12S2K DSrs-nblatt,. d. DIM. «uch-and-I. Fertige Bücher. X? 27l, 2t. November 1921. Verlag Aurora (Kurt Martin) Weinböhla bei Dresden Zür dos Weihnachtsgeschäft empfehlen wir folgende Werke unseres Verlags, die allgemein beliebt sind und ständig verlangt werden: Z. Jerch: Oer seltsame Kuß Amüsante Ateliergeschichten Gebunden Mark IS.—, bar Mark § 75 und 11/10 Prager Abendblatt: Diese Geschichten sind angenehm erzählt. Man merkt dem Verfasser das Vergnügen an, wenn er die Waffen des Liebesturniers zwischen Mann und Weib sich kreuzen läßt. So bizarr und verblüffend Ferch auch oft in seinen Schlußfolgerungen ist, er ist ein in Kußangelegenheiten wohl er fahrener Schriftsteller. I. Kerch: Am ersten Ehemorgen Heitere Dialoge vom Lieben und Küssen Gebunden Mart 10.—, bar Mark b.S0 und 11/10 (Zlegante Welt: Mit sonnigem Humor und sprudelnder Heiterkeit sind Ferchs liebenswürdige Skizzen er füllt. Es dreht sich alles um die erotische Zwiesprache der Herzen, und man kommt in diesen prickelnden Dialogen auf alle Tugenden und Untugenden, auf alle Wonnen und Dornen der Liebe zu sprechen. Phil. G. Grünfel-: Erlebnisse mit Eva Verliebte Geschichten Gebunden Mark 10.—, bar Mark 6.50 und ll/Il> Die Liebe: Der Autor Philemon Grünfeld, der all diese Erlebnisse mit Eva erfahren haben ivill, ist keines wegs der Prototyp der feingeschniegelten, eleganten Gentfigur, beileibe nicht, nein, dieses echte Münchner „Urviech" hat sogar krumme Knochen, auf denen ein dickes Bäuchlein spazierengeht, gekrönt vvn dem echten „Stuttgarter Riebeleskopf". Sie müssen ein Dämmerstündchen hernehmen, wenn Sie das reiche Füllhorn dieser Grünfeldschen Erotik bis auf die Neige auskosten wollen. Sie erfahren soviel Interessantes, finden so viele Verknüpfungen vom Weib zum Manne, wie sie kaum möglich erscheinen. WM! Gilbert: „Edhem Tewfik Bei," Türkische Netektivgeschichten Gebunden Mark IS.—, bar Mark S.75 und 1l/l0 Maske und Palette: Ein Blich, das alle herrlich-gemeinen Reize der Spannung, der raffiniert geschürzten Handlung hat, das alle Lese- Neugier- und Mitleidsfieber entfacht, lachen läßt, meinen läßt, den Er wachsenen erregt, wie Ledcrstrumpf den Knaben, das dabei eines Dichters Handschrift zeigt, eine schnörk lige, doch klare Hand, das aus Romanpuppen, aus Schemen und Schablonen Menschen macht, die von Leben bersten. Und noch vielmehr des Seltenen, Guten, schönen. — Dieses Buch, im Kern ein Roman voll übertriebener Tugend, übertriebenen Last voll Kolportagephantasie und Familienblattromantik, dieses Buch, das abgehärtete Männer zu fiebernden Tertianern macht, ist ganz tiefes Gefühl. Hinter dem Lachen meint die bitterste Menschenkenntnis, hinter Komödienmasken zucken alle tragischen Gesichter, unter dem Scherz gähnt der tiefe Abgrund der aufgedeckten Lebensseele. Es gibt da ein Gespräch von erschütternder Tiefe und glühendein Ernst mitten zwischen Harlekinskizzen. Und auf den Witz folgt die Erschütterung. So stellt das Buch infolge seiner Eigenart eine Bereicherung der Literatur dar und verdient viel gelesen zu werden.