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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1921
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- Deutsch
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M 212, 10. September 1921. Redaktioneller Teil. alles an einer zentralen Stelle vereinigt bleibt. So kann z. B. eine Arbeitsteilung in der Weise vorgcnommcn werden, datz meh rere Angestellte die Verschreibung gemeinsam vornehmen oder dem einen die Verschreibungen, dem andern das Erledigen der eingehenden Sendungen übertragen wird. Sind die ^-Zettel sorgfältig ausgefüllt, so können die Bestellungen an die Verleger ohne große Schwierigkeiten auch durch eine jüngere Kraft ans der Schreibmaschine ausgeschrieben werden. In diesem Falle wird natürlich ein Nachprüfen der ausgehenden Bestellungen durch eine Verantwortliche Persönlichkeit erforderlich sein. Zum Verschreiben selbst können die alten Büchcrzcttel und Bestcllkarten, wie sie schon zu Urgroßvaters Zeiten gebräuchlich waren, verwendet werden, die höchstens einen die neuen Zah- lnngsweisen bezüglichen Zusatz erhalten. Diese einfachen, klaren Bestellt,ordinär bilden eine bei weitem kleinere Fehlerquelle als die vielfach gebräuchlichen verbesserten- Bücherzettcl mit ihrem oft unheimlich ausgedehnten, verwirrenden Text, der höchstens die glatte Ausführung der Bestellung erschwert. Bei der Einrichtung dieses Systems wird die Kostenfrage keine große Rolle spielen, da Bestell bücher auch sehr teuer sind. Die beiden hier abgedruckten Zcttelcntwürfc sollen nur als Anhalt dienen. Sie können nötigenfalls de» jeweiligen besonderen Ver hältnissen nach mehr angepaßt werden, insbesondere wenn das betreffende Geschäft mehrere Abteilungen oder Filialen hat. In diesen Fällen kommt außer einer entsprechenden Vermehrung des Textes unter Umständen auch die Verwendung verschiedenfarbi gen Papiers zur Erreichung einer besseren Übersicht in Frage. Viele Buchhandlungen verfügen bereits über eigene Bestellvor- drncke für den Ladenverkehr und Rcisevcrtrieb, die in der Regel als Ersatz für die U-Zettel Verwendung finden können. Auch braucht an der angegebenen Größe nicht unbedingt sestgehaltcn zu werden: manche Geschäfte werden auch das Hochformat bor ziehen. Aus dem Knndenzettel <n> können beliebig viele Bücher eines oder mehrerer Verleger aufgcsührt werden. Auf die Vcrlcgcr- zettcl <L> sind jeweils nur die von einem Kunden bestellten Bücher desselben Verlegers zu übertragen: in allen anderen Fäl len sind für jedes Werk besondere ^-Zettel auszufüllen. Nur Vormerkungen aus Neuerscheinungen und Neuauflagen können auf einem ^-Zettel vereinigt werden. Bei Lagercrgänzungcn und Neuigkeitsbestelluugen fallen die »-Zettel fort: an Stelle des Bestellers ist dann auf den -^«Zetteln z» vermerken, auf Grund welcher Veranlassung die Bestellung erteilt wurde, z. B. »Lager-, »laut Rundschreiben«, -laut Bbl.-Nr. . . .-. Eine zweckmäßige Lösung der Bestellfrage hebt die Arbeits- freudigkeit im Geschäft und trägt zu einer rentableren Geschäfts führung bei. Auch grundsätzlichen Gegner» jeglicher »Zettel- Wirtschaft- sei dieses System empfohlen, das ihnen hoffentlich eine bessere Meinung über das Kartciwesen bcibringen wird. Viele Wege führen nach Rom! So erhebt auch dieses System nicht Anspruch darauf, das allein richtige zu sein. I. Guldner. Sortimentsbuchhandel und Buchmessen?) Zur 1. Franksurtcr Buchmesse vom 25. September bis t. Oktober ISLt. Seit es Bücher gibt, die aus dem Wege des Handels etuci» weiteren Abnehmer- und Interessentenkreis zugcsiihrt werden, bilden Buch und Buchhandel einen hervorragenden Bcstandtcll aller groben Handels messen. Tic alten deutschen Nctchsmcssc» tu Franksnrt und Leipzig verdankten nicht zuletzt einen große» Teil ihrer Bedeutung und ihres Wcltruhmcs dem Buch, das Messegäste und Käufer aus allen europäischen Länder» in diese Städte lockte. Die Blütezeit der alte» Ncichsmessen mit den ihnen ungegliederten Buchmessen war auch die Zeit des Aufschwunges sür das deutsche Buchwesen und den Buchhandel, dessen Geschichte in diesen alte» Messen wurzelt und der „och heute in seiner Organisation und seinen geschäftlichen Gepflogenheiten zahl reiche deutliche Spuren aus dieser Zeit auswcist. Streben nach Zusammenschluß, Vereinfachung und Vereinheit lichung der Handels- und Vcrkchrsorganisationc» hat während und Obiger Artikel wird von der Propaganda-Abteilung des Mcß- amtes Frankfurt a. M. verbreitet. Red. nach dem Kriege in verschiedene» Handelsstädte» erneut zu Handels messen geführt, die bereits auf recht gute Erfolge zurückblicken können. Die hervorragende Nolle, die das Buch auf den alten Messen spielte, einerseits und andererseits die große Bedeutung des deutschen Buch handels als selbständigen und sür die Gesamtwirtschast wertvollen Wirtschaftskörpers, der