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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1921
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- 1921-07-14
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- 14.07.1921
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Medaktwnellcr Teil. IW, 14. Juli 1821. Mehrzahlformen, »Am Sonntag, d e m 9. März» oder »Am Sonntag, d c » 9. März»?, berichtet über die nunmehr abgetane Neuordnung der deutschen Rechtschreibung und gibt im Briefkasten Auskunft über Un klarheiten und schwierige Vorkommnisse. Kurz, die neue Zeitschrift verspricht ein guter Berater zu werden und auch i», Buchhänblcrgc- werbe, dessen Jünger häufig im Deutschen recht unsicher sind, helfend einzugreifen und nützliche Kulturarbeit zu leisten. L. L MIM MumliiMll Abgclchntcr Schiedsspruch für das Buchdruckgewcrbe — Der vom Schlichtungsausschuß des Rcichsarbeitsministeriums am 27. Juni gegen die Stimmen der Arbeitgeberbeisitzer gefällte Schiedsspruch (siche Bbl. Nr. 153, Seite 96N) ist nun auch vou der Mehrheit der Prinzipalver- lreter des Tarisausschusses, bzw. von der Mehrheit der Prinzipale abgelehnt worden. Nach dem Schiedsspruch sollte nicht nur die Wirt- schaftsbeihilsc weitergezahlt werden, sondern auch noch eine monatliche Sonderzulage von 15—45 Wie aus der »Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker« hervorgeht, ist die Ablchuuug des Schiedsspruches dem Ncichsarbeitsministerium mitgeteilt worden. Zur Begründung des ablehnenden Standpunkts wird darauf verwiesen, das; die im Februar d. I. gleichfalls auf Grund eines Schiedsspruchs bewilligte Wirtschaftsbcihilse nur zum Ausgleich der in den letzten Monaten des Jahres 1920 entstandenen Teuerung gewährt worden sei. Der In halt des jetzigen Schiedsspruchs gibt der Prinzipalität Veranlassung, zu erklären, dag die Behauptung, die wirtschaftliche Lage der Arbeitgeber und Arbeitnehmer habe sich in den letzten Monaten nicht wesentlich geändert, insofern schon falsch sei, als die Kosten der Lebenshaltung niedriger geworden seien, wenn auch nicht bedeutend. Sodann wird be tont, das; der Schiedsspruch es ganz und gar verkenne, das; durch die kürzlich erfolgte Einführung der neuen Lokalzuschläge — das sind ört lich abgcstufte Aufschläge auf den Lohn — sich in vielen Gegenden des Deutschen Reiches das Einkommen der Gehilfen wesentlich zu ihren Gunsten verändert habe. Den Prinzipalen sei aber durch diese Neu regelung und Erhöhung der Lokalzuschlägc eine nicht unbedeutende Mehrbelastung entstanden. Von prinzipieller Wichtigkeit ist aber wohl der Hinweis, das; in letzter Zeit die Schlichtungsausschüsse für andere Gewerbe neue Lohnforderungen fast regelmäßig abgelehnt haben. So lehnte z. B. der NeichsarbeitSminister die Verbindlichkeitserklärung des im Buchbindergcwerbe gefällten Schiedsspruchs ab, da nach Ausweis der Statistik die Kosten der Lebenshaltung seit Januar eine Steigerung nicht mehr erfahren hätten. Auch bei cluem Teile der Gehilfenschaft ist der Schiedsspruch leb haftem Protest begegnet. Den Gehilfen sind die in dem Schiedssprüche bczcichneten Zugeständnisse natürlich noch viel zu gering. Nach einer Mitteilung der »Leipziger Volkszeitung« wurde in Leipzig z. B. der Schiedsspruch in einer stark besuchten Buchdruckergehilfcuversammlung gegen eine schwache Minderheit a b g e l e h n t. Die Gehilfen erklär ten, auf ihren ursprünglichen Forderungen bestehen zu müssen: man sei gewillt, diese Forderungen gegebenenfalls mit den »äußersten Mitteln« zu vertreten. Die Gehilfen hatten bei der jüngsten Tarif- ausschußsitzung verlangt, die Wirtschaftsbeihilfe in eine Teuerungszu lage umzuwandclu, die wöchentlich, je nach den örtlichen Verhältnissen, 35—10 betragen soll. Diese Forderung lehnten die Prinzipale ab, und so kam es im weiteren Verlaufe der Verhandlungen zu dem Schiedsspruch des Schlichtuugsausschusses. Die jetzigen Lohnvcrhältnisse sind noch maßgebend bis Ende Juli d. I. Sehr wahrscheinlich wird in den nächsten Tagen der Tarif- ausschuß zu neuen Verhandlungen wieder zusammentreten. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, das; die Gehilfenschaft auf einem andern Wege zum Ziele zu kommen sucht. Auf alle Fälle ist die Situation im deutschen Buchdruckgewcrbe wieder eine sehr gespannte. Rückgabe der Goethe-Reliquien aus der Lyoner Ausstellung Die Direktion des Frankfurter Goethe-Museums hatte an den Präsidenten der französischen Republik das Ansuchen gerichtet auf Freigabe der im Garten-Pavillon der Lyoner Ausstellung gezeigten Gegenstände. Nunmehr erhielt die Direktion vom Berliner Bureau des französischen Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten ein Schrei ben, worin es heißt, das; die französische Negierung die Freigabe der von deutschen Staatsangehörigen ausgestellten Gegenstände ungeordnet hat mit dem einzigen Vorbehalt der Bezahlung der