Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1927
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- 1927-09-20
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- 20.09.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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220, 20. September 1827. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Noch kein Urhcbcrrechtsschutz deutscher Werke in Rußland. Eine Berliner Zeitung brachte kürzlich eine Mitteilung ans Moskau, nach welcher die Verhandlungen Rußlands mit Deutschland über neue Urheberrechtsschutzverträge dem Abschluß nahe seien. Diese Nachricht trifft nicht zu. Derartige Verhandlungen sind allerdings in dem im Oktober 1925 in Moskau abgeschlossenen Abkommen über den gewerblichen Rechtsschutz ausdrücklich vorgesehen und es sind der Sowjetrcgicrung als Unterlage für diese Verhandlungen auch deutsche Vorschläge übermittelt worden. Eine schriftliche Stellung nahme der Sowjetregierung dazu steht jedoch noch aus. Erst weun sie vorliegt, werden sich Zeitpunkt und Aussichten der Verhand lungen übersehen lassen, auf deren baldigen Beginn deutscherseits Wert gelegt wird. Die Internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig teilt mit, daß wegen des früheren Einbruchs der Dunkelheit die Öffnungszeit um eine Stunde früher gelegt wurde. Die Ausstellung ist bis zum Schluß (2. Oktober) nunmehr täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Autorcn-Abende der Waldow'schen Buchhandlung in Frankfurt a. O. — Für das Winterhalbjahr 1927/28 sind 5 Abende vorgesehen, und zwar werden sprechen am 10. Oktober Ludwig Finckh, am 7. November Frank Thie ß, am 9. Januar Agnes M i e g e l, am 0. Februar Neiuhold Brau n und am 5. März Rudolf P r e s b e r. Die Abende finden in der Aula des Friedrichsglimnasiums statt. Der Eintrittspreis für alle 5 Abende beträgt nur Mk. 10.— bzw. M. 7.50. Die »Ausstellungsbuchhandlung München« ist ein vor mehreren Jahren von etwa 30 Münchener Verlegern und Sortimentern ge gründetes Buchhandelsuntcrnehmen. Zweck dieser Firma ist, bei Ausstellungen und ähnlichen Anlässen den Verkauf oder auch nur das Ausstellcn der jeweiligen einschlägigen Literatur (Bücher und Zeitschriften) durchzusühren. Zum zweiten Male ist in diesem Jahre anläßlich der Ausstellung München 1927 »Das Baye rische H andwer k« die Ausstellungsbuchhandlung in Erscheinung getreten. In der Halle l, der Haupthalle, dicht neben der »Gol denen Stadt«, dem Hauptanziehungspunkt der gesamten Ausstel lung, hat die Buchhandlung einen Verkaufsraum von etwa 80 qm. Die Einrichtung des Raumes besorgte nach Angabe der Geschäfts führung der Buchhandlung Herr Architekt Grünzweig-Miinchen im Aufträge der Ausstellungs-Bauleitung (Oberstudiendirektor Archi tekt Wiederanders). Für die etwa 70 verschiedenen handwerklichen Berufe liegt die Fachliteratur übersichtlich geordnet aus. Aus eigenen Regalen die vielen Fachzeitschriften. Nette und bequeme Sitzgelegenheiten laden zum längeren Verweilen ein. Zur Unterstützung dieser zentralen Verkaufsstelle weisen Plakate in einzelnen handwerklichen Abteilun gen auf die Buchverkaussausstellung hin. In verschiedenen Ständen der einzelnen Hallen sind außerdem Fachbücher mit kurzem Hinweis auf die Verkaufsstelle aufgelegt, ebenso an manchen Stellen Probe nummern von Zeitschriften zur Gratisvertcilung an Interessenten. In der Verkaufsabteilung hat der van Vliet-Verlag, München, seinen Bildervcrlag ausgestellt: