X- 229, 2V. September 1927. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel. 8216 Karl kartli vie voqmotik im knß«orl 1. konä vie Lekre vom Vlorte Loller prolegomena einer chriftl-ichen Dogmatik Geh. ca. RM. s.—, geh. ca. RM. jo.— Die Theologie Larl Barths steht >m Brennpunkt des öffentlichen Interesses. Man muß weit zurückgehen in der Geschichte der Theologie, um eine Persönlichkeit zu finden, die so von ver schiedensten Seiten immer wieder zum Gegenstand der Betrachtung, der Würdigung, der Polemik gemacht wird. Alle Richtungen haben sich auf die bisher erschienenen Schriften Barths gestürzt und ihnen zum Teil mit allzu großer Lühnheit ein besonderes theologisches System zu entnehmen sich bemüht. Larl Barth hat im großen und ganzen zu diesen Streitschriften nicht das Wort ergriffen. Was er zu antworten hat, legt er nun in Form eines dogmatischen Entwurfes vor. Aus ihm wird man sehen, wie kurzschlüssig die meisten semer theologischen Gegner und auch seine Bewunderer geurteilt haben. Larl Barths Entwurf ist eine Dogmatik. „Nichts als eine Dogmatik!" werden viele aufatmend oder auch enttäuscht sagen, alle diejenigen nämlich, die um jeden Preis einen Propheten oder einen kirchlichen Demagogen in Larl Barth sehen wollen. Er selbst aber ist besonnen auf dem Wege weitergegangen, den er schon im Vorwort zu seinem Römerbrief bezeichnet hat. Er will nichts tun, als dazu beitragen, daß das Wort Gottes in der Gegenwart wieder vernommen wird. So gilt sein Bemühen als Systematiker der Besinnung an jene reine lehre, die predigt möglich machen kann. Er lehnt sich dabei stärker, als man ver muten möchte, an die theologische Tradition an, aber schon die Sprache dieser Dogmatik zeigt, daß es ihm nicht um konservatives Festhalten alter Lehren zu tun ist, sondern darum, gegen jene moderne Anmaßung um jeden Preis originell und geistvoll zu sein, Einspruch zu erheben und hinzuführen zu der Erkenntnis der Sache, die ja als Angelegenheit der christlichen Lirche vor Jahrhunderten genau so wahr war wie heute. Karl korlli krklörunq 6« Pßnlipperknet« Geh. ca. RM. 4-, geb. ca. RM. d.do Larl Barth als Ausleger der Schrift braucht wohl keine besondere Empfehlung. Seine Römer- brieferklärung ist wohl der Lommentar der Gegenwart, der auch über die Lreise der Theologen hinaus die meiste Verbreitung gefunden hat, und seiner Vorlesung über den ersten Lorinther- brief ist ein ähnliches Schicksal beschieden gewesen. Hat Larl Barth in beiden Briefen vor allen Dingen die großen, grundsätzlich wichtigen Stücke der christlichen Verkündigung in den Mittel punkt stellen müssen, so gibt ihm die Erklärung des Philipperbriefes Gelegenheit, den Brief des Apostels, der am persönlichsten gehalten ist, der Gegenwart lebendig zu machen. Schon dieser Umstand wird die Vorlesung nicht nur für den Pfarrer und Religionslehrer zu einem wert vollen Mittel der Vorbereitung machen, sondern auch dem Laien die Möglichkeit verschaffen, tief in den Inhalt der Schrift einzudrmgen. T (kr. Koker Verlos / Nimcken