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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. W 218, 17. September 1921. Personalnachrichten. Zur Erinnerung an .Karl Ruprecht in Güttingen. Am 13. Sep tember waren 100 Jahre verflossen seit der Geburt Karl Ru prechts, der von 1847 bis 1897 Besitzer der seit 1735 in Göttingen bestehenden und blühenden Firma Vandenhoeck L Ruprecht gewesen ist. Er hat sich ans wissenschaftlichem. Gebiete durch Einführung einer Reihe von Katalogen einen Namen gemacht, die unter dem Sammel titel Libliotlreerr erschienen und fast alle Gebiete des Wissens um faßten. Manche davon hat Ruprecht selbst bearbeitet, wie die Uiblio- tlreoa juridior», medleo-eüirur^iea, andere ins Leben gerufen (lZibli- tlieca tkeoloZiea) und später von andern bearbeiten lassen. In einem uns vorliegenden Kataloge nimmt die Aufzählung unter dem Stich wort »Uidliotlieea« über zwei Seite» Oktavformat ein. Eine Zeitlang war Ruprecht auch als Redakteur des Unterhaltungs- und Anzeigen blattes für Güttingen tätig, und er hat sich auch um die Verschönerung der Stadt Güttingen verdient gemacht. Ruprecht war ein überaus tüchtiger Buchhändler, der es wohl verdient, das; sein Gedächtnis zu seinem hundertsten Geburtstage wieder aufgefrischt wird. Auszeichnung^ — Herr F. W. Brepohl, Direktor der Zentral stelle zur Verbreitung guter deutscher Literatur in Neuhof (Kreis Teltow), wurde in Anerkennung seiner Tätigkeit auf dem Gebiete des Fürsorgewescns für die aus Sibirien heimkehrenden Zivilgefangenen, sowie der Rückwanderer aus Rußland und der Flüchtlinge aus der Ostmark das H e i m k e h r - V e r d i e n st k r c n z verliehen. Schntzvcrband Deutscher Schriftsteller. Am 1. Oktober scheidet Herr -Hans Kyser aus seiner bisherigen Tätigkeit als geschäftsführender Direktor aus, um einer Berufung des Verlags S. Fischer in Berlin Folge zu leisten. An Kysers Stelle ist Dr. Arthur Eloesser vom Vorstande, an dessen Spitze Bernhard Kellermann steht, zum geschäftsführcuden Direktor gewählt worden. Hans Kyser bleibt Vertreter des Schutzverbandes in der Arbeitsgemeinschaft für Kunst und Schriften. SpreWlll. erlassen wohl im eigensten Interesse energische Weisungen, ehe sich die weitere Öffentlichkeit oder vielleicht auch die Gerichte mit diesen, Un fug befassen werden. Ter g c schä fts f ii h r e n d e Ausschuß des »Kreises Norden«. I. A.: Th. Weitb recht, 1. Vorsitzender. In Nr. 200 des Bbl. finde ich im Sprechsaal einen Artikel der Firma A. Wollbrück K Co., Berlin, den ich nicht unwidersprochen las Vor etwa zwei Wochen tauchte hier in Aachen ein Reisender der Firma Wollbrück L Co. auf, der sich als Vertreter des Insel-Verlages und des Bibliographischen Instituts ausgab, und der es sich angelegen sein ließ, mit Empfehlungen des Provinzial-Schulkollegiums die hiesi gen Schulen zu besuchen. Von befreundeter Seite wurde ich sofort ans den Herrn aufmerksam gemacht, und es gelang mir, noch am selben Vormittag in Verbindung mit Herrn Berger sämtliche Schulen vor genanntem Herrn zu warnen und ihn so zur Einstellung seiner Tätig keit zu zwingen. Genannter Reisender bot z. B. an: Schopenhauer, Jnselverlag, 5 Bände, Leinen, zu .// 192.— bei sofortiger Zahlung. Der Ordinär preis ist jedoch nur 160.— zuzüglich 1026 Zuschlag für das besetzte Gebiet, also zusammen .// 176.—. Die Firma Wollbrück überschreitet demnach den vorgeschriebenen Preis um 16.—. Den Beweis hier für werde ich durch einen in meinem Besitz befindlichen Zahlungsbefehl erbringen. Ich habe gegen diese Firma durch den hiesigen Ortsvcrein und durch Vermittlung des Nhein.-Wcstfälischen Kreisvereins Anzeige wegen Wuchers erstattet und hoffe, das; sich recht bald die Berliner Ge richte mit dieser Angelegenheit befassen werden. Das; sich die Geschäfte der Berliner Firma nicht glatt abwickeln, geht schon daraus hervor, daß sie dem Gericht gleich die vorgedrucktcn Zahlungsbefehle liefert. Es ist bedauerlich, daß diese Schädlinge des reellen Buchhandels stets zu spät erkannt werden und das; den Leidtragenden erst die Augen aufgehen, nachdem sie den Bestellschein unterschrieben haben. Es muß immer wieder darauf hingewiesen werden, das; alle Werke durch den örtlichen Buchhandel zu Originalpreisen beschafft werden können und daß sich das Publikum, bevor es auswärts Bestellungen macht, erst am Orte, selbst erkundigen sollte, um auf derartige Überforde rungen nicht hereinzufallen. Aachen, 2. September 1921. Paul Kölsche. Schädigungen des