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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1921
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- 1921-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1921
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VorjerMall s. d. Dtschn. Buchhandel. Redakttoneller Teil. t71, 25. Juli I92l. mit den Worten zurückschicktc: »Noch nicht, mein lieber Boche!- , im Gegenteil, sie werden unter Umständen saugrob, und es wird wenig Antiquare geben, die nicht Briese wie den folgenden von früheren Kunden erhalten haben: Das sind keineswegs angenehme Erfahrungen; auch dann kann man noch nicht leichten Herzens darüber hinwegkommen, wenn man bedenkt, datz es sich dabei doch schließlich nur um Aus nahme» handelt. Einschllchtern lassen dürfen wir uns aber da durch nicht; wir müssen den Markt, den wir früher halten, lang sam und stetig zurückerobern; sind wir doch gerade jetzt auf ihn mehr noch angewiesen, als je zuvor. Datz er uns noch nicht wieder ganz offensteyt, an dieser Feststellung wird nichts dadurch geändert, daß einzelne Antiquare einen sehr lebhaften Ausland verkehr, datz sie ihre alten Kunden nicht nur wieder-, sondern so gar neue von Bedeutung hinzuerworbcn haben. Fördernd dabei ist, datz die »Aufschläge -, die so verwirrend und verstimmend wirkten in ihrer uneinheitlichen Höhe, jetzt all mählich ganz verschwinden; aber zu bedauern ist es dabei, daß damit zugleich eine absolute Preishöhe notwendig wird, die für die Mehrzahl der Jnlandkäufer geradezu prohibitiv wirken mutz. Nicht alle sind besonnen darin, sondern es lassen sich manche durch ihre Begierdenhastigkeit den Kopf derart verdrehen, daß sic ganz unmögliche Summen fordern. Soweit das die Händler betrisst, wird es sich unter dem Einfluß der Konkurrenz alsbald regeln. Denn die Konkurrenz ist jetzt wieder da, die bewußte Konkurrenz, die lange Zeit ausgeschaltet war. Privatleute — einzelne natür lich — werden aber noch länger an dem Wahne sesthalten, aus der Dollarbasis (1 Dollar 75 Mark!) noch nachträglich Kriegs gewinnler werden zu können. Es ist noch nicht lange her, daß die Antiquare ein ziemlich zurückgezogenes Dasein im deutschen Buchhandel führten. Sie waren zwar allmählich auch zu recht bedeutenden Exporteuren geworden; man kannte sie und schätzte sie, aber man übersah sie auch, wenn es sich um wichtige Entscheidungen handelte. Das kam daher, daß sie keine Vertretungen ihres Stan des hatten, sondern eigenbrötlerisch, ein jeder für sich allein, lebten und schafften. Nachdem die Not sie jetzt zusammengefügt hat und nun drei Vereine bestehen, die sich in gutem Einver nehmen in die Hände arbeiten, finden sie, daß doch recht viel Ge meinsames zu tun ist. Sid werden es auch durchsetzen, datz man ihnen in allen den Entschließungen, die den ganzen Buchhandel und damit auch sie mitbetreffen, die Beachtung beim Raten und Taten zuteil werden läßt, die zu beanspruchen sie ein Recht haben. Wenn das auch ein nicht unwesentlicher Teil ihrer Tätigkeit ist, so doch nicht der einzige. Es heißt, sich allmählich auch mit den übrigen Vertretungen zusammenzufinden zu gemeinsamer Ab wehr von Schäden, die von außen drohen, oder schon bestehen und zu beseitigen sind. Der Verein der Berliner Buch- und Kunstanti quare hat kürzlich eine Sitzung gehabt, in der er sich mit den Schäden der Luxus st euer beschäftigte. Dabei sind ganz wertvolle Feststellungen gemacht und Erfahrungen ausgetauscht worden, durch die alle Befürchtungen, die man schon vor der Ein führung des Gesetzes haben konnte, noch übertroffen werden. Es handelte sich dabei mehr um die praktische Durchführbarkeit oder vielmehr Undurchsllhrbarkeit des Gesetzes und um die man nigfachen Möglichkeiten, ihm zu entgehen, wie sie besonders von privaten Käufern und Verkäufern und vom irregulären Handel benutzt werden, keine Anleitung also, im Gegenteil, eine War nung; weniger um das kulturelle Moment. Es wird aber über beide Seiten des Schadens, den das ganze umständliche Gesetz stiftet, demnächst ausführlicher zu reden sein, und der Verein der Berliner Buch- und Kunstantiquare wäre dankbar, wenn ihm zu Händen seines Schriftführers (Philipp Rath, Berlin-Wilmers dorf, Wilhelmsaue 14) weiteres Material — vertraulich oder offen — zur Verfügung gestellt