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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1921
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- 1921-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1921
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168, 21. Juli IS21. Redaktioneller Teil. Die wesentlichsten Argumente, die den Börsenverein nach sorgfältiger Prüfung zu seinen Maßnahmen bestimmt haben und die deshalb bei gerechter Würdigung nicht einfach als belang los totgeschwiegen werden dürfen, seien in Form kurzer Stich- Worte aufgeführt: 1. Die zum mindesten zur Zeit des Inkrafttretens der Ver- kaussordnung für Auslandlicferungen bestehende Gefahr eines Ausverkaufs unserer wertvollsten Bücherbestände. Es drohte der Zustand einzutretcn, daß Bücher, die ins Ausland zu außer ordentlich niedrigen Preisen wandelten, zu einem Vielfachen dieses Preises als Antiquariat von deutschen Interessenten zu- rückgckauft werden mußten, hauptsächlich deshalb, weil infolge Steigerung der Preise sämtlicher Rohmaterialien und der Arbei- terlöhnc keine Möglichkeit bestand, sie auch nur annähernd zu den alten Preisen neu herzustellen. 2. Die Abwehrmaßnahmen des Auslandes gegen das soge nannte Valutadumping. So drohte die Schweiz, Einfuhrzölle zu erheben. Es erschien deshalb zweckmäßiger, eine unvermeidliche Preiserhöhung zugunsten des deutschen Buchhandels als zugun sten fremder Länder eintreten zu lassen. 3. Die dem Auslandbuchhandel infolge des früheren unge regelten Zustands drohende Gefahr der fortgesetzten Unterbietung durch deutsche Exporteure und Gelcgenheitsbuchhändler. Denn der im Auslande tätige Sortimenter wäre außerstande gewesen, das Buch zu dem in Deutschland üblichen Preise zu verkaufen, weil seine in fremder Währung erwachsenden Unkosten wesentliche Aufschläge auf den deutschen Preis nötig machten. 4. Das Unkaufmännische, dessen sich der praktische Volkswirt schuldig macht, wenn er die Ware zu einem Preise abgibt, der dem Käufer selbst lächerlich niedrig erscheint. Wenn ein deutsches Buch in der Schweiz früher 12 Fr. kostete, so ist nicht einzusehen, warum der Schweizer heute dasselbe Buch für 3 Fr. erwerben soll, obwohl das Buch im Inlands von >0 auf 30 und mehr gestiegen ist und obwohl alle Bücher der Welt eine wesent liche Preiserhöhung erfahren haben. 5. Die Erwägung, daß sonach eine Preiserhöhung für den Auslanddeutschcn überhaupt nicht eintritt, wenn man die Preise vor dem Frieden mit den Preisen jetziger Zeit vergleicht. Soll eine Ware lediglich darum im Auslande fast wertlos werden, weil der Wertmesser, das deutsche Geld, eine große Entwertung erfahren hat? Die Forderung, daß der Schweizer, weil nun ein- mal der Markkurs schlecht sei, für ein deutsches vielleicht im Frie den hergestelltes Buch 3 Fr. bezahlen müsse, obwohl es ihm vor dem Kriege 12 Fr. gekostet hat und obwohl Bücher anderer Na tionen gleicher Art und Güte inzwischen vielleicht ans 18 Fr. ge stiegen sind, läßt sich stichhaltig überhaupt nicht begründen. 6. Der ungeheure Kapitalbedarf des Buchhändlers. Die Mehreinnahmen bedeuten für ihn keinen überflüssigen Mehrge winn, sondern sind zur Fortführung seiner Betriebe unerläßlich. Da der Verlag größtenteils nicht als Gesellschaftsform austritt und ihm daher die für Aktiengesellschaften gegebenen Möglich keiten, den Kapitalbedarf zu decken, nicht offenstehen, so bleibt nur der Weg, daß er unter möglichster Schonung der inländischen Käufer die Kaufkraft des Auslandes seinen Zwecken dienstbar zu machen sucht. Dabei ist selbstverständlich der Tatsache Rechnung getragen, daß der höhere Kursstand der fremden Währung für sich allein noch keinen Schluß auf die Kaufkraft der ausländischen Käuferkreisc zuläßt. Jedenfalls ist die sogenannte Kapitalaus- trocknung der deutschen Gewerbebetriebe jeder Art ein Problem, das sich nicht einfach durch einen überlegenen Hinweis auf die »Vorteile zugunsten des eigenen Beutels« lösen läßt. 7. Der Wunsch, ein weiteres Hinaufschrauben der Bücher preise auf dem Jnlandmarkt hintanzuhalten. Denn die aus dem Auslande fließenden