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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 225, 26. September 1S2I. Nr. 224). Dte Gehilscnvertreter beantragten eine ungeheure Erhöhung der Wochenlöhne; diese Erhöhung würde z. B. für Berlin pro Woche IM .77 betragen, wobei dte Ausschläge sür Nachtarbeit, Überstunden »sw. noch nicht eingerechnet sind. Im Lause der Verhandlungen ermäßigten die Gehilscnvertreter die Forderungen auf etwa 117 .7t pro Woche (Zu lage), aber auch dieser Erhöhung konnten die Prinzlpalsvertreter un möglich ihre Zustimmung geben. Bei Bewilligung dieser Forderung käme eine Erhöhung des Stundenlohnes um 2.4V ^7 in Frage, während dieselbe siir dte Steindrucker, Chemigraphen und Buchbinder 1.LV ^7 und für Staats- und Gemeindcarbetter 1 .7t beträgt. In einem an die Prtnzipalität im deutschen Buchdruckgewcrbe gerichteten Ausruf betont der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins, daß die Be willigung der Forderungen eine so ungeheure Erhöhung der Bezugs und Anzeigenpreise bei den Zeitungen und so enorme Erhöhungen der Preise im Buchdruckgewerbe herbeisiihrcn müsse, daß sic das bisherige Maß gewaltig übersteigen würden. Sodann erklärt der Hauptvorstand, daß cs nunmehr Pflicht der Prinzipale sei, in jeder Weise strengste Solidarität zu bewahren und unter allen Umständen keinerlei Zuge ständnisse zu machen. — Die Vorstände der Gehilfenverbände machten bekannt, daß die Organtsationsvorstände, Gauvorsteher und Gchilsen- vcrtreter gegenwärtig in Berlin die »erforderlichen Maßnahmen« beschließen. Die Gehilfen werden des weiteren ersucht, angesichts der ernsten Lage gewerkschaftliche Disziplin z» wahren und nur den er gehenden Weisungen der Organisationsleitungcn Folge zu leisten. — Wie wir crsahren, scheinen alle Brücken, die zu einer Verständigung sührcn könnte», noch nicht abgebrochen zu sein. Bei beiden Parteien besteht aber keine Neigung, das Reichsarbcitsministerium anzurusen. Auf alle Fälle ist die Lage eine überaus ernste, und es besteht un zweifelhaft die Gesahr eines allgemeinen deutschen Buchdruckerstreiks. gcnd lagert sich Im Saale auf Teppichen, die Loheländer sührten ihre Tänze aus. Die Diederichsschen Zeitschriften und Bücher bekamen in einem Festspiel der Angestellten Leben und Gestalt, der Verlagslöwc wurde von einem Zirkusdirektor vorgesührt. Buchhändler, Autoren und Jugendführcr nahmen das Wort, um Eugen Diederichs ihren Dank sür seine Pionierarbeit abzustatten; aber sie grüßten nicht nur den Bahnbrecher, sondern auch den Freund. Neues Notgeld. — In Nr. 222 des Börsenblattes aus Seite 9598 ist neues Notgeld der Städte Apolda und Cottbus angezeigt, worauf wir Interessenten auch hier aufmerksam machen. Eine Schenkung sür die Kölner Bibliothek. — Der Kölner Uni- versttätsbibliothekar Erkes hat einen etwa 4VVV Bände umfassenden jTeil seiner Jslandbibliothek der Stadt Köln zum Geschenk gemacht. Sie umfaßt mit wenigen Ausnahmen säst alle wichtigen Texte, Aus- ? gaben und Schriften zur altnordischen, mittel- und neuisländischen ! Literatur, einschließlich sonstiger Schriften zu den skandinavische» Sprachen, zu Mythologie, Sagen, Märchen, Volksliedern und Schrift stellern. Ferner enthält sie alles wichtige gedruckte Material zur is ländischen Geschichte, Kirchengeschichte, Kulturgeschichte, Rechts- und Staatswisscnschast, Politik, Statistik, Volkswirtschaft, Musik usw. Be sondere Beachtung verdienen die fast 2VV verschiedenen, zum größten Teil vollständigen, im einzelnen bis zu 94 Jahrgängen umfassenden Zeitschriften und isländischen Zeitungen von 1778 bis 1921, ein Ma terial, das wahrscheinlich in Deutschland einzig dasteht. Die Erhöhung der Eisenbahutarise. Verteuerung der Fahrpreise um 3V v. H. vom 1. Dezember ab. — Für die Tariferhöhung im Per sonenverkehr, die auf den deutschen Eisenbahnen zum 1. Dezember d. I. in Kraft treten soll, ist nunmehr folgendes festgesetzt worden: Mit Wirkung vom 1. Dezember ab werden die Fahrpreise des Fernverkehrs einschließlich der Fahrpreise für Arbeiterrlickfahr- und Zeitkarten und tzundekarten um 3V v. H. erhöht. Die Erhöhung erstreckt sich auch auf die Schncllzugszuschläge, die künftig in der 1. Zone (bis 78 km) in der 1. und 2. Klasse 10 in der S. Klasse 8 -stl, siir dte 2. Zone (78—18V km) in der 1. und 2. Klasse 2V «77, in der 3. Klasse 10 ^7 und ln der 3. Zone (bei Entfernungen von über 18V!rm> in der 1. und 2. Klasse 30 .77, ln der 3. Klasse 15 .77 betragen werden. Dte Preise der Nachlösekarten (2V und 3 .77), sowie die der Militärsahrkarten sollen vorläufig noch unverändert bleiben. Die