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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X: 156, 7. Juli 1921. övreMal» Mhne Verantwortnng der Redaktion, jedoch unterliegen alle EtnsendungeM S«» Bcsttmmunaen über die Verwaltung des ^örkenblatts.d Zum Kapitel „Sorttmenterstücke." (Vgl. auch Bbl. Nr. 147.) In Nr. 92 und 97 des »Börsenblattes« und der Nr. 5 des »Gilde blattes« ist ausführlich über die am 1. Juni d. I. in Kraft getretene Bestimmung: »Übersendung der Zeitschriften seitens des Sorti ments an seine Kunden mittels des Postzcitungs- Vertriebs« geschrieben worden. Diese Neuerung mag wohl für den Sortimenter mancherlei Vorteile bieten. Dafür sind aber die Nachteile für den Ver leger umso größer, und es ist wohl sicher, daß gerade die Verleger von Zeitschriften mit hohen Auflagen diese wenig erfreuliche Sache kaum praktisch durchführen werden. Ein Beispiel aus der Praxis mag dies erläutern: Wir erhielten die Bestellung einer Berliner Firma auf 75 Exemplare einer unserer Zeitschriften, die bisher zusammen von ihr als Postzeitung bezogen worden sind. Nun sollen diese 75 Exemplare an 60 verschiedene Post ämter als »Sortimenterstücke« überwiesen werden. Die nachstehende Gegenüberstellung der in beiden Fällen not wendigen hauptsächlichsten Arbcitstätigkeiten beweist zur Genüge, daß das »Sortimenterstück« für den rechnenden Verleger höchst unvorteil haft ist: Bezug als Postzeitung: Lieferung als Sortimenterstück: Die Verlagspostanstalt meldet Der Sortimenter bestellt beim dem Verleger die bestellte Zahl Verleger 75 Exemplare, die an 6 0 von 75 Exemplaren. verschiedene Postämter ge sandt werden sollen. Anlegen einer Fort setz u n g s l i st e. Für Lieferung der Fortsetzung jeweils ein Zet tel erforderlich. Abrechnung: Die Zahlung der vollen Abonnementsbcträge unter Abzug der Zettungsgcbühren geschieht durch die Verlagspostan stalt. Der Sortimenter sendet Post quittung ein und erhält Nabattgut- schrift auf Postscheckkonto über wiesen. Anlegen von 6 0 Listen, statt 1 für die verschiedenen Postämter. Ein Anmeldcverzeichnis für die Vcrlagspostaustalt, dazu 60 Lie ferschreiben für die Absatzpostan stalten. (Jedes Vierteljahr erfor derlich.) Lieferung der Fort setzung: Jeweils 6 0 statt 1 Zettel erforderlich. Abrechnung: Übersendung der Rechnung an den Sortimenter und Verrechnung zwischen Sorti menter und Verleger. Mah narb eit: Keine. Mah narb eit: Wohl in sehr vielen Fällen notwendig. Verkehrsabwicklung: V c r k e h r s a b w i ck l u n g: Im allgemeinen glatt. Häufige Störungen sicher. Damit sind die Arbeiten noch nicht erschöpfend aufgezählt. Wür den sich die Sortimenter in ihrer Mehrheit des »Sortimenterstücks« bedienen, so könnte leicht der Fall eintreten, daß für eine Zeitschrift mit etwa 50 000 Auflage statt bisher rund 4- bis 5000 Listen 20- bis 25 000 Listen geführt werden müßten. Derartigen Möglichkeiten, die die Geschäftsunkosten des Verlegers gewaltig steigern würden, kann man wohl nur durch Nichtausführung von Bestellungen auf »Sorti- mentcrstücke« aus dem Wege gehen. Z. Umsatzsteuer. (Vgl. Bbl. Nr. 144 vom 23. Juni 1921.) Wenn die Umsatzsteuer nach den Erklärungen aller maßgebenden Stellen demnächst »gewaltig« erhöht werden soll, so bleibt meines Er achtens gar nichts anderes übrig, als sie in Form eines besonderen Zuschlags in Rechnung zu stellen. Bei kleinen Beträgen, etwa bis zu 2 Mark, kann man wohl davon absehen, darüber hinaus jedoch lohnt es sich schon, einen Zuschlag von etwa 3 Prozent zu berechnen. Von der Abendkasse reserviert man am besten stets sofort denselben Prozentsatz und zahlt ihn auf ein Separat-Sparkassenkonto ein, damit man bei Ein tritt der Zahlungsverpflichtung die nicht unbedeutende Summe ver fügbar hat. Allenstcin. K ö p p e' s ch e B u ch h a n d l u n g. Diese soll aufs Dreifache erhöht werden (also auf 4^ Prozent!). »Ein Sortimenter« fragt au, ob dieselbe auf die Preise geschlagen werden darf? Wir erheben die Gegenfrage: Wer soll denn diese Steuer bezahlen, wenn nicht der Konsument!? So gut der Buch drucker, der Buchbinder, der Verleger, der Antiquar, kurz ein jeder Handels- und Gewerbetreibender, angcfangen bei Krupp und Stinnes bis herab zum kleinsten Kramladen, die Umsatzsteuer anrechnet, so gut muß dies auch der Sortimenter tun, wenn er noch auf den Namen eines gewissenhaften und vernünftigen