wie kein anderer dazu bcrusc» ist, deutsche Kultur wieder in die Welt hinauszutragc» und dem deutschen Volke wieder Achtung zu verschossen, hat auch dem Buche rasch Tore und Wege geöffnet zu den neuen Handelsmessen und die Buchmessen neu ausleben lassen. Nach dem wohlgclungcncn Versuch mit der von der Deutschen Ge sellschaft sür Anslandsbuchhandcl anläßlich der vorjährigen Frank furter Herbstmesse veraustaltete» Buchschau »Das deutsche Buch«, mit der eine Buchmesse verbunden war, wird nun auch der Frankfurter Internationale» Messe eine Buchmesse ungegliedert werden, die be reits lm Rahmen der diesjährigen Herbstmesse erstmals abgchaltcn werden wird. Ei» Stück alte Frankfurter Messe gewinnt damit neues Leben und neue Formen. Über den lokal-historischen Wert hinaus ist die Wiedereinführung von Buchmessen in Frankfurt aber auch von ganz hervorragender allgemeiner, wirtschaftlicher und kultureller Be deutung. Die Zeitereignisse mit ihre» schlimmen Folge» aus allen Gebieten unseres Wirtschaftslebens haben auch innerhalb des deutschen Buch handels und seines Jnteresseukreises Strömungen auSgclöst, deren Wirkungen heute »och nicht übersehbar sind. Die von der allgemeinen Not der Zeit getragenen Bewegungen pochen und rütteln immer un gestümer au dcu Grundfestcu der buchhändlerischen Organisation und drohen diese einzustürzen, wenn es nicht bald gelingt, aus dem immer unentwirrbarer werdende» Chaos hcrausznkommen. Am stärksten be droht ist zweifellos das Sortiment, das nicht nur schwer um die Er haltung sciucr Existenz ringt, sondern auch am meisten unter den An feindungen und einseitig beeinflußten und auf falschen Voraussetzun gen beruhenden Treibereien nicht nur von Außenstehenden, sondern leider oft genug auch von verblendeten und kurzsichtige» Kollegen leidet. ES verwundert daher nicht, daß gerade aus Sorti- mcnterkrciscn der Ruf nach Neuorganisation und nach neuen Ber- kchrsformeu am lautesten ertönt. Ein großer Teil der seitherigen, auf alten traditionellen Überlieferungen aus besseren Zeiten stammenden Gebräuche und Sitten im Buchhandel hat sich überlebt und verursacht dem Sortimenter im Reiche zu hohe Kosten. Er wird daher gezwungen sein, nach neuen, zeitgemäßeren und billigeren Wegen zu suchen, und diese wird er nur finden könne», wenn er genau, w!e alle anderen notleidenden Wirtschaftszweige, sein ganzes Streben auf Zusammen schluß, Vereinfachung und Vereinheitlichung der Handels- und Vcr- kchrsorganisatiou richtet. Aus diesem Streben heraus sind, wie be reits eingangs gesagt wurde, die neuen Handelsmessen entstanden. Sic zeigen also dem Buchhandel, und zwar ganz besonders dem Sorti mentsbuchhandel, einen neuen Weg. Die seitherigen Buchmesse», die Leipziger Bugramcssen sowohl, als auch die mit einer Buchmesse ver bunden gewesene Bnchschau »Das deutsche Buch« 1» Franksurt, cr- srcutc» sich stärkster Beteiligung des Verlages und des größten Inter esses aller Messebcsuchcr. Bvn wirklichem Wert werden die Buch messen jedoch nur sein können, wenn auch das Sortiment im ganzen Reiche ihnen nicht nur Interesse cntgcgeubringt, sondern sich die Vor teile dieser neuzeitlichen Einrichtungen zunutze macht. Reben dem wirtschaftlichen besitzt die Buchmesse auch einen hohe» kulturellen Wert. Wen» von einer kulturellen Bedeutung der Han delsmessen ganz allgemein gesprochen werden darf, so trifft dies in ganz besonderem Maße sür die Buchmesse zu. Das Buch ist die Ver körperung alles geistigen Schaffens und ist der zuverlässigste Grad messer sür die Kultur und das Geistesleben einer Nation. In ihm spiegelt sich alles Kultur- und Geistesleben eines Landes. Durch das Buch wird die Kultur unseres Landes in die Welt hinansgetragc», und durch cs erlangen wir die notwendige Kenntnis fremdländischer Kul turen. So spielt das Buch eine Vermittlerrolle zwischen de» Völkern, die weit aussichtsreicher ist als alle diplomatischen Annäherungsver suche. Das Buch darf daher auf einer internationalen Messe, die, wie die Frankfurter Messe, in hohem Grade dazu diene» soll, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den verschie denen Ländern wieder anzuknllpfen und zu befestige», nicht fehlen. Soll dieser letzte Zweck der Buchmessen voll und ganz erreicht werben, so wird es allerdings in erster Linie nötig sein, daß auch der aus ländische Buchhandel dcu neuen Buchmessen größtes Interesse schenkt, und cs wird zweifellos tu seinem eigenste» Interesse liegen, wenn er die Buchmessen dazu benutzt, die unterbrochenen Beziehungen zum deutsche,, Buchhandel wieder aufzunehmen. Die außerordentlich glückliche geographische Lage der Stadt Frank furt i»> Zentrum des Reiches, ihre Weltbedeutung als Handels- und Finanzstadt und ihre besondere Anziehungskraft für das, Ausland be- 1353
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