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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1921
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
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Jahrgangs seiner »Deutschen Kunst und Dekoration- (Oktober 1921) als einmalige Spende 390.- .//. Wir danken herzlichst für diese Zuwendung. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. vr. Georg Paetel. MaxPaschke. Max Schotte. RetnholdBorstell. WilhelmLobeck. Buchhandel und Zugendring. Nachdem im Börsenblatt bereits mehrere Äußerungen über den Ju gendring und die Stellung des Buchhandels zu ihm erschienen sind (Bbl. Nr. 141, 184 u. 17V>, haben wir es für wünschenswert gehalten, auch den Jugendring selbst einmal zu Worte kommen zu lassen. Die nachstehenden, aus der Geschäfts stelle des Reichsjugendrings hervor- gegaugene» Äußerungen dürsten allgemein interessieren. Red. Das, was beide angeht, ist der Kampf für das gute Buch. In der Jugend lebt nun einmal ein starker Drang nicht bloß nach Wissen, sondern vor allem nach Lebenserfahrung und -geschichte, allerlei Erlebnissen, Kämpfen und Siegen. Und je mehr die Jugend von sich aus das Schundbuch ablehnt, das zwar einer ziellosen Phantasie und zügellosen Leidenschaft augenblickliche Befriedigung gewährt, auf die Dauer aber keinen bleibenden Wert hinterläßt, um so mehr strebt sic selbst danach, das gute Buch in die Hand zu bekommen, das ein ständiger Begleiter sein kann. Zunächst wurden die Schnlbibliolheken durchgeschmökert, leider lassen sie noch vielfach das eigentlich Wertvolle zugunsten bekann ter Modebücher vermissen. Dann trat man an die öffentlichen Bibliotheken heran. Ihr Wert ist äußerst verschieden, soweit private Unternehmungen mit starker Einstellung auf den Verdienst in Frage kommen, ist der literarische Wert meist gering. Stadt- und Gemeindebüchereien weisen dagegen ein höheres Niveau auf. So kann als geradezu vorbildlich die Dresdner Zentralbibliothek gelten. Aber oft sind die Bestände solcher Bibliotheken zu groß und unübersichtlich für die Jugend, sie braucht eine Auswahl, die ihrem Verständnis und ihren Interessen angepaßt ist. Das ist Wohl der Grund dafür, daß man allerorten eigene Jugendbüche reien entstehen steht. Dem Jugendring als einem llberbündischen Zusammen schluß der Jugend kommt diese Aufgabe der eigenen Bücherei we niger zu als vielmehr die vermittelnde, dem guten Buch Eingang in Vereine, Häuser und Fabriken zu verschossen. Das kann aus mancherlei Weise geschehen. Bei den Kindern angefangen vor allem dadurch, daß sie freiwillig, durch klare Worte aufgeklärt, ihre Schundserien abliefern und dafür gute Bücher erhalten. Aber wie die guten Bücher beschaffen? Soweit Mittel vorhanden sind aus Geldspenden oder Sammlungen, ist natürlich der Kauf möglich, soweit nicht, müssen eigene Bestände herhalten, auch Büchersammlungen in der Öffentlichkeit können einiges bringen. Der Dresdner Jugendring hat damit freilich schlechte Erfahrun gen gemacht; die abgelieferten Bücher zeigten oft nur zu deutlich, daß der Geber auf diese Weife überflüssigen Schrankballast los werden wollte, und für diesen Kitsch gab es dann auch keinen ande ren Platz als die Papiereinstampfung oder das Feuer. An die ältere Jugend, die schon über eigene Geldmittel ver fügt, um sich Bücher anzuschasfen, geht der Jugendring am besten mit Listen guter Bücher heran. Erst in diesen Tagen ist eine solche neue weiße Liste erschienen, die Verlage und Buchsamm lungen aufwcist und die dazu nötigen Preise angibt. Das ist natürlich eine Unterstützung des Buchhandels, der Verleger und Geschäfte durch die Jugend, die nicht bloß dem ideellen Wert der guten Literatur, sondern zugleich dem geschäftlichen Interesse der betreffenden Verleger dient. Aus dieser Erkenntnis heraus haben sich auch schon verschiedene Verlage, die durch die weiße Liste des Reichsjugendrings unter der Jugend vermehrte Ab nehmer finden, bereit erklärt, dem Reichsjugendring einen jähr lichen Beitrag zu spenden. Die Einsicht in die Notwendigkeit des Zusammenarbeitens und gegenseitigen Förderns tritt dadurch er freulich zutage. Denjenigen, die der Jugendringarbeit fernstehen, kommt man dadurch mit dem guten Buch nahe, daß man es in die Ar beitsstätte hineinträgt. Das Kapitel: Fabrikbücherei ist ja nichts Neues, in der Form aber, wie es heute von der Jugend aus aus- tritt, doch. Früher wurde die vom Fabrikherrn wohlwollend hin gestellte Bücherei von vornherein mit mißtrauischen Augen an gesehen, weil der bewußte Arbeiter sofort wieder eine geistige Beeinflussung und Unterdrückung darin sah. In vielen Fällen war dies Mißtrauen Wohl durchaus ungerechtfertigt, in anderen aber am Platze. Heute nimmt die Jugend, die selbst Arbeiter ist, das gute Buch mit in die Werkstatt und gibt es in den Fabrik pausen an die Arbeitskameraden aus. In Dresden sind allein etwa 15 derartige Fabrikbüchereien unterwegs, und das Verlan gen der Lehrlinge und jungen Arbeiter nach solchen Büchern ist ein erfreuliches Zeichen dafür, wie der Sinn für das Gute nur angeregt zu werden braucht, um selbst wieder neu sich zu ent falten. 1417
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