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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1921
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- 1921-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1921
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06 162. 14. Juli 1921. Redaktioneller Teil - EL erheb! sich niemand; Herr vr. Paetel ist einstimmig wieder gewählt. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender vr. Georg Paetel (Berlin): Meine Herren, ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie mir wiederum er wiesen haben. Wenn ich auch nicht immer Ihrer aller Zustim mung zu meiner Amtsführung gefunden habe, so habe ich doch versucht, so objektiv wie möglich zu sein, und ich werde das auch fernerhin versuchen. (Bravo!) Wir kommen dann zu der Wahl eines Vorstandsmitgliedes für Herrn Hofrat vr. Ehlermann. Es ist beantragt worden, diese Wahl durch Zettelabstimmung vorzunehmen. Ich möchte fragen, ob die Herren meinen, daß mit Stimmenvertrctung abgestimmt wird. Kommerzialrat Wilhelm Müller (Wien): Die Ausführungen des Herrn I)r. Wilhelm Ruprecht waren so sachlich und weder für den einen noch für den andern beleidigend oder kränkend, das; ich eigentlich finde, es ist das zweckmäßigste, die beiden Herren gehen hinaus, und wir stimmen einfach ab. Das ist ein rascher Prozeß. (Zurufe.) vr. Walter de Gruytcr (Berlin): Darf man zur Wahl selbst noch sprechen? (Vorsitzender: Gewiß!) Meine Herren! Der Vorschlag, Herrn vr. Giesecke in den Vorstand zu entsenden, würde mir durchaus recht sein und meine volle Zustimmung haben, wenn uns nicht bereits Herr vr. Biele feld vorgcschlagen worden wäre. Meine Herren, daran ist gar kein Zweifel: nachdem dies einmal geschehen ist, ist für Herrn vr. Bielefeld dieser Gang der Dinge nicht ohne Kränkung (Sehr richtig), und deshalb kann ich nicht umhin, zu bekennen, daß ich es bedauern würde, wenn jetzt Herr vr. Bielefeld nicht ge wählt werden würde. vr. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Meine Herren, wenn das, was sich hier ereignet, bisher noch nicht vorgekommcn ist, so kann diese Erwägung meines Erachtens das Recht der Haupt versammlung absolut nicht beeinträchtigen, denn nicht der Vor stand wählt die Vorstandsmitglieder, sondern die Hauptversamm lung wählt sie. (Bravo!) Wir werden uns dieses Recht niemals dadurch verkümmern lassen, daß vor der Hauptversammlung nur ein Vorschlag vom Vorstand gemacht ist. Meine Herren, ich lege Protest dagegen ein, daß hier mit dem Gefühlsmoment, es sei doch nun eine Kränkung für Herrn vr, Bielefeld, gegen den neuen Antrag Stimmung gemacht wird. Mir ist ein derartiger Antrag kein Vergnügen — Herr vr. de Gruhter, das können Sic mir glauben —, aber rein sachlich halte ich die von mir vor geschlagene Wahl für besser. Ich bin der Ansicht, es ist ganz gut, wenn in den Vorstand des Deutschen Verlcgervereins neues Blut hincinkommt. Herr vr. Bielefeld ist mir, offen gestanden, zu sehr verwachsen mit dem bisherigen Vorstand (Heiterkeit), und das sage ich ganz offen — gerade aus dem Grunde bleibe ich bei meinem Vorschläge, Herrn vr, Giesecke zu wählen. Vorsitzender vr. Georg Paetel (Berlin): Meine Herren, ich möchte hier nur erwähnen, daß der Vorstand selbstverständlich nie das Recht für sich in Anspruch genommen hat und nehmen wird, die Vorstandsmitglieder zu ernennen oder die Wahl etwa nur als Formsache zu betrachten und hinzustellen. Wir haben aber das Vorschlagsrecht, und wir haben Ihnen Herrn vr. Biele feld nicht nur aus Gefühlsmomenten vorgeschlagen, sondern vor allen Dingen auch deshalb, weil wir der Meinung waren, Daß der Vorstand nicht nur durch die Großstädte vertreten sein muß. Wir haben jetzt im Vorstand Berlin, München, Stuttgart und Leipzig vertreten. (Zuruf: Tübingen!) Dresden verlieren wir mit Herrn Hofrat vr. Ehlcrmann. (Zuruf.) — Ja, wir haben, wenn ich micy so ausdrllcken darf, vom Provinzialverlag lediglich Tübingen darin, und deshalb hielten wir cs für richtig, einen Herrn zu nehmen, der nicht aus den großen Städten ist. Das war mit ein Hauptmoment für den Vorschlag, Herrn vr. Bielefeld zu wählen, daß wir eben nicht wieder eine Großstadt hincinnehmcn wollten. Sie haben ja selbstverständlich das Recht, andere Vorschläge zu machen, und ich will auch durchaus nicht gegen die Person des Herrn vr. Giesecke hier sprechen, der dem Vorstand durchaus sympathisch und angenehm sein würde, aber er vertritt wieder eine Großstadt, und wir hätten