Mehreinnahmen die nenin der Hand des Produzenten der Senkung der Jnlandpreise. Der Verzicht auf Valuta mehreinnahmen hätte alsoeinegewaltigeVer- teuerung des Buches für jeden in Deutschland lebenden Bücherkäuferzur Folge. Selbst wenn nicht in jedem einzelnen Falle der Nachweis zu erbringen ist, inwie weit der Dalutamehrcrlös dem deutschen Bücherkonsumentcn in Gestalt billigerer Bücherpreise zugutekommt, so ist jedenfalls un bestreitbar, daß die dem Verlagsbuchhandel in erhöhtem Maße zufließcnden Mittel auf seine Unternehmungslust und Produk- tionsfähigkeit den günstigsten Einfluß ausüben. Auch hierbei gehen der pribatwirischastiiche Vorteil des Verlegers und die der Allgemeinheit nützliche Förderung unseres Geisteslebens Hand in Hand. Ist unter diesen Umständen der Vorwurf gegen das Reichs wirtschaftsministerium berechtigt, es nehme einseitige Pruduzen- teninteressen wahr? Der Börsenverein der Deutschen Buchhänd ler durfte seinerseits erwarten, daß ihm nicht kleinliche Prosit wirtschaft und Mangel an nationaler Gesinnung vorgeworfen wurden. In Anbetracht der Schwierigkeit und Vielgestaltigkeit des Stoffes ist es doppelt bedauerlich, daß ein führender Gelehrter in einseitiger und polemischer Weise, ohne ein gerechtes Abwägen des Für und Wider, und unter alarmierenden Titeln Stellung nahm. Dem Absatzdes deutschen Buches im Auslande ist jeden falls ein derartiger Protest von so hervorragender Seite in keiner Weise dienlich, und dieser Absatz des deutschen Buches liegt schwerlich ihm in höherem Maße am Herzen als dem deutschen Buchhandel selbst. Ms ^sstnetlk äes kuckzervanäez. isstsciuikt aus RackierunA von ?rok. II. Härorix. Ilerausgogebon von Onslav Uorininnn. 4°. 73 8. In Ualblsinon zsdrmcksn. Diese prachtvoll ausgcstattetc Jubiläums- und zugleich vornehme Werbeschrift ist ei» treffliches Zeugnis deutschen Ilntcrnchmergcistes im Buchbindcrgewcrbe. Tos als Titel der Schrift gewählte Thema -Die Ästhetik des Buchgewandes» wird nur einleitend in geistvoller Weise behandelt. Sehr bald geht der Verfasser zur Firmengcschichtc über und entrollt ein getreues Bild des Unternehmens, das sich ans einer kleinen in der Nähe der Universität Leipzig befindlichen Handbuchbinderci zu einem umfangreichen Großbetrieb entwickelt hat und das Vertranen der angesehensten deutschen Verleger genießt. An die Urmengeschichtc schließt sich eine Schilderung der technische» Betriebe an, deren Einrich tungen im Zeichen der Zweckmäßigkeit und sozialen Fürsorge getroffen worden sind. Im Anhang finden wir eine Zusammenstellung der »Werke von besonderer Bedeutung oder Popularität, deren Einbände von H. Sperling stammen«, und im Anschluß daran eine Anzahl ver kleinerter Wiedergabe» künstlerischer Handeinbände, die nach Künstler- Entwürfen i» eigener Werkstatt hcrgestellt wurden. Satz und Truck der Festschrift stammen von der Spamerjchcn Buchdrnckerci in Leipzig, Ein- bandcntwurf, Buchschmuck und Initialen von A. Pichler, Leipzig. Der Druck der prachtvollen mehrsarbigen Beilagen, die Luxnscinbände ver anschaulichen, wurde von der Firma Fischer L Wütig in Leipzig ans- gcführt. Der Einband der Festschrift ist eine kleine Mcisterleistnng der jubilierenden Firma. Das von Pros. Bruno Hsroux stammende Titelbild nach einer Originalradierung ist ein wunderbar getroffenes Porträt des derzeitigen Senior-Inhabers Kommerzienrat Alfred Sperling. Neben der vorstehenden wurde eine Luxusausgabe, gedruckt auf echt Bütten und mit der Originalradiernng von Prof. Horoux ver sehen, veranstaltet und in Halblcder, z. T. in Ganzleder gebunden. Kurt Loclc. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — -W? — Postscheckkonto. — » — In das Adreßbuch neu anfgenommenc Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — HandelS- gcrichiliche Eintragung lmit Angabe des Erscheinnngstags der zur Be kanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 11.-18. Juli 1S21. Vorhergehende Liste 1SL1, Nr. 180. Ahrcns, H., L Co. Ns., Nokohama. Die Zweigniederlassung Bremen ist aufgehoben. sDir.j 1073
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