Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210712
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192107122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210712
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-12
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V: 160, 12. Juli 1921. Redaktioneller Teil. Zu dieser herrlichen Kulturabgabe hat uns der Vorläufige Reichs, wirlschaftsrat ein Schreiben geschickt, in dem er mitteiite, dah der Vorläufige Rcichswirlschaftsral sich mit der Kulturabgabe beschäftigen würde und in seiner Sitzung vom 5. d. M. be schlossen hätte, zunächst über einen Teil der technischen Vor fragen, die sich auf die Kalkulation der Herstellung und des Vertriebes von Werken im Buch, und Kunsthandel beziehen, Sachverständige aus den betreffenden Gebieten zur Beratung hin zuzuziehen. Der Deutsche Verlegervcrein wird um die Benen nung je eines Vertreters des wissenschastlichen, des belletristi- scheu und des Editionsverlags ersucht. (Heiterkeit.) Gleich zeitig ist an den Börsenverein der Deutschen Buchhändler eben falls eine Bitte um Entsendung von Delegierten ergangen. Der Börscnverein hat sich mit dem Vcrlegerverein vollkom men ins Einvernehmen gesetzt, und wir haben beschlossen, nur gemeinsam in dieser Sache vorzugehen. Die Beantwortung des Schreibens ist vorläufig unterblieben. Ich habe vorläufig nur an den Vorläufigen Reichswirtschaftsral die Bitte gerichtet, mir zu erklären, was eigentlich ein Editionsverlegcr ist. (Heiter keit.) Ich habe darauf die Antwort bekommen, daß unter Editionsverlag jeder Buch- oder Musikalienvcrlag verstanden wird, der der Hauptsache nach aus die Herausgabe von gemeinfreicn, urheberrechtlich nicht mehr geschützten Wer ken eingestellt ist. Die Bezeichnung ist allerdings an sich eine Tautologie (Heiterkeit) und als solche nicht sehr glücklich geeignet, als Fachausdruck zu dienen. Indessen wurde die Bezeichnung nicht vom Unter ausschuß zur wirtschaftlichen Förderung der geistigen Arbeit erfunden, sondern von den Herren Verlegern selbst. (Zurufe.) Insbesondere die Musikverleger gebrauchen, wie ich aus zahl reichen Verhandlungen erfahren habe, diesen Ausdruck seit langen Jahren ganz allgemein (Sehr richtig!), insbesondere die Firmen (5. F. Peters, Breitkops L .Härtel, Litolff usw.: aber auch von den Buchverlegern ist er bei ver schiedenen Verhandlungen im Reichsjustizministerium, bei denen ich beteiligt war, in einer Weise gebraucht worden, daß der außerhalb dieses Kreises Stehende annchmrn mußte, dah die Bezeichnung in allen Vcrlegerkreisen ohne weiteres ge bräuchlich sei. Ich möchte ergebenst bitten, mir Ihre Vorschläge für die drei Sachverständigen möglichst umgehend zukommen zu lassen, da bei unserem Ausschuß bereits Beschwerde darüber einge gangen ist, daß die Bearbeitung des Planes einer Kulturab gabe nicht rascher gefördert wird. Mit dein Ausdruck vorzüglichster Hochachtung ergebenst vr. FrRös ch.« Der Börsenverein hat nun inzwischen einen Ausschuß ein berufen, über den ja wohl nachher Herr Voigiländer die Güte haben wird Näheres zu berichten. Mir wurde ganz kurz vor meiner Abreise nach Leipzig von, Börsenverein mitgctcilt, daß er nunmehr geneigt wäre, Sachverständige zu ernennen, und in- folgedessen könnte auch der Verlegerverein jetzt seine Sachver ständigen dazu Vorschlägen. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Herr Voigtländcr wird ja nachher darüber sprechen. Jedenfalls möchte ich gleich als Vorschläge, die wir heute auch mit dem Beirat besprochen haben, für den Fall, daß wir Sachverständige entsenden, folgende Herren nennen: Zunächst einen reinen Belle- tristiker, und da ist der gegebene Vertreter Herr Fritz Cohn, der Vorsteher der Vereinigung schönwissenschastlicher Verleger. Dann brauchen wir einen Wissenschaftler, und da schlagen wir Ihnen Herrn vr. de Gruhter vor, weil es gut wäre, wenn wir einen Berliner Herrn nähmen, der am Orte des Rcichswirtlschafts- rats ist; überdies ist Herr vr. de Gruhter, wenn ich nicht irre, stellvertretender Vorsitzender dieses Ausschusses hier in Leipzig. Als Vertreter des sogenannten Editionsverlagcs schlagen wir Ihnen Herrn vr. Dreesen vom Hause Reclam vor, der sich mit der