dann zwei Leip ziger Herren im Vorstand. vr. Walter de Gruytcr (Berlin): Es ist mir nicht einge fallen, Herrn vr. Ruprecht das Recht abzusprechen, uns einen andern Herrn zur Wahl vorzuschlagen. Auch ich bin der Mei nung: es ist vielleicht bisher bei den Wahlen der Hauptversamm lung allzu wenig Einfluß und Mitbeslimmungsrecht eingeräumt worden. Aber nachdem in diesem Falle nach altem Rezept nun einmal so Verfahren ist, halte ich es nicht für glücklich, daß heute zwischen zwei verdienten Männern — sagen wir einmal: um die Gunst gewürfelt werden soll. Ich bedaure das ganz außer ordentlich und spreche auch Herrn vr. Ruprecht dies Bedauern aus. (Bravo!) vr. Fritz Springer (Berlin): Herr vr. Ruprecht hat seinen Vorschlag, Herrn vr. Giesecke zu wählen, damit begründet, daß es wünschenswert wäre, einen Schulbücherverleger im Vorstand des Deutschen Verlegervereins zu haben. Aus demselben Grunde könnten die schönwissenschaftlichen Verleger oder die Bilder bücherverleger mit ähnlichen Ansprüchen kommen. Ich kann diese Begründung nicht anerkennen. Künftig werden die Vor schläge durch den Beirat gemacht werden; dann, glaube ich, wer den die Wahlen ganz glatt gehen. Ich wiederhole noch einmal: nachdem der Vorstand des Deutschen Verlcgervereins, der es sich doch ganz genau überlegt hat, welche Herren ihm geeignet erscheinen, die Geschäfte des Vorstands weiter zu führen, eine Wahl des Herrn vr. Bielefeld empfiehlt und keiner der Gründe, die Herr vr. Ruprecht angeführt hat, dagegen spricht, befürworte ich die Wahl des Herrn vr. Bielefeld. Herr vr. Bielefeld wird gerade bei den Verhandlungen, die sich im Lause des Jahres über die Satzungen des Börsenvereins entspinnen werden, dem Verlegerverein von größter Wichtigkeit sein. Es kann uns alle» nur erwünscht sein, daß ein juristisch gebildeter Mann im Vor stand des Verlegervereins'sitzt. Herr vr. Bielefeld ist zweifel los ein guter Jurist, wenn er auch gewiß manche Schattenseiten des Juristen ausweist und diese öfter zutage kommen. Kommerzienrat Artur Seemann (Leipzig): Es ist vom Vor standstisch aus gesagt worden, daß es wünschenswert wäre, daß auch die kleineren Verlagsorte im Vorstande des Verlcgervereins vertreten sind. Ich muß Ihnen gestehen: ich wünsche im Vor stand des Verlegervcreins keine Platzvertreter zu sehen, sondern Persönlichkeiten. (Sehr richtig!) Diejenige Persönlichkeit, die uns als die geeignetste erscheint, diejenige Persönlichkeit, die die Charaktereigenschaften hat — welche das sind, brauche ich Ihnen ja gar nicht auseinandcrzusetzen —, die sie als das geeignetste Vorstandsmitglied erscheinen lassen, müssen wir wählen. Ich will mich weder über Herrn vr. Bielefeld, den ich sehr schätze, noch über Herrn vr. Giesecke, den ich ebenfalls sehr schätze, aus- sprcchcn; ich möchte nur die Herren bitten, sich unbeeinflußt die Frage vorzulegen: Welche der beiden Personen erscheint im ge gebenen Moment als die geeignetste? Ich glaube, daß es gar keine Kränkung ist, wenn bei einer Wahl von hundert oder mehr Personen der eine der vorgeschlagencn Herren ein paar Stimmen weniger bekommt als der andere. Ich kann darin keine Krän kung finden und möchte bitten, daß wir uns unsere Freiheit in der Hauptversammlung bewahren und ohne jede Beeinflussung und besonders ohne Hineintragen von Gefühlsmomenten rein ans sachlichen Gesichtspunkten und aus der Kenntnis, die wir aus unseren Verhandlungen schöpfen, diejenige Person erwählen, die jedem als die geeignetste für die schwierige Leitung des Deut schen Verlcgervereins erscheint. (Lebhaftes Bravo!) vr. Oskar Siebeck (Tübingen): Meine Herren, ich will nicht als Provinzialvcrleger sprechen und von diesem Gesichtspunkte aus die Wahl des Herrn vr. Bielefeld empfehlen; ich will Sie nur, eine Bemerkung des Herrn vr. Paetel zu unserem Wahl- vorfchlage ergänzend, auf eins Hinweisen, was uns veranlaßt hat, gerade jetzt Herrn vr. Bielefeld vorzuschlagcn: Wenn cs sich um Entscheidungen im Vorstand gehandelt hat, bei denen irgendwie juristische Streitfragen mitgcspielt haben, so haben wir bisher in Herrn Hofrat vr. Ehlermann ein Mit- glied gehabt, das jedes Mal auf Gesichtspunkte hinzuweisen in der Lage war, die uns übrigen fünf Vorstandsmitgliedern hätten leicht entgehen können. Herr Hofrat vr. EHIennann verfügt über juristische Kenntnisse, die keiner von uns besitzt. In Zukunft ! wird uns sein sachkundiger Rat in solchen Fragen fehlen. Das IOLS
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