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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1927
- Strukturtyp
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- 1927-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1927
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- Deutsch
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X°216,15. September 1927. Sprechsaal. zug, daß ihnen die Bücher zu den in Deutschland geltenden Preisen umgerechnet zum Tageskurse, also ohne jedweden Zuschlag berechnet wurden. Seit einiger Zeit aber holen, trotz dieser bis an die äußerste Grenze des Möglichen heranreichenöen Vergünstigung, genannte Insti tutionen vor Erteilung eines Auftrages Preisangaben ein. Die all seitige Verwunderung der Bewerber darüber, daß ein llberschreiben der Bestellung in den seltensten Fällen erfolgte, fand sehr bald seine Aufklärung in den einwandfrei festgestellten Preisunterbietungen der lettländischen Telegraphen-Agentur »Leta«. Genanntes Unternehmen wird als solches von der Negierung mit dem Gelde der Steuerzahler subventioniert und genießt außerdem absolute Befreiung jeglicher Steuerlasten. Dieses Vorrecht nun nutzt die »Leta« entgegen der eigentlichen Bestimmung für ihre nebenbei betriebenen Privatunter nehmungen redlich aus. Solange sich die Privatunternehmungen auf die Herausgabe lettischer Literatur und deren Verschleiß beschränkten, hatte der deutsche Sortimenter keine Veranlassung, Stellung dagegen zu nehmen. Wie sich nun aber mit dem Essen der Appetit einfindct, so ging die »Leta« bald dazu über, auch Aufträge auf deutsche Bücher an sich zu bringen, und zwar, wie dies einem subventionierten Unter nehmen ja sehr leicht ist, durch bewußte Preisunterbietung. Dieses Vorgehen erheischte natürlich einmütiges Frontmachen. Der bis zum Weißbluten mit direkten und indirekten Steuern belastete Buchhandel Lettlands muß bei einem Fortbestehen dieser Zustände rettungslos erliegen, mit unserem eigenen Gelde als Steuerzahler schaufeln wir uns also das eigene Grab. Was aber, und hier wurzelt die Gefahr, erwartet der deutsche Verleger von der Belieferung ge nannter Firma? Die ganze Einstellung besaglen Unternehmens schaltet von vornherein jedwede Werbetätigkeit für das deutsche Buch absolut aus. Die »Leta« beschränkt sich vielmehr «darauf, Bestellun gen, die zudem meist auf Grund der vom regulären Sortiment vor genommenen Werbetätigkeit erfolgen, an sich zu reißen, uns dadurch um die Früchte unserer Arbeit bringend. Würde nun der deutsche Verleger, sich seiner Sendung bewußt, die Belieferung auf Grund dessen, daß genannte Firma weder Mitglied des Börscnvcreins noch eines anerkannten Ortsvereins ist, noch auch im Buchhändler-Adreß buch verzeichnet ist, ablehnon — ein Opfer brächte er nicht damit, der Auftrag ginge ihm eben alsdann von einem regulären Buchhändler zu. Warum also mißachtet der deutsche Verlag so hartnäckig schon die zur Herbst-Tagung in Baden so eindringlich vorgcbrachlen Rufe aus tiefster Not? Warum beachtet er so wenig selbst die Stimmen aus dem eigenen Lager? Hat doch schon im vorigen Jahre Herr Stein- kopff-Dresden cs als bedauerlich empfunden, daß immer und immer wieder bezüglich der Kundenbelieferung vergeblich an den Verlag appelliert worden ist, um wieviel bedauerlicher aber ist die Beliefe rung einer für den deutschen Verlag nichts tuenden Schleuder-Firma? Auch der so gern ins Treffen geführte, sich durch ein versagendes Sortiment als notwendig erweisende Selbstschutz kann im Falle »Leta« nicht herangezogen werden. Ahnt der deutsche Verleger nicht, wie unendlich viel Schaden er am eignen Leibe wird erfahren müssen, wenn er durch sein beharrliches Ignorieren der berechtigten Forde rungen des auf verlorenem Posten für das deutsche Buch stehenden und fallenden Sortimenters Lettlands diesen völlig zugrunde ge richtet haben wird? Haben auch die bitteren Erfahrungen mit den verschiedenen Glücksmännern noch nicht genügend Verlegern die Augen geöffnet? >V. 1'. Zur Kenntnis des Sortiments! Im Jahre 1926 bestellte ich bei einer Firma F. W. Hendel in Leipzig einige Werke, die einem meiner Kunden auf direktem Wege angeboten worden waren. Einen Teil dieser Bücher erhielt ich da von mit dem Vermerk: »Das Fehlende ist noch nicht erschienen und folgt nach«. Bei Durchsicht meines Bestellbuches im Juni dieses Jahres fand ich die Werke, die seinerzeit nicht geliefert waren, noch offen und wurde dadurch veranlaßt, sie beim Verlag Hendel zu rekla mieren. Einige Tage darauf erhielt ich eine Postzustellung, wonach für mich etn Paket von der Firma Hendel unter Nachnahme ange kommen sei. Ich stellte fest, daß die Firma mir die Bücher zum Ortinär-Preise zuzüglich 90 Pf. Porto und Nachnahmekosten berechnet hatte. Hieraufhin veranlaßte ich, daß das Paket hier lagern blieb, und richtete am 29. Juni 1927 ein Schreiben an Hendel wegen des Rabatts. Die Antwort lautete: Im