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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1921
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- 1921-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1921
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Redaktioneller Teil. X° 210, 8. September 1921. z. B. ein in München erschienenes Bnch sollte bei einem Normalrabatt von 30 Prozent in München und Leipzig mit 25 Prozent den dortigen Buchhändlern geliefert werden. Das deutsche Reich wäre aber in drei Postzonen zu teilen, sodaß Buchhändler der ersten Zone 27,5 Prozent, der zweiten Zone 30 Prozent, der dritten Zone 35 Prozent Rabatt er hielten. Diese Differenzierung des Rabatts würde die Verleger nicht mehr belasten als die vagen »Verträge von Firma zu Firma«, im Gegenteil, da ja doch der größte Bttchcrbezug von den Bücherzentren ausgcht, so würde sich gewiß leicht ein müheloser Mehrverdienst fest- stellcn lassen, während die Provinzsortimenter ihren Dank für die Er füllung einer so natürlichen und begründeten Forderung mit dem Weg fall der Sortimenter-Teuerungszuschläge quittieren würden. Bevor man sich jedoch nach Regulierung der Gestehungskosten zum Wegfall der Sortimentcrzuschläge entschließt, müßte die Rabatt- frage gelöst werden, aber individuell, nicht nach der Person des Be stellers, wie jetzt, sondern nach dem Preise des bezogenen Werkes. Es ist für den Verleger heutzutage unmöglich, bei billigen Publikationen (bis ^ 10—20) einen solch ausgiebigen Rabatt zu gewähren, daß der Sortimenter zufrieden sein kann; hingegen wird bei einem Werke über 100.— mehr und rascher verdient, auch wenn es mit nur 25 Prozent geliefert wird. Es dürfte nicht schwer zu beweisen sein, daß man bei billigen Kollektionen selbst bei 50 Prozent zuseht, während sich bei Gebr. Borntracgers Verlag, der bekanntlich nur 20 Prozent gewährt, noch ein bescheidener Gewinn hcrausrechnen ließe. Daraus ergibt sich: B ei Werken u n t e r 20.- istunbedingt einSor- t i m e n t e r z n s ch l a g nötig, bei Werken über .»// 20.— kann derselbe entfallen, falls der Norm al- rabatt 3 0 Prozent beträgt und seine Differen zierung beachtet wird. Mit anderen Worten, es ist eine direkte Unbill, vom schönwissen schaftlichen Verlage, der bei der Bestimmung der Ladenpreise noch mehr Rücksichten zu nehmen hat als der wissenschaftliche, mehr Rabatt zu fordern als von dem wissenschaftlichen; es ist auch andererseits un möglich, jedes wissenschaftliche Werk ohne Zuschlag zu verkaufen, sofern es nicht mindestens 20.— kostet. Rur ans dieser einzig richtigen, nach keiner Seite hin einen Zwang ausübenden Grundlage kann, glaube ich, ein billiger und dauernder Friede im Buchhandel herbeigeführt werden, vorausgesetzt, daß die Verleger-Sortimenter sich anschließen, nnd Zweckvereinigungcn nicht als Buchhändler, sondern mit verkürztem Rabatt beliefert werden. Bei dieser Gelegenheit sei auch ausdrücklich darauf hingcwiesen, daß die Unsicherheit des buchhändlerischen Verkehrs in der Nachkriegs zeit viel zur Verärgerung beiträgt, und daß sich noch andere Unarten als Usancen im Buchhandel herausgebildet haben, die mehr Unbill nnd Verluste znfügcn als die 6 oder 10 Prozent Mehrrabatt, die man er kämpfen ivill, nnd die bei dieser Gelegenheit beseitigt werden müssen. Die Verleger halten sich noch immer an die Versendungslistc ihres Vereins, ein ominöses Instrument, das bei mangelhafter Ge wissenhaftigkeit so manchem soliden Sortimenter eine böse Note ein brockt. Manche Verleger springen ganz willkürlich mit ihren Abneh mern um, sperren ihnen ohne Veranlassung mitten im Fahre das Konto, verlangen Vorauszahlung minimaler Beträge, ohne an die da durch verursachte Verzögerung zu denken, gerade als ob sie ihrem Kom missionär die kleine Jnkassogebühr nicht gönnten, oder behalten die Originalbestellzettel, wodurch unnütze, aber kostspielige Rückfragen nötig sind, abgesehen von der vielen Zeit, die vertrödelt wird. Am ärgsten sind aber die vielen Fchlexpeditionen, die zum Teil ihren Grund in dem minderwertigen Personal haben, dem die Expedition anvcr- rraut ist; wie oft kennt cs den eigenen Verlag nicht, wie selten gibt cs sich Mühe, einen Auftrag ordentlich zu verstehen? Mittels Postkarte einlaufende Bestellungen werden direkt erledigt, auch wenn ausdrücklich über Kommissionär bestellt wurde. Die wenigsten Verleger liefern in Leipzig anS, auch wenn das n oder al im Adreßbuch steht; jedenfalls sollte das n zeitlich begrenzt werden, z. B. »5 (nur die Erscheinungen der letzteil 5 Fahre). Aber auch die Sortimenter sind leider selten exakt in der Be stellung; alles wird »fest« bestellt, auch wenn die Firma beim Verlage nie ein Konto besessen hat, oder wenn cs sich um Antiquaria handelt, die nur bar geliefert werden. Infolgedessen wird auch der Zahlungs modus (Barsaktur über Leipzig, direkte