne das; cs eines Antrags bedarf, wird die für das Rech nungsjahr 1921 geschuldete vorläufige Einkommensteuer vom Arbeits lohn einstweilen gestundet, und zwar: u) wenn das Gesamteinkommen nur aus Arbeitslohn besteht und 24 000 Mark nicht übersteigt, in voller Höhe, b) wenn das Gesamteinkommen außer aus Arbeitslohn aus sonstigen Einkommen besteht und 24 OOO Mark nicht übersteigt, in Höhe des Betrags, der zehn vom Hundert des sonstigen Einkommens über steigt, e) wenn das Gesamteinkommen 24 000 Mark übersteigt, in Höhe von zehn vom Hundert des Arbeitslohnes. 2. Steuermarken, die für einen nach dem 31. März 1921 bezogenen Arbeitslohn in den Steuermarken cingeklebt und entwertet sind, sind auf die für das Nechnuugsjahr 1920 geschuldete endgültige und auf die für das Nechnuugsjahr 1921 geschuldete vorläufige Einkommensteuer nicht mehr anzurcchnen. Das gleiche gilt für die Beträge, die für einen nach dem 31. März 1921 bezogenen Arbeitslohn cinbchalten und unmit telbar an die Finanzkasse überwiesen sind. Wirkungsvolle Schaufenster. — Daß das Schaufenster einer Buch handlung in einem kleinen illadeorte ebensogut einer wirkungswollen Propaganda für das Buch dienen kann wie etwa das großstädtische, zeigt Frriedri'ch Mordhorsts Bücherstube in Norddorf auf der Insel Amrum. Als ich An fang Juni in diesem kleinen Nordseebade eintraf, war ich sehr überrascht, in einem Schaufenster der genannten Handlung eine »Sonderausstellung des Verlags Albert Langen« aufgebaut zu sehe». Bald danach folgte »Niederdeutsches Schrifttum«. Da waren vertreten Hebbel, Storm, Frenssen usw., besonders aber neunieder- öentsche Dichter wie Droste, Fock, Aug. Heinr. Grimm. Kinau. Sehr hübsch fügten sich dem Ganzen Bilder von Alberts und Iessen-Deez- büll ein. Das niederdeutsche Schaufenster bildete zugleich einen guten Hinweis auf einen niederdeutschen Dichter abend (Vorlesung von Rudolf Kinau). Herr Mordhorst, mit dem Erfolg dieser kleinen Son- derausstellungen sehr zufrieden, wird im Laufe des Sommers noch folgen lassen: Süddeutsche Verleger, katholische und evangelische Lite ratur, Jugendschriften u. a. m. — Selbstgefertigte Plakate zeigen dem Beschauer an, welche Gruppe von Büchern jeweils vorgeführt werden soll. Das Schaufenster dient dann aber ausschließlich eben dieser Gruppe und zeigt andere Werke überhaupt nicht. Diese feine und er folgreiche Reklame sei allgemein der Nachahmung empfohlen. Von der Neichsdruckerci. — Auf der Tagesordnung des Reichs tags vom 14. Juni standen zahlreiche kurze Anfrage n. Unter an derem wies der Abgeordnete Wels (Soz.) in einer kurzen Anfrage darauf hin, daß die Neichsdruckerci infolge unzureichender Zuweisung von Druckaufträgen durch verschiedene Ministerien, die Druckereien des Herrn Stinncs der Neichsdruckerci vorziehen, zu verkürzter Ar beitszeit und Arbcitercntlasfungen gezwungen sei, wenn ihr nicht bald Aufträge zugehen. Ein Vertreter des Neichspostministeriums er widerte: Vor dem Kriege war infolge eines Erlasses vom Jahre 1910 eine genügende Beschäftigung der Neichsdruckerci gewährleistet. Wäh rend des Krieges und zunächst auch noch in der Nachkriegszeit mußten infolge Überlastung der Neichsdruckerei umfangreiche Arbeiten an Pri vatdruckereien abgegeben werden. Bei eintretender Abnahme der Druckaufträge haben sich die Direktion der Neichsdruckerei und auch das Neichspostministerium erfolgreich um Druckarbeiten bei den Be hörden bemüht. Eine Verkürzung der Arbeitszeit und Arbeiterentlas- sungen waren bisher nicht nötig. Eine genügende Versorgung der Neichsdruckerei mit amtlichen Druckaufträgen wird auch weiter nach drücklich angestrebt. Wie allgemein im Druckgewerbe, hat sich in den letzten Wochen auch in der Neichsdruckerei die Geschäftslage gebessert. Die Nomanschreibeschule. — Im »Vorwärts« steht folgendes In serat: Gesucht werden Herren und Damen jeden Standes und Alters zur Teilnahme an einem S ch r i f t st c l l c r k u r s u s zwecks Aus- resp. Fortbildung als Berichterstatter, Journalist, Roman- und Fi l m s ch r i f t st e l l e r. Teilnehmer am Kursus können während und nach demselben bei Eignung evtl, bis zu 5000 Mark monatlich verdienen. Ohne B e r u f s st ö r u n g. Schriftliche Anfragen er ledigt I. Eichholtz, Berlin N. 58, Naumerstraße 4. Die Aussicht, ohne B e r u f s st ö r u u g ein Romanschriftsteller zu werden, der 5000 Mark im Monat verdient, ist unbedingt verlockend. Was sagen die Befürworter der »Kulturabgabe« zu einer solchen Züch tung von »Schriftstellern«? Beschlagnahmte Druckschriften. — In den letzten Nummern des Deutschen Fahndungsblattes wurden folgende Beschlagnahmen und Un brauchbarmachungen von den angegebenen Behörden gemeldet: 1. Der Dorfbarbier, Jahrgang 1921, Nr. 4, 12 und 13 sind eingezogcn worden und unbrauchbar zu machen. (Ober staatsanwalt beim Landgericht II, Berlin.) 