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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1921
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- 1921-09-28
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- 28.09.1921
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viedatUonellel Leit. L27, September 1021. Eintragung in die Warenzeichenrolle. — Das neben, stehende Warenzeichen »Stute mit Füllen« der Firma ftroße 36 b, ist unter Klasse 28. laufende Nummer 271389 (Aktenzeichen 1 11754' am 6. IX 1921 für Bücher in die Rolle der geschützten Zeichen des Reichspcnentamtes eingetragen worden. Verlagsanstalt vorm. G. I. Manz, Buch- und Kunstdruckerei Akt -Ges. in Münchcn-Regensbnrg. Bilanz am 3o. Juni 1921. Aktiva. § Jmmobilienkonto 521 625 76 Drucke, e konlo 282 S92 15 VerlaqSkapitulkonto I Zlilschnilenkunw 1 Verlogskonto (Vorräte) 3? 97b 66 Vorräte veisch^diner Art 279 867 40 Konto anqeiangener Arbeiten 73 556 64 Debitorenkonto l IS8 tg« 9 . Vantgwhaben ..... 769 654 39 48 128 4i Wechsllkonto uv — Effektenkonto S87l>> — 3 230 409 38 Passiva. Aktienkapitalkonto 1 200 000 Hyvothekevkonio 552 334 OS Reservefondskonto 1 157 504 ,'3 Reservefonoslonto 1l 31 244 72 Kreditorenkonto SS7 373 26 Kautionskonto 250 Dio dendenkento . 4 335 Personakunterpützunqskonto 84 453 25 Gewinn 232 915 3 230 469 38 Gewinn- und Verlustkonto am 30. Juni 1921. Soll. Unkosten und Verluste l 168 802 59 Hypothekenzinsenkonto 34 600 20 >>00 232 SIS 1 456 317 59 Haben. .« Vortrag vom Vorjahre IS 708 Ertrag der verschiedenen Abteilungen I 440 6ll 59 1 456 317 59 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 219, 19. Sept. 1921.) Ein Sammler-Original. — Ein ganz eigenartiges Menschenkind mar, wie die Antiquitäten-Nundschau berichtet, der verstorbene Pariser Briefmarkensammler Philippe Ferrari de la Nenotiöre, der Abkömmling einer hohen adligen Familie, der aber von seinem Reichtum nichts missen wollte, stets in ärmlicher Kleidung ging — seine ständigen Attribute waren eine weiße Scglcrmütze und Strohsandalen — und alle gesellschaftlichen Veranstaltungen mied. Er hatte nur eine Leiden schaft: das Briefmarkensammeln, für das er jährlich bis zu 200 000 Franken ausgab. Unter anderen erwarb er zwei der berühmtesten Pariser Briefmarkensammlungen, die des Herrn von Rothschild und die des Herrn Philbuck. In den letzten Jahren seines Lebens machte ihm der Gedanke viel Kopfschmerzen, wem er seine Sammlung ver machen sollte; er dachte an die Gründung eines Briefmarkenmuseums in Paris, dachte auch an den Papst als Erben! Der Krieg löste die Frage in unerwarteter Weise: als Adoptivsohn eines österreichischen Offiziers war Philippe Ferrari »feindlicher Ausländer«, und so ver fiel seine Sammlung der Sequestrierung und wurde kürzlich in Paris versteigert. Für einzelne Stücke wurden märchenhafte Preise gezahlt: so für eine Marke von Hawai (2 Cent blau, aus dem Jahre 1831) die Summe von 183 300 Franken — das meiste, was bisher für eine einzelne Marke gezahlt wurde. Bücher, die uns nicht erreichten ... — Gewaltige Geistesschätze sind tm Laufe der Jahrtausende verlorengegangen, und es erfüllt uns mit tiefer Wehmut, wenn wir bedenken, wieviel Schönheit und Weisheit uns auf diese Weise für immer entrückt ist. Aus der unüber sehbaren Menge der verschollenen Bücher greift vr. F. A. Hünich 1430 kürzlich in einem Aufsatz der »Leipziger Jllustrirten Zeitung« die wichtigsten Verluste heraus. Von vielen dieser »Bücher, die uns nicht erreichten«, kennen wir nicht einmal die Titel, obgleich ihr Vor handensein durch andere Tatsachen beglaubigt ist. Von des Aischylos etwa 70, nach anderen 90 Dramen sind uns vollständig nur 7 erhalten; die Zahl der von Sophokles verfaßten Dramen wird auf rund 120 beziffert, von denen über 100 durch Titel und Bruchstücke, aber eben falls nur 7 ganz überliefert sind; dem Euripidcs werden 92 Dramen zugcschrieben, doch außer Fragmenten sind nur 17 Tragödien und ein Satyrspiel der Nachwelt gerettet. Auch die griechische Lyrik ist auf große Strecken nur aus Andeutungen zu erschließen, und unsere Vor stellung von einem Alkaios oder einer Sappho können wir uns nur aus geringen Trümmern mühsam