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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1921
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- 1921-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1921
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163, 15, Juli 1921, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschu. Buchhandel. tichen Aufsätzen legi vr, Praesent »Die Aufgaben der Karten- sammlung der Deutschen Bücherei» dar. Nach einem überblick über die allgemeinen Aufgaben der Deutschen Bücherei wird aus geführt, datz die Kartensammlung alle Karten und Atlanten feit 1913 sammeln soll, daß also ihr Material nur neuesten Ur sprungs ist. Dies soll aber nicht nur gesammelt, sondern mutz auch nach bestimmten Grundsätzen geordnet und katalogisiert werden. Angestrebt wird die Herausgabe katalogfertiger Karten- titcldrucke und dann einer Bibliographie der deutschen Karten- proüuktton, wozu kurz die in Aussicht genommenen Wege be zeichnet werden. Ganz besonders wichtig ist es, auch die Büchern und Zeitschriften bcigegebenen Karten zu sammeln und zu kata logisieren, So wünschenswert dieser Plan ist, so wird er wegen finanzieller Schwierigkeiten der Zukunft überlassen bleiben, Nutzer diesen allgemeinen Ausführungen wird die technische Ein richtung der Kartensammlung kurz erläutert. Nach diesem gewissermaßen als Einführung gedachten Aus satz folgen die Abhandlungen über die einzelnen Abteilungen, In der h i st orisch-kartographischen Abteilung legt vr, Rudolphi auf Grund vieler Pläne dar, wie sich der Siadtplan von Leipzig im Laufe der Jahre von den Seiten ansichten über die Pcrspektivansichte» zu den jetzigen Stadtplüneu entwickelt hat. Die älteste ausgestellte Darstellung Leipzigs ist ein Übersichtsbild aus dem Jahre 1547, dem in den folgenden Jahrzehnten ähnliche Bilder folgten. Die erste Perspektiv ansicht stammte aus dem Jahre 1837, nachdem schon gegen Ende des 16, Jahrhunderts Übersichtsbilder der Stadt angcfertigt waren. Aber auch neben diesen bildlichen Darstellungen fanden sich schon im 17, Jahrhundert richtige Pläne, sowohl von der inneren Stadt als auch von der näheren Umgebung, Das 18, Jahrhundert brachte zahlreiche Pläne, von den verschiedensten Zeichnern hergestellt. Unter der Regierungszeit Augusts des Star ken wurden die ersten genauen Pläne Leipzigs und seiner Um gebung auf Grund vorzüglicher Vermessungen hergestellt, Mitte des 18, Jahrhunderts wurde der erste genaue Riß der Stadt angefcrtigt, dem in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts noch Pläne in den verschiedensten Maßstüben folgten. Das 19, Jahr hundert endlich brachte eine große Zunahme in der Zahl der Stadtpläne, die an dieser Stelle nicht einzeln angeführt wer den können. Das Adreßbuch hat zur Kenntnis der Stadtpläne sehr beigetragcn. Sehr lehrreich sind dann die Angaben über die Vermessung der Stadt und ihre Entwicklung, über die ver schiedenen Matzstäbe der Stadtpläne im Laufe der Jahre und über ihre äußeren Formen, Der letzte Abschnitt ist der Entwick lung der Stadt auf Grund der Stadtpläne gewidmet. Sehr an schaulich wird hier ausgeführt, wie sich die Stadt des Mittel alters in ihrem kleinen Umfange als Festung immer weiter ent wickelt und ausgedehnt hat bis zur heutigen Großstadt mit seinem groß angelegten Verkehrswesen. In einem sehr lehrreichen und übersichtlichen Aussatze führt vr, Beschorner »Landesvermessung und Kartenwesen Kur sachsens bis 1780» vor Augen, Erst das 15, und besonders das 16, Jahrhundert führten zu der Erkenntnis, datz zuverlässige Kartenunterlagen für die Erledigung der Staatsgeschäfte unbe dingt notwendig waren. Unter der Regierungszeit des Kur fürsten August (1553—86) wurde der Grund zu einer großen Landesvermessung gelegt, die in der Folgezeit von den verschie densten bedeutenden Kartographen weitergesührt wurde, Kur fürst August der Starke unterstützte eifrig diese Bestrebungen, denn er wollte die Karten nicht nur für geographische, sondern auch für steuerrechtliche Zwecke hergestellt haben. Verschiedene Karten entstanden in der Folgezeit, sodaß um die Mitte des 18, Jahrhunderts eine ganze Anzahl Karten vorlag, die ein anschauliches Bild des Landes gaben. Nur fehlte auf ihnen noch die Gcländcdarstellung, die erst gegen Ende des 18, Jahr hunderls zur Anwendung kam. Bei all diesen Entwürfen und Plänen darf nicht unberücksichtigt bleiben, daß cs bei den man gelhaften astronomischen Ortsbestimmungen, dein Meßverfahren und den lückenhaften statistischen Unterlagen außerordentlich