Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1921

Nr 271 lR. 266». preis: -le Zell» L.rr Mark, Seite 7S0 Mark, '/, Seit» Mark, '/, Srtti Los Mark. Strllrngrsuchr 40 pkg. üieZelle. AukallepeNl» Leipzig, Montag den 21. November 1921. 88. Iaprgaag. Redaktioneller Teil. An die Arbeitgeber des Deutschen Buchhandels. Die seit Mitte des Jahres wieder eingetretene Unsicherheit unserer Wirtschaftslage, durch die die Preisbildung aller Leben bedürfnisse stärksten Schwankungen ausgesctzt ist, hat auss neue allerorten zu einem Aufflammen der Kämpfe um die Tarife geführt. In allen Teilen des Reichs sind nach den an unsere Geschäftsstelle gelangten Nachrichten Tarisverhandlungen im Gange. Es erscheint uns daher als ein Gebot der Zeit, die Arbeitgeber fchaft im Buchhandel auf den Ar beitgeberverband der Deutschen Buchhändler. Sitz Leipzig, hinzuwrisen und im Interesse der Schaffung einer die Gesamtheit der Arbeitgeber umfassenden Organisation zum Beitritt in den Verband aufzufordern. Vielfach stehen unsere Berufskollegen ihm noch fern, weil sie meinen, die Aufgaben einer Zentralstelle werden durch den Börsenverein der Deutschen Buchhändler wahrgenommen. Die ser Auffassung gegenüber ist darauf hinzuweisen, daß der Bör senverein mit Rücksicht auf die besondere Gestaltung des Arbeits rechts und in Befolgung seiner satzungsgcmäßen Ziele nicht als die Organisation angesehen werden kann, durch die den hier bestehenden Bedürfnissen Rechnung getragen wird. Es machte sich vielmehr im Anschluß an die durch die Ver ordnung vom 23. Dezember 1918 geschaffene gesetzliche Regelung des Tarifrechts die Gründung eines Sonderverban des nötig, die Ende 1918 erfolgte. Der Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler erstrebt nicht die Schaffung eines Reich Stariss; ein solcher würde in Anbetracht der verschie den gestalteten örtlichen Verhältnisse zu einem außerordentlichen Erschwernis bei den Verhandlungen führen. Vielmehr muß die Selbständigkeit der lokalen Arbeitgebervereinigungen des Buch handels als allein sachgemäße und daher glücklichste Lösung gelten. Die Ausgaben des Reichsverbandes liegen auf anderem Ge biete: Er soll hauptsächlich als Sammelstelle für die bei den loka len Tarifverhandlungen erzielten Erfahrungen dienen und seine Mitglieder durch die von ihm herausgegebenen Mitteilungen über den jeweiligen Stand der Tarisfrage unterrichten. Ins besondere werden von der Geschäftsstelle Rechtsauskünfte kostenlos erteilt, bei denen auf Grund der erzielten Er fahrungen die Eigenart des Buchhandels besonders berücksichtigt werden kann und denen deshalb besondere Bedeutung beizu messen ist. Der Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler kann entsprechend diesen Ausgaben nicht als Kampforganisation gel ten. verfolgt vielmehr, wie es in seinen Satzungen festgelegt ist, den Zweck, der Verständigung zwischen Arbeitgeber und Arbeit- nehmcr auf einer den Erfordernissen beider Teile Rechnung tra genden vernunftgemäßen Grundlage zu dienen. Die Bedingungen für den Beitritt sind sowohl für den Einzelnen wie für ganzcGruppennach Mög lichkeit einfach, arbeit- und zeitsparend gestal tet worden. Die Mitgliedsbeiträge für die Einzelmitgliedcr werden nach der Jahreslohnsumme der Mitgliedsfirma berech net. halten sich aber in bescheidenen Grenzen. Am vorteilhaftesten erfolgt der Beitritt ge schlossener Ortsgruppen, für die der Anschluß durch Festlegung einfachster Aufnahmesormen und Vereinbarung von P a u sch a l b e i t r ä g e n nach Möglichkeit erleichtert ist. Auch für solche b u ch h än d l e r i sch e Vereini gungen, die sich bereits an örtliche Arbeitgebervereinigungen angeschlossen haben, empfiehlt sich der Beitritt zum Arbeitgeber verband der Deutschen Buchhändler. Eine Störung in ihre Be ziehungen zu den lokalen Verbänden wird dadurch nicht gebracht. Dagegen erlangen sie den Vorteil, von der Zentralstelle aus sach- kundig beraten zu werden. In Orten, wo Ortsgruppen noch nicht bestehen, die Voraus setzungen aber dafür bereits vorliegen, übernimmt der Verband bereitwilligst die Gründungsarbeiten. Jeder, der dem Verbände noch fernsteht, säume nicht, seinen Beitritt zu vollziehen und so mitzuhelfcn zur Schaffung einer machtvol len Organisation! Auskunft wird erteilt durch die Geschäftsstelle des Arbeit geberverbandes der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig, Gerichts weg 26. Der Gesamt-Vorstand des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig. Hofrat vr. A. Meiner, Leipzig; Hans Volckmar, Leipzig; Richard Quelle, Leipzig; Adolf Opetz, Leipzig; l)r. Alfred Giesecke, Leipzig; Julius Springer, Berlin; Jacob Haas, Berlin; Arthur Sellier, München; Direktor Gustav Klipper, Stuttgart; Ernst Reinhardt, München; vr. Erwin Laber, Köln; Theodor Weitbrecht, Hamburg. Bekanntmachung. <Vgl. Bbl. Nr. 101, 110, 1LL, 1LS, 13«, 111, 155, 187, 2»3, L1L, 218 u. WS.) xil. Nachtrag. Die nachfolgende Firma hat sich den von der Arbeits- gemeinschaft wissenschaftlicher Verleger aufge- stellten Richtlinien betreffend Vorzugsbedingungen ange- schlossen: Richard Carl Schmidt L Co., Berlin. Leipzig, den lö. November 1921. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Ackermann, Syndikus. Bekanntmachung. DiePreisprllfungfürdieAusfuhrvonKunst- blättern (Zolltarif Nr. 676 ->/c) wird dadurch erschwert, daß viele Exporteure Duplikatfakturen ohne nähere Angaben bei der Außcnhandelsnebenstelle einrcichen. Die Außenhandclsncben- stelle für das Buchgewerbe muß deshalb in Zukunft verlangen, >685