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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 271, 21. November 1921. sind 'soweit gefördert, daß Hie neu durchgearbeiteten Gütertarife zum 1. Februar 1922 eingeführt werden können. Fm Personenverkehr wird die Tariferhöhung vor diesem Zeitpunkt aus technischen Gründen nicht durchgeführt werden können. Die Monate Februar und März ^ des laufenden Haushaltjahres würden durch diese Tariferhöhung Mehreinnahmen von zwei Milliarden erwarten lassen, sodaß noch ein Fehlbetrag von 12,3 Milliarden übrig bliebe. Infolgedessen sieht sich der Neichsverkchrsminister genötigt, für den Güterverkehr bereits vom 1. Dezember 1921 ab den Zuschlag von 50 v. H. durch rein rechnerische Erhöhung der Tarife eintreten zu lassen. Erhöhung der Zeitungsprcise im Berliner Straßenhandel. — Die Berliner Zeitungen werden neuerdings gezwungen, die Verkaufspreise im Straßenhandel zu erhöhen, und zwar so, das; die Morgenausgaben mindestens 50 Pf., die Abendausgaben mindestens 40 Pfennig kosten. Die Bestimmungen über die Verzinsung von Umsatzstcuerbclrägcn hat bcr Neichsfinanzminister in einem Erlaß vom 1. Oktober über sichtlich zusammen ge stellt. Es geht daraus folgendes hervor: Die Verzinsung von Umsatzsteuerbeträgen muß erfolgen nach Ab lauf zweier Wochen nach Bekanntgabe des Umsatzsteuerbescheids. Da neben will der Neichsfinanzminister stets eine Verzinsung der Um satzsteuer mit dem Beginn des vierten Monats nach Schluß des Steucr- abschnitts verlangen, auch wenn bis dahin der Steuerbescheid noch nicht bekanntgegeben wurde. Mit dieser Anweisung steht der Reichs finanzminister im Gegensatz zu den wiederholten Entscheidungen des Reichsfinanzhofes, der stets verlangte, daß die Steuer vorher ange- sordert und fällig sein mußte. Die Steuerpflichtigen haben die Möglichkeit, auf ihre Umsatzsteuer schon vorzeitig Anzahlungen zu leisten. In diesem Falle erhalten sie vom Staat 5 v. H. Zinsen, und zwar vom Tage der Zahlung bis zum Ablauf zweier Wochen nach der Bekanntgabe des Steuerbescheids, spätestens aber bis zum Schluß des dritten Monats nach Ablauf des Steuerabschnitts. Damit nicht übermäßige Anzahlungen auf die Um satzsteuer geleistet werden, ist bestimmt, daß eine Verzinsung nur bis zu dem Betrage, der tatsächlich bis zum nächsten Steuerabschnitt fällig wird, eintritt. Keine Anordnung trifft der Neichsfinanzminister über die Ver zinsung der Vergütungen, die nach § 4 verlangt werden können. Falsche Neichsbanknoten zu 100 Mark. — Von den Reichsbauk noten zu 100 Mark mit dem Datum 1. 11. 1920 sind jetzt Fälschungen aufgetaucht, die als solche durch das Fehlen des Wasserzeichens oder durch Abweichungen im Wasserzeichen wie auch an dem nur vorge- täuschten Faserstreifen zu erkennen sind. Es wird daher nochmals darauf hingewiesen, daß die echten Noten dieser Ausgabe auf der Mitte der Rückseite einen kupserbraunen Faserstreifen tragen, der nicht in aufgedruckten Farbstrichen besteht, sondern aus Pflanzen fasern, die in das Papier eingelassen sind und sich mit einer Nadel loslösen lassen müssen. Die echten Noten tragen ferner auf dem rechten und linken unbedruckten Rande ein Wasserzeichen * 100 * M * 100 * M., das auf dem einen Rande in Heller, auf dem andern in dunkler Ausführung erscheint. Für die Aufdeckung von Falschm-ünzer- werkstätten und für zweckdienliche Mitteilungen, die zur Festnahme und Bestrafung von Herstellern und wissentlichen Verbreitern von falschen Neichsbanknoten führen, siivd Lielohnungen bis zu 10 000 Mark ausgelobt. Das gefährdete Goethe-Museum zu Frankfurt a. M. — Von meh reren Abgeordneten der Deutschen Volkspartei ist im preußischen Land tage ein Antrag eingebracht worden, in dem es u. a. heißt: Goethes Geburtshaus und das Goethe-Museum zu Frankfurt a. M. mit ihren wertvollen unersetzlichen Sammlungen sind aufs schwerste gefährdet. Das Freie Deutsche Hochstift ist infolge der allgemeinen Notlage kaum imstande, die notwendigsten Ausgaben zur Erhaltung der gefummelten Schätze zu bestreiten. Zudem beabsichtigt der Magistrat der Stadt Frankfurt, gedrängt von der finanziellen Not der Stadt, die Ein nahmen des Goethehauses mit einer Lustbarkeitssteuer von 32 000 Mk. zu belegen. Der Landtag wolle daher beschließen, das Staatsmini sterium zu ersuchen, eine jährliche Beihilfe zu gewähren und dahin zu wirken, daß sich auch das Neichsministerium mit einem gleichen Betrage beteiligt. Die Bibliothek Gotthilf Weißstcin ist, wie die »Voss. Ztg.« meldet, soeben, zunächst als Leihgabe, der preuß. Staatsbibliothek einverleibt worden. Die Büchersammlung des 1907 verstorbenen Ber liner Schriftstellers und Bibliophilen, die seit 14 Jahren im Erd geschoß des WeißsteiNschcn Hauses in der Lennästraße verblieben war, wo sie für die Forschung zur Verfügung stand, enthält besonders wertvolle Bestände an Berolinensien und Werken zur Theatergeschichtc. 1690 Einen Vortrag über die märkische Landschaft im Spiegel der Dichter hält Herr Dr. Johannes Günther (Berlin-Friedenau) Donnerstag, den 1. Dezember, 8 Uhr abends, im Vortragssaale des Lefsing-Museums (Berlin Mitte, Brüderstraße 13), wobei außer den Dichtern Alt-Berlins auch die neueren Dichter: Willibald Alexis, Arnim und Brentano (Des Knaben Wunderhorn), der märkische Wanderer Theodor Fontane, Gerhart Hauptmann (der Gestalten wie den Bahn wärter Thiel im Nahmen ihres märkischen Umkreises schildert), Georg Hermann, Heinrich Seidel, Johannes Trojan, Ernst von Wildenbruch u. a. zu Worte kommen. Dieser Vortrag hat für den Buchhandel, deshalb besonderes Interesse, weil vom Vortragenden soeben ein Werk »Die Streusandbüchse, die märkische Landschaft im Spiegel der Dichter« beim Heimatverlage M. Hiemesch L Co., Berlin-Steglitz, er schienen ist und es viele Kollegen interessieren wird zu erfahren, was so große Dichter über die Reize der märkischen Landschaft. — trotz der Dürftigkeit der märkischen »Wüste« — zu sagen haben. Einladungen zu dem Vortrage (für Standesgenossen möglichst kostenfrei) versendet auf Verlangen der Heimatverlag M. Hiemesch L Co. in Berlin-Steglitz. Eine Hclmholk-Feier in Moskau. — Im »Physikalischen I n st i tu t* in Moskau, das seine Arbeiten übrigens nie unterbrochen hat, wurde vor kurzem eine Gedenkfeier für Helmholtz abgehalten. Vor einer zahlreichen Versammlung russischer Gelehrter und Studenten, zu der auch der deutsche diplomatische Vertreter Wiedenfeld geladen war, hielt der Leiter des Instituts, Prof. Lasareff, einen Vortrag Uber Helmholtz' wissenschaftliche Persönlichkeit und die Beziehungen der russischen Wissenschaft zu seinem Wirken. Lasareff führte aus, daß die russischen Physiker im engsten Verhältnis zu Helmholtz stehen, nicht nur weil sie zum größten Teil seine Schüler sind, sondern auch weil sie im Wesentlichem an seinen wissenschaftlichen Grund auffassungen festhalten. Es kommt ihnen vor allem darauf an, die naturwissenschaftliche Forschung in dem inneren Zusammenhänge der einzelnen Disziplinen zu betreiben, also die Erscheinungen nicht mehr vom rein physikalischen, mechanischen oder chemischen Standpunkte aus zu betrachten. Das ist mehr der Weg der französischen Forschung, während Helmholtz die Mathematik, Mechanik, Physik, Chemie sozu sagen in eine Ebene verlegt. Die rassische Wissenschaft fühlte sich in dieser Jdeengemeinschaft der deutschen Wissenschaft verbunden, und Lasareff sprach die Hoffnung aus, daß auch in Zukunft diese Beziehun gen bestehen bleiben und sich entwickeln. Die Oberammergaucr Passionsspielc 1922. — Im kommenden Früh jahr, und zwar am 14. Mai, beginnen in Oberammergau die Passions spiele. In den letzten Wochen haben die Wahlen der Hauptdarsteller stattgesundcn, und aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte der bekannte Chri- stusdarstcller Kunsttöpfer Anton Lang auch dieses Mal wieder die Nolle des Christus übernehmen. Der Andrang des Auslandes zu den Festspielen dürste außerordentlich stark werden. Bis jetzt sind nicht weniger als 60 000 Amerikaner und fast ebensoviel Engländer angcmel- det. Angesichts dieser außerordentlich großen Zahl von Besuchern und mit Rücksicht auf den Zustand der deutschen Mark ist eine besondere- Preisbildung für Ausländer vorgesehen. Um den Fremdenverkehr regu lieren zu können, ist für die Besucher der Festspiele eine Aufenthalts dauer von zwei, höchstens drei Tagen für Oberammcrgau vorgesehen- Ausstellung von alten Bucheinbänden im Lichthose des Kunst gewerbemuseums in Breslau. — Die Breslauer Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und die Staats- und Universitätsbibliothek haben durch zumeist sehr wertvolle Leihgaben diese seltene Sonderschau ermög licht, die im Verein mit der im zweiten Stock befindlichen eigenen Sammlung des Museums allen Bücherfreunden einen ebenso anregen den wie lehrreichen Einblick in die neuerdings wieder zum rechten An sehen gelangte Kunst des Bucheinbands gewährt. Ncugründung der Posencr Historischen Gesellschaft in Berlin. — Die Posener Historische Gesellschaft, jahrzehntebang eine Pflegestätte deutscher Kultur und wissenschaftlicher Forschung, bekannt durch ihre- bedeutsame Zeitschrift und die zahlreichen Sonderveröffentlichungcn, vermag im abgetretenen Gebiet ihre bisherige Tätigkeit nicht mehr in dem gewünschten Maße auszuüben. Deshalb haben sich die Berliner und die im Reiche verstreuten Mitglieder entschlossen, sie in Berlin neu zu sammeln und die wissenschaftlichen Arbeiten der noch in Posen ausharrenden Mitglieder zu fördern. Auskünfte erteilt Ncgicrungs- und Banrat Kothe, Charlottcnburg, Bismarckstr. 62. Der 8-Stundentag in Frankreich. — Der ?lbgeordnete Master hat in der französischen Kammer einen Gesetzentwurf eingebracht, um das Gesetz über den 8-Stundentag einer Revision zu unterziehen und es »in Einklang zu bringen mit den Notwendigkeiten der ver schiedenen Industriezweige«.
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