2. F r i e d r i ch, E r n st: A l l e r l e i v o n d e r L i e be. Novel len. Verlag Wilhelm Hartung in Leipzig, ist durch Beschluß des Amts gerichts Leipzig vom 8. Juni 1921 als unzüchtig beschlagnahmt worden, ebenso Friedrich, Ernst: Das Kuckucksei, Roman, Verlag Wilhelm Hartung, Leipzig, laut Beschluß des Landgerichts Leipzig vom 15. Juni 1921. (Staatsanwaltschaft Leipzig.) 3. Lambert, vr. Theodor: Das Liebeslcben eines Arztes, ist unbrauchbar zu machen. (Oberstaatsanwalt beim Landgericht II, Berlin.) 4. Der Junggeselle, Jahrgang 1921, Nr. 15 vom 10. April 1921. Die polizeiliche Beschlagnahme dieser Nummer ist durch das Amtsgericht in Köln bestätigt worden, da die Druckschrift als unzüchtig anzusehen ist. (Obcrstaatsanwaltschaft beim Landge richt II, Berlin.) 5. Geheime Sünden. Liebestragödien eines Schiffbrüchigen, von ihm selbst erzählt. Meteor-Verlag, Bad Nenndorf, Druck von Karl Küster, Hannover. Urteil auf Unbrauchbarmachung des Landgerichts Essen vom 12. März 1921. (Oberstaatsanwalt in Essen.) 6. Die 6. Strafkammer des Landgerichts III in Berlin hat für Recht erkannt: Die beschlagnahmten Verwandln ngskarten, hergestellt von der Firma Nittelmacher L Häusler in Fürth (Bayern), werden ein gezogen. Alle Exemplare dieser Karten so wie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind u n - brauchbar zu machen. (Oberstaatsanwalt beim Landgericht III, Berlin.) PersonainatzriAel, Henri Bergson legt seine Professur nieder. Aus Paris wird be richtet: Henri Bergson, der berühmte französische Philosoph, ist von sei nem Lehrstuhl am Lolle^e cke Iranes zurückgetreten. Mit ihm verliert das Institut eine seiner Hauptanziehungskräfte, da die Vorlesungen Bergsons gewaltigen Zuspruch von Studierenden aus aller Herren Län dern fanden. Ordensauszeichnung. — Herrn Verlagsbuchhändler I)r. Iwan Parlapanoff, Vorstandsmitglied der Deutsch-Bulgarischen .Han delsvereinigung in Leipzig, wurde vom Zar Boris III., König von Bulgarien, das Ritterkreuz mit Krone für Zivildienste verliehen. Gestorben: am 21. Juni am Herzschlag Herr Wolfgang Nie meyer, ein treuer Mitarbeiter der Buchhandlung Gustav Fock G. m. b. H. in Leipzig. ^ vmchsM Zeitschriften-,,Sortimentersti1cke« und der Verleger. (Siehe auch Bbl. Nr. 92 u. 97.) Im Namen wohl vieler Sortimenter, die die neue Einrichtung der Zcitschriftcnzustellung des Sortiments durch die Post mit Freuden be grüßt haben, möchte ich an die Herren Verleger die dringende Bitte richten, doch diesem für den Zeitschriftenvertrieb im Sortiment der Großstadt einzig möglichen Weg keine Hindernisse zu stellen. Da viele Verleger vielleicht noch wenig unterrichtet über die Sache sind, möchte ich die einfache Handhabe ganz kurz skizzieren. Auf die von den Sortimentern den Verlegern Angehenden Bestell- Listen haben die Verleger nur die dort angegebene Anzahl Zeitschriften dem auf der Liste angegebenen Postamt mit der Bezeichnung: »Als Sortimenterstücke der Firma L für deren Expeditionsliste« anzuweisen. Im übrigen wird die Aufgabe der Abonnements beim Verleger ganz ebenso betätigt wie jedes andere Abonnement, das der Verleger im Auftrag des Sortimenters an irgendeine Adresse bei der Post einweist, welch letzteres Verfahren ja schon längst üblich und im Verlag gewohnt ist. Die Verleger wollen doch nochmals bedenken, daß das Großstadtsortiment sich nur die Rosinen unter den Zeitschriften aussuchen kann, wenn ihm dieser Weg nicht allseitig vom Verleger offen gehalten wird. Mit diesem neuen Weg kann aber das Sortiment wieder direkt ein Interesse am Vertrieb der Zeitschriften gewinnen. München, 18. Juni 1921. A. Lemp p. Falsche Wahrnehmung der Autoreninteressen. Die »Deutsche Tageszeitung« erzählt unter dem Stichwort »Der glückliche Autor«: »Sehen Sie«, erklärte mir ein Verleger, dessen Preise sein hervorragendes Talent der Anpassung an die »Verhältnisse« bewiesen, »Sie beklagen sich darüber, daß das Buch 50 Mark kostet. Aber 927
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