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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1921
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- Deutsch
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221, 21. September 1921. Redaktioneller Teil. kum eine falsche Anschauung von ihrer Geschäftsführung vorzu-, täuschen. Fast alle Verleger haben bei der E r h ö h u n g ihrer Rabatt-! sähe die Zeitschriften ausgenommen. Die Versammlung derj buchhändlerischen Genossenschaften in Hannover hat klar erwiesen, daß es vollständig ausgeschlossen ist, Zeitschriften an das Publikum ohneBerechnung von Teuerungszuschlag und Be sorgungsgebühren zu liefern. Es hat sich durch die Einrichtungen der Genossenschaften das Sortiment erst klar gemacht, daß es bisher bei dem Zeitschriftengeschäft eigentlich nie auf seine Kosten gekommen ist. Die heutigen Unkosten beim Vertriebe von Zeitschriften an das Publikum sind derartig gewal tige geworden, daß die meisten Genossenschaften selbst bei 20^ Teuerungszuschlag nicht mit einem Gewinn haben arbeiten können, teilweise sogar sehr beträchtliche Verluste ge habt haben. Eine Bedingung bei dem Abschluß mit dem wissen schaftlichen Verlage mutz daher die sein, daß das Sortiment keine Verpflichtung bezüglich der Lieferung von Zeitschriften auf stich zu nehmen gezwungen wird. Die Berechnung von Teuerung?« Zuschlägen oder Besorgungsgebührcn bei der Zeitschriftenliefe rung mutz dem liefernden Sortiment vollständig frei gehalten werden. Es hat sich gezeigt, das; die Zeitschriftenzentralen am besten in der Lage sind, hier selbst zu bestimmen, welche Zuschläge nötig sind, um die Belieferung der Kundschaft so zu ermöglichen, ohne daß dieser Zweig des Buchhandels mit einer Unterbilanz arbeitet. Einen Zwang gegenüber dem Verleger, ebenfalls Teuerungszuschlag oder dergleichen zu nehmen, wird das Sortiment niemals auszuüben gedenken. Es will nur die Frei heit des Handelns auf diesem Gebiete gewahrt sehen. Ich bin bei dem Vertrage der wissenschaftlichen Fir men etwas länger stehen geblieben, um darauf hinzuwei sen, daß es nur möglich ist, Verträge zwischen Sorti ment und Verlag abzuschließen, wenn auf beiden Seiten der feste Wille besteht, sich im Rahmen der von den Arbeitsgemeinschaften gezogenen Grenzen zu halten, und wenn der Verleger als der stärkere Teil der Vertragschließenden mit sozialem Gefühl ausgerüstet an die Festsetzung seiner Bedingungen geht. Das Recht, sich für Schulbücher, Jugendschriften, populären oder s ch ö n w i s s e ns ch aft l i ch e n Verlag auf die Abmachun gen zwischen wissenschaftlichem Verlag und wissen schaftlichem Sortiment zu beziehen, hat der Verleger nicht,, und er ist nicht berechtigt, dem Sortimenter die Einräumung! des angemessenen Rabattsatzes zuverweigern, weil der Sor-: timentcr den Vertrag als ungerecht empfindet und ablehnt. Trotzdem halte ich den Vertrag, wie er für das wissenschaft liche Buch geschaffen worden ist, für durchaus gut und für den einzigen Weg, der uns zu einem guten Ziele führen kann. Es müssen aber außer dem Vertrage für wissenschaftliche Bücher noch solche geschlossen werden für den schönwissenschaftlichen Verlag und für den populären Verlag. Der Vertrag, den die Gilde mit der Vereinigung schönwissenschaftlicher Verleger geschlossen hat, ist in einzelnen Punkten, wie die Veröffentlichungen und Proteste ergeben haben, nicht ausreichend. Es wird allen Lesern des Börsenblattes klar geworden sein, daß die vom schönwissenschaft lichen Verlag gebotenen Bedingungen kein Äquivalent sind für den Fortfall von 20?S Teuerungszuschlag. Mit 35^ Mindest- rabatt kann sich das Sortiment nicht begnügen, nnd das Sor timent einer kleineren Stadt ist nicht in der Lage, die ferner ge währten 40, 42 oder 45?? Rabatt zu erreichen, weil das Sor timent einen solchen Umsatz, wie ihn die Erreichung dieser Rabatt sätze zur Voraussetzung hat, nicht ermöglichen kann. Es müß ten daher die Rabattsätze anders normiert werden, und zwar möchte ich mir den Vorschlag zu eigen machen, den die zur Be arbeitung dieses Vertrages vom Hamburg-Altonaer Buchhändler- Verein eingesetzte Kommission aufgestellt hat: 1. Der Mindestrabatt bei schönwissenschaftlichen Werken be trögt 40??. 