schwierig war, eine genaue Karie herzustellen. Günstiger waren die Verhältnisse auf dem Gebiete der Einzelvermessung, die in dieser Zeit große Fortschritte gemacht hat. Eine Fortsetzung dieser Arbeit gibt der Aufsatz des Oberst leutnants a, D, T r e i t s ch k e über die »Landesaufnahme Sachsen von 1780—1921», in dem die Weiterentwicklung der sächsischen Kartographie bis zur Jetztzeit anschaulich geschildert wird. Die Veranlassung zu einer neuen kartographischen Landesvermessung gab der bayerische Erbsolgekrieg (1778—79), als cs sich not wendig machte, eine Karte des Grenzgebietes zwischen Sachsen und Böhmen für militärische Zwecke hcrzustellen. Diese Karte, bei der die Lehmannsche Darstellungsart des Geländes ausgiebige Verwendung fand, wurde durch Mitglieder des Jngenieurkorps angefertigt. Eifrig wurde in den folgenden Jahrzehnten an der Vermessung weitergearbeitet, die sich dann auch auf andere Teile des Landes, z, B, Leipziger Kreis, Oberlausitz, ausdehnt v Verschiedene Maßstäbc kamen hierbei zur Anwendung, was zu nächst nachteilig war. Nachdem die Geländeaufnahme Anfang des 19, Jahrhunderts kurze Zeit unterbrochen war, wurde sic 1825 beendet. Auf Grund dieser Aufnahmen wurde dann der topo graphische Atlas des Königreichs Sachsen 1819—60 (Atlas von Oberreit) hergcstellt, ein in jeder Beziehung ausgezeichnetes Kartenwerk, Vom Jahre 1860 an wurde eine Karte des König reichs Sachsen 1:100 000 bearbeitet, die von 1863 an erschien. Nachdem das geeinte Deutsche Reich entstanden war, wurde der Entschluß gefaßt, eine Karte des Deutschen Reiches 1:100 000 herzustellen, bei der Sachsen die Bearbeitung seines Anteils über nahm, Zum Schluß wird noch die Entstehung der topographi schen Karte 1:25 000, der Sonderkarten in den Maßstüben 1:50 000, 1:20 000 und 1:I0Ü00 betrachtet. Auch während des Krieges 1914—18 hat die Landesaufnahme Sachsen in der Heimat und im Felde Hervorragendes auf dem Gebiete des Kar tenwesens geleistet. Zukunftsreiche Ausgaben wird die Photo- grammetrie, in den Dienst der Landesaufnahme gestellt, zu lösen haben. Jetzt, nachdem die Landesaufnahme eine Zivilbehörde ge worden ist, wird sich ihr neben ihrer militärischen Aufgabe noch ein höchst dankbares und weites Feld der Tätigkeit erschließen, Tenn cs gilt, die Karten für die verschiedenen Zweige der Vsr waltung und Wirtschaft, des Handels- und Verkehrswesens, für Schule und Haus auf den bisher so vorzüglich hergestellten Kar tengrundlagen weiter auszubauen. Die Landesaufnahme, die bisher so Treffliches geleistet hat, mutz auch fernerhin ihre Selb ständigkeit behalten, um ihren weiteren Aufgaben gerecht werde» zu können, Obcrregierungsbaurat Richter stellt nun in seinem Auf satz: »Die sächsische Landesvermessung (Katastervermessung) - dar, wie sich die Fiuraufnahme in Sachsen seit 1811 entwickelt hat. In den Jahren 1835—41 fand die Vermessung statt, bei der jede Flur für sich, also ohne Zusammenhang untereinander, ausgenommen wurde. Die so hergestellten Karten bildeten die Grundlage zur Ermittelung der Flächen der Flurstücke, Nach vermessungen einzelner Fluren wurden bis Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts ausgeführt. Aber allen bis herigen Aufnahmen fehlte ein fester Zusammenhalt, der erst durch Anlegung eines festen Drciecksnetzes erreicht wurde. Dies er- folgie von 1890 an. Die so hergestellten Flurkarten sollen zu billigen Preisen weiten Kreisen zugänglich gemacht werden. Nach diesen Aufsätzen aus dem Gebiet der historischen Karto graphie kommt die amtliche zu Worte, Major a, D. von Rönne erörtert »Die zukünftigen Aufgaben der preußi schen Landesaufnahme«, Sic ist infolge der politischen Vorgänge in Deutschland vor neue Aufgaben gestellt und soll von nun an das Kartenmaterial liefern, das nicht nur das Heer, sondern auch Staat und Volk zu kulturellen und wirtschaftlichen Zwecken brauchen. Die Landesaufnahme muß, wie bisher, ihre Vcrmes- sungsarbeiten weiterführen, ebenso müssen die topographischen Aufnahmen fortgesetzt und dauernd auf dem lausenden erhalten werden. Eine große Nolle spielt hierbei die Photogrammetrie, die von der Erde und noch mehr von der Luft aus die topo graphischen Aufnahmen sehr wirkungsvoll unterstützen kann. Das Endergebnis der Aufnahme, die Karte, muß in noch weit größe rem Maße als bisher für alle Zwecke des täglichen Lebens, für Wissenschaft, Kultur, Handel und Verkehr nutzbar gemacht werden. Hierfür werden Maßstäbe bis zu 300 000 notwendig sein. Eine I0S7
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