Reproduktionen handwerklicher Darstellun gen nach alten Kupferstichen. Die gerahmten Bilder an den Wän den sowie die übersichtlich geordneten losen Drucke geben den Fach büchern eine geschmackvolle und sinngemäße Umrahmung. Die Einrichtung einer solchen Fachbuchhandlung, wie sie hier besprochen wird, ist eine selten langwierige und schwierige Auf gabe. Abgesehen von der Tatsache, daß es sich um die vollständige Neueinrichtung eines regelrechten Sortimentsbetriebes handelt, ist die Beschaffung der hier notwendig gewesenen Literatur eine sehr undankbare Aufgabe gewesen. Im Spätherbst vorigen Jahres be gannen bereits die vorbereitenden Arbeiten, die Verhandlungen mit der Ausstellungsleitung wegen des Alleinverkaufsrechts, der Pacht summe und all den Dingen, die für die spätere Entwicklung eine wichtige Voraussetzung waren. Wo aber die Literatur hcrfinden? Es sollten und durften vereinbarungsgemäß nur Fachbücher ausge stellt werden, also Literatur von und über das Handwerk, bei etwa 70 verschiedenen Berufen. Das Nächstliegende und Übliche wurde auch hier versucht. Ju einer halbseitigen Anzeige im Börsenblatt wurde der in Frage stehende Verlag aufgefordert und gebeten, Ver lag s v e rz e i ch n i s s e der Werke einzuscndcn, die für eine hand werkliche Fachbuchhaudlung in Frage kommen. Der Erfolg da von waren etwa 5 — 8 V e r l a g s a n g e b o t e und diese zum Teil nicht geeignet. Bei früherer Gelegenheit und selbst wieder holter Anzeige mußte leider die gleiche Erfahrung gemacht werden. Es sei deshalb gestattet, auf diese betrüblichen Umstände besonders hinzuweisen, auf das absolute Versagen des einschlägigen Verlags und die völlige Nichtbeachtung solcher Anzeigen. Es mußte jetzt auf anderem Wege versucht werden, die vorhandene einschlägige Lite ratur zu erfassen und erst einmal bibliographisch festzulegen. Hier bei sei der Firma Boyscn K. Maasch in Hamburg vielmals ge- 1138 dankt für die unaufgeforderte Übersendung des von dieser Firma herausgegebenen »Spezialkatalogs für das Handwerk«. Um vor allen Dingen aber auch diejenige Literatur zu bekommen, die in Hand werkskreisen besonders geschätzt ist, wurde mit Unterstützung der Ausstellungsleitung ein Rundschreiben an sämtliche Berufsinnun gen erlassen mit der Bitte um Bekanntgabe aller derjenigen Bücher und Zeitschriften, die nach Ansicht der Innungen in der Fachbuch handlung nicht fehlen dürften. Wenn später das aus diese und noch manch andere Weise zusammengestcllte Material nicht vollständig zur Ausstellung und zum Verkauf kommen konnte, so lag es meistens daran, daß die betreffenden Verlage, die teilweise dem Buchhandel gar nicht angeschlossen sind, die erbetene Beteiligung ablehnten. Trotz dem die Geschäftsführung der Ausstellungsbuchhandlung schon im voraus mit dieser letztgenannten Möglichkeit rechnete, hielt sie es für ihre wichtigste Aufgabe, bei der Einrichtung der Buchhandlung die größtmögliche Vollständigkeit der Literatur herbeizusühren. Ob nun die aufgewandte Arbeit und die Durchführung der Buch-Verkaufstelle sich geschäftlich lohnt, kann erst nach Schluß der Ausstellung gesagt werden. Das eine steht aber heute schon fest: daß ein allenfallsiger Gewinn in keinem Verhältnis steht zu den Bemühungen, die nötig sind, um eine solche Buchhandlung, die zudem nur 5—6 Monate besteht, einzurichten, zu unterhalten und mehr oder weniger reibungslos bis zum Schluß durchzuführen. Im ganzen gesehen wird die Gewinn- und Verlustmöglichkeit sich hier