würde, das bei einem geplanten Vorgehen gegen das Gesetz Verwendung finden könnte. Der äußere Gaixg des Antiquariats im vergan genen Vierteljahr war ziemlich lebhaft. Eine ganze Reihe grö ßerer und kleinerer Versteigerungen hat stattgefunden; «Ber lin bei Josef Alt mann, bei Amsler r- Ruthardi (Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte des l5. bis lg. Jahr hunderts, darunter Doppelstücke ans dem Berliner Kupferstich- kabinett), bei S. Martin Fraenkel mehrere, im Graphi schen Kabinett am Kursürstendamm, bei K. E. Henrici (dekorative Kunstblätter, Bildnisse, Handzeichnungen, Bildnis- und Buchminiaturen; Autographen aus dem Nachlaß von Moriz Karriere usw.), bei Leo Liepmannssohn (Autographen) und bei Max Perl (alte und moderne Graphik); in Bonn in M. Lempertz' Buchhandlung und Antiquariat die der Gräflich Bocholtz'schen Bibliothek aus Eltville, einer Schloßbibliothek, die neben schönen und wertvollsten Einzelwerkcn die bändereichsten Enzyklopädien älterer Zeit umfaßte: Diderot und d'Alembert, Ersch und Gruber, Krünitz, Zedler u. a.; ebenso die der Bibliothek des Prof. Wygodzinski; in Danzig bei M. Bruckstein L Sohn; in Leipzig bei Oswald Weigel mehrere, darunter die der Bibliothek Cajeri, mit Drrik- ken kleineren und kleinsten Formales; in Köln bei Crcutzcr (Kupferstiche, Lithographien, Holzschnitte usw.); bei K. A. Staufs (Blätter und Bücher zur Geschichte von Köln) und in Wien bei Gilhofer L Ranschburg (Schöne Literatur, Luxusausgaben und wissenschaftliche Literatur). — Nach und nach werden auch die ausländischen Versteigerungen wieder Wert für uns gewinnen; in gewöhnlichen Zeiten wären wir in Amsterdam bei De Vries (vibliotkeca gsograpki«), im Haag bei van Stockum (Ribliotksque cku cbLteau cko voxoa, darin besonders »liebes reiiures 80 Maroquin rouge aneien«) und in Leiden bei E. I. Brill (a rare eolleetiou ok (ibinese printeck dcobs) als gute Käufer sicher ausgetreten. Von Antiquarkatalogen sind mir in den letzten drei bis vier Monaten aus Deutschland rund 70 Stück bekannt ge worden (— vielleicht gibt es also noch mehr), und aus dem Aus land sind mir an 20 zugegangen (hier sind natürlich unendlich viel mehr erschienen). Die hohe Zahl der in Deutschland erschie nenen Kataloge zeigt, daß die Übergangszeit vom Krieg in den Frieden nun Wohl ihr Ende erreicht hat, daß wir uns an die zunächst so hoch erscheinenden Unkosten (vielleicht sind sie es gar nicht) und die dadurch bedingten, uns anfänglich ebenso absurd vorkommenden neuen Preise allmählich gewöhnt haben. Da ist ja selbstverständlich noch vieles nicht in Ordnung; es heißt zu- meist noch tasten und raten; das richtige Maß der Preisfestsetzung findet vielleicht überhaupt noch keiner. Aber über diese Zeit der Versuche werden wir doch Wohl alsbald hinaus sein. — Die ge ringe Zahl der ausländischen Kataloge, die zu uns gekommen sind, lehrt uns aber, daß man noch kaum aus uns als Käufer rechnet. Schwer ist es ja auch bei diesen Unterschieden im Werte des Geldes. — Nun heißt es, eine Auswahl dieser Kataloge hier einzeln zu erwähnen: Zwei Jnkunabelverzeichnisse sind erschienen — ich glaube, es sind nach Friedensschlutz die ersten Sonderkataloge auf diesem Gebiete —, der eine (Kat. 492) bei Karl W. Hiersemann in Leipzig mit 140 Nummern, der andere, als Heft 3 des Frankfurter Bücherfreundes, Jahrg. 14, beiJoseph BaerL» Co. in Frankfurt a. Main mit 142 Nummern; ein merk würdiges Zusammentreffen, wenn man die fast gleiche Zahl der Wiegendrucke bedenkt; noch merkwürdiger, wenn man sicht, datz 16 Inkunabeln den beiden Katalogen gemeinsam sind. In ihrer Erhaltung und ihrem äußeren Kleide sind diese 16 Drucke öfters verschieden, und auch ihre Preise gehen unter Umständen weit aus einander. Der Katalog von Hiersemann ist nach dem Alphabet der Städte geordnet und enthält auch eine ganze Reihe außer deutscher Drucke, der Baer'sche hat, mit Ausnahme von 11 ömi- scheu, nur deutsche, die auch nach Städten eingeteilt sind, die aber zeitlich, je nach dem Einführungsjahr der Buchdruckerkunst da selbst auseinander folgen. Das Verzeichnis von Baer hat 6 Ta feln und 32 Textabbildungen. Bei Joseph Baer L Co., Frankfurt a. M., sind fer ner herausgekommen: Kat. K69. kivliotbecs ^siatica. I Asiens IOVO
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