Postscheckzahlung) nicht ange geben. Dem Verleger bleibt dann nichts übrig, als noch so dringend Verlangtes über Leipzig bar zu expedieren. Oder, ohne Rücksichtnahme auf das erhöhte Porto, das Gewicht nnd den Wert des Bestellten, wird alles »direkt zur Post« verlangt, so daß die bloße Zusendung oft den ganzen Gewinn anffrißt. Auch mit der politischen Neugestaltung von Europa finden sich die wenigsten zurecht, verwenden Jnlandpvrto, trotz dem der Bestimmungsort jetzt leider schon Ausland geworden ist. 1318 Weshalb endlich spielen in dem Kampf zwischen Verlag und Sor timent die Kommissionäre eine so sehr zurückhaltende Nolle? Sie werden sehr zu Unrecht bloß als die Lastträger oder Bankiers des Buchhandels angesehen. An ihre Vermittlerrolle aber hat bisher nie mand gedacht. Großkapitalistisch anfgebaut, neigen sie bisher sich stets mehr auf die Seite der Verleger, ganz so wie das Barsortiment, ohne zu bedenken, daß sie nur am Sortimenter wirklich verdienen, trotz der größeren Mühe, die der letztere verursacht. Hat je schon ein Kommis sionär den Mut aufgebracht, Verlegern zu kündigen, die plötzlich über Leipzig auch nur gegen Voreinsendung des Betrages liefern? Viel eher geben sie den Sortimenter auf, der strenge darauf sieht, daß »Be träge über 20.—« direkt gezahlt werden. Wie soll der Kommissionär mit Lust nnd Liebe, mit der nötigen Pünktlichkeit und Exaktheit ar beiten, wenn ihm die leichteren Einkommensquellen abgeschöpft werden ? Den meisten der gerügten llbelstände ließe sich durch ein verständi ges Zusammenarbeiten der drei Gruppen leicht abhelfen. Statt der ominösen Versandlisten des Verlegervereins sollten die Sortimenter, denen an einem klaglosen Verkehr mit den Ver legern gelegen ist, aus eigener Initiative, — am einfachsten durch die Bnchhändlcrgilde als größten Sortimenterverein —. eine Sorti ment c r l i st e herausgeben. Jede der Firmen verpflichtet sich durch ihre Eintragung n) jede direkte Zusendung sofort nach Eintreffen direkt zu be gleichen, 1>) Bar- nnd feste Bestellungen, sowie Barfakturen bis zur Höhe von 200.—, 300.— anstandslos ohne vorherige Anfrage seitens des Kommissionärs einzulösen, hingegen e) wahren sie sich das Recht, Fehlexpcditionen binnen 4 Wochen bei sofortiger Benachrichtigung des Verlegers bar remittieren zu dürfen. Den Sortimentern wiederum wird eine »V e r l c g e r l i st e« zugc- stellt, in der alle jene Verleger genannt werden, die unter Rücksicht nahme auf die von den Sortimentern der Gilde gegenüber cingegangencn Verpflichtungen diesen rasche und billige, auch direkte Expedition Zu sagen und begründete Nemittenden innerhalb 4 Wochen anstandslos bar zurlickzunehmen sich verpflichten. Ein permanentes Schiedsgericht schlichtet etwaige Differenzen: dieses besteht aus einem Kommissionär, einem Verleger nnd einem Sortimenter, tagt einmal in der Woche, und entscheidet alle ihm von den Kommissionären mit den nötigen Unterlagen vorgclegten Streit fälle, hat aber auch das Recht, unter Umständen die Streichung einer Firma ans den Listen zu beschließen. Mit friedlichen Mitteln also, ohne kostbare Kräfte vergeudende» Kampf ist es möglich, bei allerseits gutem Willen die stramme Orga nisation des Buchhandels zu erhalten und zu festigen: warum also sich ihrer nicht bedienen? Berichtigung. lVergl. Bbl. Nr. 140.) In dem »Eingesandt« vom 18. Juni 1921 behauptet der Verlags- bnchhändler Richard Carl Schmidt u. a., daß ich mich nun sogar um seine Bureauräume bemühe. Solche Ansmietnngsbemiihungen oder auch nur eine bezügliche Äußerung habe ich nicht gemacht. Davon, daß Genannter »größere Bureauräume«, bzw. ein »Geschäftshaus« sucht, habe ich erst durch das »Eingesandt« Kenntnis erhalten. Berlin, den 3. September 1921. V e r l a g C a r l S ch m i e d. Rudolf Schade. Staubsauger. Hat ein Kollege den neuen elektrischen Staubsauge-Apparat vF-amos« im Gebrauch, und welche Erfahrungen hat er damit ge macht? Ist er fiir Gleich- und Wechselstrom zu gebrauchen, nnd welche Firma erzeugt ihn? Um Auskunft bittet Earl v. Hölzl, B n ch h., W icn I, Kärntncrring 9. Bestellnummern angeben! (Vgl. Bbl. Nr. 2VL.) »O, daß ich tausend Zungen hätte . . .!« Ziveifellos wird von den Verlagsauslieferern viel gesündigt, daß sie hie Bestell nummern anzngcben vergessen. Aber das Sortiment ist auch nicht schuldlos! Diejenigen sind zu zählen, die bei Zahlungen nnd An fragen an den Verleger die betr. Faktnrennnmmcr angeben, wenn eine solche ausgeschrieben bzw. gedruckt ist. (Und das ist jetzt wohl in den meisten größeren Betrieben der Fall.) Also mögen sic sich beide bessern: der Verleger, daß er die Be stellnummer angibt, der Sortimenter, daß er die Faktnrennnmmcr meldet. Dann »ersparen beide durch diese kleine Mühewaltung Hun derten von Kollegen viel Arger und zeitraubendes Suchen«! H.
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