Sequcstricrungs- kostcn. Die geforderten Verwaltungskosten sollen aber den Wert der Gegenstände bei weitem übersteigen. Eine Ehrenlegion der Hochschulfördcrcr. — Die Wiener Uni versität hat für Förderer der Hochschule ein Ehreuzciche n ge stiftet, das das alte Wappen der Universität, die symbolische Gestalt der Lapientia und auf der Rückseite die Widmung »Orsta UviversitL« Vinckobonensis« trägt und am rotweißen Bande um den Hals zu tragen ist. Es wurde bisher u. a. an Hoover, an I)r. Ferriöre, den Vize präsidenten der Internationalen Gesellschaft vom Noten Kreuz, den Präsidenten von Argentinien Jrrigoyen und den argentinischen Ge sandten vr. Pcrcz verliehen. Die neuen Bestimmungen des Angestclltcnvcrfichcrungsgcsctzcö. — Uber die Beratungen in den letzten Sitzungen des Reichstags über die Novelle zum Augestelltenversicherungsgesetz sind unklare Nachrichten verbreitet worden, sodaß eine Unmenge von Anfragen in den Geschäfts stellen der Ortsausschüsse und bei den bekannten Vertrauensmännern cingelausen sind. Zur allgemeinen Aufklärung sei deshalb mitgeteilt, das; nur ein Teil der Novelle zur Abstimmung gekommen ist, daß der weitaus größere Teil der Abänderungsvorschläge erst im Herbst d. I. zur Beratung kommt. Die jetzt beschlossenen Änderungen lassen sich kurz dahin zusammenfasscn, daß erstens eine Erhöhung derlau- fendenNentcn mit Rückwirkung ab 1. Januar d. I. für Nuhegeld- cmpfänger um 70 monatlich, fiir Witwen- oder Witwerrenten um 55 monatlich, und für Waisenrenten um 30 ./i monatlich ohne be sonderen Antrag gemährt werden, daß zweitens die Versiche rn n g s p f l i ch t g r c n z c ab 1. August d. I. auf 30000 ./i erhöht wird, daß drittens die alten Beitragssätze bestehen blei ben, aber drei neue Beitragsklassen geschaffen werden, nämlich Klasse X mit mehr als 5000 bis 10 000 ./i Jahreseinkommen — 33.20 Klasse 1^ mit mehr als 10 000 bis 15 000 ^ 40 und Klasse ^1 mit mehr als 15 000 — 48 ./i, und daß viertens die einschränkenden Bestimmungen für das Fr a u e n w a h l r e ch t (§ 131 Abs. 3 und § 161 Abs. 1 die Worte »jedoch sind nur Männer wählbar«), gestrichen worden sind. Weiter ist noch eine Bestimmung angenommen, daß eine Befrei ung von der eigenen Beitragsleistung aus Grund der Lebensversiche rung nicht erfolgen soll, ebensowenig soll es zulässig sein, die Erhal tung der Anwartschaft ohne Beitragszahlung zu beantragen, was na mentlich fiir Versicherte in Frage kommt, die infolge Überschreitung der Gehaltsgrenze aus der Versicherungspflicht ausgeschieden waren. Dies sind diejenigen Änderungen, die von größerem Interesse sein dürften. Im übrigen wende man sich zur genauen Orientierung entweder an die Geschäftsstelle des Ortsausschusses, Leipzig, Gcorgiring 6 b, an den Revisor Peters, Städtisches Versicherungsamt, Otto-Schill-Straße Nr. 4 II, oder an einen der bekannten Vertrauensmänner. Die Revi sionen haben ergeben, das; noch oft Mängel in der Durchführung der Beitragszahlung, bei der Anmeldung Versichcrungspflichtiger und ähnlicher Fragen fcstzustellen waren, deshalb sollen die Beteiligten, ob Angestellte oder Geschäftsinhaber, sich in zweifelhaften Fällen stets erst Auskunft einholen. Kunst-Ausstellungen. — Im Juli eröffnete das Graphische Kabinett I. B. N e u m a n n in Berlin W., Kurfürstendamm 232, den ersten Teil der großen Sommer(Vcrkaufs)-Ausstellung: Gemälde, Plastik, Aquarelle und Graphik von Gothcin, Großmann, Hekel, Jäckel, Kerschbaumer, Lehmbruck, O. Mueller, Pascin, Pcchstein, Nohlfs, Schiffuer, Schmidt-Rottluff u. v. a. enthaltend. Daran anschließend bringt der zweite Teil im August Arbeiten von Beckmann, Hobler, Kokoschka, Munch, sowie dem Malerkreis um Franz Marc. Deutscher Anthropologcn-Tag. Auf der vom 3. bis 6. August in Hildeshcim stattfindeuden 45. Tagung der Deutschen Anthro pologischen Gesellschaft werden außer Einzelvorträgcn auf dem Ge biete der Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte Berichte erstattet werden über völkerkundliche Arbeiten in den vou Deutschland wäh rend des Krieges besetzten Gebieten, über die Völkerkunde in der Schule und die Methodik der Völkerkunde. Von der Berliner Akademie der Künste. Das preußische Staatsministerium hat die Wiederwahl des Malers Professors vr. Lieb ermann zum Präsidenten der Berliner Akademie der Künste für das Jahr 1. Oktober 1921 bis dahin 1922 bestätigt. Ebenso hat der Kultusminister die Wiederwahl des Vorstehers einer Akademischen Meistcrschulc fiir musikalische Komposition, des Prof. I)r. Schu mann, zum Stellvertreter des Präsidenten der Akademie der Künste für 1921/22 bestätigt. Ein Lehrauftrag für Kinematographie an der Technischen Hoch schule in München. — Die bayerische Staatsregicrung hat in den Staatshaushalt für 1921/22 Mittel für einen Lehrauftrag für Kine matographie an der Technischen Hochschule in München eingestellt. 1032
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