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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1921
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- 1921-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Redaktioneller Teil. 221, 21. September 1921 Beschlüsse verlas, welche die Kommission zur Änderung der Ver- laufsbestimmungc» und der Satzungsänderungen gefaßt hatte, und die er dem Gildeblatt zuni Abdruck und zur weitesten Verbreitung in Sortimenterkreisen überließ. Frau Tiedemann, Frankfurt, er-, freute die Versammlung durch Lieder zur Zupfgeige, und ein! Photograph bemühte sich schließlich, die im Keller bei den großen Fässern tagende Sitzung im Bilde festzuhalten. Dann ging es ans Tageslicht zurück, nach einem Scheidetrunk im köstlichen 1917er Deidesheimer Hofstück, Riesling-Auslese, und mit Worten herzlichen Dankes verließ man das gastliche Helm, um ein gemein, sames Mittagessen im Saalbau einzunehmen. Dann wurde zum Aufbruch geblasen, viele Teilnehmer kehr ten nach Heidelberg oder direkt in die Heimat zurück, andere machten einen Ausflug auf die schöngelegene Kropsburg bei St. Martin, wo der Kaffee eingenommen wurde. Ein prächtiges Fleckchen Erde, vor uns der weite Rebengartcn der Pfalz, da hinter die Felder, Waldstücke, dann der Silberlaus des Rheins, in dem sich die Türme von Speyer, Germersheim usw. spiegeln, und dahinter die Kette der Berge vom Melibokus bis zur Hornis grinde. Ein herrliches, unvergeßliches Bild; man begreift, mit welcher Liebe der Pfälzer an seinem schönen Lande hängt, und stimmt gern in den Schlußvers des Liedes ein: O Pfälzer Land, wie schön bist du! Gegen 9 Uhr abends verließen die letzten Teilnehmer des Aus fluges die gastliche Psalz, dann noch ein letzter Händedruck und ein letztes Abschiedswort am Bahnhof in Heidelberg. Die außer ordentliche Tagung der Kreis- und Ortsvereinc im schönen Ba den-Psälzer Land war zu Ende. Zur dritten Stuttgarter Buchmesse vom 23.—28. September 1821. Früher hatten die Schriftsteller die Gewohnheit, wenn sic ein Buch verösfcntlichten, sich erst in langen hochtrabenden Worten an den »wohlwollenden Leser-- zu wenden, um seine Gunst zu gewinnen. Ähnlich tun cs heutzutage die Leitungen der Handelsmessen, die fast etwas überreichlich aus dem deutschen Boden wachsen. Stuttgart hat nun von vornherein keineswegs die Absicht gehabt, den großen Leipziger oder Frankfurter Messen irgendwie Konkurrenz zu machen,-es ist vielmehr von der richtigen An schauung ausgegangen, daß eine allgemeine Messe möglichst zen tralisiert werden muß, daß daneben aber auch Spezial messen mög lich und notwendig sind und daß diese tunlichst dezentralisiert werden, d. h. in den Bezirken tagen sollen, wo die betreffende Industrie besonders stark vertreten ist und die auch geographisch günstig gelegen sind. In diesem Sinne hat Stuttgart sich zuerst mit starken Kräften für eins Edelmcsse für Juwelen, Gold- und Silberwaren eingesetzt und mit dieser so große Erfolge erzielt, daß sic seither sedcs Jahr zweimal wiederholt wird und jetzt schon sicher zu den dauernden Einrichtungen gezählt werden kann. Auch mit einigen anderen Spezialmessen hat man Versuche gemacht, so mit einer Ledermcssc und einer Möbclmessc. Bor allem aber hat sich der Buchhandel der neuen Bewegung ange schlossen und in den beiden letzten Jahren eine Buchmesse veran staltet, die den doppelten Zweck verfolgt, dem Publikum und dem Sor timenter zu dienen. Bei der ersten Buchmesse, die nach dem Kriege stattfand, handelte es sich vor allem darum, zu zeigen, welche Bücher damals überhaupt noch vorrätig waren. Andererseits waren in der Kricgszeit viele Bücher in so schlechter Ausstattung herausgekommen, daß weite Kreise der Bücheikäufer mißtrauisch geworden waren, und es war ein Haupt zweck der folgenden Bllchermessen, dem Publikum die Überzeugung bciznbringen, daß aus diesem Gebiete bereits eine gründliche Wandlung erfolgt und vielfach wieder eine der Vorkriegszeit gleichwertige Aus stattung erreicht ist. Es ist selbstverständlich, daß die gründliche Beurteilung eines Buches durch den bloßen Augenschein nicht möglich ist, aber anderer seits ergeben sich doch schon bei einer solchen Besichtigung allerlei Anhaltspunkte, die sür den Sortimenter wie für den einzelnen Vücher- käuser sehr wertvoll oder unter Umständen sogar ausschlaggebend sind. Wenn ein Sortimenter ein Buch sieht, dessen Autor und dessen Verlag ihm bekannt sind, so kann er schon auf den ersten Blick erkennen, ob das Buch auch äußerlich dem Publikum Zusagen wird oder nicht. Andererseits wird der private Büchcrliebhaber sich