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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1921
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-L 225, 28. September 192t. Redaktioneller Teil. gut ausnahm und durch die vornehmen Bände erster Autoren zeigte, welche Fülle von fruchtbarer Arbeit hier in verhältnis mäßig kurzer Zeit geleistet worden ist und welche starken Hoff nungen man aus die weitere Tätigkeit dieses rasch zu Ansehen ge langten Verlags setzen darf. Charakteristisch wirkten ferner die aparten billigen Bändchen französischer und englischer Autoren des sich gesund entwickelnden neuen Rhombus-Verlags, A.-G., während der unter der Leitung eines unserer namhaftesten Literaten stehende Donau-Verlag Ges. m. b. H. mit wem- ^ gen, dafür aber umso wertvolleren Erzeugnissen vertreten war/ bei denen das Hauptgewicht auf Tiefe des Inhalts, nicht auf Ausstattung gelegt ist. Wie bereits erwähnt, hatten sich auch namhafte reichsdeutsche Verleger an der Wiener Buchmesse beteiligt; eine Anzahl der selben stellte ihre Erzeugnisse gemeinsam unter dem Kollektivtitel -Das schöne Buch- aus, ein Vorgang, der sich buch anderwärts bei beschränkter Ausstcllungsmöglichkeit und zwecks Zusammenlegung der Werbekosten empfehlen dürfte. Von den führenden reichs- deutschen Verlegern waren besonders Berliner Firmen stark bei-! treten, unter ihnen S. Fischer, Rud. Masse, Ullstein, Ernst Was- § muth A.-G., Schuster L Loefsler, August Scherl, E. S. Mittler! L Sohn, ferner München mit Georg Müller, Kurt Wolfs mit Hyperion-Verlag, Noland-Verlag, Hugo Schmidt, Leipzig mit Abel L Müller, Büchcrlese-Verlag, Stuttgart mit Walter Hädecke, ! K. Thienemann, Oldenburg mit Gerhard Stalling. Außer Ver-! legern hatten übrigens auch einige Grosso-Buchhandlungen auf der Wiener Buchmesse ausgestellt, wobei es dahingestellt bleiben! mag, inwieweit deren Beteiligung vom Standpunkt einer Buch-! messe aus eine wirkliche Notwendigkeit gewesen ist, und ob es nicht angezeigt gewesen wäre, ihren Platz eher wirklichen Buch verlegern zuzuweisen. Begeben wir uns schließlich noch kurz auf das Gebiet des! Musik Verlags, dessen Ausstellung sich unmittelbar an den Buch-! Verlag anschloß und diesem selbst ein würdiges, durchaus eben-! bllrtiges Gegenstück darbot. Hier wurde wirklich Vorbildliches ge-! schaffen, und auch die Leipziger Bugra-Messe kann sich nicht rühmen,! eine Musikalienmesse von dieser Fülle und diesem Reichtum zu! besitzen. Den Mittelpunkt für ernste Musik bildete die Univer -! sal-Edition A.-G., die Mustererzeugnisse verschiedenster! Schattierungen, von dem einfachen Klavierstück bis zur kompli-! ziertesten modernen Opernpartitur, ausgestellt hatte. Naturgemäß! durfte einer Wiener Musikalienmesse auch nicht die berühmte Wie ner Operette fehlen, und so hatten denn die bedeutendsten Wiener Operettenverleger, Döblinger, Weinberger, Karczag, Bohome-Ver- lag, ihre besten und schlagkräftigsten Operetten hier ausgestellt. Eine empfehlenswerte Einführung bedeutete es, daß mit der Musikalienmesse auch Autorenabende verbunden waren, um Kom ponisten gleichzeitig Gelegenheit zu geben, ihre bisher der Öffent lichkeit unbekannten Schöpfungen den Besuchern der Messe und den Muflkverlegern vorzuführen. Ähnliches hätte man auch bei Schriftstellern gern begrüßt, denn die Gelegenheit war günstig, wurde aber leider auf der Buchmesse unbegreiflicherweise ver säumt. Das gute und das schlechte Buch. Von vr. Rein hard Buchwald 8°. 15 S. Leipzig 1921, Verlag der Deutschen Wanderbuchhandlung. Preis 1 .tk 8a ^ Schon immer hat es sich der deutsche Buchhandel nicht allktn als Ehre ungerechnet, sondern sich auch zur Pflicht gemacht, am Kampfe um das gute gegen das volksvergistende schlechte Buch heroorragenden An teil zu nehmen. Die Debatten aus den Berufsoersammlungen und die zahlreichen Äußerungen in den Fachorganen legten oft genug Zeugnis ab von dem ziclbewußten Eifer, mit welchem sich der deutsche Buch handel an dem heftigen Streite beteiligt. Ganz besonders hoch und stür misch gehen die Wogen des Kampfes seit einigen Jahren, seit sich die mit der staatlichen Umwälzung und der Erneuerung des deutschen Gei steslebens vor die breitere Öffentlichkeit getretenen Jugcndbewegungs- und Volksblldnngsverbände mit aller Energie der Bekämpfung des Schundes in Wort, Bild und Film zugewandt haben. Wird auch man ches Mal in der Hitze des Gefechts von allzu jugendlichen Stürmern über das Ziel hlnausgeschosfen, wodurch bereits da »nd dort in den Reihen der Buchhändler Unwille erregt wurde, so hat die Bewegung doch im regulären, seiner großen kulturellen Ausgaben bewußten deut schen Buchhandel, ganz besonders aber im Jungbuchhandel, einen treuen Verbündeten. »Was verstehen wir nun darunter: unter dem guten «nd dem schlechten Buch?