ähnlich verhalten wie bei anderen derartigen Gclegenhelten. Große Verdicnstaussichten bestehen wohl in keinem aller vorgenommencn Versuche. Da drängt sich dann logischerwcise die Frage auf, ob der Buchhandel Risiken, Sorgen und Mühen auf sich nehmeu soll, die iu den meisten Fällen noch Verluste mit sich führen. Diese Frage verneinen hieße die Notwendigkeit verkennen, allgcmcingültige und besonders in die Breite wirkende Buchpropagauda zu machen, überall da, wo nur eben Möglichkeiten dazu bestehen. Bemühen sich doch auch andere Berufe, in teils viel stärkerem Ausmaße, das Interesse der Verbraucher gerade auf ihre Artikel und Leistungen stets und immer wieder hinzuweisen. Es sollte deshalb niemals unterlassen werden, besonders auch bei Ausstellungen, zu versuchen, eine einschlägige Buchhandlung auzugliedern. Stoßen die Ver braucher gerade auch bei solchen Gelegenheiten immer wieder auf das Buch, so besteht kein Zweifel, daß daraus mancherlei Anregun gen entstehen, die dem Buche alte und auch neue Freunde wieder zuführcn. Ist erst einmal das Interesse wieder geweckt, so folgen daraus später Käufe zum Nutzen des Gesamtbuchhandels. Wenn der unternehmende Ortsvereiu auch nicht selbst in jedem Falle den Nutzen in klingender Münze mit nach Hause tragen kann, so darf er doch überzeugt sein davon, daß er im Dienst der allgemeinen Buchwerbung einen wertvollen Beitrag geleistet hat. Also, nicht aufhören mit Ausstellungsbuchhandlungen und ähnlichen Unternehmungen, son dern nach Mitteln und Wegen fahnden, um noch mehr als bisher neben den anderen Bcrusszweigen unsere Ware, das Buch, zu zeigen, um es mit der breiten Verbrauchcrmasse in Berührung zu bringen. Hanns Severin g. Kunstausstellungen. Das Kunsthaus Julius Brauer in A l t e n b u r g Thür. zeigt im September eine Sonder-Ausstellung des bekannten Pferdemalcrs Völckcrliug-Dresdeu. Bei dieser Ge legenheit sei erwähnt, daß die prachtvolle barocke Fassade des Hauses soeben von Künftlerhaud wieder hergestellt wurde. Auf der Septemberausstellung des Sturm iu Berlin W 9, Potsdamer Str. 131a, werden Klebebilder von M ar Malpricht gezeigt, ferner Sturmgcsamtschau. Die Ausstellung ist täglich von 10 —6 Uhr, Sonntags von 11—2 geöffnet. Die Galerie Neumann L Nierendorf in B erliu W 35, Lützowstraße 32, eröffnet am 24. September, nachmittags 5 Uhr, eine Ausstellung neuer italienischer K u n st. Es handelt sich um die unter der Bezeichnung »Novecento Italiano« bekannte Zusammen stellung, die einen Überblick über die interessantesten italienischen Maler der Gegenwart gibt und zuerst in Mailand gezeigt wurde. Die Eröffnung findet in Gegenwart des italienischen Gesandten statt. Die Galerie Neue Kunst Fides in Dresden- A., Struve- str. 6, bereitet eine umfassende Ausstellung der Aquarelle, Gouachen, Unterglasbilder und Zeichnungen von Franz Marc vor, die An fang Oktober eröffnet wird. Zum erstenmal wird dabei diese wich tige Seite von Mares künstlerischem Schaffen repräsentativ gezeigt werden durch die Vereinigung sämtlicher Werke aus dein Nachlaß sowie aus Museums- und Privatbesitz (darunter auch die berühmten Aquarell-Postkarten an Else Lasker-Schüler aus dem Kronprinzenpalais, Berlin). Das Münchner Graphische Kabinett (Leitung G. Franke) am Wittelsbacher Palais bereitet für Oktober eine umfas sende Ausstellung des in Deutschland noch kaum bekannten graphi schen Oeuvre von Odilo nNedon (1840—1916) vor. Diese Veran
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