Frage der Kulturabgabe schon des längeren beschäftigt hat, vollkommen in die Materie eingewciht ist und auch wohl ganz den Standpunkt vertritt, den der Deutsche Verlegerverein gegenüber dieser Kulturabgabe einnimmt. Ich möchte nunmehr Herrn Voigtländec bitten, das Wort zu nehmen. Robert Voigtländer (Leipzig): Meine Herren! Aus der Presse und den verschiedenen sonstigen Mitteilungen ist Ihnen ja allen zur Genüge bekannt, was es mit der Kulturabgabe auf sich hat. Die Sache hatte sich jetzt in den letzten Wochen so zu« gespitzt, daß ich es mit einigen Leipziger Freunden für geboten hielt, den Vorstand des Börsenvereins um eine Aussprache zu bitten. Deren Ergebnis war, daß an einem Tage der vorigen Woche eine srei gebildete Versammlung hierher nach Leipzig einberufen wurde mit dem ausgesprochenen Zwecke, zunächst ein mal eine Einheitsfront herzuslellen, d. h. sich zu vergewissern, ob die maßgebenden Firmen über die sogenannte Kulturabgabe im wesentlichen einer Meinung seien. Anwesend waren hauptsächlich Vertreter der Musikalienverleger, der sogen. Edilionsverleger: auch Leipziger Verleger gemeinfreicr Werke waren zugegen, ferner einige andere Herren, die sich mit den Fragen des Ur heber- und Verlagsrechts bereits beschäftigt haben. Das Er gebnis dieser Verhandlungen ist die Wahl eines Ausschusses ge wesen, der sich mit diesen Dingen abwehrend beschäftigen soll. In der Aussprache konnte nicht unberührt bleiben, daß auf dem Gebiete der Rechtschreibung dem Buchhandel eine ganz ähnliche Gefahr drohe, und es wurde daher für angemessen befunden, den Ausschuß in einer gewissen Gliederung gleich zeitig auch die Abwehr nach dieser Seite hin übernehmen zu lassen. Ich möchte nun den Herrn Vorsitzenden fragen, ob ich viel- leicht die Rechtschrcibungsangelegcnheit, die erst an einer späte ren Stelle des Berichts vorkommt, des Zusammenhangs wegen hier gleich mit hereinziehen darf: sonst müßte ich nachher noch einmal das Wort ergreifen, was zu einer teilweisen Wieder holung sichren würde. Vorsitzender vr. Georg Partei (Berlin): Dem steht gar nichts im Wege. Robert Boigtkänder (Leipzig): Also der Ausschuß nennt sich mit einer etwas langen Bezeichnung: Ausschuß zur Prüfung der Reichsknllnrnbgabe und der Rechtschrcibungsreform, abgekürzt: Abwehrausschuß-. In diesen Ausschuß sind gewählt worden die Herren vr. Bock (Berlin), vr. Dreesen (Leipzig), im Hause Philipp Reclam jr., vr. Alfred Gicsecke, vr. de Gruhter (Berlin), Max Rauh, Leiter der Gema (Berlin), Vertrauensmann der Musikalienhändler, Hans Reimer (Berlin), Gustav Ruprecht (Göt tingen), Ernst Schnitze (Berlin), i. Fa. Sticfbold L Co., sllr den Kunstverlag, ich und Herr Geheimrat vr. Volkmann. Der Aus schuß hat heute vormittag beschlossen, sich in zwei Abteilungen zu gliedern: Abteilung rt Kulturabgabe, Abteilung o Rcchl- schreibungsreform. Drei Herren — außer mir Herr vr. de Gruhter und Herr vr. Dreesen — werden beiden Abteilungen angehören. In die Abteilung L, Kulturabgabe, treten die Herren vr. Bock, Rauh, Schnitze und Geheimrat vr. Volkmaun ein: wir haben noch einen weiteren Herrn in Aussicht genom men, mit dem aber noch nicht verhandelt werden konnte, dessen Namen ich daher noch nicht nennen möchte. Der Abteilung >r gehören die Herren Reimer, vr. Ruprecht, vr. Giesecke und vr. Ehlermann an. Nun ist uns erst heute morgen durch Herrn Reimer die Mitteilung geworden, daß im Austrage der Vereini gung der Schulbuchverleger außer ihm bereits Herr vr. Gie secke und Herr vr. Ehlermann sehr eifrig in Sachen der Recht- schreibungsreform tätig gewesen seien. Wir hatten das bisher nicht gewußt. Ich habe aber von beiden Herren die erfreuliche Zusage bekommen, daß sie an unseren Arbeiten teilnehmen und das, was sie bisher geleistet haben, uns zur Verfügung stellen werden, sodaß also alle Fäden in diesen beiden Ange legenheiten künftig beim Vorstand des Börsenvereins, d. h beim Abwehrausschutz, zusammenlaufen werden. Man hat mir die Ehre erwiesen, mich zum Vorsitzenden zu wählen. Da ich mich mit beiden Gegenständen seit langen Jahren beschäftigt habe, so habe ich angenommen unter dem Vorbehalt, daß meine Kräfte dazu ausreichen. 1001
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder