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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1921
- Strukturtyp
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- 1921-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1921
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Redaktioneller Teil. 27 l, 21. November 1921. daß aus den Duplikatfakturen außer der Angabe des Verlegers folgende Angaben enthalten sind: 1. Titel des Kunstblattes bzlv. Katalognummcr. 2. Format. 3. Herstellungsverfahren (Steindruck. Gravüren usw.). Duplikatsakturen, die diese Angaben nicht enthalten, muß die Außenhandelsnebenstelle in Zukunft zur Ergänzung zurückweisen. Leipzig, den 17. November 1921. Der Reichsbevollmächtigte der Außenhandelsncbenstelle für das Buchgewerbe Otto Selke. Wiener Brief. m. <11 siehe Bbl. Nr. 21k.» Carl Junker. — Valutafragen, Teuerung und Lohnbewegungen. Bereits seit mehreren Monaten war es in den hiesigen Fach kreisen allgemein bekannt, daß Herr Carl Junker, der viel jährige Konsulent der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler und Redakteur der österreichischen »Buchhäudler- Correspondenz«, den Entschluß gefaßt hatte, sich ausschließlich »seinen schriftstellerischen Arbeiten und den von ihm besorgten journalistischen Korrespondenzen zu widmen, und deshalb aus seinen obenerwähnten Stellungen scheiden werde. Dies hat sich denn auch in den ersten Tagen des Oktober verwirklicht, und da Junker mit dem Wiener Buchhandel völlig verwachsen war, ist es eine erwünschte Pflicht, seiner auch an dieser Stelle zu geden ken. Es sind nun genau 24 Jahre her, daß Carl Junker seine Konsulententätigkeit angetreten hat, und es wird Wohl wenige Wiener und österreichische Buchhändler geben, die während dieses langen Zeitraumes keine Gelegenheit hatten, sich an ihn um Rat, Auskunft, persönliche und schriftliche Intervention zu wenden. Darum wird es keine geringe Mühe kosten, sich ihn aus dem Wie ner Buchhandel hinwegzudenken, und auch die Kollegen im Ge- samtgebiete der ehemaligen Monarchie, von denen er viele bei seinen zahlreichen Reisen auffuchte, werden gerne an ihn als einen buchhändlerischen Zentralpunkt in der früheren Reichs- Haupt- und Residenzstadt, jetzigen Bundeshauptstadt zurückden ken. Seine eminente Vertrautheit mit der Geschichte und Orga nisation des Buchhandels, seine Personenkenntnis, seine Bezie hungen zu den Ämtern und Ministerien, seine juristische Vorbil dung und nicht zuletzt sein Verständnis wirtschaftlicher und kauf männischer Verhältnisse machten es ihm leicht, die Vorsteher der Korporation und des Vereins in ihren schwierigen Aufgaben zu unterstützen und in mitunter verwickelten Angelegenheiten zu beraten. Er war im Geiste des alten, konservativen Buch handels herangebildet und hat sich darum stets für den Kon zessionszwang und für die Einhaltung des Ladenpreises ein gesetzt; bekanntlich war der Vereinsvorstand durch mehrere Jahr zehnte genötigt, die Schleuderei zu bekämpfen, und hierbei fand er in seinem Konsulenten einen sehr energischen Vertreter und Mitarbeiter. Seine Eingaben an die Ämter in Stempel-, Zoll-, Trans« Portangelegenheiten, die naturgemäß nur zur Kenntnis weniger Personen gelangten, waren von derselben klaren Sachlichkeit er füllt wie die alljährlich erstatteten Berichte der Korporation und des Vereins, die der buchhändlerischen Öffentlichkeit bekannt wurden. Die ihn um Rat aufsuchten, erfreuten sich einer freund lichen Aufnahme und eines liebenswürdigen Entgegenkommens, aber er kannte durchaus kein Kompromiß, wenn er irgendwie die kaufmännische Moral gefährdet sah. Den neuen Strömungen brachte er — und dies ist eine Grenze seiner Persönlichkeit — wenig Shmpathie entgegen; getreu seinen Traditionen erblickte er in der Gründung der drei neuen Vereinigungen — des Arbeit geberverbandes, des Sortimenter- und des Verlegerverbandes — eine unerwünschte und unzweckmäßige Schmälerung der Be deutung der Korporation und des Vereins, und er war der An-^ sicht, daß sich die Ziele der neuen Vereinigungen organisch und sachgemäß im Rahmen der Korporation durch Schaffung boi^ Sektionen erreichen ließen. I«8S Einige Daten aus seiner Lebensgeschichte werden gewiß sei nen zahlreichen Freunden im Buchhandel willkommen sein: Carl Junker, geboren 1864 in Wien, Sohn des k. k. Baurales Carl Junker, des Erbauers der ersten Wiener Wasserleitung und des Schlosses Miramare bei Triest, besuchte in Wien die Realschule und das Gymnasium und studierte dann an der Universität die Rechts- und Staatswissenschaften. Er machte darauf ausge dehnte Studienreisen nach Deutschland, Italien, Schweiz, Frank- reich, England, Holland und Belgien. Bei letzterer Gelegenheit wirkte er in Brüssel" bei Gründung des »Institut inter national cls vidlioxraplue« mit, dessen Sekretär für Öster reich er wurde. Infolge seiner bibliographischen Ar beiten, von denen auch mehrere im Börsenblatt und in der Buchhändler-Correspondenz erschienen, wurde er 1897 Konsulent des »Vereins der österreich.-ungar. Buchhändler» und der »Korporation», eine Stelle, die er mit einer kurzen Un terbrechung im Jahre 1902—1903, während welcher er die Grün dung der Wiener Tageszeitung »Die Zeit« als Redaktionssekre tär mitmachte, bis jetzt einnahin. Im Lause der letzten Jahre widmete er sich immer mehr dem journalistischen Berufe. Er war politischer Redakteur der »Österr. Rundschau- seit ihrer Grün dung bis 1920 und ist Wiener Korrespondent des Berner »Bund«, der Leipziger »Jllustrirten Zeitung- und Mitarbeiter mehrerer schweizer und amerikanischer Blätter, ferner Vizeprä sident der »Union der Correspondenten der auswärtigen Presse in Wien und seit vielen Jahren Schriftführer des -Zentralver- cins der Zeitungsunternehmungen«. Von ihm sind solgende Schriften erschienen: Ein allgemeines bibliographisches Repertorium. 1896. Die Dezimalklassisikation. 1897. Uber den Stand der Bibliographie in Österreich. 1897. Verein der östcrr.-ungar. Buchhändler 1859—99. Festschrist. 1899. Die Berner Konvention. 1909. Die Aushebung des Zcitungsstempels und die österr. Presse. 1901. Der neue Zolltarif. 1907. Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler 1807 bis 1907. 1907. Feiner gab er heraus: Österreichische Bibliographie. 1899—1901. Die Festnummer zum SO. Jubiläum der Buchhändler-Correspondenz. 1910. Dokumente des Weltkrieges. Bd. I, II, III. 1914—1917. Krieg mit Italien. (Bd. I.) 1915. * . ' Die Krone in Zürich fällt. Am Beginn des Jahres notierte sie dort 1.05, jetzt zu Beginn des November 0.18 Centimes. Hand in Hand hiermit geht die Steigerung der fremden Valuten in Wien. In der gleichen Zeit hat sich hier der Preis der Mark von 9 auf 24, der tschechischen Krone von 7 auf 40, der ungarischen Krone von 1 auf 5, der jugoslawischen Währung von 4 auf 12, des holländischen Gulden von 206 auf 1600, des Schweizer Franken von 100 auf 1060, des amerikanischen Dollars von 660 auf 4600 erhöht. Österreich ist ein Land mit stark passiver Handelsbilanz, und unsere Ernährung, Bekleidung und das Brennmaterial müssen wir »ns zum überwiegenden Teile aus dem Ausland verschaffen. Getreide beziehen wir aus Amerika und Holland, Zucker und Kohle aus derTschechoslowakei, manche Bodenfrüchte aus Jugosla wien. Jedes Steigen der fremden Währungen bedeutet für unfern Staat eine Erhöhung seiner Zahlungsverpflichtungen an das Ansland und seines Jahresdefizits, da er vorläufig einen wich tigen Teil der Lebensmittel billiger, als er sie einkauft, an die Bevölkerung abgibt. Diesem Defizit dient eine erhöhte Tätigkeit der Banknotenpresse, also: Vermehrung des Banknotenumlaufs, Roteninflation. Als notwendige Folge derselben ergibt sich: die fremden Zahlungsmittel werden in Wien höher bewertet, die Krone in Zürich fällt. (Fortsetzung wie oben.) * . » Die Wiener Straßenbahner, das sind die Angestellten der 'Elektrischen Straßenbahn, im Volksmunde kurzweg »Tramwap« ! genannt, also Wagenführer, Schaffner usw., stellen die Forde- j rung nach prozentueller gleichmäßiger Erhöhung ihrer Bezüge. Die betreffende Sektion der Stadtverwaltung führt die Ver-
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