Sortiments. lBgt. Bbl. Nr. Zoll.) Einen ähnlichen Fall, wie den von der Buchhändler-Vereinigung des Rheinisch-Westfälischen Industriegebietes berichteten, meldet uns ein Mitglied des Kreises Norden aus einer Stadt Schleswig-Holsteins. Dort besuchte am 25. August d. I. ein Reisender (Sievers) gleichfalls »auf Empfehlung des Provinzial-Schulkollegiums und als Vertreter der Firmen: Jnsel-Vcrlag-Leipzig, Bibliographisches Institut-Leipzig, Cotta-Stuttgart« höhere Schulen und heimste einen Auftrag in be trächtlicher Höhe ein. Soweit festzustellen war, arbeitet der betreffende Herr nicht mit Preisunterbietung und nicht gegen die Notstandsord nung, sondern mit dem moralisch noch mehr verwerflichen Mittel un wahrer Behauptungen, indem er erzählt — unglaublich, aber wahr, trotzdem das als »unsinnige und unzutreffende Behauptung« im Börsen blatt abgetan wurde: »Die drei genannten Verleger seien gezwungen, große Bestände -abzustoßen, um Gelder zur Bezahlung der Arbeiter aufbringen zu können: sie müßten ihren Verlag umstellen und könnten nur noch kriminalistische Literatur und Courths-Mahler drucken, da die schön wissenschaftliche Literatur der hohen Preise wegen nicht mehr gekauft würde. Deshalb sollten die Nestbestände abgestoßen werden, und zwar zu außergewöhnlich billigen Preisen, unter Bnchhändlerpreis, aber durch die Reisenden. Ter Ortsbuchhandel könne nicht so liefern und auch nur in schlechten Pappbänden: der Reisende hob hervor, daß er den Buchhändlern ein Dorn im Auge sei und diese ihn des halb verfolgten.« — Es ist sehr bedauerlich, daß solch plumper Schwindel Erfolg haben konnte. In einer anderen Stadt Schleswig-Holsteins fragte, wie wir .»fällig hörten, der gleichfalls besuchte Direktor vorsichtigerweise erst telephonisch bei seinem Buchhändler an, der ihm mit bester Wirkung die nötige Auskunft erteilte. Die Gleichartigkeit der beiden Fälle läßt bei diesem Reisevertrieb eine systematische Methode annehmen. Wir empfehlen den Kollegen in der Stadt und in der Provinz, die Augen offen zu halten und wo möglich schon vorbeugend die in Frage kommenden Kunden ausznklären. Der oder die Arbeitgeber und Lieferanten des smarten Reisenden In derselben Angelegenheit liegen der Redaktion des Bbl. noch s Meldungen von Herrn C. Sieke (Coburg'sche Buch- und Kunst- ! Handlung) in Rendsburg und von der Volksbuchhandlung ! in F r i e d r i ch s h a g e n vor, die dieselben Mitteilungen machen wie die hier veröffentlichten. Die in Obigem genannten Firmen gaben uns folgende Erklärungen: Durch schleswig-holsteinische Buchhandlungen waren wir bereits auf die Art der Tätigkeit des Buchhandlungsreisenden Sievers aufmerksam gemacht worden. Sievers arbeitet im Aufträge einer be kannten Neisebuchhandlung, und wir haben bei dieser sogleich das Erforderliche veranlaßt. Das; wir die den Ruf unseres Verlags wie die Interessen des Sortiments in gleicher Weise schädigenden Praktiken des Herrn Sievers auf das schärfste verurteilen, brauchen wir kaum hinzuzufttgen. Leipzig, den l. September 1921. Der Insel-Verlag. » Wir haben von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis ge nommen und können uns darauf beschränken, auf unsere in Nr. 200 des Börsenblattes vom 27. August 1921 abgedruckte Erklärung und die Ausführungen der den Reisenden Woschetzky-Sievers beschäftigenden Firma A. Wollbrück K Co. zu verweisen. Leipzig. B i b l i o g r a p h i s ch c s I n st i t n t. Die von Ihnen gewünschte Rücküußerung können wir Ihnen nur dahin geben, daß uns der in dem Artikel erwähnte Buchhandlnngs reisende Sievers völlig unbekannt ist, insbesondere niemals als Reise vertreter unserer Firma tätig war, noch dies zur Zeit ist. Die von ihm aufgestellten Behauptungen sind derart töricht, daß sie einer Widerlegung, soweit unsere Firma dabei in Betracht kommt, nicht bedürfen: wir müssen uns wundern, das; Sievers damit auf ein Kol legium von Lehrern einer höheren Schule Eindruck gemacht haben soll. Stuttgart. I. G. Cotta'sche B n ch h d l g. N a ch s. Unserer Erklärung in Nr. 200 des Börsenblattes zum gleichen Thema haben wir nichts hinzuzufügen. B e r l i n N. 24, 7. September 1921. A. Wollbr ü ck L C o. Berantmortl Redakteur: Richard A l l, e r t i. Bcrlan: Der Börsen » erejn der Deutschen Buchhändler zu ?cip,ia. Deutsches Buchhäiidlerhaus. Druck. Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig - Adresse Der Redaktivu und Expedition: Leipzig, lverichtsn-ca 26 sBnchhändlerbauü». 1 188
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