Besitze Ihres Schreibens vom 29. d. M. teilen wir Ihnen mit, daß wir überhaupt nicht an den Buchhandel liefern, da unsere aufs äußerste kalkulierten Preise keine Belastung durch buchhänd lerische Rabatte vertragen. Unsere Verlagswerke werden nur für Subskribenten gedruckt und diesen auch direkt zugesandt. Auf Ihre Mahnkarte vom 16. d. M., warum wir Ihnen noch immer nicht die restlichen Bände geliefert hätten, wurde hier ver sehentlich angenommen, daß es sich um eine Privatbestellung han delte. Wie wir jedoch festgestellt haben, haben Sie auch voriges Jahr die Werke ohne Rabatt bekommen, sodaß angenommen werden konnte, daß sie dieselben zum eigenen Gebrauch und nicht zu Handelszwecken benötigten. Meine Untersuchung der Angelegenheit ergab dann, daß mir auch die im Jahre 1926 gelieferten Werke unter Hinzurechnung des Portos, ohne Bewilligung eines Rabatts geliefert worden waren. Leider wurde von mir vergessen, dieses zu beanstanden. Ich schrieb daraufhin am 1. Juli 1927, daß ich unter diesen Umständen die Annahme der Sendung verweigern wollte, da ich nicht Lust hätte, nur als Vorspann ohne Gewinn für den Verlag Hendel zu arbeiten. Am 6. Juli 1927 erhielt ich dann von Hendel Antwort, worin mir aus nahmsweise für die hier lagernde Sendung 20A Rabatt zugesichert wurden, aber eine Gutschrift für die Sendungen aus 1926 grund sätzlich abgelehnt wurde. Durch Zufall erhalte ich nun einen Prospekt mit Bestellkarte der Firma Hendel, worin das Sortiment aufgesordert wird, sich für den Verlag Hendel zu verwenden, wobei unter anderen die von mir be zogenen Werke mit angeführt sind, auch wird dem Sortiment jetzt ein Rabatt von 4 0A angeboten. Es fällt mir auf, daß über Nacht auf einmal die Firma Hendel es für gut befindet, nachdem sicher ganz Deutschland privat erst abgesucht ist, jetzt das Sortiment vorzu- spannen, die Nestauslagen der Werke zu kaufen. Vielleicht hat der eine oder der andere Sortimenter schon ähn liche Erfahrungen mit dem Verlag Hendel gemacht. Gleichzeitig ver weise ich noch auf die neueste Zirkular-Versendung dieser Firma zur Einladung des Sortiments behufs Bestellung auf die geplante Aus gabe von Treitschke, Deutsche Geschichte in 5 Bänden, statt 107.— Mk. für nur 30.— Mk. Ich bemerke hierzu, daß die Fi>-ma S. Hirzel jetzt selbst eine neue, billige Ausgabe dieses Werkes in Arbeit hat, und es ist Pflicht des Sortiments, für die Ausgabe dieser Firma ein zutreten. Rendsburg. C. Sieke i. Fa. Coburg'sche Buchh. Bitte um Auskunft. Mir wurde in Kommissionsverlag von einer Stuttgarter Buch- druckeret ein kleines Werkchen übertragen, wovon ich etwa 2888 Exem plare fest abnahm. Hiervon wurden etwa 488 Exemplare verlaust, und 1888 Exemplare sind noch am Lager, Die Buchdruckers, entzog mir ohne mein Wissen und ohne Mitteilung den Kommissionsverlag und verkaufte das Verlagsrecht an eine andere Firma, Die neue Verlagsfirma ließ nun, scheint es, bei der Buchdruckerei eine neue Auslage des Werkes Herstellen und verlauste dieses Berk zu 80 Pfen nig ord, und zu 38 Pfennig bar, der frühere Preis war 88 Pfennig ord, und 88 Pfennig bar. Ich habe für die vorrätigen Kommissions exemplare einen weit höheren Preis bezahlen müssen als die neue Firma und bin somit der Geschädigte, da ich die vorrätigen Exem plare ohne Verlust nicht zu dem billigen Preise des jetzigen Verlegers abgeben kann. Erstens einmal, hat die Buchdruckerei überhaupt ein Recht, ohne mir Mitteilung zu machen, das Werk anderweitig zu verknusen, und zweitens, ist der neue Verlag berechtigt, den Ordinär- und Netto preis des Werkes herabzusetzen, ohne sich mit mir in Verbindung zu setzen, solange noch Vorräte der alten Auflage vorhanden sind? Ich bitte um gefl, Mitteilung und Auskunft, wie ich eventuell gesetzlich in dieser Angelegenheit Vorgehen kann, Bemerken möchte ich noch, daß der Kommissionsverlag nur mündlich vereinbart wurde, aber von der Buchdruckerei selbst wurde meine Firma als Kom missionsfirma ausgedruckt. Stuttgart, PaulMähler. Gudeneberger Buchhiindler-Akademie 1S27. Für die dritte Gudensberger Buchhändicr-Rkaiemic s23, Sep tember bis 2. Oktober) sind bisher nur wenige Anmeldungen ein- gelauscn. Da die Entscheidung darüber, ob die Akademie stattsinben kann oder nicht, in den nächsten Tagen gefällt werden muß, sind etwaige Anmeldungen und Anfragen umgehend der Volkshoch schule Kassel, Mauerstraße 3/4, zirzulciten. Durch dies« ist das Programm mit den technischen Einzelheiten zu beziehen, das auch im Börsenblatt <Rr. 198) und Jungbuchhändlerrundbrief veröffentlicht wurde. Verantwort!. Schriftleiter: ft-ranz Wagner. — Vertag: Der Börfenveretn der Deutschen Buchhändler zn Leipzig Deutsches Buchhändlers,aus. Druck: E. H e d r t ch N a ch f. Sämtl. tn Leipzig. — Anschrift b. Schrtftlettung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2tt lBuchhändlerbanss. Postschltebfach 274/78. 1124
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