- Diese Frage ist recht heikel, und es wird selbst denen, die mitten im Kampfe stehen, manchmal schwer, zu urteilen. I» einem knapp sünszehn Seiten umfassenden Schristche» untersucht nun ein mitte» ln der Bewegung stehender Kollege, Vcrlagsbuchhändler Dr. pbil. Nein hold Buchwald, früher Prokurist im Jnsclverlag und bei Eugen Diede» richs, mit eingehender Gründlichkeit die Krage, und — was besonders zu rühmen ist — er versucht an Stelle des bloßen Kampfes gegen Schund und Kitsch positive Ziele aufzustellen. Da die früher angewandten Maßstäbe für die Beurteilung künst lerischer Dinge, insbesondere auf literarischen Gebieten, unzulänglich sind und die Literaturwissenschaft als Literaturgeschichte uns eben falls im Stich läßt, so bleibt nur übrig, Kunstwerke zunächst aus sich selbst einwirken zu lassen und dann den so gewonnenen subjektiven Eindruck durch das Urteil anderer gesunder und starker Menschen zu ergänzen. Wie schwer es aber ist, aus diesem Wege zu einem wirk lichen und gerade für den ernsthaft bestrebten Buchhändler sehr not wendigen und maßgebenden Urteil zu kommen, geht ans einige», in dem genannten Schristche» aufgesührten Beispiele» hervor, die zeigen, wie verschiedenartig Werke bekannter Autoren aus verschiedene Menschen oft wirken; kam cs doch sogar schon vor, daß Hermann Löns, der aus gesprochene Liebling beinahe aller Jugend- und Volksblldungsverbänd- ler, als Schundschriftstcller bezeichnet wurde. Wenn aber die Ansichten Uber Werturteile in literarischen Dingen bei geistig höher stehenden Menschen schon so weit auseinandergehen, wie soll sich dann erst der literarisch weniger oder gar nicht Vorgebildete in der Fülle des an ihn herantrctendcn Lcsestofses zurechtsinden? Es wurde versucht, durch Veranstaltung billiger, sogenannter Volksausgaben die geistigen Besitz tümer der Nation den breite» Massen zugänglich zn machen, um so den Geschmack der Massen zu heben. Literaten und Literaturwissenschaftler stürzten sich über die Aufgabe her und glaubten diese zu lösen, indem sie langatmige und immer gewisse literarische Kenntnisse voranssetzende Einleitungen schrieben. Bas wurde damit erreicht? Or. Buchwald antwortet daraus ganz richtig: »Doch nur die Gegensätze verschärft, immer wieder die Vorstellung erweckt: was die gelehrten Leute da als Volkskunst hsranbringen, ist nicht unmittelbar verständlich und genieß bar, sondern setzt Erklärung, Bildung, Arbeit voraus, — bleiben wir also lieber bei dem, was mühelose Freude gewährt, dem Kriminalroman »nd dem Kino.« Wir sehen also, wenn wir den Kampf gegen den Schund und Kitsch zu einem erfolgreichen Ziele führen wollen, so wird dies nur möglich sein auf dem Wege über das wirkliche Volksbuch, auf dem Wege einer wirklichen Volkskulturarbeit. Or. Buchwald zeigt in seinen lcscns- und beachtenswerten Ausführungen, daß hier nicht nur eine Fülle von Aufgaben, sondern auch von Problemen der Lösung har ren. Gerade uns Buchhändlern bietet das Schristche» viel Wissens wertes und zeigt uns neue Wege für eine nutzbringende Teilnahme am Kampfe gegen die immer bedrohlicher anschwellende Schundlite ratur. Stefan Wangart (Frankfurt a. M.). Mine Mitteilungen. Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Sortimenter. — In einer von inehr als 7V Vertretern der Kreis- und Ortsvereine Bayerns, Würt tembergs, Badens und der Pfalz besuchten Versammlung in Stuttgart am 18. September 1921 ist einstimmig eine Arbeitsgemeinschaft süd deutscher Sortimenter gegründet worden, die den Zweck hat, in wich tigen wirtschaftlichen Fragen gemeinschaftliche Beschlüsse zu fassen. Znm Vorsitzenden wurde Herr Egon von Berchem in München ge wählt. Nengrtindung einer Allgemeinen Vereinigung der Angestellten des Buch-, Knnst- und Musikalicnhandcls. — Nach einem in Leipzig ver breiteten Klugblatte hat die »Eule« (bisher Ortsgruppe Leipzig des Angestelltenverbandes des Buchhandels, Buch- und Zeitungsgewerbes) den Zusammenschluß des genannten Angestelltenverbandes mildem Zen- tralvcrband der Angestellten nicht mttgemacht, sondern die Gründung einer Allgemeinen Vereinigung der Angestellten des Buch-, Kunst- »nd Musikallen Handels beschlossen. Als vorläufiger Geschäftsführer wurde der bisherige GaugeschSftsfllhrer deS Angestclltcnverbanbes G. Hupfer, Leipzig, Kohlgartenstr. 18, be stell«. Kritische Lage im deutschen Buchdrnckgewcrbe. — Die am 19. Sep tember in Berlin begonnenen Ver handln ngendesTarifaus- schnsses der Deutschen Buchdrucker sind nach einer Dauer von zwei Tagen ergebnislos abgebrochen worben (vgl. Bbl. 1419
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