Geschäftsmannes Gewicht legen will und nicht über kurz oder lang Bankrott machen soll. Denn vom Steuerzahlen kann auch der Sortimenter nicht leben. Diese Angelegenheit wird sich übrigens ganz von selber klären und keinerlei geteilter Beurteilung inehr unterliegen, wenn mal erst die Umsatzsteuer auf 10 und mehr Prozent hinaufgesetzt werden wird, wie heute schon die Blätter Mitteilen. Denn wie anders sollen die astronomischen Zahlen der Kriegsent schädigung aufgebracht werden!? Soll das Sortiment dann auch 10und mehr Prozent tragen? A. G., badischer Sortimenter. Etn offenes Wort an alle, die es angeht! Die Ecke des Börsenblattes unter »Sprechsaal ohne Verantwor tung der Schriftleitung« dürfte doch manchem mehr zu denken geben, als cs den Anschein hat. Verfolgt man von Nummer zu Nummer die sen »Sprechsaal«, so kristallisiert sich etwas heraus, was unsere ganze Zeitstimmung und Zeitrichtung widerspiegclt: eine Nervosität des Geschäftslebens, wie wir sie nur nach vier Kriegsjahren erleben kön nen. Muß das sein, daß persönliche Meinungsverschiedenheiten an dieser Stelle breitgetreten werden? Muß man wirklich seinem Arger auf diese Weise Luft machen, daß man seinen Kollegen durch Offen barung persönlicher oder geschäftlicher Meinungsverschiedenheiten oder Verärgerungen, die oftmals nur ihren Grund in den sich überstürzen den Tagesereignissen haben, vor anderen bloßstellt oder ihm das »Wasser abzugraben« sucht? Ich glaube, wir kommen in unserer le bensnotwendigen Zusammenarbeit im deutschen Buchhandel nicht weiter, wenn wir das Börsenblatt, das Organ des deutschen Buch handels, zur Arena persönlicher Angriffe machen. Es ist ein trau riges Zeichen der Zeit, daß in einem Lande, das an Selbstzerfleischuug zugrunde zu gehen droht, die Männer, denen die geistige Leitung an vertraut ist, so wenig Großzügigkeit besitzen, daß sie nach persönlichen oder geschäftlichen Zerwürfnissen nicht den Mut haben, sich auf schrift lichem Wege wieder näher zu kommen, sondern ihrem Groll öffentlich Luft machen. Wo bleibt da der Erfolg aller Einigungsbestrebungcu zwischen Verlag, Sortiment und Zwischenbuchhandcl, wenn man die äußeren geschäftlichen Beziehungen durch Kleinlichkeiten untergräbt und so nicht nur sich selbst, sondern auch der ganzen Aufwärtsentwick lung des Buchhandels im weitesten Sinne Abbruch tut? Ich bin keineswegs schwarzseherisch oder kleinlich, aber: steter Tropfen höhlt den Stein! Machen wir uns einander das Leben nicht schwer durch Meinungs verschiedenheiten, gehen wir lieber anderen Bcrufszwcigen mit gutem Beispiel voran, zeigen mir es mit der Tat, daß der deutsche Buchhan del die Zeichen der Zeit auch in dieser Hinsicht erkannt hat! —r. « Vorstehende beherzigenswerte Mahnung haben wir gern zum Ab druck gebracht, möchten aber darüber den gesunden Zweck des Sprech saals nicht verkümmern lassen. In ihm sollen alle die kleinen ge schäftlichen guten und schlechten Erfahrungen der buchhändlerischen Be triebe zur Sprache kommen, die sich nicht zur breiteren Darstellung in Aufsätzen tzigncn, die aber der Erörterung durch die im praktischen Handel stehenden Berufsgenossen wert sind. Aus einer solchen Aus sprache wird manches Geschäft Nutzen ziehen können, und sie scheint doch den Interessen vieler Firmen zu entsprechen, das beweist die rege Benutzung des »Sprechsaals«. Daß auch zuweilen, doch sehr selten, kleinlich erscheinende Streitigkeiten zum Abdruck kommen müssen, kann in einem Fachblatt, das den buchhändlerischen Interessen der Gesamtheit dienen soll, nicht vermieden werden: das liegt in der Natur der Sache. Daß aber solche Streitigkeiten sachlich und gerecht ausgc- tragen werden, dafür sorgt schon die Redaktion des Börsenblattes. Dient also in manchen Fällen der »Sprcchsaal« gleichsam als Ventil fiir die Siedehitze der Erregung der Parteien, so schasst er auch da Gutes, bringt Aufklärung und Beruhigung und trägt zur Vermeidung von Prozessen bei. übrigens kommt die große Mehrzahl aller zur Ver öffentlichung eingesandten geschäftlichen Mißhekligkeitcn gar nicht zum Abdruck, weil es sich die Redaktion angelegen sein läßt, unwichtige und kleinliche Auseinandersetzungen zu vermeiden und möglichst sucht, eine Schlichtung durch ihre Vermittlung herbeizuftthren, was ihr auch mei stens gelingt. Red. 976
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