2. Jeder Verleger bestimmt nach Maßgabe seines Gefchästs- umfangs eine Umsatzprämie, die vom Saldo des 4. Kalender- quartals abgezogen wird. 3. Besondere Vereinbarungen für größere Abschlüsse bleiben dem Abkommen von Firma zu Firma Vorbehalten. Diese Bedingungen dürsten es dem Buchhandel ermöglichen, auch für diesen Teil der Verlagsproduktion einen festen Verkaufs Preis ohne Teuerungszuschlag aufzustellen. Als 3. Gruppe müßte es möglich sein, die Schulbücher so zu liefern, daß auch hier ein fester Ladenpreis eingeführt werden kann. Der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein hat den Vor schlag gemacht einen Rabatt von 30^ und emballagefreie Lieferung zu gewähren, woraus das Sortiment den zuschlagfreien Verkauf übernehmen will. Es dürfte dem Verlage Wohl imallgemei- nen möglich sein, einen solchen Rabatt einzuräumen bei einer mäßigen Erhöhung seiner Verkaufspreise. Wenn man aller dings der Anschauung ist, die Herr Eckardt im Bbl. Nr. 198 vom 25. August veröffentlicht, dann wird man mit einem Rabatt von 30?? nicht auskommen können. Herr Eckardt behauptet, daß die Unkosten die Normalzahl von 32^ ausmachen und knüpft daran Sie Befürchtung, daß diese Rormalzahl in nächster Zeit ganz erheblich überschritten wird. Ich kann aus meinem eigenen Sorti ment einen so hohen Prozentsatz nicht seststellcn, denn in diesem Fall würde ich bereits im vergangenen Jahre mit einem Verlust gearbeitet haben. Ich bitte daher, daß die Vereinigung der Schul- buchverleger mit einigen ihrer bedeutendsten Abnehmer aus dem Sortiment in Verbindung tritt, um baldmöglichst auch auf diesem Gebiete zu einer Einigung zu kommen. Ich bin erstaunt, daß die Verhandlungen, die doch bereits zur Kantateversammlung an geregt wurden, nicht weiter gediehen sind. Es ist doch schon lange Wochen her, daß die Mitglieder der Vereinigung der Schul buchverleger aufgefordert worden sind, ein Verzeichnis derjenigen Sortimenter einzureichen, die Schulbücher in größerem Umfange beziehen. Hat es sich denn nicht ermöglichen lassen. aufGrunddieserAngabeneineArbeitsgemein- schaft zu schaffen? Das neue Schulbüchergeschäft steht v»r der Tür, und die Verhältnisse sind noch ebenso ungeklärt wie zum Ostertermin. Als 4. Gruppe muß ein Vertrag geschlossen werden über den populären Verlag, zu dem Jugendschriften und Bilderbücher ebenfalls zu rechnen sind. Hier müßte der Mindestrabatt 45?? betragen und bis zu 50?? und darüber ausgedehnt werden. An nehmbare Vorschläge für diesbezügliche Abmachungen bietet das Abkommen der Firma Thienemann in Stuttgart an ihre bevor zugten Sortimenter. Wenn es bisher nicht möglich gewesen ist, diese Abkommen, wie ich sie kurz skizziert habe, voll durchzuführen, so liegt der Fehler zum Teil Wohl daran, daß die Vertragsgegner nicht gegeben waren. Für den wissenschaftlichen Teil hat sich eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. Die Gilde hat dann in der Februarversammlung zu Leipzig drei Herren aus dem wissen schaftlichen Sortiment zu weiteren Verhandlungen bestimmt, und es ist bis auf die von mir charakterisierte W i l l k ür l i ch k e i t einiger wissenschaftlicher Verleger zu einem annehmbaren Resul tat gekommen. Beim schönwissenschaftlichen Verlag waren die Vcrtragsgegner einerseits die betreffende Gruppe des Verleger- Vereins, andererseits die Gilde. Beide Seiten haben versagt, die Verleger dadurch, daß eine sehr große, bedeutende Gruppe sich dem Abkommen nicht angeschlossen hatte, die Gilde, indem sic kurz vor dem l. Juli ihre Unterschrift zurückzog. Für die übrigen beiden Gruppen sind Vertragsgegner noch kaum vorhanden. Es ist nun unbedingt nötig, daß im Rahmen entweder des Börsen vereins oder des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine sich sofort für jede der 4 genannten Gruppen Arbeitsgemein schaften für das Sortiment bilden, und daß sich solche Arbeitsgemeinschaften vom Verlag, entweder im Rahmen des Börsenvereins oder im Rahmen des Verlegervereins, bilden. Diese haben die Bedingungen aufzustellcn, zu denen ein Überein kommen getätigt werden kann und müssen dann die Durchführung dieses Übereinkommens unbedingt überwachen. Ich setze nur diesen einzigen Weg aus der jetzigen Notlage im deutschen Buchhandel vor mir. Der Weg ist, kurz gesagt, fol gender: Der Buchhandel schafft durch strikte durchgeführte über einkommcn zwischen den verschiedenen Verlagsgruppen mit dem Sortiment einen festen Verkaufspreis zurück. E: I3SS
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