aufbaucn. Fragen wir nach den Umständen, denen der Verlust des größten Teils dieser unersetzlichen Ncichtümer zuzuschreiben ist, so geben die großen Brände, von denen der Mittelpunkt der antiken Gelehrsamkeit, Alexandria, immer wieder hcimgesucht wurde, die tragische Antwort. Besaßen doch die beiden Bibliotheken des alerandrinifchen Museums zusammen 700 000 Schrift rollen, als Cäsar 47 v. Chr. die Stadt belagerte; bei der Eroberung ging die größere Bibliothek mit 400 000 Rollen in Flammen auf. Im Jahre 390 n. Chr. ließ der unduldsame Patriarch Theophilos die Bibliothek im Serapeion verbrennen, und 672 wurde von dem Feld- Herrn des Kalifen Omar mit der Stadt Alexandria auch die Biblio thek völlig zerstört. Nicht einmal die Kataloge dieser beispiellosen Aufspeicherung von Schriftwerken sind uns verblieben; dagegen be sitzen wir für die arabische Literatur ein Verzeichnis ihres gesamten Bestandes bis ins 10. Jahrhundert in dem Fihrist, dem Index des Muhammed ibn Jshaq. In diesem Falle können wir wenigstens fest stellen, welche Literaturschätze verlorengegangen sind. Erst durch die Kunst des Buchdrucks, die von jedem Schriftwerk die Erhaltung vieler Exemplare ermöglichte, ist dem Verschwinden von Literaturwerken Einhalt geboten worden. Aber solange die Schöpfungen Handschrift bleiben, ist es noch immer möglich, daß sie uns nicht erreichen, und cs gibt selbst Druckwerke, die für immer verschollen sind. Gar mancher Dichter hat selbst Hand an seine Manuskripte gelegt. Die Handschrift des Urfaust überantwortete Goethe dem Feuer, und nur durch einen glücklichen Zufall ist eine Abschrift auf uns gekommen. Lessings »Faust« geriet im Jahre 1776 mit einer Kiste, in der sich auch gelehrte Ausarbeitungen befanden, in Verlust. Ein zweibändiger Roman Heinrich v. Kleists ist auf unerklärte Weise wohl für immer verlorengegangen. Der größte Teil der Niederschrift von Heines »Rabbi von Bacharach«, den er selbst als sein uneigennützigstes, aber auch gediegenstes Werk bezeichnet, fiel einem Brande im Hause seiner Mutter zum Opfer. Georg Büchners Drama »Pietro Arctino«, das schon vollendet Vorgelegen haben muß, ist nicht auszufinden gewesen, und so ließe sich der Katalog der Bücher, von denen wir zumeist nicht viel mehr als die Titel kennen, bis zur Gegenwart fortsetzen, in der der handschriftliche Nachlaß Peter Hilles bereits von der Legende um spönnen ist. Tagung des Instituts für internationales Recht. — Die 28. Ta gung des Instituts für internationales Recht findet vom 3. bis 9. Oktober unter dem Vorsitz von Marquis Corsi in Nom statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Programmpunkte: Die Organi sation des ständigen Gerichtshofes, die Erklärung des amerikanischen Instituts für internationales Recht über die Rechte und Pflichten der Staaten, Kritik der Völkerbundsatzung, sowie die Frage der Pro tektorate und der Interessensphären. An der Tagung werden von deutscher Seite teilnehmen: die Völkerrechtler Prof. W. Kaufmann- Berlin, Kammergerichtsrat Felix Meyer, Prof. Niemcyer, Pros Schücking und vr. Wehberg. MrsoMlillAWeil. Jubiläen. — Herr Bcrlagsbuchhändler Gottfried Spemann in Stuttgart ist am 28. September d. I. 25 Jahre Mitinhaber der attberühmtcn Firma W.Spemann in Stuttgart. Nachdem HerrGott- fried Spemann sich in einer Reihe angesehener Firmen des Verlags. Kommisfonsgcschäfts und Sortiments praktisch betätigt hatte, nahm ihn sein Vater, Wilhelm Spemann, der am 18. Juni 191V verstorbene Gründer der Firma, als Teilhaber auf. Zunächst leitete er die Ber liner Zweigabteilung des Hauses, hatte aber an der Herausgabe der bedeutendsten Werke des Verlags W. Spemann, wie des »Museums», der »Baukunst», Burckhardts »Griechischer Kulturgeschichte», Grimms »Leben Michel Angelas», »Spemanns Hauskunde« (der bekannten gol denen Bllchers, und der bekannten Kalender sSpemanns Kunstkalender, Spemanns Alpenlalender) lebhaften Anteil. Die schwungvollen und oft weitreichenden Pläne seines Vaters fanden in ihm eine scharf ml! gegebenen Möglichkeiten rechnende verständnisvolle Unterstützung. Im Jahre 1911 übernahm Gottfried Spemann die alleinige Leitung des
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