neuen Preise für Bahnsteig karte» und Bettkarten sowie die übrigen erhöhten Gebühren sollen noch bckanNtgcgcben werden. Die Tariferhöhungen im Güter- und Tierverkehr sollen bereits am 1. November in Kraft treten. Auch für diese Tarife soll dem vorläufigen Etsenbahnbetrat eine gleichmäßige Erhöhung von 3V v. H. vorgeschlagen werden, die voraussichtlich in Form eines rohen Zu schlags zur Erhebung kommen wird. »Ein Fest in den Gärten von Rimini«. — Zur Jubi läumsfeier des Verlags von Eugen Dtedertchs in Jena fand am 14. September im von Haseschen Garten am obe ren Philosophenweg in Jena ein »Fest in de» Gärten von Ntmlnl- statt, zu dem Eugen Diederichs und Krau Lul» ihre Freunde etngeladen hatten. In der Einladung hieß cs: »Das Wichtigste bei jedem Fest sind die Gäste, die von ganzem Herzen mit- feiern wollen, und Jenaer Art ist, unbekümmert um bequeme Sitz plätze, um Sonne und Wind zu sein. Darum bitten wir, nicht in feierlicher Kleidung zu kommen, sondern farbig, in Kränzen und mit einem Mantel, um sich lagern zu können«. Und vom ersten Teil des Festes wurde folgende Schilderung cntwviscn: »Man trinkt in Rom Kaffee. Dann gelangt man mittels geeigneter Führung nach Rimlni und befindet sich auf einem Rasenplätze mtt einem schöne» Blick auf die Apcnninen. Dante schreitet von ungefähr über die Wiese. Durch den Mund Iphigeniens sprechen Pindar, Aefchylos und Sophokles. Malatesta und Jsotta halten Zwiesprache. Ein Mädchen aus Weimar spricht Verse von Goethe, Schiller, Hölderlin und Novalis. Dann schreitet Herakles wuchtig zur Erde. Zukunftsland steigt fern auf. Musik ertönt und die Gäste lustwandeln zur leiblichen Stärkung.« Frau Lulus Festspiel »Der Tempel« und Karl Brögers »Kanaan» fanden nach dem Bericht des »Leipz. Tagebl.« auf der geradezu idealen Naturbühne eine glänzende Aufführung. Mit Fackeln ging es im Zuge zur Stadt, mit einem Rundgang über den Markt am »Hanfried« vorbei zur Karl-August-Loge. Dort dasselbe bunte Leben. Die Ju- lOyne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen aäe Einsendungen den Besttnimungen über dte Verwaltung des Börsenblatts.) Immer schön langsam! Die Darstellung des Herrn P. Wiese in Reichenbach in Nr. 183 des Bbl. findet ein niedliches Gegenstück in folgendem: Dte Firma Greif-Verlag in Görlitz bestellte am 7. 8. 1920 bei uns fest: 5 Stück Mertens, Sklaverei der katholischen Geistlichen. Die Sen dung wurde sofort von uns am 10. 8. 20 expediert, und die Rechnung ging auf Wunsch an unseren Kommissionär in Leipzig zur Einhcbung. Heute — also ganz genau nach einem Jahre — erhielten wir die von uns ausgestellte Rechnung zurück mit der Begleitsaktur unseres Kom missionärs, auf der der Vermerk steht: »Nicht eingelöste Barfaktur«. Was soll man dazu sagen? Würzburg, den 10. August 1921. Gebrüder Me m in inger,Verlagsbuchhandlung Thomas Memminger. Jede Dame ihre eigene Schneiderin! Der Modejournal-Vertrieb in Waldsieversdors (Fft.-O.) läßt Buchhandlungen zum Abschluß von Schnittmusterbestel lungen besuchen. Kür «77 1VVV.— erhält man, außer den prächtigen Modeheften: Deutsche Modelle (zur Vorlage), 8VV Stück Schnittmuster, dte innerhalb eines Jahres abzurufen sind. Auf den Plakaten steht: Jede Dame ihre eigene Schneiderin! Die Schnitte sind aber sür dte Kunden beinahe wertlos, da die Schnitte ohne Abbildung (sodaß man garnicht weiß, ob es der rich tige ist), ohne Aufzeichnung der einzelnen Teile (sodaß man nicht weiß, ob der Schnitt vollständig ist) und ohne Beschreibung von dem Modc- journal-Vertrieb in Waldsieversdors geliefert worden. Man braucht jeden Kunden bloß einmal zu »bedienen«. Verärgerungen und Wider wärtigkeiten ohne Ende! — Unter großen Mühen setzte ich bisher 42V Schnitte ab. Der Verlag Gustav Lyon in Berlin teilte mir aus eine Anfrage hin mit, daß die »Deutschen Modelle« fast ausschließlich von Schneide rinnen gelesen werden, die mit der Handhabung der Schnitte gut ver traut sind. Meine eigene Erfahrung geht aber dahin, daß eben diese Schneiderinnen nicht nach Schnitten arbeiten I Vor einigen Tagen erhielt ich nun z» meiner weiteren Überraschung von der Firma Modejournal-Bcrtrieb in Waldsieversdors die Nachricht, daß ich dte zu erhaltenden Schnitte abgerufen hätte, da die Schnitte von Mänteln, Kleidern und Kostümen doppelt zählen. Diesmal will ich mich aber von dieser Firma nicht wieder etnschllchtern lassen und werde mein Recht zu erlangen suchen. Haben andere Kollegen auch Differenzen mtt der Firma Mode- journal-Vertrieb in Waldsieversdors gehabt? Chemnttz. C. Strauß. l420
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