viel eher ent schließen, ein Buch, das ihn interessiert, zu kaufen, wenn er auch nur >402 einen flüchtigen Einblick in bas Innere getan hat und nach dem Außere» beurteilen kann, ob der Preis unter den jetzigen Zeitvcr- hältnissen als angemessen zu betrachten ist oder nicht. Man kann häufig die Beobachtung machen, daß ein Leser, wenn er in einer Ankündigung oder in einer Besprechung den Preis eines Buches als reichlich hoch befunden hat, von seiner Ansicht zurückkommt, sobald er das Buch selbst gesehen hat. Insofern wirkt eine Buchmesse immer sehr günstig auf die Kreise der Interessenten ein. Allerdings sind es in erster Linie die ausgesprochenen Bücher freunde, die eine solche Ausstellung besuchen, aber man konnte in ^ tuttgart beobachten, daß auch viele, die bloß aus Neugier hingehcn weil sie überhaupt dabei sein wollen, wo etwas los ist, sich einfinden und dann unter den Büchern mancherlei entdecken, was sie speziell interessiert. Leider ist allerdings das Problem auch hier noch nicht gelöst worden, wie man am beste» die Leute befriedigen könnte, die etwas, was ihnen gefällt, gleich an Ort und Stelle kaufen möchten. Es geht dadurch unstreitig manche gute Absicht eines Bücherliebhabers verloren, weil ihm das Notieren eines Titels und der Gang zu seinem Sortimenter zu umständlich sind- Aber aus alle Fälle hat das Sorti ment als solches von der Ausstellung einen großen Nutzen, denn sie regt die Lust zum Buche an und bietet natürlich eine wesentlich viel scitigere Auswahl, als sie auch der Sortimenter bieten kann, der die Auslage in seinem Schaufenster häusig wechselt. Vor allem aber hat sie für den Sortimenter den Nutzen, daß er sich gleich durch den Angenschein von dem Aussehen der Neuheiten überzeugen und danach seine Bestellungen aufgcben kann. Ein Buch, das er sieht, wird er viel eher bar bestellen, als wenn ihm nur eine Ankündigung vorlicgt, und es muß ja eben das Bestreben des Sortimenters sein, möglichst nur bar einzukaufen, um die zeitraubenden und heute so ungemein kostspielige» Abrechuungsarbeiten zu vereinfache» und zu verbilligen. In beiden Hinsichten hat man bei den bisherigen Buchmessen in Stuttgart günstige Erfahrungen gemacht. Das Publikum hat sich sehr zahlreich cingefunde» jlSIS: 2ÜVV, 1820: 5000 Personen), doch hätte bei der großen Kulturbedeutung des Buches in einer so großen Stadt wie Stuttgart die Zahl der Besucher eigentlich noch erheblich höher sein können, und es wird Aufgabe der Leitung der Buchmesse sein, aus Mittel und Wege zu sinnen, einen »och stärkeren Besuch heranzuziehcn. Kür das Publikum sind die drei Tage vom 23. bis 25. September vorgesehen, für die Sortimenter die. folgenden drei Tage, voni 28,—28. Für die Sortimenter kommt in Betracht, daß Stuttgart eine günstige Lage für ganz Slllnvestdeutschland hat und auch aus dem Ausland, namentlich ans der Schweiz, sehr leicht erreicht werben kann. Der Besuch der Büchermesse aus dem Ausland ist jo leider bisher immer noch recht schwach gewesen, aber es ist doch schon eine erhebliche Steigerung in dieser Hinsicht zu erkennen, und wir wollen deshalb hoffen, daß auch diese III. Stuttgarter Buchmesse dgzu beitragen wird, die Wertschätzung des deutschen Buches im Aus land weiter zu erhöhen. Daß diesmal die Stuttgarter Buchmesse mancherlei bedeutende Neu heiten aufwcisen wird, braucht wohl nicht weiter hervorgehoben zu werden. Doch wir wollen der kommenden Buchmesse den Reiz der Neuheit nicht vorwegnehmen und es dem Besucher überlasse», selbst aus Entdeckungen auszugchen, wobei er hoffentlich manche angenehme Überraschung erleben wird, Tonp Kellen, Wöchentliche übersichr über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen« Zusauimengeftellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: o-»- -- Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — lj> ^ Bankkonto. — ^ Postscheckkonto. — » — In das Adreßbuch neu ausgcnommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels- gerichtliche Eintragung jinit Angabe des Erscheinungstag» der zur Be kanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung, 12.—17. September 1921. Vorhergehende Liste 1921, Nr. 215. *Asrika-VerIag I)r. Wilhelm Win lerer, Frei bürg lBrcisgau), Wintererstr. 58. Buchvcrl. Gegr. 7./VII. 1921, ls—4 2848. — TA.: Asrikaverlag Freiburg Brsg. — U Dresdner Bank, All. Kreiburg BrSg. — Karlsruhe 34 198.) Leipziger Komm.: ai. Volckmar. sDir.s Witter, Joh., Doberan (Mecklb.). Buchst. Gegr. 17./VI. 1898 lV Mecklb. Bank, Schwerin. Agentur Doberan.) Leipziger Komm.: rr, Haesscl. sDir.s
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