Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1921

lands lü» M. halbjährlich" Für «Nlchtmitglleder jedes ^S. 750 M.. Vr S. 400 M.. >.« 6. 205 M. Stellengejuche Stück 200 M. halbjährlich. Für Kreuzbandbozug sind die A 40 Pf. die Seile. Duf alle Preise werden 25^ Teuer.-Sujchl. MMÜLuLöK! Nr. 160 (R. 128). Leipzig, Dienstag den 12. Juli 1921. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Tie Korrekturbogen für den in Vorbereitung befindlichen 84. Jahrgang des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels für 1922 sind in diesen Tagen durch die Post zur Versendung gelangt. Wir bitten die Empfänger im eigenen Interesse, den ihm beigesügten Firma-Eintrag aus dem lausenden Jahrgang sofort zu prüfen und zu berichtigen und uns den Bogen — zugleich mit der Be stellung auf die neue Ausgabe des Adreßbuchs — umgehend wie der zurückzusenden. Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, im Juli 1921. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Ackermann, Syndikus. Süddeutsche Buchhändler-Meffe. 19.-21. Juni 1921. Der Tagungen und Versammlungen ist kein Ende, und man könnte es den Kollegen kaum verdenken, wenn sich allmählich eine gewisse Vereinsmüdigkeit bemerkbar machte. Davon war aber bei der Stuttgarter Junimcsse nichts zu verspüren; im Gegen teil, zahlreich sind wieder die Kollegen von nah und fern nach der Rosenstadt, wie sie ein Schweizer Kollege freundlich bezeich- nete, zusammengekommen, um an all deni, was der Festausschuß an wichtigen Beratungen und geselligen Unterhaltungen in Aus sicht gestellt hatte, tcilzunchmen. Man darf zurückblickend ohne Überhebung sagen, daß die Stuttgarter Messe sehr befriedigend verlaufen ist, und wir Stuttgarter hosfen, daß die Kollegen, die die Messe besucht haben, befriedigt von dem Dargebotenen weg gegangen sind. Der Festausschuß, bestehend aus den Herren vr. Alfred Drucken müller, Curt A. Hosemann und Herbert Hoffmann (dem Sohne des unvergeßlichen Anton Hoffmann), hatte für Sonntag abend zu einem geselligen Bei sammensein im Gartensaal des Hotels Banzhaf eingeladen. Die auswärtigen Gäste, wie auch die Stuttgarter Kollegen mit ihren Damen erschienen sehr zahlreich, und bald verbreitete sich in dem behaglichen Raume eine lebhafte, frohe Stimmung, die noch erhöht wurde durch Darbietungen von Mitgliedern des Landes- theatcrs, die kurze Erzählungen und Gedichte moderner Schrift steller vortrugcn und damit reichen Beifall ernteten. Auch den literarischen Beirat des Goethe-Bundes am Landcsiheater, I)r. Manfred Schneider, der sich jüngst durch seine Gedichte »Im Atem der Welt- und seine »Einführung in die neueste deutsche Dichtung- bekannt gemacht hat, dursten wir als Gast begrüßen. Der Abend war ein verheißungsvoller Auftakt zu den Veranstal tungen des nächsten Tages. Am Montag vormittag traf man sich in den Räumen des Graf Ebcrhardban zur Hauptversammlung des Süd dent is chenBuchhändler-Vereins, bei der Herr Paul Schu lmann mit gewohnter Umsicht und Sachkenntnis den Vorsitz führte. Schon der Jahresbericht des Vorstandes erweckte das lebhafte Interesse der Versammlung, das im weiteren Verlauf durch einen Vortrag des Herrn Otto Wicke-Luzern über die Wirkung der deutschen Valutaordnung für den schweizerischen Buchhandel« und die daran anschließende Diskussion noch ge steigert wurde. Herr Wicke schilderte in klaren, überzeugenden Ausführungen die einzelnen Epochen, die das deutsche Buch seit der Entwertung der Mark durchgemacht hat, die anfängliche Überschwemmung der Schweiz mit deutscher Literatur zu den fabelhaft billigen Preisen, hauptsächlich in der Zeit vom Beginn des Erlasses der Valutaordnnng bis zur Einrichtung des Grenz schutzes, sodann die Wirkung der verschiedenen Stadien, die die Valutaordnung selbst durchgemacht hat. Er bezcichnetc es als die wichtigste Forderung, einer Fassung der Valutaordnung, welche sie auch sei, wenigstens einen länger dauernden Bestand zu gewährleisten, weil die fortwährende Unsicherheit, die durch die zahlreichen Abänderungen der Valutaordnnng hervorgcrufen wurde, für den Absatz viel hemmender sei als etwaige nachteilige Bestimmungen der Valutaordnung selbst. Herr Karl Geß- Konstanz vertrat in temperamentvoller Rede demgegenüber die Interessen der Grenzbuchhändler, und Herr Otto Selke, der eigens zu der Versammlung von Leipzig gekommen war, vertrat als Reichsbcvollmächtigter für die Außenhandel-Nebenstelle diese mit Sachkenntnis gegenüber den verschiedenen Ausführun gen, die von den beiden genannten Herren wie auch von wei teren Rednern der Versammlung zu der Frage der Valuta ordnung geäußert wurden. Jedenfalls hat diese Besprechung, bei der alle hauptsächlich interessierten Gruppen zu Worte kamen, bei den Teilnehmern das Verständnis für die Schwierigkeiten, unter denen der ausländische Buchhandel arbeitet, ganz bedeutend ge fördert. Die Schweiz nimmt dabei insofern eine besondere Stel lung ein, als ihr Absatzgebiet im Gegensatz zu Skandinavien, Hol land usw. selbst vorwiegend deutsches Sprachgebiet ist. Wir hoffen, daß die Schweizer Mitglieder des Süddeutschen Buch händler-Vereins, durch die diesjährige Tagung angeregt, die Fäden zu unserm Verein und zum süddeutschen Buchhandel über haupt wieder enger knüpfen möchten. Bei den Besprechungen buchhändlerischer Angelegenheiten von allgemeinem Interesse gab Herr vr. Otto Bielefeld einen kurzen und klar umrissenen Bericht über die bevor stehende Satzungsänderung des Börsenvereins. Die Versamm lung folgte seinen Ausführungen mit lebhafter Anteilnahme; doch mußte in Anbetracht der vorgerückten Stunde auf eine Dis- kussion darüber verzichtet werden. Nach einem guten Frühstück in der Gastwirtschaft des Graf Eberhardbaus traf man sich wiederum in den Versamm lungsräumen zur Hauptversammlung des Württemberg!- schen Buchhändler-Vereins, die von Herrn vr. Kohl hammer als neuem Vorsitzenden mit bewährtem Geschick ge leitet wurde. Nach Verlesung des Jahresberichts knüpfte sich eine längere Debatte an die Frage der Er höhung des Mitglicderbeitrags, wobei besonders von Herrn Lucke nicht nur die Erhöhung des Beitrags auf jährlich 190 sondern auch das Angreifen des Ver- 987