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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1921
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- 1921-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1921
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.V 159, 11. Juli 1921. Redaktioneller Teil. Hamburg erließ eine einstweilige Verfügung, welche dem Beklagten verbot, das Riemannsche Buch zu vertreiben, es sei denn, daß der be treffende Anhang daraus entfernt wurde. Das Hanseatische Ober landesgericht dagegen wies die Klage ab, und zwar mit folgender Be gründung: Die Zuständigkeit des Gerichts für den Erlaß der bean tragten einstweiligen Verfügung ist vom Landgericht mit zutreffender Begründung bejaht worden. In der Hauptsache selbst kann die Ent scheidung des Landgerichts nicht aufrecht erhalten werden. Allerdings bestreitet der Beklagte den übernommenen Teilen der Sittardschen Schrift mit Unrecht überhaupt die Schutzfähigkeit nach 8 1 des Gesetzes betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst, indem er geltend macht, daß es sich bei den Tabellen nur um mecha nische Arbeiten und um Mitteilungen von Tatsachen handle. Die Ein teilung und Anordnung des Stoffes in den Tabellen, insbesondere der aus Seite 210/211 abgedruckten muß als selbständige geistige Tätigkeit angesehen werden, und dasselbe gilt von der Gegenüberstellung der Register der neuen und der alten Orgel in dem auf Seite 215 bis 218 abgedruckten Verzeichnis. Nach 8 16 Nr. 2 des Urheberrechts-Gesetzes ist die Vervielfältigung an sich schutzberechtigter Arbeiten zulässig, »«venu einzelne Aufsätze von geringem Umfang . . . nach dem Erschei nen in eine selbständige wissenschaftliche Arbeit ausgenommen werden«. Das Handbuch der Orgel von Niemann ist eine selbständige wissen schaftliche Arbeit. Es hat diesen Charakter unabhängig von den im Anhang abgedruckten Teilen der Sittardschen Schrift. Der das Haupt- vrgelwerk der St. Michaeliskirche behandelnde Abschnitt der Sittard schen Schrift, aus welchem die abgedruckten Teile entnommen sind, ist als Aufsatz von geringem Umfang im Sinne der angeführten Gesetzcs- vorschrift anzusehen. Er umfaßt 24 Seiten, von denen etwa der dritte Teil auf die Abbildungen entfällt, sodaß für Text und Tabellen etwa ,6 Seiten verbleiben. Hiervon entfällt der größere Teil auf die Ta bellen. Die Aufnahme dieses Abschnittes in das Riemannsche Hand buch der Orgel war zulässig, folglich auch die Aufnahme nur der Ta bellen nebst einem Teile des Textes. Daß die im Anhang des Rie mannschen Buches gebrachten Beispiele von Orgcldispositionen, so auch die Disposition des Hauptorgelwerks der St. Michaeliskirche, in ein wissenschaftliches Werk über die Orgel hineingehören, ist nicht zu be zweifeln. Sie dienen zur Erläuterung und Ergänzung der in dem Hauptteil des Buches gegebenen wissenschaftlichen Darlegungen, stehen also mit diesen in innerem Zusammenhang. Die Entlehnungen aus der Sittardschen Schrift machen auch nur einen sehr kleinen Teil des Riemannschen Buches aus. Unter diesen Umständen kann aber nicht anerkannt werden, daß eine mißbräuchliche Benutzung der Sittardschen Schrift vorliege. (Aktenzeichen: Bf. VV. 385/20. 9.) Die teuerste Markensammlung der Welt. — Im Hotel Drouot in Paris fand kürzlich die Versteigerung der berühmten Markensammlung Philippe von Ferrary statt, der im Mai 1917 gestorben ist. Die Versteigerung wurde von der Firma Gilbert L Broquelet ge leitet. Die französische Negierung sequestrierte diese Sammlung, die während des Krieges im Berliner Postmuseum war, der Versteige rungserlös wird auf die deutschen Kriegsschulden angerechnet werden. Die Sammlung, bestehend aus mehr als 200 Albums mit unschätzbaren Seltenheiten, wurde bis zur Versteigerung in den Gewölben der Bank von Frankreich aufbewahrt. Merkwürdigerweise hat Ferrary seine weltberühmte Sammlung niemals öffentlich gezeigt, und nicht mehr als ein halbes Dutzend hervorragender Sammler können sich rühmen, sic gesehen zu haben. Am ersten Tage der Versteigerung brachten 304 Marken etwa eine Million Franken, darunter ein Satz uruguayischer 111 000 Franken. Die Zwei-Cent-Marke von Britisch-Guinea wurde von einem Tabakfabrikanten in Marseille für 105 000 Franken erstei gert. Das höchste Gebot, 183 000 Franken, erzielte die Zwei-Cent- Marke der hawaischen Mission. Mauritius-Marken wurden mit 24 000 bis 60 000 Franken bezahlt. Die Versteigerung soll erst im Oktober fortgesetzt werden, man erwartet einen Gesamterlös von über 10 Millionen Franken. Gutcnbcrg-Gcscllschast in Mainz. Die Gutenberg-Gesellschaft hielt ihre Johannis-Jahresversammlung am 26. Juni zu Mainz ab. Sie war diesmal stärker besucht als zuvor. Der Ge schäftsbericht, den der zweite Vorsitzende Herr Bibliotheksdirektor vr. Nuppel erstattete, zeigte eine deutliche Aufwärtsbewegung der Gesell schaft. Die Neueintritte mehren sich erfreulicherweise, größere und klei nere Stiftungen konnten gebucht werden. Die große Arbeit von Carl Schottenloher über »Das Regensburger Buchgewerbe im 15. und 16. Jahrhundert« ist erschienen und den Mitgliedern bereits zuge gangen. Der Festvortrag Gustav Moris: »Was hat Gutenberg er funden?« ist im Druck und wird in aller Kürze versandt werden. Das Mitgliederverzeichnis, Jahres- und Kassenbericht der drei letzten Jahre, sowie der Festvortrag des Herrn Geheimrat Professor vr. Kautzsch, Frankfurt a. M., über »Die Entstehung der Fraktur« soll demnächst dem Druck übergeben werden. Alle Veröffentlichungen der Gesellschaft wer den den Mitgliedern für den Jahresbeitrag von 25.— unentgeltlich abgegeben. Alte Veröffentlichungen erhalten die Mitglieder zum Buch händlerpreis. Dem Gutenberg-Museum überwies die Guteuberg-Gesellschaft für das laufende Jahr vorläufig den Betrag von 2000.—. Auch von anderer Seite, besonders von der Firma Stempel in Frankfurt a. M. hat das Museum wertvolle Unterstützung erhalten. An den beiden letzten internationalen Messen in Frankfurt a. M. hat sich das Gutcn- berg-Museum beteiligt, erstmalig mit einer Ausstellung über: Das deutsche Buch im 15. Jahrhundert, das zweite Mal mit einer Schau über: Das schöne Buch im Wechsel der Stilformen. Beide Male waren Sonderführer gedruckt worden, die für Museum und Gutenberg-Gesell schaft mit Erfolg warben. Gutenberg-Museum und Gutenberg-Gesell- fchaft bedürfen weiterhin der tätigen Mithilfe und finanziellen Unter stützung aller derjenigen, die sich für die Erforschung der Kunst Guten bergs und für ihren augenblicklichen Stand interessieren. Nach Erstattung des Jahresberichtes sprach Herr Geheimrat Uni- vcrsitätsprofessor I)r. Kautzsch unter Vorführung instruktiver Licht bilder in sehr lehrreicher Weise über »Die Entstehung der Fraktur«. Nach den Ausführungen des Vortragenden ist die Fraktur zwischen den Jahren 1518 und 1522 in Nürnberg unter dem Einfluß Albrecht Dü rers von Neudörfer gezeichnet, daselbst von Hieronymus Formschneidcr gegossen und für die theoretischen Schriften Albrecht Dürers in der Druckerei Formschneiders zum ersten Male gebraucht worden. Der Kommende Tag, Aktiengesellschaft zur Förderung wirt schaftlicher und geistiger Werte, Stuttgart. — Bilanz per 31. Dezember 1920. Besitz. 1. Grundstücke 2. Gebäude.... 3. Inventar 4. Maschinen 5. Rohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate .... 6. Beteiligungen 7. Kasse. Wechsel, Bankguthaben und Wertpapiere 8. Debitoren 1. Aktienkapital . . 2. Darlehen. . . . 3. Hypotheken . . . 918 486 50 2 057 170 02 626 594 18 I 420 689 37 9 317 444 75 4 521 739 98 4 622 889 51 2 578 732 69 26 063 747 — .k 300 voo 17 162 290 25 I MS 180 32 6 395 044 27 367 878 61 ISS sss 55 28 083 747 — Gewinn- und Verlustrechnung am 31. Dezember 1920. Handlungsunkosten Erneuerunqsfonds: Abschreibungen: 2d^o auf Gebäude 1l> 41 143,40 15*X> auf Inventar „ 113 631,80 150/0 auf Maschinen „ 213103,41 Zinsen, hauptsächlich aus Darlehen Gewinn 4 230110^ 367 878 61 733 867 42 1S3 3S3 Sb 5 485 210 20 .« § 5 485 210 20 5 485 210 20 Die auf 5*X> festgesetzte Dividende gelangt sofort pro rata temporis mit 40 auf die Aktie bei unserer Gesellschastskasse zur Auszahlung. Bei der in der heutigen Generalversammlung vorgenommenen Neu- wähl des Aufsichtsrats unserer Gesellschaft wurden folgende Herren gewählt: 1. vr. Rudolf Steiner, Dörnach, Vorsitzender, 2. Kommerzienrat Emil Molt. Stuttgart, stellv. Vorsitzender. 3. Direktor Emil Leinhas, Stuttgart, 4. vr. pkil. Rudolf Maier, Stuttgart, 5. Jose del Monte, Stuttgart, 6. Dr.-Jng. Carl Unger, Stuttgart. 7. Dr.-Jng. Rudolf Zoeppritz, Heidenheim-Mergelstetten. Stuttgart, den 18. Juni 1921. Der Vorstand. E. Benkendörfer. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 144 vom 23. Juni 1921.) 995
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